Der Kanton wird alsdie Waadt oder auch alsdas Waadtland bezeichnet, im FranzösischenPays de Vaud. Die Einwohner heissenWaadtländer, im FranzösischenVaudois [vodwa].
Der Kanton Waadt ist hinsichtlich der Einwohnerzahl[4] und desBruttoinlandproduktes[5] nach den KantonenZürich undBern der drittgrösste Schweizer Kanton. Bezüglich der Fläche ist die Waadt der viertgrösste Kanton nachGraubünden, Bern und demWallis.
Von 1536 bis 1798 war die Waadt ein Untertanengebiet derStadt und Republik Bern. Mit der Errichtung derHelvetischen Republik wurde sie eine von deren – «Kanton» genannten – Verwaltungseinheiten; ein selbständiger Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft wurde sie 1803.
Der Name geht aufvoralthochdeutschwald- «Wald» zurück und meint «waldreiches Land». Das französischeVaud (ursprünglich[vawd] ausgesprochen) reflektiert noch dieVokalisierung des voralthochdeutschen /l/ und den dadurch entstandenenDiphthong, wogegen sich in der deutschen FormWaadt die monophthongiertefrankoprovenzalische LautungVad[vaːd] erhalten hat.[6]
Der Nordwesten des Waadtlands wird vomJura eingenommen, der Südosten von denAlpen. Der Rest befindet sich imMittelland. Neben dem Kanton Bern ist der Kanton Waadt somit der einzige Kanton der Schweiz, der Anteil an allen dreiGrossregionen der Schweiz hat.
Im Nordosten bildet derBezirk Avenches eine vom Kanton Freiburg umschlosseneExklave. Andererseits befinden sich drei FreiburgerEnklaven in der Waadt.[7] Im Südwesten des Kantons befindet sich mitCéligny eine Enklave des Kantons Genf.
Die Seen nehmen insgesamt eine Oberfläche von 393 Quadratkilometern (12,23 Prozent), die Flüsse und Bäche von 9,4 Quadratkilometern (0,29 Prozent) der gesamten Kantonsfläche ein.[8] Das bedeutendste Gewässer ist derGenfersee, der sich beinahe an der gesamten südlichen Kantonsgrenze entlangzieht. Im Norden schmiegt sich der Kanton um das Südufer desNeuenburgersees und an das Westufer desMurtensees.
Entlang dem Jura wird die Erdschicht durch jurassische Kalk-Nagelfluh bedeckt, unter welcher sich eine roteMolasse befindet. BeiOrbe zwischenEchallens undYverdon befindet sich in grosser Ausdehnung eineKnauermolasse. Nicht weit davon entfernt beiOnlens undGoumoëns befindet sich brauner, bituminöserSüsswasserkalk, welcher nur durch eine Dammerde bedeckt wird.
Bei der Hauptstadt Lausanne sieht man im oberen Stadtteil einen entblössten Felsen. Dieser wird westlich desChâteau Saint-Maire von einem Strassentunnel durchschnitten, wobei sich östlich davonSteinbrüche befinden. Die Steinart wird als bläulich graue Mergelmolasse und als sandiger Mergel, in der Tiefe blau, in der Höhe gelb, definiert.
Das Waadtland ist geprägt von einem wellenförmigen Hügelland und vielen fruchtbaren Tälern.
DasKlima im Waadtland ist sehr unterschiedlich verteilt. Die maximale Durchschnittstemperatur beträgt ungefähr 14 °C, die minimale ungefähr 6 °C. Im Jahr fallen durchschnittlich 1100 bis 1200 mm an 104Regentagen im Jahr. DieSonnenstunden betragen in etwa 5,7 Stunden.
Beispielsweise besitzt jedoch dasGros de Vaud trotz seiner Höhenlage ein mildes und verhältnismässig trockenes Klima. Aufgrund derLeelage hinter dem Hochjura, welche besonders bei regenbringenden West- und Nordwestlagen hervortritt, werden im Jahresmittel für Schweizer Verhältnisse relativ geringe Niederschlagsmengen von rund 900 bis 1000 mm gemessen.
Klimatabelle
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge fürGenf (Temperaturen, Sonnenstunden und Regentage) undPully (Niederschlag)
Stadt und Agglomeration Lausanne mit Blick vomMont Tendre
Der grösste Teil der Bevölkerung wohnt in den städtischenAgglomerationen. Der HauptortLausanne ist inklusive der angrenzenden Gemeinden mit rund 324'400 Einwohnern die bevölkerungsreichste davon. Es folgenVevey undMontreux mit 89'900, die RegionAigle mit 37'100 undYverdon-les-Bains mit 31'600 Einwohnern.[11] Der OrtNyon orientiert sich eher zur AgglomerationGenf. Weitere bedeutende Ortschaften sindMorges,Renens undRolle.
Per 31. Dezember 2023 betrug die Einwohnerzahl des Kantons Waadt 845'870.[12] DieBevölkerungsdichte liegt mit 263 Einwohnern pro Quadratkilometer über dem Schweizer Durchschnitt (217 Einwohner pro Quadratkilometer). Der Ausländeranteil (gemeldete Einwohner ohneSchweizer Bürgerrecht) bezifferte sich am 31. Dezember 2023 auf 33,6 Prozent, während landesweit 27,0 Prozent Ausländer registriert waren.[13] Per 30. Juni 2021 betrug dieArbeitslosenquote 3,9 Prozent gegenüber 2,8 Prozent auf eidgenössischer Ebene.[14]
In den letzten 160 Jahren ist die Einwohnerzahl erheblich angestiegen. Waadt hatte im Jahre 1850 weniger als 200'000 Einwohner im ganzen Kanton zu verzeichnen. Bis Frühjahr 2010 stieg die Einwohnerzahl auf über 700'000 an.[15][16]
Die offizielle Amtssprache des Kantons istFranzösisch. Bei derVolkszählung im Jahr 2000 gaben 81,83 Prozent der Einwohner Französisch als die Sprache an, die sie am besten beherrschen. Die anderen Landessprachen erzielten die Werte 4,75 Prozent (Deutsch), 2,92 Prozent (Italienisch) und 0,04 Prozent (Rätoromanisch). 10,46 Prozent der Bevölkerung gab eine andere Sprache als bestbeherrschte Sprache an.[17]
Religionszugehörigkeit der Bevölkerung im Kanton Waadt (Stand: Volkszählung 2000)
In den Städten manifestiert sich die kulturelle Vielfalt auch im Bereich derReligion. Auf dem Land gelten die herkömmlichen Verhältnisse noch eher, indem die Region umEchallens, eine ehemalige Gemeine Herrschaft des reformierten Bern und des katholischen Freiburg, teilweise katholisch, die übrige Waadt als ehemaliges Berner Untertanengebiet traditionell reformiert ist. Bei der letzten Volkszählung gaben 40,04 Prozent der Bevölkerung an,protestantisch zu sein und damit grossmehrheitlich derÉglise Évangélique Réformée du canton de Vaud anzugehören, gefolgt vonrömisch-katholisch mit 33,62 Prozent (Bistum Lausanne, Genf und Freiburg). Knapp 14 Prozent der Einwohner haben keine Zugehörigkeit, und etwa 5 Prozent wollten keine Angabe machen. Die grösste Minderheit ist dieislamische Gemeinschaft (3,86 Prozent) vor derchristlich-orthodoxen Bevölkerung (1,65 Prozent).[17]
Die neueKantonsverfassung[18] trat am 14. April 2003 in Kraft, auf den Tag genau 200 Jahre nach der Gründung des Kantons. Ein Verfassungsrat hatte zuvor in den Jahren 1999 bis 2002 einen Entwurf erstellt. Die Totalrevision sei beschlossen worden, weil die Kantonsbehörden denKanton «erneuern und ihm eine klarere und dynamischere Grundlage geben wollten».[19]
Die wichtigsten Änderungen der Revision sind unter anderem, dass derGrosse Rat neu aus 150 Mitgliedern statt früher 180 besteht und eineLegislatur jetzt fünf statt wie bisher nur vier Jahre dauert. Anstelle einer jährlichen Rotation des Präsidiums desStaatsrats, wählt dieser neu aus seiner Mitte einen Präsidenten für die gesamte Legislatur. Es wurde ein neuerRechnungshof, bestehend aus fünfRichtern, eingerichtet, welcher vom Grossen Rat gewählt wird. Den im Kanton niedergelassenen Ausländern wird dasStimm- und Wahlrecht auf Gemeindeebene erteilt, und die 19 Bezirke werden neu in zehn Bezirken zusammengefasst. Weiter verlor diereformierte Kirche ihren Status alsStaatskirche, bleibt aber gleich wie die römisch-katholische Kirche eineöffentlich-rechtlich anerkannte Landeskirche.
In einer Abstimmung am 22. September 2002 wurde die neue Verfassung mit 55,9 Prozent angenommen. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,4 Prozent, was für Schweizer Wahlverhältnisse normal ist.[20]
Mittels einerVolksinitiative können innert vier Monaten 12'000 Stimmberechtigte den Erlass, die Änderung oder die Aufhebung eines Gesetzes oder die Teilrevision der Verfassung, 18'000 Stimmberechte die Totalrevision der Verfassung verlangen. Eine Volksinitiative ist nach der Beratung im Kantonsparlament zwingend der Volksabstimmung zu unterbreiten.
Demobligatorischen Referendum unterliegen Teil- und Totalrevisionen der Verfassung sowie verfassungsändernde Verträge, Änderungen des Kantonsgebiets sowie Stellungnahmen und Erlasse betreffend die Kernenergie, überdies gewisse Massnahmen zur Sanierung der Finanzen.
Demfakultativen Referendum unterliegen alle Gesetze und Dekrete sowie gesetzesändernde Verträge. Hierzu sind 12 000 innert sechzig Tagen ab der Publikation gesammelte Unterschriften von Stimmberechtigten nötig.
DerGrosse Rat(Grand Conseil) ist dasParlament des Kantons Waadt. Er hat 150 Mitglieder, die von der wahlberechtigten Bevölkerung imProporzwahlverfahren für jeweils fünf Jahre gewählt werden. Die Mitglieder des Grossen Rates wählen ihren Präsidenten auf jeweils ein Jahr.
DieExekutive des Kantons übt der Staatsrat(Conseil d’État) aus. Er besteht aus sieben Mitgliedern, die den Titelconseiller d’État (Staatsräte) tragen und von der stimmberechtigten Bevölkerung imMajorzwahlverfahren für jeweils fünf Jahre gewählt werden. Jeder Staatsrat führt ein eigenes Departement. Primus inter pares ist der Staatsratspräsident, der von den sieben Staatsräten für jeweils fünf Jahre gewählt wird.
Die Rechtsprechung erfolgt in erster Instanz durch dieKreisgerichte(tribunaux d’arrondissement) und in zweiter Instanz durch dasKantonsgericht(tribunal cantonal).
Die politischen Kräfte sind seit dem Jahr 1946 relativ stabil geblieben. DieMitte-links-Parteien agieren in der Mehrheit gegenüberMitte-rechts. Es existieren die national bekannten Parteien, wobei dieSVP, sowie dieSP ungefähr gleich gross sind. Danach folgen dieFDP und dieGrünen. DieCVP tritt meistens mit derEDU auf gemeinsamen Wahllisten auf, ist jedoch keine starke Kraft.[19][27]
Der Kanton Waadt stellt nach den KantonenZürich und Bern mit 19 Mitgliedern die meistenNationalräte. ImStänderat wird er wie alle historischen Vollkantone von zwei Mitgliedern vertreten.
