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Liberalismus

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Barrikadenszene während derMärzrevolution: zentrales Ereignis des deutschen Liberalismus

DerLiberalismus (lateinischliber, libera, liberum‚frei‘;liberalis „dieFreiheit betreffend, freiheitlich“) ist eine Grundposition derpolitischen Philosophie und eine historische und aktuelle Bewegung, die eine freiheitliche politische, ökonomische und soziale Ordnung anstrebt. Aus liberalen Bürgerbewegungen gingen in vielen Ländern erstmalsNationalstaaten undDemokratien hervor.[1] DieAmerikanische Revolution, dieFranzösische Revolution und diedeutsche Revolution 1848/49 sind zum Teil konkrete Folgen liberaler Überlegungen auf politischer Ebene.

Der Liberalismus befürwortet eine Gesellschaft, die auf derFreiheit des Einzelnen, der Wahrung des Rechts,Pluralismus und freiem Gedankenaustausch basiert. Die freie Äußerung aller Ideen und Interessen ermöglicht es einer Gesellschaft, dass sich die besten Ideen durchsetzen. Im wirtschaftlichen Bereich befürwortet der LiberalismusEigeninitiative, den freienWettbewerb und die damit verbundeneMarktwirtschaft. Im politischen Bereich wird ein Staat gefordert, der Gesetze durchfreie Debatten verabschiedet und durch gegenseitigeGewaltenteilung geregelt ist. Das bedeutet im Idealfall einen demokratischenRechtsstaat, in dem Minderheiten bis hin zur kleinsten Einheit, demIndividuum, respektiert werden. Der Staat ist der Garant für die Rechtsordnung und muss für sein Handeln Rechenschaft ablegen. Er akzeptiert gesellschaftlichen Pluralismus undsozialen Wandel.

Liberale Philosophen berufen sich auf das Erbe desantiken und desmittelalterlichen Denkens. Der klassische Liberalismus entwickelte sich im 17. und 18. Jahrhundert um bestimmte Denker, darunterLocke,Montesquieu undImmanuel Kant. Heute zählt er neben demKonservatismus und demSozialismus zu den drei großenpolitischenWeltanschauungen.

Definition

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Der Liberalismus ist eine Denkrichtung der politischen Philosophie, die sich für die Verteidigung individueller menschlicher Rechte, wie derGleichheit vor dem Gesetz,Freiheit,Sicherheit undEigentum einsetzt und auf der individuellen und freiwilligen Kooperation von Menschen basiert.[2]Immanuel Kant fügt dieser Definition einen wichtigen Aspekt hinzu, nämlich dass der höchste ethische und rechtliche Wert in einemRechtsstaat dieMenschenwürde ist.[3] Der Mensch istautonom und daher frei zu handeln und seine eigenen Ziele zu wählen.[4]

Das europäische liberale Denken basiert wesentlich auf den Prinzipien dermoralischen Verantwortung und desfreien Willens und steht im Gegensatz zumaterialistischen Lehren wie demMarxismus,Utilitarismus,Hedonismus,Reduktionismus,Szientismus,Biologismus undPosthumanismus.[5][6] Die im Anschluss an Immanuel Kant entwickeltespiritualistische undidealistische Auffassung des Liberalismus ist vor allem in Kontinentaleuropa einflussreich.[7]

Vom europäischen Liberalismus ist der angelsächsische Liberalismus zu unterscheiden.[8] Dessen Ahnherren sindHobbes undLocke, sowieJeremy Bentham undJohn Stuart Mill.[9] Mit dem angelsächsischen Liberalismus sind derPragmatismus, derUtilitarismus und empirische Rationalismus kaum trennbar verbunden. StrengeMoralität und karitativeSolidarität gelten dem Liberalen dagegen als Privatsache; sie sind in den USA vielfach mit den Religionen und den örtlichen Kirchen verbunden. Insofern ergänzt der privateKommunitarismus den öffentlichen Liberalismus. Liberalismus bedeutet vor allem in den USA: „Pragmatische Freiheit von und zu: Herrschaft und Dogmen, Religion und Moral, Gesellschaft und Gesetzen“.[10] Der Freie heiligt den Vertrag, auch alsGesellschaftsvertrag, unter Gleichen (Peers).Checks and Balances, also der Machtausgleich, bildet die Machtethik dieses Liberalismus.

Der Liberalismus steht politisch im Gegensatz zumTotalitarismus und gilt als Voraussetzung für eine moderne,pluralistischeDemokratie. Bis in die Gegenwart betrachten sich auch Vertreter von nicht explizit liberalen Parteien als Liberale im Sinne der aufklärerischen Definition des Liberalismus. Der Liberalismus begründete eine Rechtfertigung dafür, sich von alten Lehren zu befreien, die sich für die Unfreiheit und rechtliche Ungleichheit des Menschen aussprachen. Beispiele solcher Lehren sind derFeudalismus, weil er den Menschen an einen Lehnsherren band, und derAbsolutismus, der politische Macht nur dem König zugestand. Im Unterschied zumAnarchismus lehnt der Liberalismus den Staat nicht ab, sondern sieht in ihm den Garanten für Freiheit und Eigentum.

Grundlagen

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Naturrecht

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DieErklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 sind eine positive Kodifizierung des Naturrechts.

Die Grundlage des liberalen Denkens beruht auf demRecht und insbesondere auf demNaturrecht.[11] Nach dieser Denkschule verfügt jeder Mensch über grundlegende und unveräußerliche Rechte, die sich aus seiner bloßen Existenz ergeben und der menschlichen Natur innewohnen, unabhängig von den sozialen Strukturen, in die er eingebunden ist. Bei diesen Rechten handelt es sich etwa um das Recht auffreie Meinungsäußerung, dieBewegungsfreiheit, das Recht auf Privateigentum, dieVersammlungsfreiheit und diefreie Berufswahl. Aus demRecht auf Leben ergeben sich das Recht auf legitime Verteidigung gegen jede Aggression, das Recht auf Sicherheit und dasWiderstandsrecht. Diese Rechte sind universell. Sie gelten für alle Menschen zu jeder Zeit und an jedem Ort und begründen dieGleichheit vor dem Gesetz.[12]

Naturrecht unterscheidet sich vompositiven Recht dadurch, dass seine Ausübung keine Auswirkungen auf das Handeln anderer Menschen hat und nicht auf einer gesetzlichen Definition beruht. Allerdings argumentieren Liberale, dass das Naturrecht dem positiven Recht vorausgeht. Der französische liberale ÖkonomFrederic Bastiat formulierte: „Weil Persönlichkeit, Freiheit und Eigentum vorherbestehen, erlassen die Menschen Gesetze.“[13]

Die liberale Theorie der Naturrechte wurde größtenteils vonJohn Locke und dann insbesondere vonImmanuel Kant entwickelt.[14][15] Aus dieser Theorie erwuchs die moderne Konzeption derMenschenrechte, die historisch gesehen einen wichtigen Teil der ideologischen Rechtfertigung derAmerikanischen Revolution, derFranzösischen Revolution und der deutschenRevolution von 1848/49 lieferte.

Freiheit

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Die Freiheit –Allegorie vonArnold Böcklin (1891)

Ein mit dem Liberalismus eng verbundener Begriff ist dieFreiheit.

Eine Definition der individuellen Freiheit findet sich im Artikel 4 derErklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789:

Die Freiheit besteht darin, alles tun zu können, was einem anderen nicht schadet. So hat die Ausübung der natürlichen Rechte eines jeden Menschen nur die Grenzen, die den anderen Gliedern der Gesellschaft den Genuss der gleichen Rechte sichern. Diese Grenzen können allein durch das Gesetz festgelegt werden.[16]

Der deutsche PhilosophImmanuel Kant gab darüber hinaus im ersten Definitivartikel seines 1795 veröffentlichten TraktatsZum ewigen Frieden eine für die Tradition desdeutschen Idealismus wichtige Definition von Freiheit:

„Freiheit … ist die Befugnis, keinen äußeren Gesetzen zu gehorchen, als zu denen ich meine Beistimmung habe geben können.“

Immanuel Kant:„Zum ewigen Frieden“.[17]

Freiheit bedeutet somit für jeden das Recht, nach eigenem Ermessen zu handeln, um mit eigenen Mitteln seine eigenen Ziele zu verfolgen, sich frei auszutauschen, sich zu versammeln und Verträge abzuschließen, sich frei zu äußern und seine Informationsquellen frei zu wählen.

