Maria Schrader (*27. September1965 inHannover) ist eine deutsche Schauspielerin,Regisseurin undDrehbuchautorin.
Maria Schrader wurde 1965 in Hannover als Tochter eines Malers und einer Bildhauerin geboren. Sie wirkte amMatthias-Claudius-Gymnasium Gehrden in der Nähe von Hannover mehrere Jahre in der Theater-AG mit. Mit fünfzehn Jahren begann sie ihre Schauspielkarriere im Theater. Es folgte 1983 eine Schauspielausbildung amMax-Reinhardt-Seminar inWien, die sie aber nach zwei Jahren abbrach.[1] In der Spielzeit 1982/83 gehörte sie zum Ensemble desStaatstheaters Hannover. Es folgten Auftritte in Wien,Venedig undBonn. Seit der Spielzeit 2013/14 gehört sie zum Ensemble desDeutschen Schauspielhauses inHamburg.[2]
Im Jahr 1989 gab Schrader ihr Filmdebüt in der KomödieRobbyKallePaul des Regisseurs und SchauspielersDani Levy. Mit ihm verbindet Schrader eine langjährige Zusammenarbeit, in vielen seiner Filme übernahm sie Hauptrollen, zuletzt in der 2002 erschienenen ProduktionVäter. Mehrmals standen beide auch gemeinsam vor der Kamera anderer Regisseure, so beiMax Färberböcks ErfolgsfilmAimée & Jaguar von 1997. Bei Levys FilmMeschugge von 1998 fungierte Schrader als Co-Autorin und sammelte erste Regie-Erfahrungen. Schrader arbeitete auch mitDoris Dörrie zusammen, unter anderem bei dem FilmKeiner liebt mich, der ihr mehrere Auszeichnungen einbrachte. Kooperationen gab es ebenfalls mitHal Hartley,Agnieszka Holland,Margarethe von Trotta sowieJan Schomburg.
Im Jahr 2005 führte Schrader erstmals Regie bei der Verfilmung des BestsellersLiebesleben vonZeruya Shalev. Der Film, dessen Drehbuch sie gemeinsam mitLaila Stieler schrieb, kam im November 2007 in die deutschen Kinos.[3] Mit derStefan-Zweig-BiografieVor der Morgenröte legte sie 2016 ihre zweite Regiearbeit vor. Das Drehbuch des von der Kritik positiv aufgenommenen Films hatte Schrader gemeinsam mit Jan Schomburg geschrieben. Im Jahr 2020 übernahm sie die Regie derNetflix-MiniserieUnorthodox, die auf der gleichnamigen Buchvorlage vonDeborah Feldman basiert.
Schrader erhielt 2021 fürIch bin dein Mensch ihre erste Einladung als Regisseurin in den Wettbewerb der71. Internationalen Filmfestspiele Berlin.[4] Es folgten fünf Nominierungen für denDeutschen Filmpreis und die Preise in den Kategorien Film, Regie, Hauptdarstellerin und Drehbuch. Letztere Auszeichnung teilte sich Schrader mitJan Schomburg.[5]
Im Februar 2025 wurde sie Jurymitglied bei der75. Berlinale.[6]
Ende Juni 2023 wurde Schrader Mitglied derAcademy of Motion Picture Arts and Sciences.[7]
Maria Schrader war mehrere Jahre mitDani Levy liiert. Aus einer Beziehung mit dem RegisseurRainer Kaufmann hat sie eine 1998 geborene Tochter. Von 2002 bis Anfang 2007 war Schrader mit ihrem SchauspielkollegenSebastian Blomberg liiert, den sie am Set vonVäter kennengelernt hatte.[8]
Schrader spielt in vielen ihrer Rollen jüdische Frauen und setzt sich auch als Autorin und Regisseurin oft mit jüdischen Schicksalen auseinander; sie selbst ist keine Jüdin.[9]
Schrader lebt inBerlin.
Im Jahr 1992 erhielt Maria Schrader beimMax-Ophüls-Preis den Darstellerpreis als beste Nachwuchsdarstellerin. DenBayerischen Filmpreis konnte Schrader 1994 fürKeiner liebt mich, 1998 für ihre Rolle inAimée & Jaguar, 2016 für ihre Regiearbeit inVor der Morgenröte und 2022 für das Drehbuch vonIch bin dein Mensch (gemeinsam mitJan Schomburg) entgegennehmen.[10]
DenBundesfilmpreis erhielt Maria Schrader bereits mehrfach, darunter dasFilmband in Gold für darstellerische Leistungen fürKeiner liebt mich,Burning Life undEiner meiner ältesten Freunde. Das Filmband in Gold als beste Hauptdarstellerin bekam sie ebenfalls für ihre Rolle in dem FilmdramaAimée & Jaguar. Für ebendiese Darstellung wurde Maria Schrader bei denInternationalen Filmfestspielen von Berlin 1999 mit demSilbernen Bären ausgezeichnet. Dort erhielt sie im selben Jahr auch die Auszeichnung zum deutschenShooting Star des europäischen Films.
2010 erhielt Schrader in der KategorieBeste Interpretin fürGeschichte einer Ehe (AutorAndrew Sean Greer; Regie Sabine Buss, VerlagRandom House Audio) denDeutschen Hörbuchpreis.
2016 wurde Schrader im Rahmen desFestival de Télévision de Monte-Carlo für ihre Rolle der Lenora Rauch in der vielbeachteten deutschen SerieDeutschland 83 alsBeste Hauptdarstellerin nominiert.[11] Ebenfalls 2016 wurde sie mit demHerbert-Strate-Preis ausgezeichnet.[12]
Ihr FilmVor der Morgenröte wurde bei der Verleihung desEuropäischen Filmpreises 2017 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Auch war dieser 2017 ÖsterreichsOscar-Kandidat in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“, gelangte aber nicht in die engere Auswahl.
2018 wurde sie mit demBerliner Bär (B.Z.-Kulturpreis) ausgezeichnet.[13]
2020 erhielt sie für die Netflix-MiniserieUnorthodox einenEmmy Primetime Award in der Kategorie „Beste Regie einer Miniserie“. Schrader war als erste deutsche Regisseurin überhaupt für einen Emmy nominiert worden.[14] Außerdem wurde sie im Rahmen derRomyverleihung 2021 mit einerRomy in der KategorieBeste Regie TV/Stream ausgezeichnet.[15]
2023 Gewinnerin desBremer Filmpreises 2023.[16] Im Rahmen derRomyverleihung 2023 wurde sie mit dem Sonderpreis der Jury fürShe Said ausgezeichnet.[17] Am 18. Januar 2025 erhielt sie dieCarl-Zuckmayer-Medaille des LandesRheinland-Pfalz.[18] Die Jury würdigte Schrader für ihr Werk, welches aktuelle Gesellschaftsthemen aufgreife, und für ihre Gabe, mittels „der Kraft von Sprache die Vielschichtigkeit des Menschseins in den Mittelpunkt zu stellen“.[19]
Personendaten | |
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NAME | Schrader, Maria |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin |
GEBURTSDATUM | 27. September 1965 |
GEBURTSORT | Hannover |