Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Münchenwiler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Münchenwiler
Wappen von Münchenwiler
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton BernBern (BE)
Verwaltungskreis:Bern-Mittellandw
BFS-Nr.:0669i1f3f4
Postleitzahl:1797
Koordinaten:575725 / 19548246.917.12508Koordinaten:46° 54′ 36″ N,7° 7′ 12″ O; CH1903: 575725 / 195482
Höhe:508 m ü. M.
Höhenbereich:465–615m ü. M.[1]
Fläche:2,48 km²[2]
Einwohner:564(31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte:227 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
15,1 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website:www.muenchenwiler.ch
Schloss Münchenwiler
Schloss Münchenwiler
Lage der Gemeinde
Karte von Münchenwiler
Karte von Münchenwiler
{w

Münchenwiler (französischVillars-les-Moines) ist einepolitische Gemeinde imVerwaltungskreis Bern-Mittelland desKantonsBern in derSchweiz.

Geographie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde bildet eine bernischeExklave im Gebiet des zumKanton Freiburg gehörenden Seebezirkes. Sie zählt 564 Einwohner (Stand 31. Dezember 2023). Im Jahr 1898 wurde dieBahnstrecke Freiburg–Murten mit der Station Münchenwiler-Courgevaux (2017 zur Kreuzungsstation mit Halbstundentakt ausgebaut) eröffnet; die Bahn dertpf(Transports publics fribourgeois) führt heute über Ins bis nachNeuenburg. Die AutobahnA1 wurde im Jahr 1997 eröffnet; sie durchquert das Gemeindegebiet in einem Tunnel. NachFreiburg beträgt die Distanz 15 Kilometer, nach Bern 30 Kilometer, nach Neuenburg 28 Kilometer.

Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1080 schenkten die beiden Brüder Rodulfus und Giraldus von Vilar ihren ganzen Besitz demKloster Cluny inBurgund. Anfang des 12. Jahrhunderts entstand ein Tochterklösterchen, ein sogenanntesPriorat. Es war eine von 26 Niederlassungen der Kongregation Cluny im Gebiet der heutigen Schweiz; die am bekanntesten sindPayerne,Romainmôtier,St. Petersinsel,Rüeggisberg undRougemont. Das Priorat hatte bis kurz vor der Reformation Bestand. Durch päpstlichen Erlass kam es zusammen mit dem AussenbesitzClavaleyres im Jahre 1484/85 zum BernerSt. Vinzenzenstift (Münsterstift). Gleichzeitig entstand, nach denBurgunderkriegen, dieGemeine Herrschaft Murten, die abwechslungsweise von Bern und von Freiburg verwaltet wurde und bis zum Einmarsch der Franzosen Bestand hatte. Aufgrund von Reformationsstreitigkeiten zwischen den beiden Ständen beanspruchte Bern 1527 die alleinige Herrschaft über Münchenwiler und führte 1528 dieReformation ein.Im Jahre 1535 verkaufte Bern die heruntergekommene Besitzung alsTwingherrschaft an SchultheissHans Jakob von Wattenwyl. Dieser liess das klösterliche Kirchenschiff und den Kreuzgang abreissen und schuf für sich und seine Nachkommen einen Landsitz. Nach verschiedenen Besitzerwechseln gelangte die Herrschaft 1668 an die Familie von Graffenried, die es bis 1932 besass. Insbesondere in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der feudale Landsitz erneuert und erweitert, wovon heute noch die grosszügigen Gartenanlagen zeugen.Nach dem Einmarsch der Franzosen 1798 wurde Münchenwiler (mit Clavaleyres) zuFreiburg geschlagen. In der Mediationszeit (ab 1803) gelang es Bern, die beiden Dörfer zurückzugewinnen; 1807 wurden sie demAmtsbezirk Laupen einverleibt. Seit 2010 sind sie Bestandteil der Verwaltungsregion Bern-Mittelland.In einer Zwangsversteigerung wurde die Schlossbesitzung 1932 einem neuenburgischenKonsortium zugeschlagen, das es 1943 dem Kanton Bern weiterverkaufte. Dieser überliess es, nach verschiedenen fehlgeschlagenen Nutzungsversuchen, 1954 der Volkshochschule des Kantons Bern, welche darin Weiterbildungs- und Freizeitkurse anbot. Seit 2002 dient das Schloss als Seminarhotel mit leistungsfähigem Restaurant für Anlässe aller Art.

Politik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bei denNationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Münchenwiler (in Klammern die Veränderung im Vergleich zu denWahlen 2019 in Prozentpunkten):SVP 36,03 % (−11,24),SP 17,10 % (+4,49),Mitte 10,95 % (+2,79),FDP 9,06 % (−0,16),Grüne 8,32 % (−1,69),glp 7,67 % (+3,67),EDU 4,65 % (+1,41),EVP 1,25 % (−0,61), Weitere 4,96 % (+1,34).[5]

Es bestehen keine politisch aktiven Parteien mehr in Münchenwiler.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Siehe auch:Liste der Kulturgüter in Münchenwiler

