Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Mamo Wolde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mamo Wolde (1963)

Mamo Wolde (*12. Juni1932 inDiri Jille; †26. Mai2002 inAddis Abeba) war einäthiopischerLangstreckenläufer undOlympiasieger imMarathon.

Wolde hatte schon an denOlympischen Spielen 1956 in Melbourne teilgenommen, war aber beim1500-Meter-Lauf schon im Vorlauf gescheitert. Bei denOlympischen Spielen 1964 in Tokio wurde er Vierter über10.000 Meter mit seiner persönlichen Bestzeit von 28:31,8 min. Im Marathon startete er gemeinsam mit seinem BruderDemissie Wolde, gab aber auf.

NachdemAbebe Bikila 1960 und 1964 zweimal in Folge den olympischen Marathonlauf für sich entscheiden konnte, holte Wolde1968 in Mexiko-Stadt die dritte Goldmedaille für Äthiopien auf dieser Strecke. Der Favorit Bikila musste nach einer zuvor erlittenen Hüftverletzung und einem Bruch desWadenbeins das Rennen aufgeben und hatte ihn beschworen, den dritten äthiopischen Sieg in Folge im Marathon zu erringen.[1][2] Zuvor hatte Wolde bereits die Silbermedaille über 10.000 Meter gewonnen.

Vier Jahre später errang Wolde bei denOlympischen Spielen 1972 in München im Alter von 40 Jahren als Dritter im Marathon seine dritte olympische Medaille mit seiner persönlichen Bestzeit von 2:15:09 h.

Wolde war in Äthiopien ein Nationalheld, seine Bekanntheit bewahrte ihn davor, zu Beginn der Militärdiktatur vonMengistu Haile Mariam wie viele seiner Landsleute ermordet zu werden. Nach dem Ende der Diktatur Mariams im Jahre 1991 wurden ab 1993 Sympathisanten Mariams inhaftiert, darunter auch Wolde. Man beschuldigte ihn, ein Kollaborateur Mariams gewesen zu sein und einen 15-jährigen Jungen ermordet zu haben. Wie er berichtete, war er als Armeeangehöriger aufgefordert worden, nach dem tödlichen Schuss eines anderen Offiziers auf den Jungen einen weiteren Schuss abzugeben, er hätte jedoch absichtlich daneben geschossen. Anfang 2002 wurde er wegen dieses Delikts zu sechs Jahren Haft verurteilt, aber sofort freigelassen, da er zu diesem Zeitpunkt bereits neun Jahre im Gefängnis verbracht hatte. Zuvor hatten viele Olympier in einer weltweiten Kampagne versucht, seine Freilassung zu erreichen. Kurz nach seiner Entlassung starb Wolde im Alter von 69 Jahren an einer chronischenLebererkrankung.[3] Woldes und Bikilas Grabmale wurden im März 2007 von Unbekannten zerstört, neben vielen anderen Äthiopiern äußerte auchHaile Gebrselassie seine Trauer über die Grabmalschändung.[4]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Mamo Wolde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Abebe Bikila’s and Mamo Wolde’s tombs desecrated. In:nazret.com. 12. März 2007
  2. 1968: Mexico: Un Ethiopien peut en cacher un autre. In:marathoninfo.free.fr
  3. IAAF:Mamo Wolde honoured in Spain (Memento vom 20. September 2003 imInternet Archive). 16. September 2003
  4. Ethiopia - Abebe Bikila's and Mamo Wolde's tombs desecrated. nazret.com, 12. März 2007, abgerufen am 17. Juli 2010 (englisch). 
Olympiasieger imMarathonlauf

1896:Königreich GriechenlandSpyridon Louis |1900:Dritte Französische RepublikMichel Théato |1904:Vereinigte Staaten 46Thomas Hicks |Zwischenspiele 1906:Kanada 1868Billy Sherring |1908:Vereinigte Staaten 48John Hayes |1912:Vereinigtes Konigreich 1801Ken McArthur |1920:FinnlandHannes Kolehmainen |1924:FinnlandAlbin Stenroos |1928:Dritte Französische RepublikBoughéra El Ouafi |1932:ArgentinienJuan Carlos Zabala |1936:Japan 1870JapanSon Kitei |1948:ArgentinienDelfo Cabrera |1952:TschechoslowakeiEmil Zátopek |1956:Frankreich 1946Alain Mimoun |1960:Athiopien 1941Abebe Bikila |1964:Athiopien 1941Abebe Bikila |1968:Athiopien 1941Mamo Wolde |1972:Vereinigte StaatenVereinigte StaatenFrank Shorter |1976:Deutschland Demokratische Republik 1949Waldemar Cierpinski |1980:Deutschland Demokratische Republik 1949Waldemar Cierpinski |1984:PortugalCarlos Lopes |1988:ItalienGelindo Bordin |1992:Korea Sud 1949Hwang Young-cho |1996:SudafrikaJosia Thugwane |2000:Athiopien 1996Gezahegne Abera |2004:ItalienStefano Baldini |2008:KeniaSamuel Kamau Wanjiru |2012:UgandaStephen Kiprotich |2016:KeniaEliud Kipchoge |2020:KeniaEliud Kipchoge |2024:AthiopienTamirat Tola

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

Personendaten
NAMEWolde, Mamo
KURZBESCHREIBUNGäthiopischer Olympiasieger im Marathon
GEBURTSDATUM12. Juni 1932
GEBURTSORTDiri Jille,Äthiopien
STERBEDATUM26. Mai 2002
STERBEORTAddis Abeba
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mamo_Wolde&oldid=253316920
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp