Bern ist seit dem Verlust desLaufentals 1994 einBinnenkanton. Nachdem die ExklaveClavaleyres am 1. Januar 2022 an den Kanton Freiburg abgetreten wurde, besteht noch dieExklaveMünchenwiler. Die GemeindeSchelten ist mit dem Kanton nur über einen Punkt verbunden.Steinhof ist eineEnklave des Kantons Solothurn,Wallenbuch eine Enklave des Kantons Freiburg.
Auf Karten grösseren Massstabs kann der Eindruck entstehen, dass der Kanton Bern beiLa Ferrière an Frankreich grenzt; die Landesgrenze ist dort jedoch einige hundert Meter von der Kantonsgrenze entfernt.
Im Westen erstreckt sich zwischen demBielersee,Murtensee und der Stadt Bern imAaretal das BernerSeeland, das dank seiner fruchtbaren Böden auch als Gemüsekammer der Schweiz bezeichnet wird.
Im Nordwesten liegt der französischsprachigeBerner Jura.
Im Nordosten des Kantons liegt die RegionOberaargau, die entgegen ihrem Namen nicht zum Kanton Aargau gehört.
Östlich der Stadt Bern liegt das zu den Voralpen gehörendeEmmental, aus dem der berühmteEmmentaler Käse kommt und das im Osten vom Bergland desNapf abgeschlossen wird.
Die Gesamtfläche aller Wasser und Feuchtflächen beträgt 418,21 Quadratkilometer. Davon sind 210,77 Quadratkilometer Gletscher oder Firn, 162,56 Quadratkilometer Wasser, 41,69 Quadratkilometer Nassstandorte und 3,19 Quadratkilometer Schilfbestände.
Der grösste Fluss im Kanton Bern ist dieAare. Sie entspringt in1977 m ü. M. amUnteraargletscher (Grimselgebiet) und entwässert 17'709 Quadratkilometer. Die Aare ist 291,5 km lang. Ihr Wasser führt sie demRhein zu, welcher in dieNordsee abfliesst. Dabei durchfliesst sie unter anderem denGrimselstausee (2,72 Quadratkilometer), den Brienzersee, den Thunersee, denWohlensee und seit derJuragewässerkorrektion auch den Bielersee.
Der Grosse Rat verabschiedete im März 2021 in zweiter Lesung mit 98 zu 44 Stimmen bei 10 Enthaltungen eine Änderung der Kantonsverfassung, durch die ein neuer Artikel betreffend denKlimaschutz eingefügt wurde.[5] Die Stimmberechtigten stimmten ihr an derVolksabstimmung vom 26. September 2021 zu.[6][7] Im Mai 2022 beantragte der Bundesrat demParlament, die Verfassungsänderung zu gewährleisten.[8]
Per 31. Dezember 2023 betrug die Einwohnerzahl des Kantons Bern 1'063'533.[11] DieBevölkerungsdichte liegt mit 178 Einwohnern pro Quadratkilometer unter dem Schweizer Durchschnitt (217 Einwohner pro Quadratkilometer). Der Ausländeranteil (gemeldete Einwohner ohneSchweizer Bürgerrecht) bezifferte sich am 31. Dezember 2023 auf 17,9 Prozent, während landesweit 27,0 Prozent Ausländer registriert waren.[12] Per 30. Juni 2021 betrug dieArbeitslosenquote 2,2 Prozent gegenüber 2,8 Prozent auf eidgenössischer Ebene.[13]
Die Hauptsprache der Bevölkerung ist zu 86 Prozent Deutsch, zu 11 Prozent Französisch, zu 3 Prozent Italienisch und zu 3 Prozent Englisch sowie zu je rund ein bis zwei Prozent Portugiesisch, Serbisch und Kroatisch, Albanisch, Spanisch und Türkisch.[14] Die deutschsprachige Bevölkerung spricht in der RegelBerndeutsch, die regionale Varietät desSchweizerdeutschen.
DieLandes- und Amtssprachen des Kantons sind Deutsch und Französisch. Für die Amtssprachen gilt dasTerritorialitätsprinzip, d. h., sie richten sich nach dem Gebiet. Im Verkehr mit den kantonalen Behörden dient imBerner Jura Französisch, in derVerwaltungsregion Seeland und demVerwaltungskreis Biel/Bienne Deutsch und Französisch und im übrigen Kanton Deutsch als Amtssprache. Als Amtssprache auf Gemeindeebene gilt im Berner Jura fast überall das Französische (auch in den mehrheitlich deutschsprachigen GemeindenMont-Tramelan undRebévelier, nicht jedoch inSchelten undSeehof), beide Sprachen sind die Amtssprachen der GemeindenBiel/Bienne undLeubringen/Evilard, und Deutsche ist die Amtssprache aller anderen Gemeinden. An die für den ganzen Kanton zuständigen Behörden können sich alle Bürger in beiden Sprachen wenden; amtliche Texte, die den ganzen Kanton betreffen, müssen in beiden Sprachen zugänglich gemacht werden.[15]
Berner Kantonsbevölkerung (ab 15 Jahren) nach Religionszugehörigkeit im Jahr 2012[16][A 1]
Der Kanton Bern ist ein traditionell evangelisch-reformiert geprägter Kanton. Am 31. Dezember 2018 waren von den 1'034'977 Einwohnern des Kanton Bern 541'148 Personen (52,3 Prozent) Mitglied derevangelisch-reformierten und 164'866 Personen (15,9 Prozent) waren Mitglied derrömisch-katholischen Kirche.[17][18][19]
Die evangelisch-reformiertenKirchgemeinden des Kantons Bern gehören zu denReformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn. Sowohl die Landeskirche als auch die einzelnen Kirchgemeinden sind Körperschaften des öffentlichen Rechts.
Die katholischen Pfarreien des Kantons Bern gehören zumBistum Basel[20] und sind zusammen mit den Pfarreien der Kantone Jura und Solothurn Teil derBistumsregion St. Verena (Sitz des Bischofsvikariats in Biel).[21] Parallel zur kirchlichen Organisation bestehen im Kanton Bern – wie in den meisten anderen Schweizer Kantonen – mit derRömisch-katholischen Landeskirche des Kantons Bern[22] (auf kantonaler Ebene) und den Kirchgemeinden (auf Ebene der Pfarreien) staatskirchenrechtliche Organe (Körperschaften des öffentlichen Rechts), welche die Kirchensteuern erheben und die finanziellen Mittel zur Wahrnehmung der kirchlichen Aufgaben zur Verfügung stellen.
Seit der letztenVolkszählung im Jahr 2000 liegen keine Mitgliederzahlen zu weiteren Religionsgemeinschaften (neben den beidenLandeskirchen) für die Gesamtbevölkerung des Kantons mehr vor. Jedoch führte dasBundesamt für Statistik im Jahr 2012 eineStichprobenerhebung durch, bei welcher Personen ab 15 Jahren nach ihrer Religionszugehörigkeit befragt wurden. Die Erhebung lieferte folgende Ergebnisse:
Bevölkerung im Kanton Bern (ab 15 Jahren) nach Religion im Jahr 2012[16][A 1]
Es gibt im Kanton Bern vergleichsweise viele Mitglieder protestantischerFreikirchen, besonders im Berner Jura, im Emmental und im Berner Oberland, wo sich trotz zeitweilig intensiver staatlicher Verfolgung nochmennonitische Gemeinden halten konnten. Nach der Reformation im Jahr 1528 fasste ab 1799 auch diekatholische Kirche wieder Fuss im Kanton.