Das Hauptquartier derNestlé, eines der grössten Lebensmittelkonzerne der Welt und grössten Industrieunternehmens der Schweiz.
Die wichtigstenWirtschaftssektoren der Waadt sind dieProduktion und dertertiäre Sektor. 20 Prozent der Produktion wird exportiert, wobei Europa mit 66 Prozent der grösste Abnehmer der Güter ist. Im Wesentlichen beruht die Wirtschaft aber auf dem Dienstleistungssektor. Dieser stellt nahezu 80 Prozent aller Arbeitsplätze dar. Die Hauptstadt Lausanne ist dabei das wirtschaftliche Zentrum und hat einen Dienstleistungssektoranteil von beinahe 72 Prozent.[19][30]
Zu den grössten in der Waadt sesshaften Unternehmen mit nationaler oder internationaler Bedeutung zählen unter anderem der Hardware-HerstellerLogitech, der Zigaretten-KonzernPhilip Morris International, der SchuhherstellerBata, das MedienhausEdipresse, die WerbefirmaPubligroupe, der weltweit grösste NahrungsmittelkonzernNestlé sowie der Hersteller von digitalen SicherheitssystemenKudelski.
Die Waadt ist in die vierFremdenverkehrsregionen «Städte – Seen», «Jura», «Auf dem Lande» und «Alpen» eingeteilt.[32] Das Gebiet zwischenLausanne undMontreux, wo sich auch dasLavaux befindet, die sogenannteWaadtländer Riviera gilt als besonders beliebt. Im Jahr 2002 nahm der Kanton mit dem Tourismus 4,56 MilliardenFranken ein (66 Prozent direkte Einnahmen durch Touristen und 34 Prozent indirekt). Mit über 22'510 Beschäftigten stellt der Tourismus 8,6 Prozent sämtlicher Arbeitsplätze im Kanton dar.[33] Im Kanton Waadt gibt esThermalbäder inLavey (das wärmste Thermalbad der Schweiz) undYverdon-les-Bains (das schwefelhaltige Thermalwasser von Yverdon war bereits in der Römerzeit bekannt).
Im Kanton Waadt existieren viele sehr anerkannte Bildungseinrichtungen. DieEidgenössische Technische Hochschule Lausanne(École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL)), das Pendant derETH Zürich für dieRomandie (französische Schweiz), befindet sich in Lausanne. Die EPFL bildet zusammen mit derUniversität Lausanne(Université de Lausanne (UNIL)), die 1537 gegründet wurde, denCampus Lausanne, den grösstenCampus der Schweiz. Zudem verfügt der Kanton mit derHotelfachschule Lausanne(École hôtelière de Lausanne (EHL)) über das älteste und renommierteste Bildungsinstitut imHotelgewerbe der Welt.
Die höhere Ausbildung wird durch mehrereFachhochschulen gewährleistet. Im Waadtland ist die Berufsausbildung in mehr als 200 Fachbereichen möglich. Jedes Jahr werden ungefähr 13'000 Jugendliche ausgebildet.[38]
In der Eiszeit um 18'000 v. Chr. war der Kanton beinahe vollständig vonGletschern bedeckt. Nach dem Rückgang der Gletscher in der Steinzeit besiedelten um 13'500 v. Chr. Jäger und Sammler das Gebiet und um 5'500 v. Chr. wurden die ersten Menschen an den Ufern der Seen sesshaft. Als diese um 2'000 v. Chr. gelernt hatten, wie man ausErz Metall gewinnt, kam es zu den ersten Rodungen.
Julius Cäsar verhinderte 58 v. Chr. in derSchlacht bei Bibracte, dass dieHelvetier nachGallien auswanderten und unterstellte sie demrömischen Reich. Die Region erlebte dadurch einen grossen Aufschwung, da neue Bautechniken eingeführt wurden, man die lateinische Sprache zu sprechen begann und Handel und Gewerbe betrieben wurde.
Im 5. Jahrhundert bevölkerten dieBurgunder das heutige Kantonsgebiet und liessen sich neben den Helvetiern nieder. Während fünf Jahrhunderten übernahmen dann fränkische Könige die Herrschaft und rund 150 Jahre lang gehörte das Gebiet zumKönigreich Burgund, in welchem es über eine grosseAutonomie verfügte.
Um das Jahr 1000 wurde dasComitatus waldensis («Grafschaft Wald» oder «Waldgau»; zum Namen siehe in der Artikeleinleitung) demBischof von Lausanne zugesprochen. MitMoudon als Hauptort nahm im 13. Jahrhundert die Patria Vuaudi (Waudi) unter der Führung derGrafen von Savoyen die Form eines Kleinstaats an – jedoch ohne dasBistum Lausanne.
Das Gebiet der Waadt war von 1475 bis 1476 Hauptaustragungsort derBurgunderkriege und wurde 1536 zur Zeit derItalienischen Kriege von denBernern erobert. Diese führten zwangsmässig dieReformation ein und waren während 262 Jahren Herrscher über das Gebiet. Das Waadtland wurde von den verschiedenen europäischen Kriegen nicht tangiert und erlebte eine relativ friedliche Zeit bis auf einen Aufstand unter der Führung vonMajor Davel, der am 24. April 1723 von den Bernern als Aufrührer hingerichtet wurde. Er gilt bis heute in der Waadt alsVolksheld.
In Lausanne wurde am 24. Januar 1798 die Unabhängigkeit derLemanischen Republik ausgesprochen. Aus Furcht vor Napoleons Truppen zogen sich die Berner aus ihrem Untertanengebiet zurück. Kurze Zeit später wurde die Waadt alsKanton Léman ein Teil derHelvetischen Republik.
Durch dieMediationsakte vom 19. Februar 1803 wurde das Waadtland vonNapoleon Bonaparte zu einem eigenständigen Kanton geführt. Dieses Datum gilt als Gründungsdatum des Kantons. Am 14. April 1803 begann die erste Session desGrossen Rates in Lausanne und seither gilt dieses Datum als kantonaler Feiertag.[42]
Die Waadtländer Verfassung wurde seit 1803 diverse Male abgeändert. Im Jahr 1831 führte man das allgemeine Stimm- und Wahlrecht ein und als erster Kanton in der Schweiz führte die Waadt im Jahr 1959 dasFrauenstimmrecht auf kantonaler Ebene ein.
Der Kanton Waadt ist in zehn Bezirke aufgeteilt. Flächenmässig istOuest lausannois mit 26,32 km² der kleinste undJura-Nord vaudois mit 702,59 km² der grösste Bezirk. Mit 173'676 Einwohnern per 31. Dezember 2023 befinden sich imBezirk Lausanne – nota bene auf 65,15 Quadratkilometern – die meisten, im BezirkBroye-Vully mit 47'068 am wenigsten.
Mit Wirkung auf den 1. September 2006 ist das«Loi sur le découpage territorial (LDecTer) du 30 mai 2006» (Gesetz über die räumliche Gliederung vom 30. Mai 2006) in Kraft getreten. Die neue Verwaltungsgliederung trat am 1. Januar 2008 in Kraft.[44]
Es wurde darüber diskutiert, ob aus der Agglomeration Lausanne ein Bezirk gemacht werden könnte. Man entschied sich für die heute bestehende Aufteilung. Weiter wurde ebenfalls abgelehnt, dass ausAubonne undRolle ein elfter Bezirk am Ufer des Sees entsteht. Dieser wäre gemäss Entschied des Bundesgerichtes für einen Grossrats-Wahlkreis zu klein gewesen.
