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Karaburun (Albanien)

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Maja e Flamurit von Osten gesehen

Karaburun (albanisch Gadishulli Karaburun) ist eineHalbinsel im SüdwestenAlbaniens vor der StadtVlora. Sie begrenzt den südlichen Teil derBucht von Vlora vom Meer und bildet den östlichen Rand derStraße von Otranto, die an ihrer engsten Stelle lediglich 71 Kilometer breit ist. AmKapKepi i Gjuhëzës treffen von Norden dasAdriatische Meer und von Süden dasIonische Meer aufeinander.

Geographie

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Karte der Bucht von Vlora

Die Karaburun-Halbinsel ist rund 15 Kilometer lang und zwischen drei und viereinhalb Kilometern breit. Die Fläche der nach Nordnordwest verlaufenden Halbinsel beträgt 62 Quadratkilometer.[1] Es dominiert poröserKalkstein.[2]

Karaburun gehört zumCeraunischen Gebirge, das steil emporsteigend entlang der südalbanischen Küste verläuft und sich beimMali i Çikës östlich vomLlogara-Pass in zwei Bergketten teilt. Zusammen mit dem südlich anschließenden BergzugRrëza e Kanalit bildet die Karaburun-Halbinsel dasAkroceraunische Gebirge, die küstennahe westliche Kette. Die höchsten Erhebungen sind dieMaja Çaderës (839 m ü. A.) und dieMaja e Flamurit (826 m ü. A.), die eine Doppelspitze bilden. Südlich derMaja e Flamurit fällt das Gelände steil ab zumRavenaplateau(Mali Ravenës) auf 200 bis 300 Metern Höhe, um auf dessen Südseite wiederum steil zum Gebirgszug derRrëza e Kanalit, deren Spitzen zwischen 800 und 1500 Meter hoch sind, anzusteigen. DieRrëza e Kanalit endet beim Llogara-Pass, wo das Akroceraunische auf das Ceraunische trifft.[3]

Die Halbinsel von Osten im Abendrot
Haxhi-Ali-Höhle

Das Karaburun-Gebirge fällt auf seiner Westseite sehr steil ins Meer. Die Küste der Halbinsel ist vor allem im Westen und Norden sehr felsig und steil. Jeder Geländeeinschnitt am Berghang bildet eine kleine Bucht. Entlang dieser Steilküste gibt es zahlreiche Höhlen. Die bekannteste ist dieHaxhi-Ali-Höhle, die größte Meereshöhle Albaniens. Sie ist 30 Meter tief, zehn bis 15 Meter hoch und rund neun Meter breit.[4] Das östliche Ufer ist weniger steil und verfügt über mehrere Buchten mit Stränden. Der nördlichste Punkt ist das KapKepi i Gallovecit. Nur etwas mehr als drei Kilometer südwestlich davon befindet sich dasKepi Gjuhëzës, der westlichste Punkt des albanischen Festlands. Lediglich die kleine InselSazan reicht noch weiter nach Westen. Sie liegt jenseits des sogenanntenMezokanals rund fünf Kilometer nördlich von Karaburun im Ausgang derBucht von Vlora.

Weil es auf Karaburun nur sehr wenig Wasser gibt, ist die Halbinsel unbewohnt.[5] Sie wird jedoch – wie die Insel Sazan – von deralbanischen Armee militärisch genutzt. Der einzige Zugang zur Halbinsel führt durch dieMarinebasis Pashaliman am Südende derBucht von Vlora beiOrikum. Von dort führt ein einfacher Fahrweg der Ostküste entlang bis zumKepi Gjuhëzës.

Fauna und Flora

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Die Küste vor der Halbinsel im Norden, Westen und Süden ist bis zu einerSeemeile Teil des 2010 gegründetenMarinen Nationalparks Karaburun-Sazan.

Aufgrund der Abgeschiedenheit und der militärischen Nutzung ist die Natur noch weitgehend unberührt. Fauna und Flora in diesem Gebiet sind reichhaltig und vielfältig. Ein Gebiet von 20.000 Hektar, das sich vom Nordende der Karaburun-Halbinsel bis nach Llogara erstreckt, ist als Naturreservat geschützt. Es gibt Pläne den Llogara-Nationalpark um dieses Naturreservat zu erweitern.[1]

Die Flora des Akroceraunischen Gebirges ist vor allem vonMacchie und Wäldern geprägt, die sich vor allem entlang von Wasserläufen finden und in deren Hangeinschnitten sich oft vom Ufer bis zur Bergspitze hochziehen.[1]

