Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Lock-in-Verstärker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

EinLock-in-Verstärker (auchphasenempfindlicher Gleichrichter,Trägerfrequenzverstärker (TFV) oderPhase Sensitive Detector (PSD)) ist einVerstärker zur Messung eines schwachen elektrischen Wechselsignals, das mit einem in Frequenzfref{\displaystyle f_{\rm {ref}}} und Phase bekannten Referenzsignalmoduliert ist. Das Gerät stellt einen extremschmalbandigenBandpassfilter dar und verbessert dadurch dasSignal-Rausch-Verhältnis (SNR, Signal to Noise Ratio). Der Vorteil liegt darin, dassGleichspannungen,Wechselspannungen anderer Frequenz undRauschen effizient gefiltert werden.

Aufbau und Funktionsweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Schematischer Aufbau eines einfachen Lock-in-Verstärkers
Messanordnung mit Lock-in-Verstärker

Ein Lock-in-Verstärker benötigt die folgenden Funktionselemente:

  • Signaleingang für das modulierte Messsignal.
  • Signaleingang für das sinusförmige (manchmal auch rechteckförmige) Referenzsignal.
  • Eingangsverstärker für den Signaleingang, eventuell mit Eingangsfilter.
  • Phasenverschieber für die Anpassung zwischen Referenz- und Messsignal.
  • Mischer (Multiplizierer), der das Eingangssignal mit dem Referenzsignal multipliziert.
  • Tiefpass, um eine zeitliche Mittelung über mehrere Signalperioden durchzuführen.
  • Optional: Einen eingebautenOszillator zurModulation des Messsignals.

Die beiden Eingangssignale werden im Mischer miteinander multipliziert und anschließend in einemTiefpass integriert. Der Lock-in-Verstärker berechnet also dieKreuzkorrelation zwischen dem Mess- und dem Referenzsignal für eine feste PhasenverschiebungΔφ{\displaystyle \Delta \varphi }. Die Kreuzkorrelation für Signale unterschiedlicher Frequenz ist Null. Ist daher die Frequenz des Messsignals von der des Referenzsignals verschieden, liefert der Lock-in kein Ausgangssignal. Nur für gleiche Frequenzen liefert die Kreuzkorrelation einen Wert ungleich Null und damit einen Beitrag im Ausgangssignal des Lock-in-Verstärkers. Durch Wahl der passenden Frequenz der Referenz lässt sich also die entsprechende Komponente im Messsignal herausfiltern. Das Referenzsignal wird auf das Messsignalgelockt.

Eine andere Interpretation geht vom Mischer aus: Beim Multiplizieren des Messsignals mit dem Referenzsignal entstehen als Mischsignal dieDifferenzfrequenzen undSummenfrequenzen. DieDifferenzfrequenz für das Nutzsignal ist im Idealfall Null. Zur Filterung auf dieses Gleichspannungssignal reicht ein Tiefpass aus, der nur so breit ausgelegt zu sein braucht, um gewollte Änderungen im Signal mit durchzulassen. Alle anderen Frequenzen, insbesondere hochfrequentesRauschen,Netzbrummen oder andereStörsignale werden durch den Tiefpass ausgefiltert.

Als Ausgangssignal stellt der Lock-in-Verstärker im Idealfall eine Gleichspannung zur Verfügung. Sie ist proportional zu:

Das AusgangssignalUout(t){\displaystyle U_{\mathrm {out} }(t)} ergibt sich wie folgt:Uout(t)=1/TtTtsin[2πfrefs+Δφ]Uin(s)ds{\displaystyle U_{\mathrm {out} }(t)=1/T\int \limits _{t-T}^{t}\;{\sin \left[2\pi f_{\mathrm {ref} }\cdot s+\Delta \varphi \right]U_{\mathrm {in} }(s)}\mathrm {d} s}

Ist das EingangssignalUin{\displaystyle U_{\mathrm {in} }} ebenfalls sinusförmig moduliert, ergibt sich für das Ausgangssignal für eine hinreichend große IntegrationszeitT{\displaystyle T}:

Uout(t)Uincos(Δφ){\displaystyle U_{\mathrm {out} }(t)\propto U_{\mathrm {in} }\cdot \cos \left(\Delta \varphi \right)}

Befinden sich das Referenz-Signal und das Messsignal in Phase (Δφ=0{\displaystyle {\Delta }{\varphi }=0}), so wird das vom Lock-in-Verstärker erzeugte Ausgangssignal maximal. Beträgt die Phasenverschiebung 90°, so ist das Ausgangssignal Null.

