Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Amtsbezeichnungen der deutschen Polizei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet vonKriminalrat)

DieAmtsbezeichnungen der Polizei – umgangssprachlich auchDienstgrade genannt – sind inDeutschland diebeamtenrechtlichen Bezeichnungen vonÄmtern, die einPolizeivollzugsbeamter innehat. ImVorbereitungsdienst führen die Beamten auf Widerruf keine Amtsbezeichnung (da ihnen noch kein Amt übertragen wurde), sondern eineDienstbezeichnung.

Die Amtsbezeichnungen sind für denmittleren, dengehobenen und denhöheren Dienst bis einschließlich BesoldungsgruppeA 16 bundeseinheitlich. Lediglich für Beamte, die besondere Führungspositionen derBesoldungsordnung B wahrnehmen, sind landesrechtliche Regelungen getroffen. Die Dienstbezeichnungen von Beamten imVorbereitungsdienst sind landesrechtlich geregelt, ebenso wie die Besoldung, die seit derFöderalismusreform von den Bundesländern selbst bestimmt wird.

An der Dienstbekleidung sind die Dienst- und Amtsbezeichnungen durch dunkelblaue, spitz zulaufendeSchulterklappen bzw. Aufschiebeschlaufen kenntlich gemacht (diese aber in der Regel an den Einsatzanzügen). Den Rang markieren sechsspitzige Sterne, im Vorbereitungsdienst aber Litzen/Streifen, teilweise in Kombination mit Sternen. DieWasserschutzpolizei und dieBundespolizei See führen, statt der Sterne, goldfarbeneQuertressen bzw.Litzen als Rangabzeichen. Die uniformierten Vollzugsbeamten derHessischen Polizei trugen von 1974 bis 2003 keine Rangabzeichen, der Kinnriemen der Mütze war allerdings in der Farbe der jeweiligen Laufbahn gehalten (mittlerer Dienst: damals Grün, heute Blau; gehobener Dienst: Silber; höherer Dienst: Gold).

Im Jahr 2001 legte derBundesgrenzschutz die traditionellenSchulterstücke ab und übernahm Schulterklappen nach dem Muster der Länderpolizeien (vgl.Amtsbezeichnungen des Bundesgrenzschutzes). Zuvor wurden Schulterstücke mit unterschiedlich geflochtener Schnur und gold- oder silberfarbenen viereckigen Sternen getragen, wie sie bereits vor demZweiten Weltkrieg bei Polizei und Militär üblich waren. Ferner trugen bis zur Umstellung auch die Beamten des Bundesgrenzschutzamtes-See die gleichen Abzeichen wie die übrigen Bundesgrenzschutzbeamten.

Auch heute tragen dieBundespolizisten Abzeichen, die denen der Länderpolizeien ähneln, vgl.Amtsbezeichnungen der Bundespolizei.

Bei denPolizeien der Länder gibt es die nachfolgend aufgeführten Dienst- und Amtsbezeichnungen für Polizeivollzugsbeamte.

Vorbereitungsdienst (Ausbildung)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Dienst-/AmtsbezeichnungSchutzpolizei in BE, BB, TH und BundespolizeiSchutzpolizei in BWSchutzpolizei in allen anderen BundesländernWasserschutzpolizei Hamburg
Polizeimeisteranwärter - PMA

Polizeiobermeisteranwärter - POMA (BB, BW)

Dienstgradabzeichen eines Polizeimeisteranwärters der Schutzpolizei in BY, HH, MV, SH, ST, SN
Polizeioberwachtmeister – POW
ab dem 2. Ausbildungsjahr
(nur inBayern)

Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Dienst-/AmtsbezeichnungSchutzpolizei in BE, BB, HH, HE, MV, NW, RP, SH, SL, SN, ST, TH, BundespolizeiSchutzpolizei in BY, HB, NISchutzpolizei in BWWasserschutzpolizei HamburgBundespolizei See
Polizeikommissaranwärter – PKA
Polizeioberkommissaranwärter[1]
in Baden-Württemberg (BW)
Polizeioberwachtmeister (3. Qualifikationsebene/geh. Dienst)
nur in Bayern

Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
DienstbezeichnungSchutzpolizeiBundespolizei See
Polizeireferendar oder Polizeiratanwärter – PRef oder PRA

Die Abzeichen variieren in dieser Dienstbezeichnung erheblich. In einigen Ländern wird kein Abzeichen, manchmal nicht einmal eine Uniform getragen, in anderen Ländern und bei der Bundespolizei wird eine goldeneLitze als Abzeichen getragen, in anderen (z. B. Baden-Württemberg) ein blauer Stern und eine goldene Litze. Haben die Beamten bereits ein statusrechtliches Amt der Laufbahn des gehobenen Dienstes inne, wird zusätzlich zum Schulterstück des geh. Dienstes eine goldene Litze getragen (Bremen, Brandenburg, Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Bund). In Hessen darf die Litze nach Bestehen der Laufbahnprüfung für den höheren Polizeivollzugsdienst getragen werden, wenn dem Beamten bereits ein Funktionsamt des höheren Dienstes übertragen wurde, er aber noch nicht in eine Planstelle (Eingangsamt) des höheren Dienstes eingewiesen worden ist.

Ergänzende Hinweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Die Abkürzungen für Polizeimeisteranwärter und Polizeikommissaranwärter unterscheiden sich in den Ländern. Sie lauten entweder PMA und PKA, KA oder PMAnw und PKAnw.
  • In manchen Ländern werden PKA in der Probezeit zu Polizeihauptwachtmeistern (mit einer zusätzlichen silbernen Litze) befördert.

Schutzpolizei

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bei der Wasserschutzpolizei werden die Abzeichen je nach Land alsStreifen oderLitzen bezeichnet. Sie unterscheiden sich aber nicht im Aussehen. Sie sind immer goldfarben. Breite Litzen/Streifen sind 12 mm (gehobener Dienst), schmale Litzen/Streifen 8 mm breit (mittlerer Dienst), die Litze/Streifen auf der Schulterklappe des Leitenden Polizeidirektors ist in der Regel 30 mm breit.

Gewöhnlich sind die Sterne übereinander in einer Reihe angeordnet. Für Baden-Württemberg und Sachsen gilt folgende Regelung: Bei vier Sternen sind zwei übereinander und zwei quer dazu nebeneinander angeordnet. Bei allen anderen Abzeichen sind sie übereinander angeordnet.

Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Siehe auch:mittlerer Dienst
Dienst-/AmtsbezeichnungBesoldung nachBBesOSchutzpolizeiWasserschutzpolizeiWasserschutzpolizei Hamburg
Polizeimeister – PMA 7
Polizeiobermeister – POM (d)A 8
Polizeihauptmeister – PHM (a)A 9 (b)
Polizeihauptmeister – PHMZA 9 mit Amtszulage (c)
Erster Polizeihauptmeister – EPHM (e)A 10 (e)
Erster Polizeihauptmeister – EPHMZ (e)A 10 mit Amtszulage (e)
(a) 
In Berlin gibt es seit Sommer 2010 keine PHM mehr.
(b) 
Schutzpolizei nur in Baden-Württemberg und Sachsen
(c) 
Schutzpolizei nur in Baden-Württemberg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Thüringen, Bundespolizei (seit 1. Juli 2012)
(d) 
POM ist das Einstiegsamt des mittleren Dienstes in Brandenburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein
(e) 
Schutzpolizei bisher nur in Baden-Württemberg, seit 1. Dezember 2022

Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Siehe auch:gehobener Dienst
AmtsbezeichnungBesoldung nachBBesOSchutzpolizeiWasserschutzpolizeiWasserschutzpolizei Hamburg
Polizeikommissar – PKA9
Polizeioberkommissar – POKA10 (a)
Polizeihauptkommissar – PHKA11
Polizeihauptkommissar – PHK (A12)A12 (b)
Erster Polizeihauptkommissar – EPHKA13 (c)
Erster Polizeihauptkommissar mit Amtszulage - EPHK
(die Zulage taucht in der Amtsbezeichnung nicht auf)
A13(Z) (d)
(a) 
POK ist das Einstiegsamt des gehobenen Dienstes in Baden-Württemberg
(b) 
Schutzpolizei nur in Baden-Württemberg und Sachsen
(c) 
In Sachsen-Anhalt kann seit dem 1. Februar 2010 Beamten und ehemalige Beamten, die bisher eine Amtsbezeichnung des gehobenen Dienstes der Besoldungsgruppe A 13 führen, auf Antrag die Amtsbezeichnung Rat mit einem entsprechenden Zusatz verliehen werden (zum Beispiel Polizeirat statt Erster Polizeihauptkommissar). Beamten, die nach dem Datum ernannt werden, wird die Amtsbezeichnung gleich verliehen. In Sachsen-Anhalt sind damit die ehemaligen Endämter des gehobenen Dienstes wegen der Änderung der Struktur weggefallen. Der bisherige gehobene und höhere Dienst wurden in der Laufbahngruppe 2 zusammengefasst. Diese Änderung zeichnet sich in vielen Ländern ab.

Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Siehe auch:höherer Dienst
AmtsbezeichnungBesoldung nachBBesOSchutzpolizeiWasserschutzpolizei
Polizeirat – PRA 13
Polizeioberrat – PORA 14
Polizeidirektor – PDA 15
Leitender Polizeidirektor – LPD oder LtdPDA 16/B 2/B 3 (a)
(a) 
oder vier breite und ein schmaler Streifen/Litzen

Besonders herausgehobene Positionen im höheren Dienst

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Diese Ämter sind nur für die Laufbahnen bei der Schutzpolizei, jedoch nicht bei der Wasserschutzpolizei eingerichtet. Die Eichenlaubstickerei reicht (spätestens seit 2023) über den untersten Goldstern hinaus, meist bis oberhalb des obersten Sterns der Schulterklappe.

AbzeichenAmtsbezeichnungBundesland
Abteilungsdirektor beim Polizeipräsidium Frankfurt am MainHessen
Abteilungsdirektor als allgemeiner Vertreter des Direktors der PolizeiakademieNiedersachsen
Präsident der Polizeiakademie HessenHessen seit 2010, Organisationsänderung, ehem. Hessische Polizeischule
Direktor der BereitschaftspolizeiBaden-Württemberg
Direktor/-in der Polizeiinspektion [A16 m.Z.]Sachsen-Anhalt
Abteilungsleiter 2 der Polizeiinspektion ZDSachsen-Anhalt
Direktor der PolizeiNiedersachsen
Direktor bei der Polizei BerlinBerlin
Direktor beim Polizeipräsidium [B2]Brandenburg
Leitender Polizeidirektor [B2]Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen
Leiter der Akademie der PolizeiHamburg
Rektor der Hochschule der Sächsischen PolizeiSachsen
PolizeivizepräsidentBayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz
Direktor der Bayerischen GrenzpolizeiBayern
Stellvertretender Direktor der Hochschule der PolizeiRheinland-Pfalz
Stellvertretende/r Polizeipräsident/inBremen
Vizepräsident in einer BundespolizeidirektionBundespolizei
Polizeivizepräsident
als der Vertreter des Leiters eines regionalen Polizeipräsidiums
Baden-Württemberg
Polizeivizepräsident
als der Vertreter des Leiters des Polizeipräsidiums Einsatz
Baden-Württemberg
Vizepräsident des Präsidiums Technik, Logistik, Service der Polizei
als der Vertreter des Präsidenten
Baden-Württemberg
Vizepräsident bei der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg
als der Vertreter des Präsidenten für den Bereich des Präsidiums Bildung
Baden-Württemberg
Vizepräsident der BereitschaftspolizeiHessen
Vizepräsident derLandespolizeidirektionThüringen
LandespolizeivizepräsidentSaarland
Direktor des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der PolizeiNordrhein-Westfalen
Direktor des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche DiensteNordrhein-Westfalen
PolizeipräsidentRheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern
Direktor der Hochschule der PolizeiRheinland-Pfalz
Direktor der Polizeiinspektion [B2]Sachsen-Anhalt
Rektor der Fachhochschule der PolizeiSachsen-Anhalt
Erster Direktor bei der Polizei BerlinBerlin
Direktor beim Polizeipräsidium [B3]Brandenburg
LandespolizeidirektorHessen,Niedersachsen,Schleswig-Holstein,Saarland
Leiter Polizeidirektion der FlächeSachsen
Leitender Polizeidirektor [B3]Hamburg, Bremen als Vizepräsident
Präsident einer BundespolizeidirektionBundespolizei
Direktor in der BundespolizeiBundespolizei
Polizeivizepräsident [B2]Hessen
PolizeipräsidentBayern, Mecklenburg-Vorpommern seit 1. März 2011
Inspekteur der Bayerischen PolizeiBayern
Polizeipräsident
als Leiter eines regionalen Polizeipräsidiums
Baden-Württemberg
Polizeipräsident
als Leiter des Polizeipräsidiums Einsatz
Baden-Württemberg
Präsident des Präsidiums Technik, Logistik, Service der PolizeiBaden-Württemberg
Landespolizeidirektor
als Abteilungsleiter im Landespolizeipräsidium
Baden-Württemberg
Leiter Polizeidirektion StadtSachsen
Inspekteur der PolizeiBaden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern seit 1. März 2011,Rheinland-Pfalz seit Juli 2013
LandespolizeidirektorBerlin bis 1993
Polizeivizepräsident/inBerlin, Hamburg
Präsident der BereitschaftspolizeiHessen
Präsident der BundespolizeiakademieBundespolizei
Polizeipräsident [B4/B5 PP Frankfurt/Main]Hessen
Polizeipräsident [B5]Bremen
Vizepräsident beim BundespolizeipräsidiumBundespolizei
Inspekteur der Bereitschaftspolizeien der LänderBundesministerium des Innern und für Heimat
Landespolizeidirektor [B3]Sachsen-Anhalt
Präsident der LandespolizeidirektionThüringen
LandespolizeipräsidentSaarland
Präsident des BundespolizeipräsidiumsBundespolizei
Polizeipräsident/inBerlin
LandespolizeipräsidentBaden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Hessen seit 2011
Ministerialdirigent
als Leiter der Abteilung für öffentliche Sicherheit und Ordnung
im Ministerium für Inneres und Sport
Sachsen-Anhalt
Ministerialdirigent
als Leiter der Abteilung für öffentliche Sicherheit
im Ministerium für Inneres und Kommunales
Thüringen

Amtskennzeichen der „Oestergaard-Uniform“ (1976–2004/2018)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die heutigen Rangabzeichen reichen auf die sogenannte „Oestergaard-Uniform“ zurück. Die von dem ModedesignerHeinz Oestergaard entworfene und zwischen 1976 und 1979 bundesweit eingeführte grüne Dienstbekleidung etablierte ein neues System der Rang- bzw. Amtskennzeichen. Damals wurden die sechsspitzigen Rangsterne eingeführt, deren Form man auch nach Abschaffung der „Oestergaard-Uniform“, zwischen 2004 (Hamburg) und 2018 (Bayern), beibehielt.

Das anfängliche „Drei-Sterne-System“ wechselte 1987 zu einem „Vier-Sterne-System“.[2] Bis dahin hatten sich die beiden untersten Ämter einer Laufbahn das Abzeichen des jeweiligen Eingangsamtes geteilt. Bis 1987 führten bspw. derPolizeihauptwachtmeister und der Polizeimeister je einen grünen (!) Stern; ab 1987 kennzeichneten den Polizeimeister zwei, den Polizeiobermeister drei (vorher zwei) und den Polizeihauptmeister vier (vorher drei) grüne Sterne. Analog der Polizeikommissar und -oberkommissar zunächst je einen silbernen Stern, letzterer dann zwei Silbersterne; der Hauptkommissar und der Hauptkommissar/A 12 zwei (ab 1987 drei) Sterne sowie der Erste Hauptkommissar drei (ab 1987 vier) Sterne. Ebenso der Polizeirat/-oberrat zunächst je einen Goldstern, der Polizeioberrat ab 1987 zwei Goldsterne, der Polizeidirektor drei (vorher zwei) Sterne und der Leitende Polizeidirektor vier (vorher drei) Sterne. Später wurde in einigen Bundesländern auf das heute allgemein übliche „Fünf-Sterne-System“ umgestellt.

Die oberhalb des Leitenden Polizeidirektors angesiedelten Amts- und Funktionsträger führten in der Regel bis zu drei, nur selten vier Goldsterne. Der unterste Stern war von Eichenlaub-Goldstickerei eingefasst.

Kriminalpolizei

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Polizeibeamte derKriminalpolizei tragen grundsätzlich keine Uniform, sondern „lageangepasste Zivilkleidung“ („bürgerliche Kleidung“).

Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

In einigen Ländern gibt es keinen mittleren Dienst bei der Kriminalpolizei, ebenso gibt es seit Mitte der 1990er Jahre imBundeskriminalamt keinen mittleren Dienst mehr.

Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Ausschließlich in Berlin existiert neben der Kriminalpolizei die gesonderte Laufbahn desGewerbeaußendienstes, die ihren Ausdruck in bundesweit einzigartigen Amtsbezeichnungen findet:

  • Gewerbekommissar – GK
  • Gewerbeoberkommissar – GOK
  • Gewerbehauptkommissar – GHK
  • Erster Gewerbehauptkommissar – EGHK

Die Amtsbezeichnungen im höheren Dienst beim Gewerbeaußendienst sind analog der des höheren Kriminaldienstes (Siehe unten).

Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Kriminalrat – KR
  • Kriminaloberrat – KOR
  • Kriminaldirektor – KD
  • Leitender Kriminaldirektor – LKD (z. B. NRW) oder LtdKD

Verwendung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Dezernatsleiter (ab 20 Beamte) bei einer Kriminalpolizei
  • Kommissariatsleiter (ohne Mindestzahl Personalkörper)
  • Inspektionsleiter einer Kriminalpolizei
  • Leiter der Kriminalpolizei
  • Leiter der Kriminaldirektion (z. B. PP Frankfurt am Main, 820 Beamte)
  • Leiter einer Polizeidirektion

In Baden-Württemberg auch:

  • Leiter eines großen Polizeireviers (Polizeirat, Polizeioberrat)
  • Leiter eines Führungs- und Einsatzstabes

Besonders herausgehobene Positionen im höheren Dienst

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Landeskriminaldirektor (LKD, Baden-Württemberg als Abteilungsleiter im Landespolizeipräsidium; LdsKD Nordrhein-Westfalen)
  • Leitender Kriminaldirektor (B 2) in Bremen
  • Präsident des Landeskriminalamts (Baden-Württemberg)
  • Landeskriminalpolizeidirektor (Berlin) LKPolD (bis Januar 2006, seither Direktor desLandeskriminalamtes)
  • Direktor/Direktorin beimBundeskriminalamt (als Leiter/Leiterin einer Abteilung, besoldet nach Besoldungsgruppe B 3)
  • Vizepräsident/-in des Bundeskriminalamtes (besoldet nachBesoldungsgruppe B 6)
  • Präsident des Bundeskriminalamtes (besoldet nach Besoldungsgruppe B 9)

Beamte bei Aus- und Fortbildungsstätten bzw. Polizeischulen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Amtsbezeichnungen an diesen Einrichtungen variieren sehr stark.In einigen Ländern ist für den Leiter dieser Einrichtung eine gesonderte Amtsbezeichnung vorgesehen, z. B. Direktor der Landespolizeischule. In anderen Ländern wird dieser Posten von Beamten des höheren Dienstes ohne besondere Dienstbezeichnung versehen.

In manchen Ländern gibt es gesonderte Fachhochschulen für die Ausbildung für den gehobenen Dienst, z. B. in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Der Leiter dieser Einrichtung trägt dort die BezeichnungRektor.

In einigen Ländern (z. B. Bayern) gibt es an den Polizeischulen Lehrer für allgemeinbildende Fächer. Diese tragen oft folgende Bezeichnungen:

  • Polizeischullehrer (BesGr. A 11)
  • Polizeischuloberlehrer (BesGr. A 12)
  • Polizeischulhauptlehrer (BesGr. A 13)

In anderen Ländern werden allgemeinbildende Fächer von Angestellten oder Beamten (ohne besondere Amtsbezeichnung) gelehrt.

Polizeiärztlicher Dienst

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Abzeichen sind hier noch nach Art der grünen „Oestergaard-Uniform“ dargestellt:

AmtsbezeichnungBesoldung nachBBesOAbzeichen
Medizinalrat bzw.
Regierungsmedizinalrat
A 13
Medizinaloberrat bzw.
Regierungsmedizinaloberrat
A 14
Medizinaldirektor bzw.
Regierungsmedizinaldirektor
A 15
Leitender Medizinaldirektor bzw.
Leitender Regierungsmedizinaldirektor
A 16

Diesen Dienst gibt es in allen Ländern, wobei unter Umständen die AmtsbezeichnungLeitender Medizinaldirektor nicht vergeben wird oder der Dienst auch von Angestellten versehen wird, die dann keine Amtsbezeichnung führen.Im Gegensatz zum Verwaltungsdienst trägt der medizinische Dienst denÄskulapstab als Laufbahnsymbol.

Verwaltungsdienst

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zumeist im Hintergrund handelnd ist der in allen Polizeien tätige Verwaltungsdienst selten in Uniform anzutreffen. Die nichtpolizeilichen Aufgaben in der Polizei werden durch Beamte des nichttechnischen Verwaltungsdienstes sowieDienstkräfte im öffentlichen Dienst wahrgenommen. Manchmal erweist es sich als erforderlich und zweckmäßig, dass auch diese Angehörigen der Polizei als solche zu erkennen sind und daher Uniform tragen. Bereits beimBundesgrenzschutz trugen diese zusätzlich auf den amtsadäquaten Schulterstücken den Hermes- bzw.Merkurstab, als traditionelles Symbol der Verwaltung. Auch in der Polizei einiger Länder sind Schulterstücke beschafft und ausgegeben worden, die in den Farben und der Anzahl der Sterne bzw. Streifen (Wasserschutzpolizei) mit den vergleichbaren Ämtern der polizeilichen Kollegen korrespondieren, jedoch zusätzlich mit demHermesstab in Farbe der Sterne bestickt waren. FürTarifbeschäftigte existieren ferner Varianten ohne Sterne; hier ist lediglich der Hermesstab in Farbe der vergleichbarenLaufbahngruppe aufgestickt. Abgesehen von der oben beschriebenen Kennzeichnung wird es zudem praktiziert (z. B. in Bayern), dass auch in Uniform eingesetzte Verwaltungsbeamte die gleiche Uniform (einschließlich Schulterstücke) tragen wie Polizeivollzugsbeamte.

Polizeimusik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Abzeichen sind hier noch nach Art der grünen „Oestergaard-Uniform“ dargestellt:

Mittlerer Dienst (nicht in allen Ländern)Gehobener Dienst (nicht in allen Ländern)

Beamte und Angestellte in Polizeimusikkorps und Polizeichören tragen in manchen Ländern und bei der Bundespolizei (dort nur Angestellte) anstatt ihres Dienstgradabzeichens auf den Schulterstücken eineLyra- oderNotenschlüssel­abbildung. In einigen Ländern und bei der Bundespolizei tragen Beamte ihr gewöhnliches Abzeichen.

Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zeit des Nationalsozialismus

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

ZurZeit des Nationalsozialismus gab es unter anderem folgende Amtsbezeichnungen, die damals noch als Dienstgrade bezeichnet wurden und sich innerhalb der verschiedenen Organisationen leicht unterschieden:

Ordnungspolizei

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Innerhalb derOrdnungspolizei hatten die Gendarmerie, die Schutzpolizei der Gemeinden, die Schutzpolizei des Reiches, die Wasserschutzpolizei und die Feuerschutzpolizei mit Wirkung vom 10. April 1941 bis Kriegsende folgende Dienstgrade:

An den Dienstgrad wurde jeweils die Bezeichnung der Organisation, also „der Gendarmerie“ bzw. „der Polizei“ bzw. „der Feuerschutzpolizei“ angefügt. Die Dienstgrade Generalleutnant und General gab es nur bei der Schutzpolizei des Reiches.

Die Dienstgradabzeichen unterschieden sich in der Grundfarbe: Gendarmerie hellrot, Schutzpolizei der Gemeinden dunkelrot, Schutzpolizei des Reiches grün, Wasserschutzpolizei sandfarben, Feuerschutzpolizeikarmesinrot und die Generäle aller Polizeien grün.

Bei der Ordnungspolizei hatten die anderen Untergliederungen eigene Dienstgrade.

Siehe auch:Ordnungspolizei

Sicherheitspolizei

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Innerhalb derStaatlichen Preußischen Kriminalpolizei und auch in der gleichgeschalteten Staatlichen Kriminalpolizei (Reichskriminalpolizeiamt (RKPA) mit nachgeordneten Kriminalpolizeileitstellen und Kriminalpolizeistellen) sowie bei derGeheimen Staatspolizei (Geheimes Staatspolizeiamt (Gestapa) mit nachgeordneten Staatspolizeileitstellen und Staatspolizeistellen) wurden ab 1937/1940 folgende Dienstgrade verwendet:

  • Kriminalassistentenanwärter im Vorbereitungsdienst
  • Kriminalassistentenanwärter
  • Kriminalassistent
  • Kriminaloberassistent
  • Kriminalsekretär
  • Kriminalbezirkssekretär
  • Kriminalinspektor
  • Kriminalkommissar
  • Kriminalrat
  • Kriminaldirektor
  • Regierungs- und Kriminalrat
  • Oberregierungs- und Kriminalrat
  • Regierungs- und Kriminaldirektor
  • Reichskriminaldirektor

