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Mandinka

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Dieser Artikel erläutert die Ethnie der Mandinka; für die gleichnamige Sprache der Mandinka sieheMandinka (Sprache).
Tanz der Mandinka

Das Volk derMandinka (auchMandingo,Mandinko,Sose) ist eineEthnieWestafrikas, deren Angehörige sich als genetische oder kulturelle Nachkommen des frühgeschichtlichenKönigreiches Mali definieren, das denTranssaharahandel vomMaghreb nach Westafrika kontrollierte. Im frühen 13. Jahrhundert wurde es vonSundiata Keïta angeführt. Im gleichen Jahrhundert verbreiteten sich die Mandinka vom heutigenMali ausgehend in einem großen Reich. Ein späterer Staat der Mandinka warKaabu.

Alte Karte aus demAndrees Allgemeiner Handatlas (1881) mit der Lage der Mandinka-Staaten am Gambia-Fluss

Verbreitungsgebiet

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Die Mandinka leben heute überwiegend inGuinea (ca. 3,8 Millionen),Mali (ca. 1,8 Millionen),Senegal (ca. 900.000),Gambia (ca. 700.000) undGhana (ca. 650.000). In Mali, Guinea und Gambia bilden sie die größte ethnische Gruppe.[1] Größere Gruppen der Mandinka leben zudem inGuinea-Bissau,Sierra Leone undBurkina Faso. In Sierra Leone leben (Stand 2015) etwa 160.000 Mandingo.[2]

Auch in vielen anderen Ländern des westlichenAfrika, wieMauretanien, derElfenbeinküste undLiberia, findet man kleinere Gruppen dieser Ethnie.

Geschichte

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Die Mandinka bildeten die führende ethnische Gruppe des im 13. Jahrhundert gegründetenMalireichs. Sie wanderten nach dessen Zerfall nach Westen und Süden, um bessere Bedingungen für die Landwirtschaft zu finden. Südlich desGambia-Flusses gründeten sie die neun StaatenCombo,Fogni,Kian,Diara,Jamina,Eropina,Diamaru,Tumane undKantora (aufgezählt von West nach Ost).[3]

Kultur

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Die Gesellschaft der Mandinka ist hierarchisch stark gegliedert. Polygamie herrschte vor. Charakteristisch ist die umfangreiche orale Tradition der Mandinka, die zahlreiche Mythen und Geschichten umfasst und vonGriots (jelis) weitergegeben wird, die sich auf derkora, einer Stegharfe, begleiteten. Andere Zupfinstrumente der Griots sind die Binnenspießlautenkonting mit fünf Saiten undngoni mit meist vier Saiten. Nicht von den Griots gespielt werden die einstigen Instrumente der Jäger oder der Krieger, die auch eine eigenständige musikalische Tradition haben. Zu letzteren gehört die Stegharfebolon.

Trivia

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Ein berühmter Mandinka istAlex Haleys angeblicher VorfahrKunta Kinte, der durch das BuchRoots (dt.:Wurzeln) und diegleichnamige Fernsehserie bekannt wurde. Die von Haley rekonstruierte familiäre Verbindung zwischen ihm und Kunta Kinte wird von Historikern allerdings angezweifelt.

Sinéad O’Connor bezieht sich in dem Song „Mandinka“ auf Haleys Buch.

Mandinka-Schwert

Bekannt geworden ist der Name des Volks in der SchreibweiseMandingo durch den gleichnamigenFilm vonRichard Fleischer. Hier bezieht er sich auf Gladiatorenkämpfe zwischen Sklaven in den US-amerikanischen Südstaaten, ein Motiv, dasQuentin Tarantino in seinem FilmDjango Unchained wieder aufgriff. Dergleichen Schaukämpfe zwischen afrikanischen Sklaven, auf die ihre weißen Besitzer Wetten abschlossen, sind allenfalls für die Überfahrten auf denSklavenschiffen überliefert. Aus ihnen entstandenKampftänze wie die brasilianischeCapoeira oder die Maní auf Kuba. Von Weißen veranstaltete Schaukämpfe afrikanischer Sklaven mag es lokal auch noch in der Neuen Welt gegeben haben, gesicherte Quellen liegen dafür jedoch nicht vor.[4]

Ein ebenfalls berühmter Mandinka istAlpha Condé, seit 2010 Präsident der Republik Guinea und 2017/18 Präsident der Afrikanischen Union.

Siehe auch

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Weblinks

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Commons: Mandinka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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  • Fred Lindsey:Mandinka. In:Encyclopedia of World Cultures, Supplement, Gale GroupISBN 0-02-865671-7, S. 194–197[1]

Einzelnachweise

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  1. CIA:The World Factbook, 2019.
  2. Sierra Leone 2015 Population and Housing Census national analytical report. Statistics Sierra Leone, Oktober 2017, S. 89ff.
  3. James Playfair, 1814:A System of Geography, Ancient and Modern: In 6 Volumes, Band 6, Mandingo-Reiche am Gambia S. 266–269 in der Google-Buchsuche
  4. Michael Zeuske:Sklavenhändler, Negreros und Atlantikkreolen. Eine Weltgeschichte des Sklavenhandels im atlantischen Raum. De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2015,ISBN 978-3-11-042672-4, S. 101 (abgerufen überDe Gruyter Online).
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