Utilitarismus

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Als Alternative zur Naturrechtslehre bildet auch derUtilitarismus eine Theorie der Rechtfertigung für die Freiheit der Menschen. Als Hauptvertreter gelten dabeiJeremy Bentham undJohn Stuart Mill.[9] Diesen beiden Autoren zufolge beruhen die Prinzipien des Liberalismus nicht auf der Achtung der natürlichen Rechte, deren Existenz Bentham und Mill ansonsten leugnen, sondern auf dem Beitrag der Freiheit zu unserem Glück. In der utilitaristischen Logik, deren Thesen materialistisch sind, ist eine glückliche Gesellschaft eine freie Gesellschaft, in der jeder so lebt, wie er es für richtig hält, solange es anderen nicht schadet. Allerdings wird die menschliche Freiheit als Mittel zu einem höheren Ziel angesehen: kollektives und materielles Glück. Dies ist das Prinzip der Schadensfreiheit, das J. S. Mill in seinem WerkÜber die Freiheit entwickelt hat.[18] Der Utilitarismus glaubt daher, dass liberale Gesellschaften unser Glück maximieren.

Der Utilitarismus ist besonders in angelsächsischen Ländern einflussreich, während inKontinentaleuropa vor allem die Konzeption von Immanuel Kant vorherrschend ist.[19]

Politik

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Denkmal für die Liberalen des 19. Jahrhunderts im Bezirk Agra del Orzán,A Coruña,Galizien, (Spanien).

Im Zentrum des Liberalismus als Grundposition derpolitischen Philosophie steht dasIndividuum. Die individuelleFreiheit derPerson ist nach liberaler Überzeugung die Grundnorm einer jeden menschlichen Gesellschaft, auf die hin derStaat seine politische wiewirtschaftliche Ordnung ausrichten sollte. Dabei wird unter Freiheit zunächst vor allem die Abwesenheit jeglicher Gewalt und jedesZwangs verstanden, insbesondere von staatlicher Seite. In einem engeren Sinne liberaler Positionen beschränkt sich die Rolle des Staates auf den konkreten Schutz der Freiheit der Individuen und der die Freiheit garantierenden Rechtsordnung.

Die Grenzen und möglichen Formen staatlichen Handelns sind Gegenstand einer Debatte innerhalb des Liberalismus, besonders die Verwaltung und das Recht betreffend. Die meisten Liberalen halten staatliches Handeln zum Schutz der individuellen Freiheiten im Rahmen seiner souveränen Funktionen für notwendig, und viele von ihnen, wieAdam Smith,Raymond Aron,Karl Popper oderBenedetto Croce, akzeptieren oder empfehlen sogar Eingriffe in die Wirtschaft, insbesondere im Hinblick auf Kontrolle und Regulierung. Im Gegensatz dazu sprechenLibertäre mitanarchokapitalistischen Tendenzen dem Staat jegliche Legitimität zu Eingriffen in Gesellschaft und Wirtschaft ab.

Ethik

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Die liberaleEthik lässt sich in einem einzigen Grundsatz zusammenfassen: „Du sollst die natürlichen Rechte eines anderen Menschen nicht verletzen.“ Es lässt jedem die Freiheit, seine eigenen Ziele und Mittel zu wählen, sofern sie andere nicht daran hindern, dasselbe zu tun.[20]

Umgekehrt implizieren diese Rechte Pflichten, die den Kern einer anspruchsvollen Ethik bilden. Diese wurde etwa von Kant in seinerKritik der praktischen Vernunft entwickelt. Sie implizieren im Namen der Menschenwürde das Verbot jeglicher Aggression gegen die Integrität der Person, von Mord, Diebstahl und Sklaverei in allen ihren Formen sowie jeder Form von Diktatur. Sie fordernToleranz gegenüber den Ideen, Überzeugungen und Handlungen anderer.[21]

Darüber hinaus schreibt der Liberalismus kein bestimmtes Verhalten auf individueller Ebene vor. Er betrachtet Religionen als außerhalb seines Bereichs. Im Allgemeinen beschränkt es sich darauf, die Anwendung von Zwang in religiösen, politischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten zu verbieten. Der Begriff der Verantwortung, der untrennbar mit Freiheit und Eigentum verbunden ist, geht davon aus, dass jeder Mensch die Folgen seines Handelns, ob gut oder schlecht, in seiner Seele und seinem Gewissen tragen muss.Moralisches Gewissen ist daher die Bedingung der Freiheit und Vervollkommnungsfähigkeit des Menschen: Wenn Moral relativ oder nicht existent wäre, könnten andere zu Recht die Herren unserer Handlungen werden, uns ihre Ansichten aufzwingen und dadurch unsere Freiheit einschränken – ähnlich wie Eltern gegenüber ihrem Kind. Liberalismus ist daher keineAnomie oderAmoralismus, verstanden als das Fehlen von Normen, sondern eine genuin ethische Position.

Geschichte

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Siehe auch:Geschichte liberaler Parteien

Vorläufer – Von der Antike bis zur Renaissance

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Die Vorläufer des Liberalismus lassen sich von der Zeit dergriechischen Antike und der Renaissance zurückverfolgen.Leo Strauss ist etwa der Ansicht, dass der moderne Liberalismus seine Wurzeln im antiken philosophischen Denken hat.[22] Sokrates sei der erste Philosoph gewesen, der offiziell liberale Ideen formulierte.

Bedeutende Wegbereiter imMittelalter sind etwa die englischeMagna Carta, welche grundlegende Rechte gegenüber demSouverän einführen, wie etwa das Recht aufHabeas Corpus, welches vor unrechtmäßiger Verhaftung schützt. Darüber hinaus formuliertThomas von Aquin eine wichtige Doktrin des Naturrechts, welche bestimmte politische Überlegungen vonAristoteles über Freiheit und Gerechtigkeit wiederaufnimmt.

Die derSpätscholastik zuzurechnendeSchule von Salamanca lässt den Liberalismus erahnen, da sie den staatlichen Souverän moralisch verpflichtet, die Grundrechte jedes Menschen zu respektieren, da er ein als Geschöpf Gottes ist, das ausgestattet ist mitVernunft.[23] Ab dem 16. Jahrhundert formulierten die Philosophen dieser Schule den vonAristoteles, denStoikern,Cicero und Thomas von Aquin übernommenen Begriff des Naturrechts neu und leiteten daraus die Prinzipien der Souveränität des Volkes und der Gewaltenteilung ab. In wirtschaftlichen Fragen rechtfertigen sie das Privateigentum, den freien Personen- und Warenverkehr und verteidigen denfreien Markt.[24]

DerHumanismus derRenaissance veränderte die Beziehung des Menschen zu Schöpfung, Macht, Bildung oder Religion radikal. Das Gleiche gilt für denProtestantismus, der der göttlichenVorsehung denfreien Willen entgegensetzt. Die Treue zur Traditionsordnung wird durch die Reformation zugunsten der Vernunft des aufgeklärten Einzelnen in Frage gestellt. Religion wird damit zur Privatsache, was ihren Niedergang in der politischen Ordnung des Abendlands befördert.

Klassischer Liberalismus des 17. und 18. Jhds.

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John Locke gehört zu den Begründern der liberalen Philosophie

Das liberale Denken entstand in der Mitte des 17. und der Mitte des 18. Jahrhunderts, unter dem Einfluss der Philosophie derAufklärung. Diese Denker standen im Gegensatz zum politischenAbsolutismus, der durch religiöse Vorstellungen legitimiert wurde. Es gab zahlreiche liberale Theoretiker – zu den bedeutenden ersten Denkern des Liberalismus zählen unter anderemJohn Locke im 17. Jahrhundert undKant oderSmith im 18. Jahrhundert. Die Vielfalt ihrer Schriften kann nur im Hinblick auf den historischen Kontext verstanden werden, mit dem sie interagierten.

Das genaue Datum der Anfänge des Liberalismus bzw. seiner politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Komponenten ist unter Historikern umstritten. Viele Autoren datieren den Anfang mit John LockesBrief über die Toleranz (1689), der die bereits bestehenden Wurzeln des Liberalismus vervollständigte. John Locke argumentierte für die Einführung eines „Rechtsstaats“, der die Grundlage der modernen liberalen Philosophie werden sollte und die zentralen theoretischen Entwicklungen umfasst: die Doktrin derNaturrechte, die Beschränkung staatlicher Macht undGewaltenteilung, eine Rechtfertigung deszivilen Ungehorsams, Bestätigung vonGewissensfreiheit und dieTrennung von Kirche und Staat.[25]

Es kann keine Freiheit geben, wenn nicht„die Macht der Macht Einhalt gebietet“. (Montesquieu)

Andere Philosophen wieHume,Condillac undMontesquieu zogen ihrerseits die Konsequenzen der liberalen Philosophie im politischen und wirtschaftlichen Bereich. Montesquieu (1689–1755) war damals angesichts der absoluten Macht der französischen Monarchie vor allem damit beschäftigt, die Gewaltenteilung zu etablieren, um den Missbrauch der Exekutivgewalt des Königs einzudämmen und so die Freiheiten des Parlaments und der Justiz zu stärken. Diese Gedanken entwickelte er in seinem HauptwerkVom Geist der Gesetze (1748). Er artikulierte republikanisches und liberales Denken und verteidigte damit „bürgerliche Tugend, Liebe zum Land und zur Freiheit“.[26]

Gleichzeitig verbanden Denker wie Adam Smith ihre Forderungen nach wirtschaftlichen Freiheiten mit den politischen Forderungen des Liberalismus. Smith ist einer der Haupttheoretiker desWirtschaftsliberalismus, indem er eine Wirtschaftstheorie begründete, nach der „private Laster dasGemeinwohl bewirken“, eine Intuition, die erstmals vonBernard Mandeville in seiner Bienenfabel entwickelt wurde.[27] Die sogenannteklassische Schule der Nationalökonomie entstand als eine zusammenhängende Theorie, die alle damals untersuchten Bereiche menschlichen Handelns umfasste.

Der Liberalismus hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf mehrere große politische Revolutionen und Traditionen, die die Entstehung liberaler Demokratien ermöglichten. Einige Jahrzehnte vor derFranzösischen Revolution basierte Frankreich auf mehreren Prinzipien des Liberalismus, wobei das Ministerium Turgot zweifellos von derPhysiokratenbewegung beeinflusst war. Aus diesem Grund waren Teile der französischen Eliten, insbesondere der bürgerlichen Elite, Anhänger des Liberalismus und für die Französische Revolution. Die Beziehung zwischen Liberalismus und Französischer Revolution ist allerdings komplex, da man sie sowohl als Kontinuität als auch als zwei gegensätzliche Begriffe auffassen kann.[28] Bevor die Französische Revolution in den revolutionären Terror umschlug, propagierte sie Menschenrechte, etwa in derErklärung der Menschen- und Bürgerrechte, in der das Naturrecht kodifiziert und wirtschaftliche Freiheiten garantiert wurden. Der Umschlag des „demokratischen“ Geistes in den „revolutionären“ Geist entstand aus der Radikalität der Revolutionäre, die ihre Geschichte neu beginnen wollten, im Gegensatz etwa zu den Amerikanern, die kein altes Regime zu zerstören hatten.[29]

Im Verlauf der Französischen Revolution zeigte sich eine Trennung und Aufspaltung der liberalen Tradition: Eine konservativere Strömung, vertreten etwa vonEdmund Burke, war der Ansicht, dass individualistische Prinzipien allein nicht in der Lage sind, eine soziale Bindung zu begründen und eine zweite, radikalere Strömung, vertreten vonThomas Paine, verteidigte eine dauerhafte Reform. In der Tradition desdeutschen Idealismus zeigten sich ebenfalls unterschiedliche Interpretationen der französischen Revolution: Immanuel Kant war ein starker Befürworter der Französischen Revolution, kritisierte allerdings ihren Umschlag in den Terror.[30]Hegel war ein glühender Anhänger der Französischen Revolution.[31][32] Zeit seines Lebens soll er am 14. Juli, dem Tag derErstürmung der Bastille, ein Glas Rotwein auf die Revolution und ihre ParoleFreiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit getrunken haben.[33]

Von der Industriellen Revolution zur Moderne

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Verfassung der Vereinigten Staaten (1787): We the People

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Vertiefung liberaler Ideen in der Politik mit den Anfängen des modernen Liberalismus. Die liberalen Lehren, die Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts aufkamen, beharrten auf der Bedeutung von Verdienst und Arbeit, wandten sich gegen Privilegien und Willkür, gegen den Merkantilismus und gegen den oligarchischen Kapitalismus des Klerus und des Adels.

Laut dem französischen Philosophen und HistorikerAlexis de Tocqueville beruht das amerikanische demokratische Modell auf seinem radikalen Bruch mit der europäischen Aristokratie. Die amerikanische Revolution würde somit eine Vorherrschaft des „demokratischen“ Geistes gegenüber dem „revolutionären“ Geist zum Ausdruck bringen. Es war reich an liberalen Autoren, vonThomas Jefferson bisBenjamin Franklin undThomas Paine. Einige der Grundprinzipien des amerikanischen Liberalismus sind in der Präambel der Verfassung der Vereinigten Staaten von 1787 sowie in der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 enthalten. Während desKonvents von Philadelphia wurde dieVerfassung der Vereinigten Staaten angenommen und vervollständigte die Eroberung der Unabhängigkeit und wurde von liberalen Demokraten und Revolutionären weltweit bewundert.[34]

Die Wiederbelebung des Liberalismus im 19. Jhd. manifestiert sich in Frankreich durchBenjamin Constant, Alexis de Tocqueville,Jean-Baptiste Say undFrédéric Bastiat. Coppets Gruppe versammelte später liberale Gegner Napoleons III. Die klassischen Liberalen strebten nach einer weiten Verbreitung ihrer Ideen und stellten sich gegen die vorherrschenden etatistischen Ideen in den Machtkreisen.

Abbildung derGöttinger Sieben, eine Reihe von liberalen Universitätsprofessoren, die 1837 gegen die Abschaffung der liberalen Verfassung von Hannover protestierten (darunter dieBrüder Grimm)

In Deutschland kommt es1848/49 zur Revolution.[35] Sie bildet ein zentrales Ereignis der Geschichte des deutschen Liberalismus. In ihrer Folge kam es zu den sogenannten Märzerrungenschaften, welche grundlegende Freiheiten wie Meinungsfreiheit und dieBauernbefreiung erkämpften. DiePaulskirchenverfassung vom 28. März 1849 stellt das wichtigste Dokument der Märzrevolution dar.[36] Es propagierte eine demokratische und liberale Staatsordnung und war die erste gesamtdeutsche und demokratische Verfassung Deutschlands, welche die Grundlage für alle weiteren demokratischen Verfassungen Deutschlands bildete.[37]

Nach dem Scheitern der Märzrevolution kam es in Deutschland zurReaktionsära. In der Folge verließen einige deutsche Liberale aufgrund der einsetzenden Verfolgung das Land, in den USA nennt man diese EmigrantenForty-Eighters. Andere Liberale blieben, und setzten sich weiter für Demokratie und Menschenrechte in Deutschland ein.

So entstand etwa im Verlauf des 19. Jhds. aus dem deutschen Liberalismus dasdeutsche Genossenschaftswesen, mit Protagonisten wieHermann Schulze-Delitzsch undFriedrich Wilhelm Raiffeisen. Als im 19. Jahrhundert die Vorläufer der modernenParteien entstanden, gehörten die liberalen Parteien dazu. Sie waren oft lockerer organisiert als die konservativen, katholischen und allmählich auch sozialistischen Parteien. Liberale Parteien konnten weniger auf einem gemeinsamen sozialen Fundament wie dem katholischen Verbandswesen aufbauen. Den Liberalen kam jedoch das ungleiche Wahlrecht (→Klassenwahlrecht) zugute, wie es in vielen europäischen Ländern bis ins 20. Jahrhundert galt. DasMehrheitswahlrecht konnte die Liberalen begünstigen, wenn sie dadurch mit ihrer Mittelposition als Kompromisskandidaten dienten.

Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts kam es innerhalb der liberalen Strömung zu Differenzen hinsichtlich der Rolle und Art staatlicher Intervention. MitL. T. Hobhouse entstand eine progressive Strömung, die versuchte, die gesellschaftlichen Bedingungen, die die Freiheit jedes Einzelnen ermöglichen, stärker zu berücksichtigen. Zu den politischen Rechten kämen so Hobhouse soziale Rechte hinzu, wie das Recht auf eine Rente und staatliche Umverteilung.[38]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die liberale Philosophie dann radikal herausgefordert, zunächst durch dieRussische Revolution von 1917 und dann in der Zwischenkriegszeit mit derWirtschaftskrise von 1929, durch den Sozialismus (insbesondere dieZweite Spanische Republik und die Französische Volksfront), sowie die Entstehung vonFaschismus undNationalsozialismus. Der Einfluss dieser Ideologien, welche gegen die liberalen Gesellschaften gerichtet waren, führte zu einer Neudefinition der Rolle und Konturen des Staates in Richtung zunehmender Intervention, also staatlich organisierter Wirtschaft für den Kommunismus und starker interventionistischer Staat für den Nationalsozialismus. Während des Nationalsozialismus wurden viele Liberale verfolgt oder mussten in die Emigration. Liberale Parteien in Deutschland wurden verboten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einer Erneuerung des Liberalismus. Bedeutend sind hier die Treffen derMont Pèlerin Society, einer 1947 vonFriedrich August von Hayek gegründeten Vereinigung von Akademikern, Geschäftsleuten und Journalisten, welche das Ziel verfolgten, zukünftige Generationen vonwirtschaftsliberalen Ideen zu überzeugen.[39] In Deutschland kam es in Form desOrdoliberalismus ebenfalls zu einer Erneuerung.[40]