Sitz der Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion (am Münsterplatz)
Obergericht des Kantons Bern
Die geltendeKantonsverfassung von 1993 (KV)[23][24] umschreibt den Kanton Bern in Art. 1 als freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat. Sie baute gegenüber der früheren Verfassung von 1893 insbesondere dieGrundrechte, dieVolksrechte und die Gemeindeautonomie aus.[25] Nach Art. 2 KV versteht sich der Kanton auch als Mittler zwischen der deutsch- und der französischsprachigen Schweiz (Romandie). Der zweisprachige Kanton hat mit allen Kantonen der Romandie, ausserGenf, gemeinsame Grenzen und ist Mitglied vieler Organisationen der Zusammenarbeit der französischsprachigen Kantone.[26]
Der 160-köpfige Grosse Rat (frz.Grand Conseil) ist dasParlament des Kantons. Zwölf Sitze sind für den (französischsprachigen)Berner Jura garantiert und drei Sitze für die französischsprachige Minderheit des zweisprachigenAmtsbezirks Biel/Bienne. Der grosse Rat wird vom Volk imProporzverfahren für eine Amtsdauer von jeweils vier Jahren gewählt.
Das Volk hat überVolksabstimmungen auch direkten Anteil an der Gesetzgebung. Das obligatorischeReferendum gilt bei Verfassungsänderungen, dasfakultative Referendum, das von mindestens 10'000Stimmberechtigten unterstützt werden muss, bei Gesetzesänderungen, wobei das Referendum mit einemVolksvorschlag verbunden werden kann. Sodann kommt dem Stimmvolk das Recht derVolksinitiative zu, die von mindestens 15'000 Stimmberechtigten unterstützt werden muss. Ausserdem können mindestens 30'000 Stimmberechtigte eine Abstimmung über die Abberufung des Grossen Rates vor Ablauf der ordentlichen Amtsdauer verlangen.[27]
Sozialdemokraten, die sich für eine Vereinigung desBerner Juras mit demKanton Jura aussprechen. Die PSA ist Teil der SP Kanton Jura. Seit 2022 beschränkt sich die PSA auf Moutier, während im restlichen Berner Jura die Listeensemble socialiste tätig ist, die nur noch grössere Autonomie fordert.
2
Liste um die ehemalige SVP-GrossrätinMadeleine Amstutz im Wahlkreis Thun.
3
Wahlbündnis von Christdemokraten und Liberalen, die sich für eine Vereinigung desBerner Juras mit demKanton Jura aussprechen. Der 2006 gewählte Grossrat Christian Vaquin gehörte der CVP an.[30] 2014 nurMouvement libéral jurassien, die CVP trat mit einer eigenen Liste an (gemeinsam erzielten die Bernjurassische CVP und das MLJ 2014 0,27 %).
Der Berner Grosse Rat trifft sich nicht wöchentlich, wie bei einigen anderen Kantonsparlamenten üblich, sondern viermal pro Jahr (bis 2018 waren es fünf Sessionen) zu einer zweiwöchigen Session.
DieExekutive ist der siebenköpfigeRegierungsrat (frz.Conseil-exécutif), der vom Volk imMajorzverfahren auf ebenfalls vier Jahre gewählt wird. Mindestens 30'000 Stimmberechtigte können dessen Abberufung schon vor Ablauf dieser Periode beantragen, worüber dann eine Volksabstimmung anzuordnen ist (Art. 57 KV).[27] Das Regierungspräsidium wechselt – wie auch auf Bundesebene und in den anderen Kantonen üblich – zwischen den Mitgliedern des Regierungsrates jährlich im Turnus. Dem französischsprachigenBerner Jura ist ein Sitz in der Regierung garantiert (Art. 84 KV).
Jedes Mitglied des Regierungsrates steht einer der siebenDirektionen der zentralen Kantonsverwaltung (etwa vergleichbar mit denLandesministerien der deutschenBundesländer) vor.
Zur zentralen Kantonsverwaltung gehört neben den sieben Direktionen auch dieStaatskanzlei, welche als Stabs- und Verbindungsstelle von Exekutive (Regierungsrat) und Legislative (Grosser Rat) fungiert.[32] Leiter der Staatskanzlei ist seit 2013Staatsschreiber Christoph Auer. Kommunikationsbeauftragter des Regierungsrates ist seit 2021 Reto Wüthrich.
Im Bereich derVerwaltungsgerichtsbarkeit ist dasVerwaltungsgericht des Kantons Bern (frz.Tribunal administratif du canton de Berne) die oberste kantonale richterliche Behörde.[35] Urteile des kantonalen Verwaltungsgerichts können (mit gewissen Ausnahmen[36]) an dasBundesgericht weitergezogen werden. Zur Verwaltungsgerichtsbarkeit gehören auch die folgenden, unter Aufsicht des Verwaltungsgerichts stehenden weiteren verwaltungsunabhängigen Justizbehörden: Steuerrekurskommission, Rekurskommission für Massnahmen gegenüber Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführern, Enteignungsschätzungskommission und Bodenverbesserungskommission.[37] Streitigkeiten zwischen Versicherern (Kranken- und Unfallversicherer) und Leistungserbringern (wie z. B. Spitäler, Heilbäder, Ärzte etc.) auf dem Gebiet der Kranken-, Unfall- und Militärversicherung beurteilt das Schiedsgericht in Sozialversicherungsstreitigkeiten. Dieses besteht aus einem Mitglied einer Abteilung des Verwaltungsgerichts als neutralem Vorsitzenden und je einem Vertreter der betroffenen Versicherer einerseits und der betroffenen Leistungserbringer andererseits.[38]
Obwohl die Staatsanwaltschaft als Strafverfolgungsbehörde keine rechtsprechende Behörde ist (siehe aberStrafbefehlsverfahren), wird sie im Kanton Bern der Justiz (Judikative) zugeordnet.[39] Oberste Strafverfolgungsbehörde im Kanton ist dieGeneralstaatsanwaltschaft des Kantons Bern (frz.Parquet général du canton de Berne). Bis zum 31. Dezember 2010 hiess die BehördeGeneralprokuratur des Kantons Bern.[40] Leiter der Behörde ist der Generalstaatsanwalt (bis 31. Dezember 2010:Generalprokurator). Die regionalen Staatsanwaltschaften (Bern-Mittelland in Bern, Berner Jura-Seeland in Biel mit Aussenstelle in Moutier, Emmental-Oberaargau in Burgdorf und Oberland in Thun) sind Ermittlungs-, Untersuchungs- und Anklagebehörde in allen Strafsachen eidgenössischen und kantonalen Rechts, für welche sie sachlich und örtlich zuständig sind.[41] Daneben bestehen folgende Staatsanwaltschaften, die für das gesamte Kantonsgebiet zuständig sind: Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte[42], Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben[43] sowie die Jugendanwaltschaft (die in vier regionale Dienststellen gegliedert ist).[44]
Der Kanton Bern ist traditionell ein mehrheitlichbürgerlicher Kanton mit derSVP als dominierender Kraft, wobei die Linke allerdings eine vergleichsweise starke Minderheit darstellt. Die Unterschiede in den politischen Kräftsverhlätnisse zwischen Stadt und Land sind ausserordentlich ausgeprägt. Die evangelischen ParteienEVP (Mitte) undEDU (rechts) sind im historisch evangelisch-reformiert geprägten Bern relativ stark.
