DieMarathen (auchMaharashtrians oderMarathi;Marathi: मराठी) sind eine ethnolinguistische Gruppe, die Marathi, eine indoarische Sprache, als ihre Muttersprache sprechen. Sie leben überwiegend im BundesstaatMaharashtra sowie einigen anderen Teilen Indiens (v. a.Goa undKarnataka) und in der Diaspora auf der ganzen Welt, insbesondere in den Golfstaaten undNordamerika. Weltweit gibt es rund 83,1 Millionen Marathi,[1] wobei man inzwischen von fast 100 Millionen ausgeht.[2]
In Indien stellen Marathen die drittgrößte ethnolinguistische Gruppe. Sie machen die Mehrheit in dem Bundesstaat Maharashtra und dessen MetropolenMumbai undPoona aus. Außerdem leben zahlreiche Marathen in den benachbarten Bundesstaaten wieKarnataka,Goa,Madhya Pradesh undGujarat sowie in dem UnionsterritoriumDadra und Nagar Haveli und Damen und Diu.
Schon seit dem 19. Jahrhundert leben zahlreiche Inder aufMauritius,Fidschi, inSüdafrika,Ostafrika, der malaiischen Halbinsel und in derKaribik, um in den britischen Kolonien zu arbeiten. Viele von diesen indischen Migranten stammen aus den Gebieten um Maharashtra, weshalb einige von ihnen ethnische Marathen sind.
Nach der Staatsgründung Israels wanderten viele marathisprachige Juden derBeni Israel nachIsrael aus.
Nach der Teilung Indiens in Indien und Pakistan sind viele muslimische Marathen nach Pakistan ausgewandert, wobei es sehr wenige muslimische Marathen gab.
In jüngerer Zeit wanderten zahlreiche Marathen (so wie auch bei anderen Indern) nachNordamerika,Europa, in die Golfstaaten und nachOstasien aus.
Deekshabhoomi ist einstupa-ähnliches buddhistisches Bauwerk in Maharashtra, es wurde an der Stelle errichtet, an der der MaratheBabasaheb Ambedkar am 14. Oktober 1956 mit seinen etwa 380.000 Anhängern zum Buddhismus konvertierte
Die meisten Marathen sindHindus, daneben gibt es zahlreicheBuddhisten (Marathen sind die größte Volksgruppe unter den indischen Buddhisten). Während etwa ein Drittel derMuslime MaharashtrasMarathi spricht, dominiert diese Sprache unter der dortigen buddhistischen sowie derchristlichen Minderheit und den für indische Verhältnisse als zahlreich geltenden einheimischenJainas.[3]
Nach dem Tod des Mogul-HerrschersAurangzeb (1707) übernahmen die Marathen in weiten Teilen Nordindiens die Macht; ihre berühmtesten Anführer warenShivaji († 1680) und sein SohnSambhaji († 1689). In den Folgejahren war das Marathenreich in Machtkämpfen rivalisierender Gruppen zerstritten; erst in Opposition zu den in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts immer mächtiger werdendenBriten trat es wieder ins Blickfeld europäischer Mächte. In den dreiMarathenkriegen (1775–1782, 1803–1805 und 1817/18) konnten es die Briten bezwingen und die Macht in großen Teilen Indiens übernehmen.