Société Nouvelle de la Buire Automobiles | |
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Rechtsform | |
Gründung | 1847 |
Auflösung | 1930 |
Sitz | Lyon |
Branche | Automobilhersteller,Eisenbahnhersteller |
La Buire war einfranzösischer Hersteller vonAutomobilen undEisenbahnmaterial.[1][2][3][4]
Das Unternehmen geht auf den protestantischen Schweizer Jules Frossard de Saugy ausLausanne zurück. Nachdem seine politische Karriere imKanton Waadt durch einen Umsturz 1845 zu Ende gegangen war,[5] gründete erLes Ateliers de Jules Froissard & Cie, die auf einem 10Hektar großen Werksgelände am linken Ufer derRhone angesiedelt waren. Es wurdenEisenbahnwagen,Straßenbahnwagen[6] und anderes Material für den Bahnbau hergestellt. Das Unternehmen war erfolgreich und beschäftigte 1856 bereits 800 Mitarbeiter. Durch die stärker werdende Konkurrenz gingen die Aufträge und die Mitarbeiterzahlen zurück.
1863 beteiligen sich die Gebrüder Mangini an den Werkstätten. Sie waren im Besitz derSociété Anonyme de la Dombe, die in der Region von Lyon ein größeres Eisenbahnnetz betrieb. Das Unternehmen wechselte 1866 den Eigentümer und wurde zu denChantiers de La Buire, deren Name Bezug auf den WerksstandortLa Buyre machte. Es erlangte einen internationalen Ruf und baute 1877 mit 2000 Mitarbeitern bis zu 25 Wagen pro Tag, unter anderem auch die Luxuszüge desKaisers von China und den desKönigs von Italien.[7]
1877 wurden dieChantiers de la Buire von derCompagnie des Fonderies et Forges de l'Horme übernommen und inLes Chantiers de l'Horme et de la Buire umbenannt. Die große Fabrik in La Buire wurde 1882 erweitert.[8] Nach Konkurs entstand 1895 dieSociété nouvelle des Établissements de l'Horme et de la Buire, der elektrotechnische Teil wurde 1899 anAlioth,Münchenstein in derSchweiz verkauft. Sie firmierte fortan alsMatériel électrique Alioth-Buire. Mit der Fusion von Alioth undBrown, Boveri & Cie. (BBC), gelangte dieMatériel électrique Alioth-Buire an deren französische TochtergesellschaftCompagnie Électro-Mécanique (CEM) im Jahre 1911. Mit der Übernahme der CEM durchAlstom 1985 gelangte auch das Werk Lyon in deren Besitz.
Ab 1889 begann die Herstellung vonSerpollet-Dampfdreirädern in kleinen Serien. 1903 begann der Automobilbau in Serie.[8] Der Markenname lauteteLa Buire. Für den Automobilbau wurde 1905 dieTochtergesellschaftSociété des Automobiles de la Buire gegründet.[6] Nachdem die Gesellschaft zahlungsunfähig geworden war, entstand sie 1910 neu alsSociété Nouvelle des Automobiles de la Buire, die Muttergesellschaft nahm den NamenSociété Horme et Buire an.[6] Zu Beginn des Jahres 1910, als Michel Berthier technischer Direktor war, wurde für eine kurze Zeit der MarkennameBerthier verwendet.[2] 1930 endete die Produktion von Autos.
1904 wurden die ersten eigenenVierzylindermodelle16 CV und30 CV produziert und unter eigenem Namen angeboten. 1906 folgten weitere Vierzylindermodelle, deren Motoren 4900 cm³, 7500 cm³ und 13.600 cm³Hubraum besaßen. Die Fahrzeuge nahmen auch an Rennen teil. 1907 gab es ein Vierzylindermodell mit 2700 cm³ Hubraum, 1908 das Modell10/14 CV mit 2100 cm³ Hubraum und ein Sechszylindermodell 24/30 CV mit 4786 cm³ Hubraum mit 92 mm Bohrung und 120 mm Hub.[9] 1909 erschienen vier neue Sechszylindermodelle mit Hubräumen zwischen 3600 cm³ und 9500 cm³. 1910 erschienen die Vierzylindermodelle15 CV mit 3217 cm³ Hubraum und20 CV mit 4071 cm³ Hubraum. 1913 bestand das Angebot aus neuen Vierzylindermodellen mit 1700 cm³ und 2300 cm³ Hubraum, den bekannten15 CV und20 CV sowie den Sechszylindermodellen mit 4800 cm³ und 5300 cm³ Hubraum.
1919 erschien das Modell14/20 CV mit 2650 cm³ Hubraum mit 75 mm Bohrung und 150 mm Hub. Radstand 2950 mm.[10] 1923 wurde der Prototyp14/16 CV mitFrontantrieb vorgestellt, der allerdings nicht in Serienproduktion ging. 1923 erschien das Vierzylindermodell12/38 CV mit 1800 cm³ Hubraum, dem kurz darauf ein weiteres Vierzylindermodell mit 2000 cm³ Hubraum folgte. Diese Modelle wurden bis 1930 angeboten.
Ein Fahrzeug dieser Marke ist imMusée Henri Malartre inRochetaillée-sur-Saône zu besichtigen.
1910 bot das Unternehmen vier Modelle alsBerthier an. Dies waren die Vierzylindermodelle10 CV,15 CV und24 CV sowie das Sechszylindermodell18 CV.[2]
La Buir baute sowohlReisezugwagen wieGüterwagen, hauptsächlich für diePLM. An derWeltausstellung Turin 1911 wurde ein dreiachsiger Wagen 1. Klasse und ein vierachsiger Wagen mit 80 Plätzen 3. Klasse gezeigt, weiter war einKühlwagen ausgestellt.[4]
Meyrel ausColmar fertigte Fahrzeuge nach einerLizenz von La Buire.Iljin ausMoskau war zunächst Importeur und ab 1912 Lizenznehmer.