Die Dienstgrade des Kriminalkommissars und Kriminalrats waren aus besoldungsrechtlichen Gründen in „bis zu 15 Dienstjahren“ und „über 15 Dienstjahre“ untergliedert. Der Kriminalkommissar bis zu 15 Dienstjahre war von der Höhe seiner Dienstbezüge dem Oberleutnant der Schutzpolizei mit einem Jahresgehalt von 3.900–5.900 RM (Stand 1938; entspricht heute etwa 20.400–30.900 Euro[3]) gleichgestellt; mit über 15 Dienstjahren rangierte er mit dem Hauptmann der Schutzpolizei. Der Kriminalrat unter 15 Dienstjahren entsprach mit seinem Jahresgehalt von 4.800–7.000 RM (Stand 1938; heute etwa 25.100–36.600 Euro[3]) dem Hauptmann der Schutzpolizei; mit über 15 Dienstjahren rangierte er hingegen mit dem Major der Schutzpolizei. Ein Regierungs- und Kriminaldirektor hatte mit bis zu 10.600 RM (vergleichbar heute mit 55.500 Euro[3]) die gleiche Besoldungsgruppe wie ein Oberst der Schutzpolizei.

Durch denErlass über die Einsetzung eines Chefs der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern vom 17. Juni 1936 wurde demReichsführer SSHeinrich Himmler als Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern der gesamte Polizeiapparat, bestehend aus den HauptämternOrdnungspolizei undSicherheitspolizei, unterstellt. Für die Angehörigen der Sicherheitspolizei (Sipo) wurde daraufhin der Eintritt in dieSchutzstaffel (SS) oder denSicherheitsdienst (SD) nahegelegt und durch entsprechende Runderlasse erleichtert. Die betroffenen Beamten führten den entsprechenden Dienstgrad der SS zusätzlich zu ihrem polizeilichen Dienstgrad (sogenannte „Dienstgradangleichung“). Die Maßnahme betraf hauptsächlich Beamte der Kripo, da Beamte der Gestapo schon vorher zunehmend aus den Reihen der SS und des SD oder anderer NS-Organisationen rekrutiert worden waren und so mit der Zeit „politisch unzuverlässige“ Fachbeamte der früherenPreußischen Politischen Polizei ergänzten und gegebenenfalls ersetzten.

Helferinnen der Sicherheitspolizei und des SD

Frauen wurden imDritten Reich als Anwärterinnen der Sicherheitspolizei und des SD in einem sechsmonatigen Lehrgang geprüft, für welche Laufbahn sie sich am besten eigneten. Zur Auswahl standen:

  • Weibliche Kriminalpolizei (mittlerer und leitender Vollzugsdienst)
  • Sachbearbeiterinnen vor allem beim SD
  • Dolmetscherinnen
  • Erzieherinnen in polizeilichen Jugendschutzlagern
  • Technische Kräfte (Laborantinnen, Fotografinnen,daktyloskopische Kräfte, Nachrichtenhelferinnen u. a.)
  • Verwaltungsbeamtinnen

Folgende Dienstgrade waren nach Eignung zu erreichen:

  • Kriminaloberassistentin zur Prüfung
  • Kriminaloberassistentin
  • Kriminalsekretärin
  • Kriminalobersekretärin
  • Kriminalkommissarin
  • Kriminalrätin

DDR

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Deutsche Volkspolizei

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 3274 27.9.2022 1. (PDF; 4,01 MB) Gesetz über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Baden-Württemberg 2022 und zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (BVAnp-ÄG 2022), Art. 20; Seite 37. Landtag Baden-Württemberg, 27. September 2022, abgerufen am 26. Februar 2024. 
  2. 1976–1995: Die bundeseinheitliche Uniform, Polizei-Historische Schutzleute Berlin e. V., aufgerufen am 14. April 2023
  3. abcDiese Zahl wurde mit derVorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle 100 EUR gerundet und vergleicht 1938 mit Januar 2025.
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Amtsbezeichnungen_der_deutschen_Polizei&oldid=254793974#Laufbahn_des_höheren_Polizeivollzugsdienstes_3
Kategorie:
Versteckte Kategorie:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp