DasKielgan-Viertel ist ein imZweiten Weltkrieg stark beschädigtesLandhausviertel inBerlin-Schöneberg undBerlin-Tiergarten nahe demLützowplatz und demNollendorfplatz. Es entstand im 19. Jahrhundert beiderseits derKurfürstenstraße, der damaligen Stadtgrenze zwischen Berlin undCharlottenburg.
Das Kielgan-Viertel wurde nach dem Gärtnerei- und Gutsbesitzer Georg Friedrich Kielgan (eigentlich:Kilian, * 13. April 1807; † 17. Februar 1876) benannt, der in den 1860er Jahren größere Ländereien in der Nähe des heutigen Nollendorfplatzes erwarb. Kielgan ließ ab 1867 auf seinem Grundbesitz ein Wohnviertel für wohlhabendere Schichten bauen. Dazu wurden nach den Plänen des Baumeisters Otto Wuttke – für Berlin unüblich – kleineStichstraßen angelegt und eine Bebauung mit Einzel- und Doppel-Landhäusern durchgeführt. Im nördlichen Teil des Viertels, der zur Stadt Berlin gehörte, entstanden so dieBuchenstraße sowie dieUlmenstraße und im südlichen Teil, der zur Stadt Charlottenburg gehörte, dieAhornstraße, dieMaienstraße sowie dieKielganstraße, die alle am 11. Juni 1870 durch eine Kabinettsorder ihre Namen erhielten.[1]
EinePetition der Bewohner des Charlottenburger Teils des Kielgan-Viertels an den Minister des Innern vom 18. Mai 1880 mit der Bitte um Einverleibung in die Stadt Berlin scheiterte. Nach dem Inkrafttreten desGesetzes über die Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin vom 1. Oktober 1920 gehörten der Berliner Teil des Viertels zumBezirk Tiergarten und der Charlottenburger Teil zumBezirk Charlottenburg vonGroß-Berlin. Durch die Bezirksreform von 1938 kam der Charlottenburger Teil zumBezirk Schöneberg (seit 2001Bezirk Tempelhof-Schöneberg). Die Kurfürstenstraße bildet heute die Grenze zwischen den Berliner Ortsteilen Tiergarten und Schöneberg.
Das im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörte Kielgan-Viertel ist ein wichtiges frühes Beispiel für die bereits in den 1860er Jahren einsetzende planmäßige Erschließung von Arealen für Landhäuser und Villen. Die Buchenstraße und die Ulmenstraße wurden in den 1970er Jahren mit demFranzösischen Gymnasium Berlin überbaut und aufgehoben. Von der ursprünglichen Bebauung des Viertels sind heute nur noch sieben Bauten erhalten, darunter
52.513.357777777778Koordinaten:52° 30′ N,13° 21′ O