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Korvette

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DieHärnösand (Visby-Klasse) derschwedischen Marine

Korvette ist seit dem 18. Jahrhundert die Bezeichnung für eine Reihe von Typen kleinerKriegsschiffe. Begriffsüberschneidungen gibt es mit der englischenSloop.

Segelschiffzeitalter

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Korvette auf dergriechischen 2-Cent-Münze

Korvetten waren in denSegelschiffflotten des 17. bis 19. Jahrhunderts kleine Kampfschiffe mit zunächst nur einem Mast und einer Wasserverdrängung bis zu 200Tonnen.[1] Die klassischen Korvetten entstanden gleichzeitig mit denFregatten Mitte des 18. Jahrhunderts alsunklassifizierte, kleine, schnelleKriegsschiffe mit geringemTiefgang. Als kostengünstigere Alternative wurden sie meist mit 10 bis 24Kanonen kleineren Kalibers bestückt, hatten eineWasserverdrängung zwischen 400 und 600 Tonnen, verfügten über dreiMasten und waren alsVollschiffe getakelt.

Ihre Größe war geringer als die der Fregatte, sie hatten aber bei geringerer Seeausdauer ähnliche Aufgaben. Im Unterschied zu den Fregatten gab es kein geschlossenesBatteriedeck, alle Geschütze waren auf dem offenenHauptdeck aufgestellt. Wegen ihrer Geschwindigkeit und Wendigkeit wurden sie als Kurier- oderAufklärungsschiffe verwendet. Außerdem nutzte man sie in der Art einesKreuzers für das Stören des Seehandels bzw. die Sicherung eigener Seewege. InSeeschlachten dienten sie als in loser Gefechtsordnung kämpfendeTirailleure oder als Depeschenboote.

Beispiele für Segelkorvetten

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19. Jahrhundert

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Mit dem Aufkommen der Dampfantriebe Mitte des 19. Jahrhunderts verloren die klassischen Typbezeichnungen ihre Bedeutung, so dass die Typenbezeichnungen „Fregatte“ wie auch „Korvette“ wahllos für Schiffe mit verschiedenen Antrieben und Größen verwendet wurden. Weiterhin blieb es aber bei der Takelung als Vollschiff und drei Masten. In derPreußischen Marine und der späteren deutschenKaiserlichen Marine setzte sich der Begriff „Korvette“ als offizielle Bezeichnung für einen Kriegsschiffstyp durch. Unterschieden wurde zwischen den kleineren „Glattdeckskorvetten[2] mit offenem Batteriedeck und den größeren „Gedeckten Korvetten[3] mit geschlossenem Batteriedeck. In dieser Zeit gab es auch noch die sogenannte „Ausfallkorvette“ (auch „Panzerkorvette“), eingepanzertes kleineres Kriegsschiff mit geringem Tiefgang, welches für den Durchbruch einerBlockade (zum Beispiel eines Hafens) konzipiert war.

1884 änderte die Kaiserliche Marine diese Typenbezeichnungen. Die „Glattdeckskorvetten“ wurden in „Kreuzerkorvetten“ und die „Gedeckten Korvetten“ in „Kreuzerfregatten“ umklassifiziert. 1893 änderten sich diese Klassifizierungen erneut und die noch verbliebenen „Kreuzerkorvetten“ und „Kreuzerfregatten“ wurden in „Kreuzer III. Classe“ (für die älteren, kleineren Schiffe) bzw. „Kreuzer II. Classe“ (für die jüngeren, größeren Schiffe) eingruppiert.

Hauptartikel:Kreuzer (Schiffstyp)

Damit verschwanden die Begriffe „Korvette“ und auch „Fregatte“ zunächst aus den Typenbezeichnungen der deutschen Marine.

Beispiele für Dampfkorvetten

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RadkorvetteGroßherzog von Oldenburg der Reichsflotte um 1850

Beispiel für eine Panzerkorvette

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20. Jahrhundert

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DieIntensity, US-amerikanische Korvette der Flower-Klasse

Kurz vor demZweiten Weltkrieg stellte dieRoyal Navy Überlegungen an, wie man im Falle eines Krieges die Handelsrouten vorUnterseebooten schützen könne. Eines der Ergebnisse war die Entwicklung eines kleinen Kriegsschiffes, das auf einemWalfänger-Entwurf basierte. Diese Schiffe waren billig und konnten auch von kleinenWerften ohne Erfahrung im Kriegsschiffbau hergestellt werden. Die Nachteile dieses Entwurfs waren die sehr niedrige Geschwindigkeit, die mit 16 Knoten ein bis zwei Knoten langsamer war als die eines deutschen U-Bootes bei Überwasserfahrt, sowie die schwache Bewaffnung, die veralteteKolbendampfmaschine und die schlechtenSeeeigenschaften (laut Besatzung „schlingerten sie auch schon auf einer nassen Wiese“ (englischthey would roll in wet grass)).

Die traditionsreiche Royal Navy wählte für diese neue Klasse den alten Namen „Korvette“. Die einzelnen Schiffe der ersten Bauserie wurden nach Blumenarten benannt, was zu Schiffsnamen wieHMSPetunia,HMSPimpernel oderHMSCrocus führte. Diese Korvetten wurden alsFlower-Klasse bekannt. Später folgten Bauserien, deren Schiffe z. B. nach Burgen benannt waren (Castle-Klasse). Eigentlich waren die Korvetten eher für die Sicherung vonGeleitzügen in Küstennähe gedacht, sie wurden aber bei jeder Jahreszeit und allen Wetterbedingungen im Nordatlantik eingesetzt. Die Lebensbedingungen der Besatzung waren extrem schlecht. Trotzdem bewährte sich die Korvette alsU-Boot-Jäger, allerdings war sie nur in Gebieten brauchbar, in denen keine Gefahr von Luftangriffen bestand. Wurde eine Korvette versenkt, gab es meistens keine Überlebenden.