Seit der Reform entsprechen die heutigen Bezirke denWahlkreisen.[45]
Zu den kulinarischen Spezialitäten des Kantons gehören die regional verschieden ausgeprägten Würste, genanntSaucissons (z. B. derBoutefas und dieSaucisse aux choux vaudoise). Bekannte kantonale Kochrezepte sind derPapet Vaudois (Laucheintopf), Soupe aux choux (Kabissuppe),Fondue, Pommes de terre au lard (Speckkartoffeln), Jambon à l’os (Schinken), Zwetschgenkuchen, Zucchettikuchen mitMinze, Waadtländer Äpfel und der KäseL’Etivaz.
Nebst den historischen Sehenswürdigkeiten wie demKloster Romainmôtier oder demSchloss Chillon, das mit 300'000 Besuchern pro Jahr das meistbesuchte historische Gebäude der Schweiz ist,[47] befinden sich auch zahlreiche neuere Bauten im Kanton. Das Thermalbad und -zentrum inYverdon-les-Bains ist überregional bekannt, wie auch der BadekurortLavey.
Bekannt ist auch dieCharlie-Chaplin-Statue mit demCharlie-Chaplin-Museum, die sich am letzten Wohnort vonCharlie Chaplin inCorsier-sur-Vevey befinden, wo er seine letzten 25 Lebensjahre verbracht hat. EineFreddie-Mercury-Statue sowie die ehemaligenMountain Studios befinden sich inMontreux.
Seit 1889 findet ungefähr alle 25 Jahre inVevey das grössteWinzerfest der Schweiz namensFête des Vignerons statt. Dafür wird eine grosse Arena auf demGrande Place (Grosser Platz) aufgebaut, dem zweitgrössten Marktplatz in Europa nach jenem inLissabon.
Lucienne Hubler:Histoire du Pays de Vaud. Loisirs et Pédagogie, Lausanne 1991,ISBN 2-606-00526-0.
Johann Georg Krünitz:Geologie der Schweiz: Nördliche Nebenzone der Alpen, Jura und Hügelland. Bern / Zürich,S.414–419.
Bernhard Studer:D. Johann Georg Krünitz ökonomisch-technologische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- und Landwirthschaft, wie auch der Erdbeschreibung, Kunst- und Naturgeschichte: in alphabetischer Ordnung 231 Welcher die Artikel Volkstheater bis Waadt enthält. Berlin 1855,S.557–573.
Louis Vulliemin:Der Kanton Waat, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Ein Hand- und Hausbuch für jedermann. Aus der französischen Handschrift übersetzt von G. H. Wehrli-Boisot (= Historisch-geographisch-statistisches Gemälde der Schweiz. Bd. 19) (2 Bände). Huber und Compagnie, St. Gallen / Bern 1847/1849 (Digitalisat der Bayerischen StaatsbibliothekBand 1 undBand 2).
↑Schweizerisches Idiotikon, Band XVI, Spalten 2207 f., ArtikelWāt II, dessen etymologischen Angaben auf Auskünften vomGlossaire des patois de la Suisse romande und vomCentre de Dialectologie et d’étude du Français régional der Universität Neuenburg sowie auf demFranzösischen Etymologischen Wörterbuch, Band XVII, S. 486, Lemmawald, basieren. Die gleiche Erklärung bieten dasLexikon der schweizerischen Gemeindenamen, hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol, Huber, Frauenfeld und Payot, Lausanne 2005, S. 519, LemmaLe Vaud VD, sowie Maurice Bossard, Jean-Pierre Chavan:Nos lieux-dits. Toponymie romande. Payot, Lausanne 1990, S. 36, LemmaVaux.
↑Eine der drei Freiburger Enklaven, Notre Dame de Tours in der GemeindeMontagny, ist so klein, dass sie in den oben abgebildeten Karten nicht erkennbar ist: Daniel Huber:Verrückte Grenzen, Teil I:Sechs Schweizer Grenzfälle, Nr. 6Welscher Flickenteppich.
↑Le découpage du territoire vaudois. 24. September 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Oktober 2009; abgerufen am 24. September 2009 (französisch).