Zur historischen Entwicklung des bernischen Parteiensystem sieheGrosser Rat (Bern)
Der Kanton Bern entsendet derzeit 24 Vertreter in denNationalrat und wie gewohnt zwei in denStänderat. Die Nationalratssitze werden anhand der Bevölkerungszahlen festgelegt. Entsandte der Kanton zu Beginn der 1960er-Jahre noch über 30 Vertreter in den Nationalrat, verlor er aufgrund des schwächeren Bevölkerungswachstums zuletzt bei den Wahlen 2015 und 2019 je einen Sitz und wird voraussichtlichWahlen 2027 einen weiteren Sitz verlieren.[45][46]
Der Kanton Bern erstreckt sich vom Jura bis zu den Alpen. Aufgrund seiner Grösse und landschaftlichen Vielfalt hat er eine vielfältige Branchenstruktur. Im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt stark vertretene Branchen sind die öffentliche Verwaltung, die Landwirtschaft; im Jahr 2020 wurde 14 Prozent derlandwirtschaftlichen Nutzfläche durch 1417 Betriebebiologisch bewirtschaftet[47], die Nachrichtenübermittlung (Post, Telekomm, Fernmeldewesen), der Tourismus sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. Letzteres war 2008 mit 71'100 Beschäftigten der bedeutendste Wirtschaftszweig. 2022 wurde einBruttoinlandsprodukt von 89,4 Milliarden Franken erbracht (Platz 2 unter den 26 Kantonen).[48] Mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von 85'151 Franken (2022) belegte der Kanton Platz 9.[49]
Der Kanton Bern ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort und mit seiner Zweisprachigkeit zudem ein Brückenkanton zwischen der deutsch- und derfranzösischsprachigen Schweiz. Im Kanton Bern gibt es zahlreiche international tätige und starke Unternehmen, vor allem aus der Präzisionsindustrie und der Uhrenindustrie sowie der Medizinaltechnik. Industriemaschinen und Uhren machen 44,9 Prozent der Warenexporte des Kantons Bern aus. Hauptexportdestinationen sind mit 54,4 Prozent die EU-Länder. (Zahlen 2010)
Der grösste Arbeitgeber im Kanton ist mit 28'207 Vollzeitstellen der Kanton Bern selbst, gefolgt von derBundesverwaltung mit 18'245 und derInselgruppe mit 8'443 Vollzeitstellen.[50]
Über 15'000 Arbeitsplätze in der Energie- und Umwelttechnik machen den Kanton Bern zu einem aufstrebendenCleantech-Standort. Mit der Wirtschaftsstrategie 2025 will die Politik Cleantech gezielt fördern und ausbauen.[51]
Mit seiner Clusterpolitik ermöglicht der Kanton Bern die bessere Vernetzung von Unternehmen untereinander und fördert damit den Wissens- und Technologietransfer. Cluster spielen als Kompetenznetzwerke eine Schlüsselrolle in der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie wachsen durchschnittlich stärker als die Gesamtwirtschaft des Kantons Bern. In den Clustern arbeiteten 32,8 Prozent der Beschäftigten des Kantons Bern (2008). Unternehmen treffen sich regelmässig in folgenden Kompetenznetzwerken:
Der Kanton Bern ist einer der drei grossen Tourismuskantone der Schweiz. Sechs grosse Regionen prägen den Kanton Bern: das Berner Oberland mit seiner imposanten Berg- und Seenlandschaft, das hügelige Emmental mit den stattlichen, blumengeschmückten Bauernhöfen, der Oberaargau mit seinen Feldern und Wäldern, die Region Bern-Mittelland mit dem UNESCO-Welterbe – der Altstadt von Bern, die Seen und Gemüsefelder des Seelands und der französischsprachige Berner Jura mit dem Regionalpark Chasseral. Bekannte Tourismusdestinationen sind: Bern – UNESCO-Weltkulturerbe, Jungfrau-Aletsch/Bietschorn – UNESCO-Weltnaturerbe, Gstaad, Grindelwald, Interlaken, Adelboden. Im Berner Oberland ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig.
