Maroons | ||||
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Studioalbum vonGeri Allen | ||||
Veröffent- | 1992 | |||
Aufnahme | 1992 | |||
Label(s) | Blue Note Records | |||
Format(e) | CD, Download | |||
Jazz | ||||
Titel (Anzahl) | 15 | |||
1:11:59 | ||||
Besetzung |
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Hitoshi Namekata, Kazunori Sugiyama | ||||
Studio(s) | Sound on Sound, New York City | |||
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Maroons ist einJazzalbum vonGeri Allen. Die vom 11. bis 14. Februar 1992 in wechselnden Besetzungen imSound on Sound Studio, New York City, entstandenen Aufnahmen erschienen 1992 aufBlue Note Records, in Japan aufSomethin’Else.
Der Albumtitel bzw. sein Titelsong bezieht sich auf dieMaroons (auch Marron, abgeleitet vom spanischenCimarrón), die von Plantagen geflohenen Sklaven. Allen griff auf diesem Album älteres Material erneut auf, erweiterte ihr Repertoire aber auch um neue Kompositionen.Maroons ist in unterschiedlichen Besetzungen vom Duo bis zum Sextett instrumentiert: Allens ehemaliger LehrerMarcus Belgrave trat in zwei Titeln als Gastsolist auf, während sonst ihr Ehemann Wallace Roney gewünschte Trompetenparts lieferte. Auf dem Album gibt es auch mehrere Trio- oder Quartett-Tracks mit verschiedenen Schlagzeugern und Bassisten.
Die Band spielte ein Remake vonNo More Mr. Nice Guy (zuerst mitCharlie Haden undPaul Motian inIn the Year of the Dragon, 1989), das hier mit dem BassistenDwayne Dolphin und dem SchlagzeugerTani Tabbal etwas schneller wiedergegeben wird. Es gibt drei Versionen von „Feed the Fire“, als Prolog – eine mit den Perkussionisten Tabbal undPheeroan akLaff; eine Version mit ihnen und den Bassisten Dwayne Dolphin undAnthony Cox; und eine dritte mit Allen, Dolphin und Tabbal.[1]
Michael G. Nastos verlieh dem Album inAllmusic vier Sterne und stellte fest, dass Geri Allens Stern war 1992 mit der Veröffentlichung dieses Albums vollständig aufgestiegen. Es handele sich um ein „Potpourri von Titeln, die verschiedene Aspekte ihrer Karriere als Musikerin widerspiegelten und einen Blick in die Zukunft warfen.“ Der beste Trio-Titel sei „Bed-Sty“ mit Dolphin und Tabbal, einem Stück, das in den spontanen Improvisationen schwimme, die nur Allen vor Ort zaubern könne. „And They Partied“ repräsentiere denM-Base-Ansatz und seinenFunk. Allen und Belgrave spielten ein flottes, lyrisches Duett über die Lawrence-Williams-Komposition „Number Four“ als Hommage an ihre Heimatbasis in Detroit, während sich die beiden Trompeter für „Dolphy’s Dance“ zusammenschließen, das eine eckigePost-Bop-Melodie sei. Aufgrund der Vielfalt der Gruppierungen, die sich durch dieses Programm ständig und chamäleonartig änderten, sorge das Album für ein bemerkenswertes Hörerlebnis von Anfang bis Ende. Allen scheine zu suggerieren, dass ihre Vergangenheit genauso wichtig ist wie ihre Gegenwart. Die exzellente Aufnahme ist ihren Fans und potenziellen neuen Anhängern sehr zu empfehlen.[1]
DieJazzTimes feierte 2020 in ihrer SerieTen Essential Geri Allen Recordings das AlbumMaroons über ein Porträt der Duonummer „Number Four“. Nach Ansicht von Michael J. West zeigte dort Marcus Belgrave, Veteran derRay-Charles-Band und fester Bestandteil vonMotown-Aufnahmen, dass er auch über spektakuläre Fähigkeiten im Jazzidiom verfügte. In „Number Four“ kombiniere er Allens pianistischen Historismus mitLicks, die sowohl vonClifford Brown (Belgraves eigenem Mentor) als auch vonLouis Armstrong stammten, und er bleibe dabei auch harmonisch mit der Pianistin in Einklang. Allen antizipiere hier jede melodische und rhythmische Bewegung Belgraves – manchmal bleibe sie à laEarl Hines bei Armstrong. Sie nehme Belgraves Wege auf ihrem Solo auf (wobei der TrompeterSottovoce-Füllungen liefert), drehe sie aber in ihre eigene Richtung, als ob seine improvisierten Figuren das schriftliche Material wären, über das sie improvisierte. Es sei eine bemerkenswerte Leistung, so West, die in Allens Aufnahme-Katalog besondere Aufmerksamkeit verdiene.[2]
Zurückhaltender äußerten sichRichard Cook undBrian Morton; sie verliehen dem Album lediglich drei Sterne und schrieben, „Maroons markiert einen Rückschritt gegenüber seinem Vorgänger, aber es ist keine offensichtliche Erklärung dafür greifbar. Allen könnte daraus neue Akzente entwickelt haben, aber es ist anhand dieser Präsentation nicht zu beurteilen, welche das sein könnten.“[3]