Film | |
Titel | Martin Luther |
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Produktionsland | USA,Deutschland |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1953 |
Länge | 105 Minuten |
Altersfreigabe |
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Produktionsunternehmen |
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Stab | |
Regie | Irving Pichel |
Drehbuch | |
Musik | Mark Lothar |
Kamera | Joseph C. Brun |
Besetzung | |
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Martin Luther ist einSpielfilm über das LebenMartin Luthers aus dem Jahr 1953, in demIrving Pichel Regie führte und zugleich die Rolle desGregor Brück übernahm. Die Haupt- und Titelrolle spielteNiall MacGinnis.
Der Film beginnt mit dem Eintritt Martin Luthers insErfurter Augustinerkloster im Jahre 1505 und endet im Jahre 1530, dem Jahr, in dem daslutherische Bekenntnis, dieConfessio Augustana,Kaiser Karl V. überreicht wurde. Dazwischen liegen die wichtigsten Ereignisse des Lebens und Wirkens Martin Luthers: sein Zweifel und sein Ringen mit sich selbst, sein darauf folgendes Bibelstudium, bei dem er imRömerbrief desNeuen Testaments (Röm 1,17 LUT) dieGnade Gottes entdeckt, seinThesenanschlag und die darauf folgenden Auseinandersetzungen mit demPapsttum, seine Rede auf demReichstag in Worms und der Höhepunkt des Filmes, seine dort gesprochenen Worte „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen.“, seine Entführung auf dieWartburg, seineBibelübersetzung, sein Einschreiten bei den Ausschreitungen radikalisierter Bürger inWittenberg und schließlich sein Bestreben, die noch junge evangelische Bewegung dauerhaft zu stärken. Das Finale des Films bildet der Gesang von Luthers Gemeinde, dem Gesang des Lutherliedes „Ein feste Burg ist unser Gott“.
Der von US-amerikanischen Lutheranern finanzierte Film[1] wurde von Louis de Rochemont und der RD-DR Corporation in Zusammenarbeit mit der Lutheran Church Productions und der Luther-Film-Gesellschaft M.B.H. produziert[2] und stellte damit die erste amerikanisch-deutsche Koproduktion nach dem Krieg dar. Die Filmregie führt der Hollywood-RegisseurIrving Pichel, der sich seinen Namen durch Horrorfilme und B-Western gemacht hatte. Eine schriftliche Bemerkung zum Beginn des Filmes lautet: „Diese Verfilmung eines entscheidenden Zeitabschnittes der Geschichte ist das Ergebnis sorgfältiger Forschungen über Ereignisse und Verhältnisse im 16. Jahrhundert, wie sie uns die historischen Quellen übermitteln.“ Diese Forschungen waren von den Kirchenhistorikern Theodore G. Tappert undJaroslav Pelikan, die damitAllan Sloane undLothar Wolff unterstützten, vorgenommen worden.
Der Film wurde in Westdeutschland in denAfifa Film Studios inWiesbaden,Hessen gedreht. Weitere Drehorte waren inEltville am Rhein in Hessen, dort unter anderem auch dasKloster Eberbach sowie dasKloster Maulbronn inMaulbronn,Baden-Württemberg. Außerdem wurde auch noch inRothenburg ob der Tauber,Bayern gedreht. Die Musik wurde vonMark Lothar komponiert und vomPhilharmonischen Orchester von München gespielt.Fritz Maurischat undPaul Markwitz schufen die Filmbauten,Lothar Wolff,Louis de Rochemont undKurt Hartmann übernahmen die Produktionsleitung.[3]
Am 8. Mai 1953 hatte der Film inMinneapolis, USA, Premiere. Danach wurde der Film von der Ultra-Film GmbH, Berlin, 1953 für Deutschland synchronisiert und fand über den Europa-Filmverleih den Weg in die Filmtheater. Die Deutschlandpremiere fand am 4. März 1954 inHannover statt. Im Oktober 1954 erfolgte die Premiere in Schweden, gefolgt von den Premieren in Dänemark und Finnland. Heutzutage läuft der Film alljährlich häufig zumReformationstag aufBibel TV.
Der Film wurde für zweiAcademy Awards nominiert. Zum einen für die beste Kamera (schwarz/weiß) (Cinematography (Black-and-White)) und zum anderen für die Bauten bzw. dem Dekorationsbau (Art Direction/Set Decoration) (Fritz Maurischat,Paul Markwitz).[4]Außerdem wurde der Film bei der Writers Guild of America, USA für das beste geschriebene amerikanische Drama nominiert (Allan Sloane,Lothar Wolff).[5] DasNational Board of Review zeichneteMartin Luther als den „viertbesten Film des Jahres 1953“ aus.[6]
DieFBL verlieh dem Film dasPrädikatwertvoll. Von derEvangelischen Filmgilde wurde er im März 1953 als „bester Film des Monats“ empfohlen.
Eine katholische Filmkritik urteilte damals:
„Idealisierende Zeichnung Luthers, einseitige Darstellung der Reformation, ungenügende Schilderung der katholischen Kirche durch Überzeichnung von Mißbräuchen und unklare, daher unverständliche Wiedergabe katholischer Lehren und kirchlichen Lebens.“
Eine weitere Kritik urteilte:
„Historisch nicht immer korrekt (...) Bemerkenswert ist der Versuch, deutlich zu machen, dass Luther auf keinen Fall eine Spaltung der Kirche wollte (...).“