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Kurt Wüthrich

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Kurt Wüthrich bei einem Vortrag im Rahmen desEuropäischen Forums Alpbach im September 2005

Kurt Wüthrich (*4. Oktober1938 inAarberg,Kanton Bern) ist einSchweizerChemiker undNobelpreisträger.

Leben

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Wüthrich besuchte dasDeutsche Gymnasium Biel und studierte von 1957 bis 1962 an derUniversität BernChemie,Physik undMathematik und wurde im Jahr 1964 an derUniversität Baselpromoviert; sein Mentor warSilvio Fallab. Es folgten Aufenthalte an derUniversity of California, Berkeley (Postdoktorand beiRobert E. Connick, 1965–1967) und bei denBell Laboratories inMurray Hill (Robert G. Shulman, 1967–1969). Im Jahr 1969 kehrte er in die Schweiz zurück und arbeitete fortan an derETH inZürich beiRobert Schwyzer. Dort wurde er 1970Privatdozent, 1972 Assistenzprofessor, 1976 ausserordentlicher Professor und wurde schliesslich 1980 zum Professor für Biophysik berufen.

Seit 1987 ist Wüthrich Mitglied derDeutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina[1], seit 2008 Nationale Akademie der Wissenschaften. Ausserdem wurde er unter anderem in dieNational Academy of Sciences (1992), dieAmerican Academy of Arts and Sciences (1993), dieAcadémie des sciences (2000), dieUngarische Akademie der Wissenschaften (2004), dieRoyal Society (2010) und dieAcademia Europaea (1989)[2] aufgenommen. 1991 wurde er mit demLouisa-Gross-Horwitz-Preis ausgezeichnet. 1999 erhielt er dieOtto-Warburg-Medaille.

2001 wurde er zusätzlich zum Cecil H. and Ida M. Green Visiting Professor of Structural Biology ansScripps Research Institute berufen. Zur Zeit seinerEmeritierung an der ETH wurde bedauert, dass nach damaligem ETH-Gesetz eine Anstellung über die Altersgrenze von 65 Jahren hinaus nicht möglich war. In einer Revision des ETH-Gesetzes wurde die Möglichkeit geschaffen, dass Spitzenforscher auch über die Altersgrenze hinaus beschäftigt werden können. In der entsprechenden Parlamentsdebatte wurde von derLex Wüthrich gesprochen.[3]

Wüthrich erlangte Berühmtheit für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Strukturaufklärung vonProteinen mittelskernmagnetischer Resonanzspektroskopie. Zusammen mitJohn B. Fenn undKoichi Tanaka wurde ihm im Jahr 2002 der Nobelpreis für Chemie verliehen.

Wüthrich nahm an derTagung der Nobelpreisträger in Lindau 2023 teil. In einem vonWolfgang Lubitz moderierten Panel wies Kurt Wüthrich auf ein am selben Tag erschienenes Zeitungsinterview mit dem Titel "Nobelpreisträgerin gegen Frauenquote: Führt zu Diskriminierung von Männern" mitChristiane Nüsslein-Volhard hin.[4] Wüthrich zitierte diesen Titel und sagte: "Als männlicher Wissenschaftler habe ich ein Gefühl der Diskriminierung in dem Klima, in welchem diese Tagung stattfindet."[5][6] Eine junge Wissenschaftlerin kommentierte, sie würde sich als weibliche Wissenschaftlerin sehr unwohl fühlen, einen Nobelpreisträger von der sogenannten männlichen Diskriminierung sprechen zu hören. Wüthrich antwortete, er fühle sich ungerechtfertigt angegriffen, denn er habe auf ein Zeitungsinterview mit Christiane Nüsslein-Volhard Bezug genommen.[4] Im PortalScience war daraufhin von einer Spaltung der Forschungscommunity die Rede.[7]

Literatur

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Weblinks

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Commons: Kurt Wüthrich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mitgliedseintrag vonKurt Wüthrich (mit Bild und CV) bei derDeutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 20. Juli 2016.
  2. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  3. ETH-Gesetz im Nationalrat - Einstimmig für eine Lex Wüthrich. news.ch, 3. März 2003. Abgerufen am 24. November 2022.
  4. abDirk Grupe, Christiane Nüsslein-Volhard: Nobelpreisträgerin gegen Frauenquote: Führt zu Diskriminierung von Männern. In: Schwaebische.de. Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG Drexler, Gessler, 27. Juni 2023, abgerufen am 2. Juli 2023. 
  5. Andreas Hirstein:Der Zorn des Nobelpreisträgers. In:NZZ am Sonntag, 9. Juli 2023, abgerufen am 10. Juli 2023.
  6. Johann Deisenhofer, Joachim Frank, Hartmut Michel, Kurt Wüthrich; Moderator: Wolfgang Lubitz: The Future of Structural Biology. In: Lindau Nobel Laureate Meetings. mediatheque.lindau-nobel.org, 27. Juni 2023, abgerufen am 7. Februar 2023 (englisch). 
  7. Amanda Heidt: A Nobel laureate claimed antimale discrimination. An early-career researcher called it out. In: www.science.org. American Association for the Advancement of Science., 30. Juni 2023, abgerufen am 2. Juli 2023 (englisch). 
Träger des Nobelpreises für Chemie

1901: van ’t Hoff |1902: E. Fischer |1903: Arrhenius |1904: Ramsay |1905: von Baeyer |1906: Moissan |1907: Buchner |1908: Rutherford |1909: Ostwald |1910: Wallach |1911: Curie |1912: Grignard,Sabatier |1913: Werner |1914: Richards |1915: Willstätter |1916–1917: nicht verliehen |1918: Haber |1919: nicht verliehen |1920: Nernst |1921: Soddy |1922: Aston |1923: Pregl |1924: nicht verliehen |1925: Zsigmondy |1926: Svedberg |1927: Wieland |1928: Windaus |1929: Harden,von Euler-Chelpin |1930: H. Fischer |1931: Bosch,Bergius |1932: Langmuir |1933: nicht verliehen |1934: Urey |1935: F. Joliot-Curie,I. Joliot-Curie |1936: Debye |1937: Haworth,Karrer |1938: Kuhn |1939: Butenandt |1940–1942: nicht verliehen |1943: de Hevesy |1944: Hahn |1945: Virtanen |1946: Sumner,Northrop,Stanley |1947: Robinson |1948: Tiselius |1949: Giauque |1950: Diels,Alder |1951: McMillan,Seaborg |1952: Martin,Synge |1953: Staudinger |1954: Pauling |1955: Vigneaud |1956: Hinshelwood,Semjonow |1957: Todd |1958: Sanger |1959: Heyrovský |1960: Libby |1961: Calvin |1962: Perutz,Kendrew |1963: Ziegler,Natta |1964: Hodgkin |1965: Woodward |1966: Mulliken |1967: Eigen,Norrish,Porter |1968: Onsager |1969: Barton,Hassel |1970: Leloir |1971: Herzberg |1972: Anfinsen,Moore,Stein |1973: E. O. Fischer,Wilkinson |1974: Flory |1975: Cornforth,Prelog |1976: Lipscomb |1977: Prigogine |1978: Mitchell |1979: Brown,Wittig |1980: Berg,Gilbert,Sanger |1981: Fukui,Hoffmann |1982: Klug |1983: Taube |1984: Merrifield |1985: Hauptman,Karle |1986: Herschbach,Lee,Polanyi |1987: Cram,Lehn,Pedersen |1988: Deisenhofer,Huber,Michel |1989: Altman,Cech |1990: Corey |1991: Ernst |1992: Marcus |1993: Mullis,Smith |1994: Olah |1995: Crutzen,Molina,Rowland |1996: Curl,Kroto,Smalley |1997: Boyer,Walker,Skou |1998: Kohn,Pople |1999: Zewail |2000: Heeger,MacDiarmid,Shirakawa |2001: Knowles,Noyori,Sharpless |2002: Fenn,Tanaka,Wüthrich |2003: Agre,MacKinnon |2004: Ciechanover,Hershko,Rose |2005: Chauvin,Grubbs,Schrock |2006: Kornberg |2007: Ertl |2008: Shimomura,Chalfie,Tsien |2009: Ramakrishnan,Steitz,Yonath |2010: Heck,Negishi,Suzuki |2011: Shechtman |2012: Lefkowitz,Kobilka |2013: Karplus,Levitt,Warshel |2014: Betzig,Hell,Moerner |2015: Lindahl,Modrich,Sancar |2016: Sauvage,Stoddart,Feringa |2017: Dubochet,Frank,Henderson |2018: Arnold,Smith,Winter |2019: Goodenough,Whittingham,Yoshino |2020: Charpentier,Doudna |2021: List,MacMillan |2022: Bertozzi,Meldal,Sharpless |2023: Bawendi,Brus,Jekimow |2024: Baker,Hassabis,Jumper

Personendaten
NAMEWüthrich, Kurt
KURZBESCHREIBUNGSchweizer Chemiker, Nobelpreis für Chemie 2002
GEBURTSDATUM4. Oktober 1938
GEBURTSORTAarberg
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