Schloss Münchenwiler steht an der Stelle eines im 12. Jahrhundert errichteten Cluniazenserpriorates, das 1448 in den Kriegen mit den Savoyern wie auch 1476 in denBurgunderkriegen stark beschädigt wurde und 1484 in den Besitz des St.-Vinzenz-Stiftes amBerner Münster kam. Aus dem Kloster wurde eineKommende. Diese ging 1530 vom letzten Prior Ulrich Stör an die Stadt Bern über, die es 1535 als Herrschaft an seinen Schultheissen Hans Jakob von Wattenwyl verkaufte. Dieser liess das verfallene Kloster abbrechen und aus dem Baumaterial ein kastellähnlich befestigtes Schloss errichten. Nach mehreren Besitzerwechseln ging die Herrschaft 1668 an die Familie von Graffenried über und blieb in deren Besitz bis 1932. Dionys von Graffenried (1815–1886) liess den Südflügel imklassizistischen Stil umbauen und errichtete, nachdem er zurrömisch-katholischen Kirche übergetreten war, im ehemaligen Chor der Klosterkirche eine Schlosskapelle. Die Kapelle diente ab 1946 der Kirchgemeinde Bernisch Murten (Münchenwiler-Clavaleyres) als Gottesdienstraum.1932 wurde die Besitzung in einem Zwangsvollstreckungsverfahren versteigert; Käufer war ein neuenburgisches Konsortium. Dieses verkaufte das Schloss 1943 an den Staat Bern. Nach verschiedenen Nutzungsversuchen wurde das Schloss 1956 von der Volkshochschule Bern gepachtet und als Ferienkurs- und Weiterbildungszentrum betrieben. Von 1986 bis 1990 liess es der Kanton Bern renovieren; damit war nun ein Ganzjahresbetrieb als Kurszentrum möglich. 2002 wurde das Zentrum von der neu gegründeten Parkhotel Schloss Münchenwiler AG gepachtet und als Seminarhotel geführt. 2012 übernahm die Schloss Münchenwiler GmbH (Brigit Leicht) den Betrieb. Im September 2023 stand das noch immer im Besitz des Kantons Bern befindliche Schloss zum Verkauf.[6][7]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Weitere Inhalte in den
Schwesterprojekten der Wikipedia:

Commons– Medieninhalte (Kategorie)
Wikidata– Wissensdatenbank

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Generalisierte Grenzen 2024.Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024.Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024. 
  6. Carlo Senn: Kanton will Schloss verkaufen. Das «gallische Dorf» könnte seinen Berner Bezug verlieren. In: Berner Zeitung. 4. September 2023, abgerufen am 10. September 2023. 
  7. Immobilienanzeige in derNZZ am Sonntag, 10. September 2023, S. 52.
Politische Gemeinden imVerwaltungskreis Bern-Mittelland

Allmendingen |Arni |Bäriswil |Belp |Bern |Biglen |Bolligen |Bowil |Bremgarten bei Bern |Brenzikofen |Deisswil bei Münchenbuchsee |Ferenbalm |Fraubrunnen |Frauenkappelen |Freimettigen |Gerzensee |Grosshöchstetten |Guggisberg |Gurbrü |Häutligen |Herbligen |Iffwil |Ittigen |Jaberg |Jegenstorf |Kaufdorf |Kehrsatz |Kiesen |Kirchdorf |Kirchlindach |Köniz |Konolfingen |Kriechenwil |Landiswil |Laupen |Linden |Mattstetten |Meikirch |Mirchel |Moosseedorf |Mühleberg |Münchenbuchsee |Münchenwiler |Münsingen |Muri bei Bern |Neuenegg |Niederhünigen |Niedermuhlern |Oberbalm |Oberdiessbach |Oberhünigen |Oberthal |Oppligen |Ostermundigen |Riggisberg |Rubigen |Rüeggisberg |Rüschegg |Schwarzenburg |Stettlen |Thurnen |Toffen |Urtenen-Schönbühl |Vechigen |Wald |Walkringen |Wichtrach |Wiggiswil |Wileroltigen |Wohlen bei Bern |Worb |Zäziwil |Zollikofen |Zuzwil

Ehemalige Gemeinden:Aeschlen bei Oberdiessbach |Albligen |Ausserbirrmoos |Ballmoos |Barschwand |Belpberg |Bleiken bei Oberdiessbach |Bremgarten Stadtgericht |Bümpliz |Büren zum Hof |Clavaleyres |Diemerswil |Englisberg |Etzelkofen |Gelterfingen |Golaten |Grafenried |Gysenstein |Hauben |Innerbirrmoos |Kirchenthurnen |Limpach |Lohnstorf |Messen-Scheunen |Mühledorf |Mühlethurnen |Mülchi |Münchringen |Niederwichtrach |Noflen |Oberscheunen |Oberwichtrach |Otterbach bei Oberdiessbach |Rümligen |Rüti bei Riggisberg |Schalunen |Scheunen |Schlosswil |Schönthal |Stalden im Emmental |Tägertschi |Trimstein |Wahlern |Zauggenried |Zimmerwald

Kanton Bern |Verwaltungskreise des Kantons Bern |Gemeinden des Kantons Bern

Normdaten (Geografikum):GND:4349153-4 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS) |VIAF:242714224
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Münchenwiler&oldid=248250869
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp