Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1974) | ||
Koordinaten: | 51° 34′ N,6° 44′ O51.5666666666676.7333333333333Koordinaten:51° 34′ N,6° 44′ O | |
Bestandszeitraum: | 1909–1974 | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf | |
Landschaftsverband: | Rheinland | |
Verwaltungssitz: | Dinslaken | |
Fläche: | 220,9 km2 | |
Einwohner: | 146.000 (31. Dez. 1973) | |
Bevölkerungsdichte: | 661 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | DIN | |
Kreisschlüssel: | 05 2 31 | |
Kreisgliederung: | 6Gemeinden |
DerKreis Dinslaken war von 1816 bis 1823 sowie von 1887 (bis 1909 alsKreis Ruhrort) bis 1974 einLandkreis am rechtenNiederrhein imRegierungsbezirk Düsseldorf (bis 1822:Regierungsbezirk Kleve) zunächst inPreußen und später inNordrhein-Westfalen.
Der Kreis umfasste zuletzt ein Gebiet von derLippe im Norden, der Grenze zur früherenProvinz Westfalen im Osten, Duisburg und Oberhausen im Süden sowie demRhein im Westen.Sitz des Kreises war die StadtDinslaken.
Der Kreis Dinslaken grenzte 1974 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die KreiseRees undRecklinghausen, an die kreisfreien StädteOberhausen undDuisburg sowie an denKreis Moers.
Vorläufer des ersten Kreises Dinslaken war derKanton Dinslaken. Er wurde 1808 von den Franzosen errichtet, nachdem 1806 aus den rechtsrheinischen Resten der preußischen Rheinlande, dem zuvor imbayerischen Besitz stehendenHerzogtum Berg und einigen angrenzenden Gebieten das napoleonischeGroßherzogtum Berg geformt wurde. Eine Verwaltungsreform nach französischem Vorbild wurde durchgeführt. Im Jahre 1815 wurde auf demWiener Kongress das Gebiet des Kreises Dinslaken wiederPreußen zugeschlagen – bestehend aus einem Teil desHerzogtums Kleve aus vorrevolutionärer Zeit, das spätestens seit 1666 zuBrandenburg-Preußen gehörte.
Im Zuge der preußischen Verwaltungsorganisation wurde der Kreis Dinslaken am 23. April 1816 als einer von 29Kreisen derProvinz Jülich-Kleve-Berg, der späterenRheinprovinz, neugebildet. Das Kreisgebiet setzte sich aus den sieben in derFranzosenzeit gebildetenBürgermeistereien Dinslaken, Duisburg, Gahlen, Götterswickerham, Holten, Ruhrort und Schermbeck zusammen.[1] Bereits am 27. September 1823 wurde der Kreis wieder aufgelöst. DieBürgermeisterei Schermbeck kam zum nördlichenNachbarkreis Rees und die übrigen sechs Bürgermeistereien zum neuenKreis Duisburg, in den auch der aufgelösteKreis Essen eingegliedert wurde.
Das alte Kreisgebiet gehörte bis 1873 zum Kreis Duisburg, dann bis 1887 zumKreis Mülheim an der Ruhr und seitdem zumKreis Ruhrort. Der Kreis Ruhrort wurde am 1. April 1909 inKreis Dinslaken umbenannt; gleichzeitig wurde das Landratsamt aus der StadtRuhrort in die Stadt Dinslaken verlegt.[2] Der Kreis Dinslaken besaß zunächst die folgende Verwaltungsgliederung:
Bürgermeisterei | Gemeinden (1909) |
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Dinslaken | Dinslaken (Stadt) |
Gahlen | Bruckhausen,Bucholtwelmen,Gahlen,Gartrop-Bühl,Hünxe |
Götterswickerhamm | Görsicker,Löhnen,Mehrum,Möllen,Spellen,Voerde |
Hamborn | Hamborn |
Hiesfeld | Hiesfeld |
Sterkrade | Holten,Sterkrade |
Walsum | Walsum |
In der Folgezeit kam es zu folgenden Änderungen:
Seitdem bestand der Kreis Dinslaken aus
Denöffentlichen Personennahverkehr bediente neben derStaatsbahn und demPostreisedienst hauptsächlich dieDuisburger Verkehrsgesellschaft.
Am 1. Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis der Kreis Dinslaken.[6]
Am 1. Januar 1975 wurde der Kreis Dinslaken im Zuge des zweitenNeugliederungsprogramms inNordrhein-Westfalen aufgelöst[7]:
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1816 | 19.827 | [8] |
1910 | 180.502 | [9] |
1925 | 61.037 | [10] |
1939 | 65.315 | [10] |
1950 | 79.813 | [10] |
1960 | 116.500 | [10] |
1961 | 118.554 | [7] |
1970 | 141.158 | [7] |
1973 | 146.000 | [11] |
Zuletzt bestand der Kreis aus den folgenden Gemeinden:[12]
Gemeindekennziffer | Name | Fläche in km² (Gebietsstand 1.1.1971) | Einwohnerzahl (Volkszählung vom 27.5.1970) |
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amtsfreie Städte und Gemeinden | |||
05 2 31 111 | Dinslaken, Stadt | 45,52 | 54.731 |
05 2 31 112 | Walsum, Stadt | 19,87 | 48.783 |
05 2 31 113 | Voerde (Niederrhein) | 57,66 | 27.799 |
Amt Gahlen | 97,84 | 9.845 | |
05 2 31 211 | Gahlen | 20,53 | 2.608 |
05 2 31 212 | Gartrop-Bühl | 18,33 | 643 |
05 2 31 213 | Hünxe | 58,98 | 6.594 |
Es sind nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.[13]
Jahr | SPD | CDU | FDP | DZP | KPD |
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1946 | 35,7 | 38,3 | 03,9 | 11,1 | 11,0 |
1948 | 37,0 | 27,3 | 11,9 | 14,8 | 09,0 |
1952 | 44,1 | 24,2 | 13,1 | 11,5 | 07,1 |
1956 | 56,7 | 31,8 | 09,8 | ||
1961 | 53,3 | 38,2 | 08,5 | ||
1964 | 54,2 | 35,4 | 07,6 | ||
1969 | 55,4 | 35,8 | 07,8 |
Blasonierung: „Über einem grünen Schildfuß, darin ein goldener (gelber) Hirschkopf, in Silber (weiß) ein roter Bergarbeiter mit Helm, Hacke und Lampe. Im oberen (heraldisch) rechten Eck über einem roten Anker ein roter Fisch und im (heraldisch) linken Eck eine rote Ähre gekreuzt mit einer roten Sense.“ Das Wappen wurde am 10. Februar 1936 angenommen.
Das Wappen bezieht sich auf die wichtigsten Erwerbszweige des Kreises, den Bergbau, dieLandwirtschaft und dieSchifffahrt auf demRhein sowie die Natur mit ihren Wäldern (Hirschkopf).[14]
Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das UnterscheidungszeichenDIN zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1974 ausgegeben. Seit dem 3. Dezember 2012 ist es durch dieKennzeichenliberalisierung im Kreis Wesel erhältlich.