BE ist das Kürzel für denKanton Bern in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des NamensLa Ferrièref zu vermeiden. |
La Ferrière | |
---|---|
![]() | |
Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Bern![]() |
Verwaltungskreis: | Berner Juraw |
BFS-Nr.: | 0435i1f3f4 |
Postleitzahl: | 2333 |
Koordinaten: | 558619 / 22164247.1444496.8930731005Koordinaten:47° 8′ 40″ N,6° 53′ 35″ O; CH1903: 558619 / 221642 |
Höhe: | 1005 m ü. M. |
Höhenbereich: | 609–1163m ü. M.[1] |
Fläche: | 14,16 km²[2] |
Einwohner: | 532(31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 38 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 8,1 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Bernard Tschäppät (SP) |
Website: | www.laferriere.ch |
Lage der Gemeinde | |
![]() |
La Ferrière ist einepolitische Gemeinde und ein Dorf imVerwaltungskreis Berner Jura desKantonsBern in derSchweiz.
La Ferrière liegt auf1005 m ü. M., sieben Kilometer ostnordöstlich vonLa Chaux-de-Fonds (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich an einem nach Norden geneigten Hang im äussersten Südwesten derJurahochebene derFranches-Montagnes (deutschFreiberge), östlich des TalsCombe de Valanvron.
Die Fläche des 14,2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Teil der leicht gewellten Hochfläche des Plateaujuras, auf der sich moorige, meist oberirdisch abflusslose Senken mit Kuppen ausKalkstein abwechseln. Im Süden reicht das Gebiet auf dieJurakette derMontagne du Droit, auf der mit1150 m ü. M. der höchste Punkt von La Ferrière liegt. Auf dieser Kette befinden sich ausgedehnte Jurahochweiden mit den typischen mächtigenFichten, die entweder einzeln oder in Gruppen stehen. Der westliche Teil des Gemeindegebiets umfasst das tief in den Plateaujura eingeschnittene TalCombe de Valanvron, das vom BachRonde entwässert wird. In einem schmalen Zipfel erstreckt sich La Ferrière nach Nordwesten bis fast ans Ufer desDoubs in der Nähe des GrenzübergangsBiaufond. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 4 % auf Siedlungen, 34 % auf Wald und Gehölze, 61 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.
Zu La Ferrière gehören die StreusiedlungLa Cibourg und der WeilerLa Basse Ferrière (982 m ü. M.) nördlich des Dorfes sowie zahlreiche Einzelhöfe, die weit verstreut auf den Jurahöhen liegen. Nachbargemeinden von La Ferrière sindRenan undSonvilier im Kanton Bern,Les Bois imKanton Jura sowieLa Chaux-de-Fonds imKanton Neuenburg.
Die unmittelbare Nähe des westlichsten Punkts von La Ferrière zuFrankreich lässt auf grossen Schweizer Landeskarten häufig die Vermutung aufkommen, der Kanton Bern grenze an Frankreich und sei somit ein Grenzkanton. Auf detaillierten Gemeindekarten erkennt man jedoch, dass zwischen dem französischen Staatsgebiet und La Ferrière einige hundert Meter liegen und dass somit die Kantone Neuenburg und Jura an dieser Stelle aneinandergrenzen. Am Ufer desLac de Biaufond befindet sich einDreikantonseck zu den Kantonen Jura und Neuenburg (47.16566.8615).
Mit 532 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) gehört La Ferrière zu den mittelgrossen Gemeinden desBerner Juras. Von den Bewohnern sind 81,8 % französischsprachig, 16,6 % deutschsprachig und 1,0 % italienischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von La Ferrière belief sich 1850 auf 796 Einwohner, 1870 auf 1040 Einwohner. Danach hat sie bis 1930 um 50 % auf 525 Einwohner abgenommen. Seither wurden nur noch geringe Schwankungen verzeichnet.
Gemeindepräsident ist seit 2016 Bernard Tschäppät (SP, Stand 2024).[5]
Bei denNationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in La Ferrière (in Klammern die Veränderung im Vergleich zu denWahlen 2019 in Prozentpunkten):SVP 40,51 % (+8,05),Grüne 18,50 % (−1,52),SP 16,99 % (+8,66),EDU 6,82 % (+1,95),Mitte 4,36 % (−0,51),glp 3,94 % (−2,33),FDP 2,92 % (−2,51),EVP 2,76 % (−3,57),SD 0,00 % (−0,00).[6]
La Ferrière war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts einlandwirtschaftlich geprägtes Dorf. Danach wurde dieUhrenindustrie eingeführt, die dem Ort zu einem wirtschaftlichen Aufschwung verhalf. Mit der Krise in der Uhrmacherei nach 1930 ging die Beschäftigtenzahl in diesem Industriezweig merklich zurück. Heute bieten einige kleinere Betriebe und lokales Gewerbe Arbeitsplätze an. Auch die Landwirtschaft mitViehzucht undMilchwirtschaft spielt wieder eine bedeutende Rolle, rund 40 % der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt.
Die Gemeinde liegt an derHauptstrasse 18 vonDelémont nach La Chaux-de-Fonds. BeiLa Cibourg südlich des Dorfes mündet diese in die direkte Verkehrsverbindung von La Chaux-de-Fonds in dasVallon de Saint-Imier (Hauptstrasse 30). Am 7. Dezember 1892 wurde die Eisenbahnlinie derSaignelégier–La Chaux-de-Fonds-Bahn, einer Vorgängerin derChemins de fer du Jura, mit einem Bahnhof in La Ferrière eröffnet.
Die Siedlung wurde erst 1590 von Bewohnern aus demVal de Ruz gegründet und trug lange Zeit den NamenLes Hautes Montagnes d’Erguel. Das Dorf gehörte unter demFürstbistum Basel zurHerrschaft Erguel. Während desDreissigjährigen Krieges wurde es von schwedischen Truppen besetzt und 1639 gebrandschatzt. 1767 bekam der Ort vom Fürstbischof von Basel das Schloss Erguel mitsamt dem Landbesitz zum Lehen. La Ferrière verkaufte diese 1828 an die Standortgemeinde Sonvilier.
Von 1797 bis 1815 gehörte die Gemeinde zuFrankreich und nahm erst jetzt den Namen La Ferrière an. Sie war anfangs Teil desDépartement Mont-Terrible, das 1800 mit demDépartement Haut-Rhin verbunden wurde. Durch den Entscheid desWiener Kongresses kam La Ferrière 1815 an den KantonBern zum Bezirk Courtelary.
Im 19. Jahrhundert gab es einetäuferische Gemeinde, die sich zur Richtung derAmischen bekannte.[7]
Urs Mannhart (* 19. August 1975 in Rohrbach) Schriftsteller, Bio-Landwirt auf einem Hof in La Ferrière
Die reformierte Dorfkirche stammt von 1864. Vor 1861 gehörte La Ferrière zur Pfarrei Renan. Das Hôtel du Cheval Blanc wurde 1688 erbaut. Im Umkreis von La Ferrière befinden sich zahlreiche typische Bauernhäuser des Hochjuras aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Im Dorf hat sich das Haus des NaturforschersAbraham Gagnebin (1707–1800) erhalten, welches in dieListe der Kulturgüter von nationaler Bedeutung im Kanton Bern aufgenommen ist.