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Leonhard Zeugheer

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Kirche Neumünster in Zürich
Knabengymnasium und Industrieschule in Winterthur, heute Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten
Wohn- und Geschäftshaus Warteck in Winterthur
Villa Wesendonck
Villa Rosenbühl
Escherhäuser – Die ersten Mietshäuser Zürichs

Leonhard Zeugheer (*10. Januar1812 inZürich; †16. Dezember1866 ebenda) war einSchweizerArchitekt des spätenKlassizismus und frühenHistorismus.

Leben

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Der am 10. Januar 1812 inZürich geborene Leonhard Zeugheer absolvierte eine Lehre als Architekt inNeuenburg von 1825 bis ungefähr 1830. Anschliessend setzte er seine Studien inParis und inLiverpool beiThomas Rickman fort. Bei Rickman beschäftigte er sich intensiv mit Sakralbauten und Landhäusern im Stil der Neugotik. Nach seiner Rückkehr nach Zürich 1835 arbeitete er erfolgreich als selbständiger Architekt. So gewann er unter anderem gemeinsam mitGustav Wegmann die Ausschreibung für die Errichtung desZürcher Kantonspitals (1835–1837) und erstellte kurz darauf in unmittelbarer Nähe die Blinden- und Taubstummenanstalt. Charakteristisch für die Öffentlichen Bauten von Zeugheer waren ihre strenge Symmetrie sowie eine Gliederung mit Mittel- und Eckrisaliten. Mit klassizistischen Details hingegen hielt er sich mehrheitlich zurück. In den 1840er-Jahren machte sich Zeugheer in den Städten Zürich undWinterthur einen Namen als Villenarchitekt. Später waren seine Dienste auch in der ganzen Schweiz und im nahen Ausland gefragt. Der Architekt beschränkte sich aber nicht nur auf den Villenbau, sondern realisierte auch eine ganze Reihe anderer Bauten, darunter Kasinos, Bäder und Industrieanlagen.

Leonhard Zeugheer starb am 16. Dezember 1866 in Zürich – die Fertigstellung seiner eigenen VillaBellaria erlebte er nicht mehr.

Leistung

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Stilistisch wie auch von Art der Bauaufgaben war Zeugheer sehr vielfältig und flexibel. Er baute je nach Bedarf in den Formen des spätenKlassizismus, derNeugotik oder derNeurenaissance – illustrativ ist das Beispiel derKircheNeumünster (Zürich) –: gewonnen hat Zeugheer den Wettbewerb mit einem neugotischen Projekt, ausgeführt wurde die Kirche schliesslichspätklassizistisch.

Das Spektrum der Bauaufgaben reicht von Schlössern und Villen (Schloss Teufen, Villen in Zürich undWinterthur), den ersten Mietshäusern Zürichs(Escherhäuser), Hotelbauten für den aufkommenden Tourismus (Hotel Bellevue in Zürich,Hotel Schweizerhof inLuzern), Bildungs- und Anstaltsbauten (Knabenschule und Industrieschule in Winterthur,Pfrundhaus in Zürich,Kantonsspital Zürich), Verwaltungsbauten (Amtsvormundschaft Zürich im Zürcher Selnau) bis zu Industriebauten (Brauerei Haldengut in Winterthur).

Werke (Auswahl)

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1835klassizistische Ladenpavillons am Hechtplatz, Zürich
1836–1839Kirche Neumünster, Zürich; siegreiches Wettbewerbsprojekt neugotisch, Ausführung spätklassizistisch
1836–1840Escherhäuser, am Zeltweg, Zürich; erste Mietshäuser in Zürich, u. a. Wohnsitz vonJohanna Spyri undRichard Wagners
1837–1842Kantonsspital Zürich zusammen mitGustav Albert Wegmann; 1951 abgebrochen bis auf den ehemaligen Anatomietrakt
1837–1839Villa Rosenbühl, Kreuzbühlstrasse 26, Zürich
1838Blinden- und Taubstummenanstalt, Künstlergasse 10, Zürich; abgebrochen 1913
1838–1842Schulhaus fürKnabengymnasium und Industrieschule (Neurenaissance),Stadthausstrasse 6,Winterthur; heutige Nutzung alsMuseum Oskar Reinhart
1840–1842Pfrundhaus, Leonhardstrasse 18, in Zürich
1841–1843Brauerei Haldengut, Winterthur
1841Mehrzweckbau (Fabrik, Wohnhaus) für den Seidenindustriellen Jakob Zürrer,Hausen am Albis
1841–1843Villa Zum Sonnenhof, Winterthur; abgebrochen Mitte der 1930er Jahre
1843–1847Villa Seeburg, Zürich; Hauptwerk Zeugheers, Nebengebäude abgebrochen 1964, Villa 1970
1845Hotel Schweizerhof,Luzern, Erweiterung durch Saalanbau 1865 ebenfalls durch Zeugheer
1850–1853Schloss Teufen,Freienstein-Teufen,Neugotik
1853–1857Villa Wesendonck, Gablerstrasse 15, Zürich; Hauptwerk Zeugheers, heutige Nutzung durchMuseum Rietberg
1856–1858ehemaliges Hotel Bellevue, das dem gleichnamigen Platz den Namen gab, Zürich. Zeugheers Bau ist im Kern des durch einen Umbau 1889 entstandenen heutigen Gebäudes enthalten.
1856–1860Villa «Zum Wehntal», erbaut als Firmen- und Wohnsitz derGebrüder Volkart, abgebrochen 1929 für den Neubau des Hauptsitzes der damaligenWinterthur Versicherungen
1857Amtsvormundschaft, Bezirksgebäude und Gefängnis, Selnaustrasse 5, Zürich
1859–1860Haus zum Warteck, Stadthausstrasse 39, Winterthur
1861Villa für Seidenfabrikant Heinrich Bodmer-Stockar, Löwenstrasse 1, Zürich; abgebrochen 1925
1863VillaVillette,Cham
1864–1866Gesellschaftshaus Schneggen,Limmatquai, Zürich; zusammen mitGeorg Lasius
1869Villa Buchenhof (Villa Ott), Kreuzbühlstrasse 16,Zürich, abgebrochen 1978
1866–1870Villa Bellaria, Brunaustrasse 15, Zürich; abgebrochen 1977

Mitarbeiter

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  • 1836–1837: August Flügge (1812) ?[1] † 5. Dezember 1839[2], Bauaufsicht und Baudurchführung (im Büro Zeugherr & Wegmann)

Literatur

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  • Mathis, Hans Peter:Zeugheer, Leonhard in: Rucki/Huber (Hg.): Architektenlexikon der Schweiz. 19./20. Jahrhundert, Basel/Boston/Berlin 1998, S. 579–580
  • Ottavio Clavuot:Siedlungs- und Baudenkmäler im Kanton Zürich : ein kulturgeschichtlicher Wegweiser. Verlag Gut, Stäfa 1993,ISBN 3-85717-072-7
  • Werner Müller:Zürcher Inventar : Gründerbild einer Stadt : 100 Bauten und Stätten aus Zürichs jüngster Vergangenheit, die das Bild dieser Stadt prägen und für ihre Bewohner, Besucher und kommenden Generationen erhalten bleiben sollten. Artemis, Zürich 1975.ISBN 3-7608-0391-1

Weblinks

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Commons: Leonhard Zeugheer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nekrolog zu August Flügge, + 1839, Jahrgang 1842, S. 961, abgerufen am 15. Januar 2013
  2. Nachruf Flügge 1840, abgerufen am 15. Januar 2013
Personendaten
NAMEZeugheer, Leonhard
KURZBESCHREIBUNGSchweizer Architekt
GEBURTSDATUM10. Januar 1812
GEBURTSORTZürich
STERBEDATUM16. Dezember 1866
STERBEORTZürich
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