10Amphibien-Arten, 28Reptilien-Arten, 105Vogel-Arten und 42Säugetier-Arten haben das Gebiet als Lebensraum. Abgesehen von den Vögeln sind dies jeweils mehr als die Hälfte der in Albanien vorkommenden Arten. Zu den Säugetieren zählenRaubtiere,Fledermäuse undMeeressäuger wie die stark gefährdeteMittelmeer-Mönchsrobbe, von denen Wissenschaftler 1999 Spuren an der westlichen Küste nachweisen konnten.[6] Im Sommer 2004 berichteten bei Befragungen zwei Fischer, Mittelmeer-Mönchsrobben in den Gewässern vor Karaburun und in der Bucht vonSaranda gesehen zu haben. Vermutlich gehören die Tiere zu Populationen in Nordgriechenland, die gelegentlich in albanische Gewässer ziehen.[7]

Windpark

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Im Juni 2009 hat die albanische Regierung trotz Protesten von Umweltschützern die Errichtung einesWindparks auf der Karaburun-Halbinsel genehmigt. Die von einer italienischen Firma projektierte Anlage könnte Europas größter Onshore-Windpark werden und soll eine Leistung von rund 500 Megawatt haben.[8][9] Das Projekt basiert auf einem Anfang Dezember 2008 in Anwesenheit der MinisterpräsidentenSali Berisha undSilvio Berlusconi unterzeichnetem Abkommen. Albanische Medien werfen der Regierung vor, dass das Projekt nicht gesetzeskonform sei.[10][11]

Geschichte

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Der NameKaraburun leitet sich vomtürkischenSchwarzes Kap ab.[5]Ceraunisches Gebirge bedeutetGebirge der Blitze.[12]

An Felsen in derGramata-Bucht an der südlichen Westküste der Halbinsel finden sich antike Inschriften und Zeichnungen von Seefahrern. Die ältesten stammen aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. In lateinischen Inschriften aus dem 1. Jahrhundert finden sichMark Anton undPompejus erwähnt.[13]

Bilder

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  • Halbinsel von Osten
    Halbinsel von Osten
  • Eingang der Haxhi-Ali-Höhle
    Eingang der Haxhi-Ali-Höhle
  • Inneres der Haxhi-Ali-Höhle
    Inneres der Haxhi-Ali-Höhle

Weblinks

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Commons: Karaburun Peninsula – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. abcManagement Plan „Llogora-Rreza e Kanalit-Dukat-Orikum-Tragjas-Radhime-Karaburun Complex Site“. (PDF; 1,3 MB) MedWetCoast, Dezember 2004, abgerufen am 20. Juli 2009. 
  2. Murat Xhulaj, Alfred Mullaj: DIAGNOSIS REPORT OF THE REGION (LLOGARA, KARABURUNI PENINSULA, ISLE OF SAZANI AND ORIKUMI LAGOON). (DOC) Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 20. Juli 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.gef-al.org (Seite nicht mehr abrufbar.Suche in Webarchiven) 
  3. Herbert Louis:Albanien – eine Landeskunde vornehmlich auf grund eigener Reisen, Verlag von J. Engelhorns Nachfolgern in Stuttgart, Berlin 1927
  4. Fatos Baxhaku:Vlora Çelësi Turistik – Guida e parë turistike-praktike për Vlorën, Botim i Çelësi, Tirana,ISBN 978-99943-964-4-3
  5. abJames Pettifer:Albania & Kosovo – Blue Guide, A & C Black, London 2001,ISBN 0-7136-5016-8
  6. The Monachus Guardian, November 2001. Abgerufen am 20. Juni 2009. 
  7. Rapid Assessment Survey of important marine turtle and monk seal habitats in the coastal area of Albania. Abgerufen am 16. Januar 2016. 
  8. Albania Approves Controversial Wind Farm. In: Balkan Insight. 23. Juni 2009, abgerufen am 16. Januar 2016 (englisch). 
  9. Reve: Wind power in Albania - Albania to Build Major Wind Farm. Abgerufen am 20. März 2011. 
  10. Opposition Grows to Albania Wind Project. In: Balkan Insight. 5. Dezember 2008, abgerufen am 16. Januar 2016 (englisch). 
  11. Wind farm threatens Albanian paradise. In: BIRN. Archiviert vom Original am 29. Dezember 2010; abgerufen am 20. März 2011 (englisch). 
  12. Heinz Gstrein:Albanien, Walter-Verlag, Olten 1989,ISBN 3-530-29602-3
  13. Projektimi Radhime Orikum. In: Bashkia Orikum. Archiviert vom Original am 27. Juni 2009; abgerufen am 20. Juli 2009. 

40.36666666666719.366666666667Koordinaten:40° 22′ N,19° 22′ O

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