Betrachtet man den Lock-In-Verstärker im Frequenzbereich, so entspricht er einemBandpass um die Referenzfrequenz, dessenBandbreite umgekehrt proportional zurIntegrationszeit ist. Störsignale im Messkanal mit Frequenzen, die innerhalb dieser Bandbreite liegen, führen zu einerSchwebung am Ausgang.

Diese Formulierung gilt für ein sinusförmiges Referenzsignal. In der praktischen Anwendung (sieheoptische Modulatoren) hat man es aber oft mit rechteckförmigen Referenzsignalen zu tun, wo das Ausgangssignal dann anders aussieht. Rechteckförmige Referenzsignale führen dazu, dass auch die ungeraden Oberwellen des Signales einen Beitrag zum Ausgangssignal erbringen, ebenso Störsignale in den entsprechenden Bändern.

DiePhase zwischen Mess- und Referenzsignal ist also extrem wichtig und steht als Messergebnis gleichwertig neben der Amplitude des Messsignals. Bei manchen Messungen kann sie wertvolle Informationen liefern. Wenn beispielsweise mit ein/aus-amplitudenmoduliertem Licht gearbeitet wird, das auf einer ProbeFotoleitung bewirkt, wird der gemessene Strom der Anregung etwas nacheilen, da diverse Effekte innerhalb der Probe Zeitverzögerungen bewirken, was sich in einer Phasenverschiebung niederschlägt. Also kann man aus dem Maß der Phasenverschiebung Rückschlüsse über Art und Ausmaß dieser Effekte in der Probe ziehen.

Es gibtSingle Phase Lock-in- undDual Phase Lock-in-Verstärker. Letztere bestimmen das Ausgangssignal für zwei verschiedene Phasenverschiebungen, die sich um 90° unterscheiden. DurchPythagoreische Addition der beiden entstehenden Ausgangssignale wird das Endergebnis der Messung unabhängig von der Phase, was sowohl einfachere, als auch präzisere Messungen ermöglicht (Näheres siehe Weblinks).

Digitale Lock-in-Verstärker

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
DSP-basierter Lock-in-Verstärker
Ein PC-gesteuerter digitaler Lock-in-Verstärker
FPGA-basierter Lock-in Verstärker mit integriertem Oszilloskop und Frequenzspektrum

Die besten Signalempfindlichkeiten lassen sich mit Hilfe digitaler Lock-in-Verstärker auf BasisDigitaler Signalprozessoren (DSP) erzielen. Hierbei werden zunächst das Eingangssignal und das Referenzsignal digitalisiert (ADC). Die weiteren Schritte wie Aufbereitung des Referenzsignals, Phasenverschiebung, Multiplikation und Tiefpass-Filterung, erfolgen dann rein digital. Das Ergebnis wird gegebenenfalls wieder in ein Analogsignal umgewandelt (DAC, Digital-to-Analog-Converter,Digital-Analog-Umsetzer). Lock-ins auf Basis von DSP ermöglichen außerdem eine genauere Bestimmung der Phasenlage zwischen Eingangssignal und Referenzsignal. Durch die rein digitale Datenverarbeitung ist es möglich, mehr als nur einen Demodulator pro Kanal zu verwenden. Das erweitert die Möglichkeiten der Auswertung.FPGA-basierte Lock-in Verstärker können ferner mehrere Referenzfrequenzen (z. B. f1 und f2) aus einer Quelle speisen. Vielfache oder auch Mischfrequenzen (z. B. f1-f2) können dadurch phasenstabil mit weiteren Demodulatoren ausgewertet werden.

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Chopper-Verstärker zerhacken intern ein zu messendes elektrisches Gleichspannungssignal, im Gegensatz zum Lock-in-Verstärker, der immer ein Wechselspannungssignal erhält, das in der Messanordnung über Choppergeräte oder andere Modulatoren (beispielsweiseoptische) erzeugt wird.
  • InDirektmischempfängern wird das Prinzip des Lock-in-Verstärkers in der Funktechnik angewendet.
  • Homodyne Detektion

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lock-in-Verstärker&oldid=243805038
Kategorie:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp