Libreville [librəˈvil] (französisch fürfreie Stadt) ist dieHauptstadtGabuns. Mit 703.939 Einwohnern (Stand 1. Januar 2013) ist Libreville mit großem Abstand vorPort-Gentil,Lambaréné undFranceville die größte Stadt des Landes. Libreville ist auch die Hauptstadt der ProvinzEstuaire. Ferner ist die Stadt Sitz einesrömisch-katholischenErzbistums.
Die Stadt liegt amGabun-Ästuar, der Mündung desKomo in denGolf von Guinea. Östlich von Libreville liegen dieMonts de Cristal (Kristallberge), im Süden das Mündungstiefland desOgooué.
Libreville besteht aus den Stadtteilen Batterie IV, Quartier Louis, Mont-Bouët, Nombakélé, Glass (Europäischer Stadtteil), Oloumi (Industriegebiet), Dakar, Damas Aleka, Akébe Kinguélé, Nouvelle Terre, Bellevue, Avea, Avea II, Sotéga, Derriére la Prison, Les Charbonnages und Lalala.
Libreville befindet sich in der tropischenKlimazone. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 26,0 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge 2.509,5 Millimeter im Mittel. Die durchschnittlichen Höchsttemperaturen liegen das ganze Jahr über zwischen 26 und 30 Grad, die Tiefsttemperaturen zwischen 22 und 24 Grad im Mittel.
Die Trockenzeit beginnt im Mai und endet im September. Der meiste Niederschlag fällt im November mit durchschnittlich 373,4 Millimeter, der wenigste im Juli mit 2,5 Millimeter im Mittel.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Libreville | Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | | | Mittl. Tagesmax. (°C) | 29,2 | 30,0 | 30,0 | 30,1 | 29,4 | 27,5 | 26,3 | 26,7 | 27,7 | 28,1 | 28,4 | 28,9 | ⌀ | 28,5 | Mittl. Tagesmin. (°C) | 24,1 | 23,9 | 23,9 | 23,9 | 24,0 | 23,1 | 22,0 | 22,3 | 23,2 | 23,5 | 23,4 | 23,9 | ⌀ | 23,4 | | Niederschlag (mm) | 270 | 268 | 375 | 331 | 231 | 15 | 2 | 12 | 109 | 400 | 487 | 316 | Σ | 2816 | | Sonnenstunden (h/d) | 5,6 | 6,2 | 5,7 | 5,6 | 5,1 | 4,3 | 3,9 | 3,1 | 3,1 | 3,4 | 4,5 | 5,5 | ⌀ | 4,7 | | Regentage (d) | 15 | 13 | 17 | 16 | 12 | 2 | 1 | 3 | 11 | 23 | 20 | 15 | Σ | 148 | | Luftfeuchtigkeit (%) | 86 | 86 | 86 | 86 | 85 | 82 | 81 | 81 | 84 | 86 | 87 | 87 | ⌀ | 84,7 |
T e m p e r a t u r | | | | | | | | | | | | | Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez |
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Die Bevölkerung ist seit der Unabhängigkeit 1960 von ca. 30.000 Einwohnern bis heute auf ca. 703.939 (Stand: 2013) Einwohner stark angewachsen.
Das Mündungsgebiet des Mbé wurde schon lange bevor dieFranzosen das Gebiet von KönigAntchouwé Kowe Rapontchombo 1839 erwarben von denMpongwé, einerBantu-Gruppe bewohnt. 1843 wurde dasFort Aumale als Marinestützpunkt gegründet, das in den kommenden Jahren mit umliegenden Siedlungen zu einer Stadt zusammenwuchs. Die Stadt wurde 1849 offiziell als Siedlung für freigelasseneSklaven gegründet und erhielt nach dem Vorbild vonFreetown den Namen Libreville. 1886 wurde Libreville zum Verwaltungssitz der ProvinzGabun. Als Gabun 1960 die Unabhängigkeit erlangte, wurde es zur Hauptstadt des neuen Staates.
DerFlughafen Libreville Leon M'ba liegt rund 7 Kilometer nördlich. InOwendo, südlich des Stadtzentrums, befinden sich sowohl der Hafen der Stadt als auch der Endbahnhof der EisenbahnstreckeTransgabonais, die Libreville mit Franceville im Südosten des Landes verbindet. Der Transgabonais transportiert die Holz-,Mangan- undEisenerzvorkommen des Landes zum Hafen in Owendo.
In Libreville befindet sich eine Bodenstation der französischen WeltraumagenturCNES für die Kommunikation, Steuerung und Überwachung von inFranzösisch-Guyana auf Äquatorhöhe gestarteten Raketen.
In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Libreville im Jahre 2018 den 164. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.[2] Der staatlicheStatistische Dienst von Gabun, dieDirection Générale de la Statistique, hat in der Stadt seinen Sitz.
Die Stadt ist Sitz zahlreicher Bildungseinrichtungen. Dazu gehören unter anderem die 1970 gegründeteUniversitéOmar Bongo (UOB), dieUniversité des Sciences de la Santé, dieOmar Bongo Ondimba Technical School und weitere kleinere Institute sowie dieNationalbibliothek.
In Libreville befindet sich dasNationalmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, das eine umfangreiche Sammlung vonReliquien und rituellen Masken beheimatet. Die HolzkircheSt. Michel ist für ihre Schnitzereien bekannt. Sie wurde erst 1961 errichtet, die Schnitzereien – Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament – schuf ein erblindeter Holzschnitzer in monatelanger Arbeit. Die Kirche ist besonders an Sonntagen ein Magnet für Besucher. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die KathedraleSt. Marie, dasArboretum de Sibang und einfranzösischesKulturzentrum. Ein weiteres bemerkenswertes Holzgebäude befindet sich am BoulevardGeorges Pompidou, es beherbergt im Erdgeschoss die Kunstgalerie Louis, der Besitzer handelt auch mit afrikanischen Antiquitäten. Der Präsidentenpalast, der in den 1970er Jahren gebaut wurde, ist nicht für Besucher geöffnet und darf nicht fotografiert werden. Das Mausoleum des ehemaligen PräsidentenLéon M’ba erhebt sich an der Esplanade. Im Inneren befindet sich ein schlichter Gedenkstein, das Mausoleum selbst ist nach allen Seiten offen, ein solches Beispiel für fehlenden Personenkult ist selten in Afrika. Librevilles größter Markt ist der Marché du Mont-Bouët östlich des Stadtzentrums. Das StadionStade d’Angondjé ist eines der vier Stadien, in denen dieFußball-Afrikameisterschaft 2017 ausgetragen wurde.
- Charles N’Tchoréré (1896–1940), Hauptmann der französischen Armee
- Léon M’ba (1902–1967), von 1960 bis 1967 der erste Präsident von Gabun
- Léon Mébiame (1934–2015), von 1975 bis 1990 Premierminister der Republik Gabun
- Paulin Obame Nguema (1934–2023), von 1994 bis 1999 Premierminister der Republik Gabun
- Jean-Patrick Iba-Ba (* 1966), römisch-katholischer Geistlicher, Erzbischof von Libreville
- Severin Nziengui Mangandza (* 1970), römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Apostolischer Vikar von Makokou
- Edna Merey-Apinda (* 1976), Autorin
- Daniel Cousin (* 1977), Fußballspieler
- Henri Antchouet (* 1979), Fußballspieler
- Cédric Moubamba (* 1979), Fußballspieler
- Reïna-Flor Okori (* 1980), äquatorialguineisch-französische Leichtathletin
- Fabrice Do Marcolino (* 1983), gabunisch-französischer Fußballspieler
- Catilina Aubameyang (* 1983), gabunischer Fußballspieler französischer Abstammung
- Stéphane N’Guéma (* 1984), gabunisch-französischer Fußballspieler
- Gilles Mbang Ondo (* 1985), gabunisch-französischer Fußballspieler
- Anthony Obame (* 1988), Taekwondoin
- Malick Evouna (* 1992), Fußballspieler
- Lévy Madinda (* 1992), gabunischer Fußballspieler
- Yrondu Musavu-King (* 1992), Fußballspieler
- Mario Lemina (* 1993), gabunisch-französischer Fußballspieler
- Axel Méyé (* 1995), Fußballspieler
- Chris Silva (* 1996), Basketballspieler
- Alan Do Marcolino (* 2002), Fußballspieler
- Royce Openda (* 2002), Fußballspieler
- Jacques Ekomié (* 2003), gabunisch-französischer Fußballspieler
- Mylène Rémy:Gabun in Farbe. Reisen heute. Jeune Afrique, Paris 1977,ISBN 2-85258-070-5,S. 264 (französisch).
- ↑Recensement Général de la Population et des Logements de 2013 du Gabon (RGPL-2013). (PDF) In: mays-mouissi.com. République Gabonaise, Dezember 2015, S. 11, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑Mercer's 2018 Quality of Living Rankings. Abgerufen am 18. August 2018 (englisch).