Listicle [ˈlɪstɪk(ə)l] ist eineWortkreuzung ausenglischlist „Liste“ undarticle „Artikel“ und bezeichnet einenjournalistischen Artikel, der in Aufzählungsform, eben alsListe veröffentlicht wird. Ein typisches Listicle ist einBlog oder Zeitschriftenartikel mit einer Überschrift wie „10 Dinge, die der Mann braucht“ oder „Was passiert beimGrexit?“[1] und einem nachfolgenden Text, der sich wie eine locker formulierte Aufzählung liest.[2]
Listicles sind, noch bevor sie so genannt wurden, in derBoulevardpresse seit langem beliebt, weil sie dem Leser suggerieren, er müsse sich nur durch eine prägnant geschriebene Aufzählung lesen, um ein komplexes Thema ohne Anstrengung zu erschließen. Der Begriff selbst kam seit etwa dem Jahr 2010 über Online-Nachrichtenportale auf, die auf Kürze und Prägnanz setzen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ein prominentes englischsprachiges Beispiel istBuzzFeed, wo jede Thematik in Form von Listicles umgesetzt wird, manchmal sogar völlig ohne Text, sondern nur mit inhaltlich aufeinander abgestimmten Bildern oder Videos.[3] Möglicherweise hat BuzzFeed den Begriff des Listicles erfunden. Ein weiteres großes Listicle-Portal istcracked.com.
Man unterscheidet formal zwischen drei Typen des Listicles:
Wegen des schnellen, oft oberflächlichen journalistischen Stils wird das Listicle von Sprachpflegern kritisch betrachtet.[4] Befürworter geben zu bedenken, dass das Listicle nur eine Form sei, ein Behälter für Inhalte beliebiger Tiefe.