Heute zählt der Liberalismus zu den großen politischen Orientierungen, nebenKonservatismus undSozialismus. In Deutschland beruft sich vor allem dieFDP auf das liberale Erbe. Die Geschichte des deutschen Liberalismus wird imArchiv des Liberalismus derFriedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit inGummersbach aufgearbeitet. Gelb gilt heute gemeinhin als diepolitische Farbe des Liberalismus.[41][42] Auf europäischer Ebene gibt es viele liberale Parteien, in Frankreich etwa die vonEmmanuel Macron gegründete ParteiRenaissance und in den Niederlanden dieVolkspartei für Freiheit und Demokratie. Im europäischen Parlament sind sie in derAllianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) organisiert.[43]

Formen

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Die liberale Bewegung war von Anfang an heterogen und basierte auf einem breiten Spektrumbürgerlicher Modernisierungsforderungen gegenüberStaat,Kirche undGesellschaft in nahezu allen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und weltanschaulichen Bereichen. Schon in den frühen Auseinandersetzungen des 19. Jahrhunderts, in denen das Ziel einer Ablösungabsolutistisch-restaurativer und autokratischer Herrschaftsformen durch an der Idee derVolkssouveränität orientiertepartizipative Modelle im Vordergrund stand, konkurrierten moderat-liberale Reformer mit radikal-liberalen Revolutionären um die Deutungshoheit der freiheitlichen Weltanschauung und standen in teils unversöhnlichem Widerspruch zueinander. Während der moderate Liberalismus die Verwirklichung derFreiheitsrechte und desVerfassungsstaates in einerkonstitutionellen Monarchie als hinreichendes politisches Ziel ansah, zielte der demokratischeRadikalismus auf den völligen Umbau von Staatswesen und Gesellschaft und strebte die Ablösung derMonarchie durch dieRepublik in einem gegebenenfalls neu zu schaffendenNationalstaat an.

Im wirtschaftlichen Bereich unterstützt derWirtschaftsliberalismus, private Initiative,Freihandel und die damit verbundenefreie Marktwirtschaft. Es steht dabei im Einklang mit demKapitalismus, anders als derSozialismus, der kollektives Eigentum verteidigt. Auf sozialer und politischer Ebene will der klassische Liberalismus die freie Wahl und die Interessen jedes Einzelnen unabhängig von den Interessen der Anderen realisieren. Er befürwortet politische Befugnisse im Rahmen der durch freie Debatte verabschiedete Gesetze und verteidigt Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung. Die Frage nach dem Verhältnis zwischen „Wirtschaftsliberalismus“ und „politischem Liberalismus“ wird von den Philosophen dabei unterschiedlich bewertet.

So kann sich der Liberalismus paradoxerweise auf unterschiedliche, sogar gegensätzliche Weise manifestieren. Der Liberale kann je nach Fall derjenige sein, der vom Staat verlangt, mit einer Tradition zu brechen, die die Freiheit des Einzelnen beschränkt (z.b.Ständeordnung,Zunftwesen, oder andere Privilegien), oder derjenige, der die Freiheit verteidigt, eine bestimmte Tradition auszuüben, etwa die Religion. Auf wirtschaftlicher Ebene wollen einige Liberale, dass der Staat eingreift, um die Fähigkeit zu wirtschaftlichem Handeln zu schaffen (durch die Bekämpfung von Monopolen, Armut, mangelnder Bildung oder Investitionen), während andere sich gegen das Eingreifen der Regierung in den wirtschaftlichen Bereich aussprechen (Achtung der Privatinitiative, freier Wettbewerb,Nachtwächterstaat).

Der klassische Liberalismus, der auf Freiheit in seinernegativen Form basiert, steht unter anderem im Gegensatz zumSozialliberalismus oder Linksliberalismus, der auf Freiheit als positivem Recht basiert. Dabei soll die Regierung den Einzelnen gegen materielle Armut oder vor moralischem Druck der Gemeinschaft schützen. Der deutsche PhilosophMax Stirner liefert in seinem Werk „Der Einzige und sein Eigentum“ aufschlussreiche Argumente gegen den sozialen Liberalismus.[44]

Der deutsche SoziologeMax Weber hat das gemeinsame Fundament und die anthropologische Grundlage aller Liberalismen hervorgehoben, nämlich das menschlicheIndividuum.[45] Wenn der absolutistische Staat der Herrscher über den Einzelnen war, muss sich der liberale Staat in den Dienst des Individuums stellen. Ist dies nicht der Fall, so bleibt der Staat für klassische Liberale wesentlich illiberal. Der Liberalismus steht im Gegensatz zukollektivistischen Lehren, die ebenfalls als illiberal abgelehnt werden, aber auch im Gegensatz zumAmoralismus (vertreten etwa durchMachiavelli,Mandeville etc.)[46]. Im politischen Bereich gehört der Liberalismus dabei zum Erbe derNaturrechtslehre. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Übergang vomNaturzustand zum bürgerlichen Staat für den Liberalismus auf der Grundlage der freiwilligen Kooperation freier Individuen erfolgt.

Verfassungsliberalismus

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John Locke

Laut dem Liberalismus ist die Aufgabe einer Verfassung, die naturgegebenen Rechte der Bürger vor der Allmacht des Staates zu schützen.John Locke, einer der wichtigsten Begründer des Liberalismus, postulierte in seinem 1689 veröffentlichten WerkTwo Treatises of Government (deutsch: Zwei Abhandlungen über die Regierung) Freiheit, Leben und Eigentum als unveräußerliche Rechte eines jeden Bürgers. Die Rechte auf Freiheit, Leben und Eigentum werden als elementare Menschenrechte angesehen. Die liberaleVerfassung soll diese Menschenrechte durch die Begrenzung der Staatsmacht vor willkürlichen Eingriffen des Staates schützen. Diese sind vor und von dem Staat zu schützen und haben Vorrang auch vor demokratisch herbeigeführten Entscheidungen.

John Stuart Mill

John Stuart Mill formulierte in seiner SchriftOn Liberty (dt.:Über die Freiheit) das Prinzip, „dass der einzige Grund, aus dem die Menschheit, einzeln oder vereint, sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer Mitglieder einzumischen befugt ist: sich selbst zu schützen. Dass der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen den Willen eines Mitglieds einer zivilisierten Gesellschaft rechtmäßig ausüben darf: die Schädigung anderer zu verhüten.“

DasKapitol in Washington, das amerikanische Parlamentsgebäude. In den USA waren bereits am Ende des 18. Jahrhunderts wichtige liberale Verfassungsprinzipien verwirklicht.

Der Schutz dieser naturgegebenen Rechte erfolgt durch eine Verankerung vonGewaltenteilung in die Verfassung, um Machtkonzentration zu verhindern. Zusätzlich zur horizontalen Gewaltenteilung sollen sich Exekutive, Legislative und Judikative im Gleichgewicht befinden und sich gegenseitig kontrollieren (Checks and Balances), um Machtanhäufung undMachtmissbrauch eines dieser Bereiche zu verhindern. Charles de Montesquieu gilt mit seinem 1748 veröffentlichten BuchVom Geist der Gesetze als Begründer des Konzepts der Gewaltenteilung.

„Sobald in ein und derselben Person oder derselben Beamtenschaft die legislative Befugnis mit der exekutiven verbunden ist, gibt es keine Freiheit.“

Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), XI, 6

Im 19. Jahrhundert wurde durch die deutscheStaatsrechtslehre, zunächst beiRobert von Mohl, der Begriff des liberalen „Rechtsstaats“ geprägt. Gegenüber dem „Machtstaat“ des Absolutismus unterliegt die Staatsgewalt im Rechtsstaat demaufgeklärtenGesetzesrecht, vermittelt durch dieGesetzmäßigkeit der Verwaltung, Verfahrensgarantien und Möglichkeiten des effektiven Rechtsschutzes einer Selbstbindung.[47][48] Vor dem Gesetz sollen alle Bürgergleich sein, ohne Ansehen ständischer oder religiöser Unterschiede.[49] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Konzeption um den Aspekt der materiellen Rechtsstaatlichkeit ergänzt: Die Geltung von Grundrechten und das Gebot der Verhältnismäßigkeit stellen – im Sinne einer materiellen Rechtsstaatlichkeit – eine absolute Schranke der Staatstätigkeit dar und binden unmittelbar auch den Gesetzgeber.

Wirtschaftsliberalismus

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Adam Smith
Hauptartikel:Wirtschaftsliberalismus

Ursprünglich war „Liberalismus“ als Bezeichnung der politischen Bewegung des Liberalismus vorbehalten. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird die Bezeichnung auch auf wirtschaftspolitische Positionen bezogen, die von derklassischen Nationalökonomie vertreten wurden und aufAdam Smith zurückgeführt werden.[50] In Abgrenzung zu anderen Spielarten des Liberalismus wird vom Wirtschaftsliberalismus gesprochen. Grundlagen des Wirtschaftsliberalismus sind – anknüpfend anJohn LockePrivateigentum undVertragsfreiheit. Vertreter des Wirtschaftsliberalismus befürworten in der Tradition derklassischen Nationalökonomiefreie Marktwirtschaft undFreihandel. Sie plädierten für die Einführung derGewerbefreiheit und die Auflösung derZünfte.[49]

Zum Teil wird das Eigentumsrecht aufnaturrechtliche Begründungen zurückgeführt, wie sie sich schon beiHugo Grotius,Samuel Pufendorf und John Locke finden. In dieser Tradition der naturrechtlichen Begründung von Eigentumsrechten argumentieren beispielsweise die US-amerikanischen Gründerväter sowie im 20. Jahrhundert dielibertären PhilosophenRobert Nozick undAyn Rand, deren liberale Ausrichtung jedoch mitunter bestritten wird.[51] Das Eigentumsrecht wird dann gemäß derLocke’schen Eigentumstheorie auf einen ursprünglichen Aneignungsakt durchArbeit zurückgeführt. Wirtschaftsliberale Positionen beruhen jedoch oft auch auf einerutilitaristischen Grundlage, wenn sie etwa davon ausgehen, dass die Begründung von Recht auf Privateigentum zu Anreizen für effiziente Nutzung und dadurch zur Vermehrung des Allgemeinwohls führt.[52]Konsequentialistische Argumentationen, die auf Adam Smith,Jeremy Bentham undJohn Stuart Mill zurückgehen, kommen oft zu einer ähnlich starken Betonung privater Eigentumsrechte.[53] Sie begründen diese aber mit Anreizen für effiziente Nutzung, die zur Vermehrung des Gemeinwohls führe. Anders als Vertreter des Naturrechts begründen sie das Eigentumsrecht also nicht primär mit Gerechtigkeits-, sondern mit Nutzenerwägungen. Vertreter dieser Form des konsequentialistischen (oder auchutilitaristischen) Wirtschaftsliberalismus waren die ÖkonomenLudwig von Mises, Friedrich Hayek,James M. Buchanan und Milton Friedman, sowie der RechtstheoretikerRichard A. Epstein.[54]

Jean-Baptiste Say

Adam Smith führt denWohlstand der Nationen in seinem gleichnamigen Werk auf das Konzept derunsichtbaren Hand zurück, wonach das eigennützige Streben der Menschen zum Wohl der gesamten Gesellschaft beitrage. Daher stellt nach Auffassung vieler Wirtschaftsliberaler ein freierWettbewerb in der Marktwirtschaft das optimale Steuerungsinstrument der Wirtschaft dar. Vertreter des klassischen Wirtschaftsliberalismus wieJean Baptiste Say gingen entsprechend davon aus, dass sich ohne staatlichen Eingriff stets ein Marktgleichgewicht einstelle. Interventionen durch wohlfahrtsstaatliche Politik werden insofern als schädlich angesehen. Unter dem Einfluss der Lehren der klassischen Nationalökonomie galt im 19. Jahrhundert weitgehend das liberale Leitbild eines Staates, dessen Aufgaben vor allem auf die Herstellung von Sicherheit und Ordnung beschränkt sind und der möglichst wenig in Wirtschaftsprozesse interveniert („Laissez-faire“).[55] Diese Staatskonzeption wurde vonFerdinand Lassalle als sogenannter „Nachtwächterstaat“ kritisiert. Allerdings wurde nach derWeltwirtschaftskrise von vielen Wirtschaftsliberalen anerkannt, dass der freie Markt nicht nur durch staatliche Intervention, sondern auch durchOligopole oder Kartellstrukturen bedroht werden kann.

Friedrich August von Hayek

In Reaktion auf die Kritik amklassischen (Wirtschafts-)Liberalismus entwickelten sich neue Vorstellungen, die zunächst unter dem Begriff desNeoliberalismus zusammengefasst wurden. Insbesondere vomOrdoliberalismus der „Freiburger Schule“, der auch zu den wesentlichen Einflüssen bei der Entwicklung dersozialen Marktwirtschaft zählt, wurde daher einstarker Staat gefordert, der der Vermachtung der Wirtschaft durchOrdnungspolitik entgegenwirken kann.Marktversagen, etwa bei sogenannten „externen Effekten“ wieUmweltverschmutzung, soll nach wirtschaftsliberaler Position durch marktkonforme Instrumente, wieEmissionsrechtehandel überwunden werden.

Als einer der bedeutendsten Theoretiker des Liberalismus im 20. Jahrhundert gilt der Nobelpreisträger für WirtschaftswissenschaftenFriedrich August von Hayek.[56] Hayek, ein prominentes Mitglied derMont Pelerin Society, gilt nicht zuletzt deshalb als zentrale Integrationsfigur des Wirtschaftsliberalismus, weil er in verschiedenen Lebensabschnitten die Entwicklung von drei verschiedenen ökonomischen Schulen beeinflusste. Zunächst entwickelte er als Schüler vonLudwig von Mises die Positionen derÖsterreichischen Schule u. a. an der Kritik derWirtschaftsrechnung im Sozialismus maßgeblich mit. 1950 ging er nach Chicago, wo es unter seiner Beteiligung zu einer Neubewertung von Monopol- und Kartellstrukturen kam. Schließlich wurde er 1962 nach Freiburg berufen, dem Zentrum des deutschen Neoliberalismus, wo er seine Ideen zur staatlichen „Anmaßung von Wissen“, marktförmigen „spontanen Ordnungen“ und dem „Wettbewerb als Entdeckungsverfahren“ ausarbeitete.

Milton Friedman

Die Ideen desWirtschaftsnobelpreisträgersMilton Friedman, eines Befürworters von Freihandel und Deregulierung, hatten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts starken Einfluss auf die Entwicklung in Richtung Markt und Wettbewerb, die in weiten Teilen der Welt zu beobachten war.[57] Friedman, der als bedeutender Vertreter derChicagoer Schule der Ökonomie gilt, griff zunächst Ideen des kontinentaleuropäischen Neoliberalismus auf. Anders als dieser sah er jedoch ähnlich wie Hayek die ordnungspolitische Wettbewerbskontrolle eher skeptisch.[58]

Da der Begriff des Liberalismus in den USA nach demNew Deal und zunehmend in den 1970er Jahren durch das Aufkommen des philosophischen egalitären Liberalismus mit der politischen Linken assoziiert wurde (Linksliberalismus), werden wirtschaftsliberale Positionen dort oft alslibertarianism bezeichnet.[59]

Sozialer Liberalismus

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Hauptartikel:Linksliberalismus

Während für Wirtschaftsliberale der Abbau von staatlicher und feudaler Herrschaft zur Herstellung von Chancengleichheit in der Regel als ausreichend angesehen wird, wollen Sozialliberale auch gesellschaftlich bedingte Chancenungleichheiten kompensatorisch korrigieren.[60] Um die von Sozialliberalen ebenfalls unerwünschte Einschränkung der individuellen Autonomie zu minimieren, wurde im 19. Jahrhundert Hilfe zur Selbsthilfe als Lösung der sozialen Frage propagiert. So trat der SozialliberaleHermann Schulze-Delitzsch für eine Förderung desGenossenschaftswesens ein.[61] Eine weitere typisch liberale Antwort auf die soziale Frage ist die Qualifikation durch eine staatlich geförderteBildungspolitik.[61] In der Sozialen Marktwirtschaft wurde von Vertretern desOrdoliberalismus der Versuch unternommen, wirtschaftsliberale Positionen mit einer Bewältigung sozialer Probleme konzeptionell zu verbinden.

John Maynard Keynes

Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise versuchteJohn Maynard Keynes – von einer linksliberalen politischen Position ausgehend – deutlich zu machen, wie antikapitalistische Bestrebungen (kommunistische wie faschistische) durch den Erhalt und Ausbau des kapitalistischenWohlfahrtsstaates verhindert werden können. Wie Keynes den Liberalismus versteht, wird in den ArtikelnAm I a Liberal?[62] von 1925 oderThe End of Laissez-Faire[63] von 1926 deutlich.Vollbeschäftigung versteht Keynes als Bedingung der Möglichkeit von Verhandlungsmacht der Gewerkschaften. Ansteigender Wohlstand der Ärmsten sei für die marktförmige Wirtschaft wachstumsoptimal und sichere so die individuelle Unabhängigkeit.

Amartya Sen

Imegalitären Liberalismus vonJohn Rawls hat eine nicht nur formale, sondern substantiell faire Chancengleichheit einen wichtigen Stellenwert.[64] Rawls Theorie der Gerechtigkeit gilt deshalb als liberale Konzeption, weil Rawls eine Liste von Grundfreiheiten vorUmverteilung stellt.[65] Die individuelle Freiheit dürfe allenfalls eingeschränkt werden, um die Freiheit Dritter zu schützen, keineswegs aus Gründensozialer Gerechtigkeit.[66] Im Gegensatz zu klassischen Wirtschaftsliberalen wie Milton Friedman und Friedrich Hayek sieht er aber in wirtschaftlichen Freiheiten wie Recht auf Privateigentum und Vertragsrecht keinen Grundrechtsstatus im Gegensatz zum Recht auf freie Berufswahl, persönliches Eigentum, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit oder politische Freiheiten und können gemäß der fairen Chancengleichheit, der gleichen Chancen an der Beteiligung am politischen Leben und Begrenzung wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheiten also eingeschränkt werden.[67] Das Recht auf die Grundfreiheiten ist laut Rawls deswegen wesentlich, weil man mit ihnen die beiden moralischen Vermögen eines Bürgers ausüben kann und von der Gesellschaft anerkannt wird, und zwar die Fähigkeit, der eigenen Vorstellung des Guten wie beispielsweise einer Religion nachzugehen, zu revidieren und zu vertreten und politische Prinzipien zu verstehen, zu beurteilen, zu akzeptieren und nach ihnen zu handeln.[68] Grundfreiheiten wie freie Berufswahl, Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit und das Recht auf persönliches Eigentum sind für diese moralische Vermögen notwendig, nicht aber das Recht auf Privatbesitz, Eigentum, Erwerb und Vererbung an natürlichen Ressourcen und Produktionsmittel, die Kontrolle über diese und auf Vertragsfreiheit. Solche müssen im Einklang mit der Chancengleichheit, politischen Gleichheit und der Begrenzung der Ungleichheit bei der Gesetzgebung anstelle auf Verfassungsebene gerechtfertigt werden.[69][70][71] Ungleichheiten sind nur insofern gerechtfertigt als diese den sozial Schwächsten einer Gesellschaft den größten Vorteil bringen.[72][73] Daher fordert er von einem privatwirtschaftlichen System, dass es in Form einerEigentumsdemokratie ausgestaltet sein soll, in der Privateigentum und Humankapital auf allen Bürgern und damit auch die Verhandlungsmacht verbreitet wird und somit alle aus der Ungleichheit auf reziproker Weise profitieren.[74][75]

Ebenfalls in der liberalen Tradition seitImmanuel Kant steht die Verfechtung von Freiheiten alsVerwirklichungschancen, die vonAmartya Sen undMartha Nussbaum vertreten werden. Dieser Ansatz steht mit seinempositiven Freiheitsbegriff jedoch in einem Spannungsverhältnis zu herkömmlichen Formen des politischen Liberalismus.[76] Mit positivem und negativem Freiheitsverständnis und seiner Bedeutung für unterschiedliche Ansätze in der liberalen politischen Philosophie haben sich in neuerer ZeitIsaiah Berlin undCharles Taylor auseinandergesetzt.[77]

Liberalismus und Frauenemanzipation

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Aufgrund seines Eintretens für die Freiheitsrechte des Individuums bot sich der Liberalismus in der Geschichte vielfach als Bündnispartner der Frauenbewegung an. In Deutschland beispielsweise rechnete sich ein Großteil derFrauenbewegung zum Liberalismus.[78] Dazu hat auch die bahnbrechende Schrift vonJohn Stuart MillDie Hörigkeit der Frau (1869) beigetragen, in der er für die Gleichstellung der Frauen plädiert.

Zwar hält der Liberalismus im Bereich des Personen- undFamilienrechts an dem konservativen Familienbild fest, versteht den Begriff derEhe aber in einemvertragsrechtlichen Zusammenhang und nicht mehr als überindividuelle Institution.[49]

Kritik

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Marxismus

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Ein Einwand, der vor allem vonmarxistischen Kritikern vorgebracht wird, ist, dass der philosophische Liberalismus eine rein formale Freiheit befürwortet. Kritiker wenden dagegen ein, dass es neben formalen Freiheiten (z. B. das Recht auf Freizügigkeit) auch reale Freiheiten (z. B. die wirtschaftliche Fähigkeit, sich tatsächlich zu bewegen) gibt. Die Kritik wirft Liberalen vor, dass sie die Rechte des Einzelnen bevorzugen, ohne sich um die Existenzbedingungen dieser Individuen in der Gesellschaft zu kümmern.[79]

Der konservative RechtsphilosophMichel Villey stimmt in diesem Punkt mit Marxisten überein, die argumentieren, dass formelle liberale Rechte, wenn sie allen zugutekommen sollen, in Wirklichkeit nur denen zugutekommen, die sie materiell ausüben können: den Reichen oder den Eigentümern. Villey kritisiert diese negative Freiheit, d. h. das Fehlen jeglicher sozialer Verantwortung und Beschränkung.[80]

Nihilismus

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FürLeo Strauss stehen der antike (klassische Republikanismus) und der moderne Liberalismus radikal im Gegensatz.[22] Strauss wirft dabei dem modernen Liberalismus vor, eine Form desNihilismus zu sein, der die Arbeit und die Herrschaft des Nützlichen verherrliche. Für die Alten verwirklichte sich der Mensch nicht durch Arbeit, sondern kultivierte seine Individualität, indem er Wissen um seiner selbst willen suchte. Freiheit wird dabei als Privileg und nicht als etwas Erworbenes wahrgenommen. Die Freiheit der Alten konzentrierte sich auf Staatsbürgerkunde und Vernunft, während die Freiheit der Modernen auf dem Gesellschaftsvertrag und der liberalen Demokratie basierte. Für die Modernen (klassische und zeitgenössische Liberale) ist Freiheit dabei wesentlichnegativ.

Kommunitarismus

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Kommunitaristische Autoren wieCharles Taylor argumentieren, dass die individualistischen Voraussetzungen des Liberalismus keine reale Entsprechung haben: Die grundlegende soziale Einheit ist nach ihren Reflexionen im Wesentlichen die Gruppe, und das Individuum kann nicht allein auf der Grundlage des Individualismus erfasst werden. Abhängig von der betrachteten Gruppe gelten unterschiedliche Spielarten desHolismus, der kollektive Realitäten wie Gesellschaften, Vereine und die Familie berücksichtigt.[81] Den kommunitaristischen Kritikern zufolge kann das Individuum keine aktive Kraft sein oder sichprima facie als frei innerhalb einer Massengesellschaft betrachten.

Allerdings sollteIndividualismus nicht mit Egoismus verwechselt werden: Individualismus ist ein von Liberalen und Libertären verteidigtes Dogma, das auf individuellen Freiheiten und Rechten basiert. Damit steht es beispielsweise im Widerspruch zumRandschen „Egoismus“.[82]

FürJean-Claude Michéa sind Kulturliberalismus und Wirtschaftsliberalismus zwei Seiten derselben Medaille: ein System, das keine Grenzen mehr akzeptiert. Im Gegensatz zu dem, was er die „Metaphysik des Fortschritts“ nennt und die seiner Meinung nach für die Atomisierung der heutigen Welt verantwortlich ist, setzt der Philosoph auf den „gewöhnlichen Anstand“ der Arbeiter- und Mittelklasse.[83]

Siehe auch

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Literatur

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Klassiker des Liberalismus

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Vorläufer

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  • Thomas Hobbes:Vom Bürger. In:Hermann Klenner (Hrsg.):Elemente der Philosophie III (= Philosophische Bibliothek).Band 158. Meiner, Hamburg 1984,ISBN 3-7873-1166-1,S. 59–328 (Latein:De Cive. 1642. Übersetzt von Jutta Schlösser). 
  • Thomas Hobbes:Leviathan. Hrsg.: Hermann Klenner (= Philosophische Bibliothek.Band 491). Meiner, Hamburg 2004,ISBN 3-7873-1699-X (britisches Englisch:Leviathan or The Matter, Forme and Power of a Common Wealth Ecclesiasticall and Civil. 1651. Übersetzt von Jutta Schlösser). 