Einschließlich einiger Unterversionen wurden nahezu dreihundert Stück imVereinigten Königreich, in Kanada und in Frankreich gebaut. Die in Frankreich gebauten Boote fielen den Deutschen in die Hände und fuhren als Geleitboote bei derKriegsmarine, so dass die Korvette auf beiden Seiten kämpfte. Die Royal Navy gab viele Schiffe an Verbündete ab. Die Exilmarinen vonNorwegen undPolen sowie dieRoyal Canadian Navy behielten die englischen Namen bei, dasfreie Frankreich gab den Schiffen den Namen derselben Pflanze in französischer Sprache. Auch dieUS Navy erhielt einige auf kanadischen Werften gebauteFlower-Korvetten und bezeichnete diese alsTemptress-Klasse.

Nach dem Krieg wurden die Schiffe meist relativ schnell ausrangiert, denn sie waren nicht auf Haltbarkeit gebaut, durch den Krieg abgenutzt und außerdem veraltet. Es gibt heute nur noch eine einzige Korvette aus dem Zweiten Weltkrieg, die kanadischeHMCSSackville, die nach dem Krieg als Forschungsschiff benutzt worden war und so überlebte.

Gegenwart

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DieBraunschweig derDeutschen Marine

Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand der Typ der Korvette zunächst wieder. Wegen der höher entwickelten und schnelleren U-Boote wurde die U-Boot-Jagd wieder Aufgabe vonZerstörern undFregatten.

In den letzten 30 Jahren werden wieder Schiffe als Korvetten bezeichnet. Es handelt sich dabei wie zu Segelschiffzeiten um Kriegsschiffe, die größer sind als Patrouillenboote oderSchnellboote, aber kleiner als Fregatten. Allerdings sind heutige Korvetten teilweise größer als Fregatten und Zerstörer des Zweiten Weltkrieges. Im englischen Sprachraum werden sie auch als „kleine Fregatten“ („small frigates“) bezeichnet. Dies erklärt z. B. auch, dass die Korvetten derDeutschen Marine den Präfix-Buchstaben „F“ für Fregatte in derRumpfnummer führen.

Bisher waren Korvetten vor allem für die Marinen vonEntwicklungsländern attraktiv und wurden oftmals von deutschen oder italienischen Werften für den Export gebaut. DieSowjetunion baute auch einige Schiffe, die von derNATO als Korvetten, vomWarschauer Pakt aber je nach Einsatzgebiet alsRaketenschiffe oder kleineAnti-U-Boot-Schiffe klassifiziert wurden.

In den letzten Jahren wurde die Korvette auch für andere Staaten attraktiv. Da Flugkörper-Schnellboote immer stärker bedroht wurden, benötigt man ein kleines Kriegsschiff mit besseren Verteidigungsfähigkeiten. Heutige Korvetten sind fast genauso schwer bewaffnet wieFregatten, besitzen in der Regel aber nur geringfügige Fähigkeiten zur U-Boot-Jagd. Zudem wird aus Platz- und Kostengründen oftmals auf eineSenkrechtstartanlage für Flugkörper verzichtet. Allerdings ist bei einem so kleinen Schiff immer das Risiko gegeben, dass es mit Waffensystemen überfrachtet wird.

Länder, in denen solche modernen Korvetten eingesetzt werden, sind u. a. Israel (Sa’ar-5-Klasse, in den USA gebaut). Die deutsche Marine führte dieBraunschweig-Klasse als Ersatz für dieSchnellboote ein. Die wohl futuristischste moderne Korvette ist die schwedischeVisby-Klasse, die alsTarnkappen-Schiff gebaut wurde.

Die US Navy setzt mit derIndependence- und derFreedom-Klasse ebenfalls kleinere Schiffe für küstennahe Operationen ein, bezeichnet aber beide Klassen mit dem neuen BegriffLittoral Combat Ship.

Moderne Korvetten-Klassen (Raketenkorvetten)

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Siehe auch

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Literatur

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  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass:Die deutschen Kriegsschiffe, 1815–1945. Verlag Bernard & Graefe, 1993,ISBN 3-7637-4801-6.
  • Robert Jackson:Zerstörer, Fregatten und Korvetten: Über 300 der genannten Schiffstypen von den Anfängen bis heute. Mit allen technischen Angaben auf einen Blick und einer kurzen Modellgeschichte. Gondrom Verlag, Bindlach 2001,ISBN 3-8112-1873-5.

Weblinks

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Commons: Corvettes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Korvette – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Stichwort:Korvette.Maritimes Wörterbuch. Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989,ISBN 3-327-00679-2, S. 114–115.
  2. Stichwort:Ungedeckte Korvette.Maritimes Wörterbuch. Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989,ISBN 3-327-00679-2, S. 276.
  3. Stichwort:Gedeckte Korvette.Maritimes Wörterbuch. Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989,ISBN 3-327-00679-2, S. 73–74.
Normdaten (Sachbegriff):GND:4343696-1 (GND-Explorer,lobid,OGND,AKS)
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