Weitere Werke

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Weblinks

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Commons: Liberalismus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Liberalismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Liberalismus – Zitate

Einzelnachweise

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  1. Christoph Nonn:Bismarck: Ein Preuße und sein Jahrhundert. C.H.Beck, München 2015, S. 123 ff. (Kap.: Die englische Alternative)
  2. Bundeszentrale für politische Bildung: Wege zur modernen Demokratie. 4. Mai 2017, abgerufen am 18. Mai 2023. 
  3. Bundeszentrale für politische Bildung: Das Grundgesetz - Die Grundrechte - Die Würde des Menschen ist unantastbar. 3. September 2020, abgerufen am 18. Mai 2023. 
  4. Marietta Auer:Subjektive Rechte bei Pufendorf und Kant: Eine Analyse im Lichte der Rechtskritik Hohfelds. In:Archiv für die civilistische Praxis.Band 208,Nr. 5, 2008,ISSN 0003-8997,S. 584–634,JSTOR:40996023. 
  5. Denis Collin:Kant, Marx et la question de la morale. In:Actuel Marx.Band 35,Nr. 1, 2004,ISSN 0994-4524,S. 189,doi:10.3917/amx.035.0193 (cairn.info [abgerufen am 18. Mai 2023]). 
  6. Dieter Mersch:Der Mensch zwischen Humanismus und Posthumanismus. In:Der Mensch als Faktizität. transcript Verlag, 2021,ISBN 978-3-8394-5687-3,S. 37–66,doi:10.1515/9783839456873-003/html (degruyter.com [abgerufen am 18. Mai 2023]). 
  7. Kant vs. Hobbes - Idealismus oder Realismus in der Politik? | Cicero Online. Abgerufen am 18. Mai 2023. 
  8. João Espada:The Anglo-American Tradition of Liberty - A view from Europe. Routledge, New York 2018,ISBN 978-1-138-59159-2. 
  9. abJulia Driver:The History of Utilitarianism. In:The Stanford Encyclopedia of Philosophy. Winter 2022 Auflage. Metaphysics Research Lab, Stanford University, 2022 (stanford.edu [abgerufen am 13. Mai 2023]). 
  10. Axel Montenbruck:Menschenwürde-Idee und Liberalismus – zwei westliche Glaubensrichtungen. 3. Auflage, 2016,ISBN 978-3-946234-56-2, S. 181 ff. (online auf der Website der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin)
  11. IV. Das Naturrecht der Aufklärung. In:IV. Das Naturrecht der Aufklärung. De Gruyter, 2011,ISBN 978-3-11-088691-7,S. 31–36 (degruyter.com [abgerufen am 13. Mai 2023]). 
  12. TEIL II: Naturrecht und Menschenrechte. In:Zwischen Naturrecht und Partikularismus. De Gruyter, 2013,ISBN 978-3-11-089982-5,S. 165–319,doi:10.1515/9783110899825.165/html (degruyter.com [abgerufen am 13. Mai 2023]). 
  13. Autor admin: Das Gesetz. In: Frédéric Bastiat (1801–1850). 3. Januar 2019, abgerufen am 13. Mai 2023. 
  14. Walter Reese-Schäfer:7 John Locke: Eigentum, Vertrag und Widerstandsrecht. In:Klassiker der politischen Ideengeschichte. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2011,ISBN 978-3-486-70954-4,S. 81–95,doi:10.1524/9783486709544.81 (degruyter.com [abgerufen am 13. Mai 2023]). 
  15. Kants Naturrecht Feyerabend: Analysen und Perspektiven. In:Kants Naturrecht Feyerabend. De Gruyter, 2019,ISBN 978-3-11-067225-1,doi:10.1515/9783110672251 (degruyter.com [abgerufen am 13. Mai 2023]). 
  16. Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26. August 1789. In: conseil-constitutionnel.fr. Abgerufen am 1. Oktober 2024. 
  17. Zum ewigen Frieden in der Google-Buchsuche
  18. David Brink:Mill’s Moral and Political Philosophy. In:The Stanford Encyclopedia of Philosophy. Fall 2022 Auflage. Metaphysics Research Lab, Stanford University, 2022 (stanford.edu [abgerufen am 13. Mai 2023]). 
  19. Grundrechte für Menschenaffen: Kant gegen Bentham. 20. Juni 2014, abgerufen am 13. Mai 2023 (Schweizer Hochdeutsch). 
  20. Shane D. Courtland, Gerald Gaus, David Schmidtz:Liberalism. In:The Stanford Encyclopedia of Philosophy. Spring 2022 Auflage. Metaphysics Research Lab, Stanford University, 2022 (stanford.edu [abgerufen am 13. Mai 2023]). 
  21. Immanuel Kant: Kritik der praktischen Vernunft: Kritik der praktischen Vernunft. In:Immanuel Kant: Kritik der praktischen Vernunft. Akademie Verlag, 2011,ISBN 978-3-05-005618-0,doi:10.1524/9783050056180/html (degruyter.com [abgerufen am 13. Mai 2023]). 
  22. abLeo Strauss:Le libéralisme antique et moderne. puf, Paris 1990,ISBN 2-13-042960-2 (französisch). 
  23. Wim Decock, Christiane Birr:Recht und Moral in der Scholastik der Frühen Neuzeit 1500-1750. In:Recht und Moral in der Scholastik der Frühen Neuzeit 1500-1750. De Gruyter Oldenbourg, 2016,ISBN 978-3-11-037968-6,doi:10.1515/9783110379686 (degruyter.com [abgerufen am 19. Mai 2023]). 
  24. Giuseppe Franco:Die Wirtschaftsanalyse und die Wirtschaftsethik der Schule von Salamanca. In:ORDO.Band 67,Nr. 1, 1. Mai 2016,ISSN 2366-0481,S. 33–74,doi:10.1515/ordo-2016-0104 (degruyter.com [abgerufen am 19. Mai 2023]). 
  25. Henning Ottmann:John Locke (1632–1704). In:Geschichte des politischen Denkens: Band 3: Neuzeit. Teilband 1: Von Machiavelli bis zu den großen Revolutionen. J.B. Metzler, Stuttgart 2006,ISBN 3-476-00022-2,S. 343–384,doi:10.1007/978-3-476-00022-4_11 (springer.com [abgerufen am 22. Mai 2023]). 
  26. Raymonde Monnier:Montesquieu et le langage républicain : l’argumentaire de l’Esprit des lois. In:La Révolution française. Cahiers de l’Institut d’histoire de la Révolution française.Nr. 5, 31. Dezember 2013,ISSN 2105-2557,doi:10.4000/lrf.1036 (openedition.org [abgerufen am 19. Mai 2023]). 
  27. Hans G. Nutzinger:Das System der natürlichen Freiheit bei Adam Smith und seine ethischen Grundlagen. In:Jahrbuch Ökonomie und Gesellschaft. Jahrbuch 9: Adam Smiths Beitrag zur Gesellschaftswissenschaft. campus Verlag, Frankfurt am Main 1990,S. 79–100. 
  28. Laurence Dickey:The French Revolution and Liberalism. In:Politisches Denken Jahrbuch 1992. J.B. Metzler, Stuttgart 1993,ISBN 3-476-03445-3,S. 111–116,doi:10.1007/978-3-476-03445-8_9 (springer.com [abgerufen am 22. Mai 2023]). 
  29. Francesco Benigno, Maria Novella Borghetti:Plus jamais la même: À propos de quelques interprétations récentes de la Révolution française. In:Annales. Histoire, Sciences Sociales.Band 71,Nr. 2, 2016,ISSN 0395-2649,S. 319–346,JSTOR:90000235. 
  30. Manfred Buhr, Wilfried Lehrke:Beziehungen der Philosophie Immanuel Kants zur Französischen Revolution. In:Deutsche Zeitschrift für Philosophie.Band 37,Nr. 7, 1. Juli 1989,ISSN 2192-1482,S. 628–636,doi:10.1524/dzph.1989.37.7.628 (degruyter.com [abgerufen am 19. Mai 2023]). 
  31. Joachim Ritter:Hegel und die französische Revolution. In:Hegel und die französische Revolution. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 1957,ISBN 3-663-03068-7,S. 9–80,doi:10.1007/978-3-663-04257-0_1 (springer.com [abgerufen am 19. Mai 2023]). 
  32. Rebecca Comay:Die Geburt der Trauer: Hegel und die Französische Revolution. Konstanz University Press, Göttingen 2018,ISBN 978-3-8353-9109-3. 
  33. Klaus Vieweg:Hegel: der Philosoph der Freiheit Biographie. C.H. Beck, München 2019,ISBN 978-3-406-74235-4. 
  34. Harold W. Stoke:De Tocqueville on Democracy. In:Prairie Schooner.Band 9,Nr. 4, 1935,ISSN 0032-6682,S. 260–264,JSTOR:40622575. 
  35. Günter Wollstein: Märzrevolution und Liberalisierung. Bundeszentrale für politische Bildung, 21. Januar 2010, abgerufen am 22. Mai 2023. 
  36. Günter Wollstein: Vorparlament und Paulskirche. Bundeszentrale für politische Bildung, 21. Januar 2010, abgerufen am 22. Mai 2023. 
  37. Ernst Rudolf Huber:Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789: 1789-1830. Zweite verb. Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln 1990,ISBN 3-17-002501-5,S. 821. 
  38. David Weinstein:The New Liberalism of L. T. Hobhouse and the Reenvisioning of Nineteenth-Century Utilitarianism. In:Journal of the History of Ideas.Band 57,Nr. 3, 1996,ISSN 0022-5037,S. 487–507,doi:10.2307/3653951. 
  39. Liberalism - Individual Freedom, Social Darwinism, and the Welfare State | Britannica. Abgerufen am 22. Mai 2023 (englisch). 
  40. Ralf Ptak:Vom Ordoliberalismus zur Sozialen Marktwirtschaft. In:SpringerLink. 2004,doi:10.1007/978-3-663-11779-7 (springer.com [abgerufen am 22. Mai 2023]). 
  41. Sean Adams, Terry Lee Stones:Color Design Workbook: A Real World Guide to Using Color in Graphic Design. Quayside Publishing Group, Laguna Hills 2017,ISBN 978-1-63159-410-6,S. 86 (englisch). 
  42. Rohit Vishal Kumar, Radhika Joshi:Colour, Colour Everywhere: In Marketing Too. In:SCMS Journal of Indian Management.Band 3,Nr. 4, 2006,ISSN 0973-3167,S. 40–46 (ssrn.com [abgerufen am 20. Juni 2019]). 
  43. About ALDE. Abgerufen am 22. Mai 2023 (englisch). 
  44. Max Stirner, Ahlrich Meyer:Der Einzige und sein Eigentum (= Reclams Universal-Bibliothek.Nr. 3057). Bibliographisch ergänzte Ausgabe 2011, [Nachdruck] 2022 Auflage. Reclam, Ditzingen 2011,ISBN 978-3-15-003057-8. 
  45. Max Weber, Johannes Winckelmann:Wirtschaft und Gesellschaft: Grundriss der verstehenden Soziologie. 5., rev. Aufl., Studienausg., [Nachdr.]. Mohr Siebeck, Tübingen 2009,ISBN 978-3-16-147749-2. 
  46. Christoph Egle:Über die Notwendigkeit und Bestimmung liberaler Bürgertugenden. In:Politische Vierteljahresschrift.Band 43,Nr. 3, 2002,ISSN 0032-3470,S. 397–419,JSTOR:24199481. 
  47. Adamovich, Funk:Allgemeines Verwaltungsrecht. Springer, 1987, S. 7.
  48. Thomas Nipperdey:Deutsche Geschichte: 1866–1918, Bd. 2:Machtstaat vor der Demokratie. C. H. Beck, 1993, S. 182 ff.
  49. abcHelmut Coing:Europäisches Privatrecht 1800–1914. München 1989,ISBN 3-406-30688-8. § 10 I., S. 70.
  50. Rudolf Walther:Exkurs: Wirtschaftlicher Liberalismus (Artikel „Liberalismus“). In: Brunner, Conze, Koselleck:Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 3, Stuttgart 1982, Seite ?.
  51. Zu der politischen Philosophie des Libertarismus vgl. S. Freeman:Illiberal Libertarians: Why Libertarianism Is Not a Liberal View. In:Philosophy and Public Affairs. Bd. 30, Nr. 2, 2001, S. 105–151.
  52. Samuel Freeman:Capitalism in the Classical and High Liberal Traditions.Band 1. Oxford University Press, 19. Juli 2018,S. 20,doi:10.1093/oso/9780190699260.003.0002 (universitypressscholarship.com [abgerufen am 12. September 2021]). 
  53. Michael Goldhammer:Geistiges Eigentum und Eigentumstheorie: Rekonstruktion der Begründung von Eigentum an immateriellen Gütern anhand der US-amerikanischen Eigentumstheorie. Mohr Siebeck, 2012,ISBN 3-16-150993-5.
  54. Vgl. den ArtikelLibertarianism. In: Internet Encyclopedia of Philosophy.
  55. N. Wimmer, Th. Müller:Wirtschaftsrecht: International – Europäisch – National. Springer, 2007, S. 19.
  56. Bernd Ziegler:Geschichte des ökonomischen Denkens: Paradigmenwechsel in der Volkswirtschaftslehre. Ausgabe 2, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2008,ISBN 3-486-58522-3, S. 128.
  57. Paul Anthony Samuelson, William D. Nordhaus:Volkswirtschaftslehre das internationale Standardwerk der Makro- und Mikroökonomie. MI Wirtschaftsbuch 2007,ISBN 3-636-03112-0, S. 72 f.
  58. Karl-Peter Sommermann:Staatsziele und Staatszielbestimmungen. Mohr Siebeck, 1997, S. 167.
  59. Frieder Neumann:Gerechtigkeit und Grundeinkommen: Eine gerechtigkeitstheoretische Analyse ausgewählter Grundeinkommensmodelle. LIT Verlag, Münster 2009,ISBN 3-643-10040-X, S. 43.
  60. Vgl.Wolfgang Ayaß:Max Hirsch. Sozialliberaler Gewerkschaftsführer und Pionier der Volkshochschulen, Berlin 2013.
  61. abGerhard Göhler:Antworten auf die soziale Frage – eine Einführung. In: Bernd Heidenreich:Politische Theorien des 19. Jahrhunderts: Konservatismus, Liberalismus, Sozialismus. Akademie Verlag, 2002, S. 417, 424.
  62. John Maynard Keynes:Am I a Liberal? In:Essays in Persuasion. W. W. Norton & Company, 1991, S. 312 ff.
  63. John Maynard Keynes:The End of Laissez-Faire. Hogarth Press, 1926
  64. Andrea Schlenker-Fischer:Demokratische Gemeinschaft trotz ethnischer Differenz: Theorien, Institutionen und soziale Dynamiken, VS Verlag, 2009, S. 99.
  65. John Rawls:Gerechtigkeit als Fairneß ein Neuentwurf. 1. Auflage. Frankfurt am Main 2006,ISBN 3-518-29404-0,S. 175 ff. 
  66. Walter Reese-Schäfer:Politische Theorie der Gegenwart in fünfzehn Modellen Oldenbourg Lehr- und Handbücher der Politikwissenschaft. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2005,ISBN 3-486-57930-4, S. 7.
  67. John Rawls:Gerechtigkeit als Fairneß ein Neuentwurf. 1. Auflage. Frankfurt am Main 2006,ISBN 3-518-29404-0,S. 215 f.; 230–233. 
  68. John Rawls:Gerechtigkeit als Fairneß ein Neuentwurf. 1. Auflage. Frankfurt am Main 2006,ISBN 3-518-29404-0,S. 44–52. 
  69. John Rawls:Gerechtigkeit als Fairneß ein Neuentwurf. 1. Auflage. Frankfurt am Main 2006,ISBN 3-518-29404-0,S. 175–181, 214–218. 
  70. John Rawls:Eine Theorie der Gerechtigkeit. 1. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979,ISBN 3-518-27871-1,S. 83. 
  71. John Rawls:Politischer Liberalismus. 1. Auflage. Frankfurt am Main 2003,ISBN 3-518-29242-0,S. 332. 
  72. Hans Joas, Wolfgang Knöbl:Sozialtheorie: Zwanzig einführende Vorlesungen, Suhrkamp Verlag, 2004, S. 670.
  73. John Rawls:Eine Theorie der Gerechtigkeit. Suhrkamp Verlag, Berlin,S. 336. 
  74. John Rawls:Gerechtigkeit als Fairneß. Ein Neuentwurf. Hrsg.: Erin Kelly. 1. Auflage. Suhrkamp Verlag, Berlin 2006,S. 211–275. 
  75. Paul Smith:Incentives and Justice: G. A. Cohen’s Egalitarian Critique of Rawls. In:Social Theory and Practice.Band 24,Nr. 2, 1998,S. 205–235. 
  76. Nina Oelkers, Hans-Uwe Otto, Holger Ziegler:Handlungsbefähigung und Wohlergehen. In: Otto, Ziegler (Hrsg.):Capabilities - Handlungsbefähigung und Verwirklichungschancen in der Erziehungswissenschaft, VS Verlag, 2009, S. 98 f.
  77. Erich Zalten:Die Problemverschlingung von Liberalismus und Kommunitarismus. Bemerkungen zur politischen Theorie und Ethik. In: Kurt Seelmann:Kommunitarismus versus Liberalismus: Vorträge der Tagung der Schweizer Sektion der Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie vom 23. und 24. Oktober 1998 in Basel.Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie – Beiheft Nr. 76, Franz Steiner Verlag 2000, S. 85, 86.
  78. Angelika Schaser:Helene Lange und Gertrud Bäumer. Eine politische Lebensgemeinschaft. Böhlau, Köln 2010, S. 35 u. 133–147 et passim.
  79. Jean Zaganiaris:Stefano Petrucciani, Marx critique du libéralisme. In:Lectures. 4. Oktober 2018,ISSN 2116-5289,doi:10.4000/lectures.27067 (openedition.org [abgerufen am 28. Mai 2023]). 
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