DieMade in Bern AG[52] ist die touristische Dachvermarktungsorganisation des Kantons Bern und wird in der Periode von 2020 bis 2023 mit einem jährlichen Betrag von 2,5 Millionen Franken gefördert. Für die TourismusorganisationenBern Welcome sowieTourismus Jura Drei Seen Land / Jura bernois Tourisme wurden zusätzlich insgesamt 3,6 Millionen Franken bewilligt.[53]
Das Angebot umfasst Kindergärten, Primarschulen und Sekundarschulen der Stufe 1.Die internationale Schule Bern ist eine von CIS (Council of International Schools) und NEASC (New England Association of Schools and Colleges) anerkannte Tagesschule, an der Kinder und Jugendliche in Englisch nach einem internationalen Lehrplan unterrichtet werden.
Zur Berufsbildung zählt die Lehre sowie die Ausbildung an einerBerufsfachschule[54] oder an einerWirtschaftsmittelschule. Es gibt fünf Wirtschaftsmittelschulen im Kanton: Wirtschaftsmittelschule Bern, Wirtschaftsmittelschule Biel,École supérieure de commerce de Bienne (Biel),École supérieure de commerceLa Neuveville und dasCentre de formation professionnelle Berne francophone (ceff) inSaint-Imier.[55]
Haute Ecole Arc (HE-Arc) der Kantone Bern, Jura und Neuenburg (vonarc jurassien, deutschJurabogen), mit Standorten inSankt Immer (Kanton Bern),Delsberg (Kanton Jura),Neuenburg,Le Locle und La Chaux-de-Fonds (Kanton Neuenburg)[58]
Die Universität Bern fördert mittels Forschung die wissenschaftlichen Erkenntnisse ihrer Absolventen. In den Fachhochschulen entsteht Wissen in angewandter Forschung und Entwicklung. Der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wird auch auf politischer Ebene gefördert und von der Wirtschaftsförderung aktiv unterstützt.
Öffentlicher Verkehr Der Kanton Bern liegt an den BahnverkehrsachsenZürich–Freiburg–Lausanne–Genf (Ost/West) undBasel–Lötschberg–Simplon–Italien (Nord/Süd), die sich in der Stadt Bern kreuzen. Seit Dezember 2007 verbindet der neueLötschberg-Basistunnel dasWallis und Italien mit dem Kanton Bern. Die Fahrzeit verringert sich durchschnittlich um eine Stunde.Im Norden quert dieJurasüdfusslinie (Olten–Biel/Bienne–Neuenburg–Lausanne–Genf) das Kantonsgebiet.
Neben der Bahn spielt dasPostauto eine grosse Rolle, einmal bei der Erschliessung der Seitentäler, dann aber auch für die berühmten touristischen Linien überGrimselpass, Sustenpass oderGrosse Scheidegg. Die steilste Postauto-Strecke Europas führt vonReichenbach im Kandertal nach derGriesalp.
Daskantonseigene Strassennetz umfasst über 2'100 Kilometer Strassen sowie zahlreiche Kunstbauten wie Brücken, Tunnels oder Niveauübergänge.[59] Zwischen Oktober 2022 und März 2023 wurde in der Region Bern Nord ein neuesVerkehrsmanagementsystem in Betrieb genommen,[60][61] weitere sollen folgen.[62] Im Jahr 2024 lag derMotorisierungsgrad (Personenkraftwagen pro 1'000 Einwohner) bei 518.[63]
Langsamverkehr DemVelo- undFussverkehr wird zunehmend mehr Beachtung beigemessen.[64]
Der Kanton Bern ist seit 1. Januar 2010 in Verwaltungsregionen, Verwaltungskreise, Amtsbezirke sowie Gemeinden gegliedert.[65] Die «ordentlichen dezentralen Verwaltungseinheiten des Kantons» sind jedoch gemäss Art. 39a desGesetzes über die Organisation des Regierungsrates und der Verwaltung nur die Verwaltungsregionen und die Verwaltungskreise;[66] den Amtsbezirken kommt vorab eine historische Bedeutung zu, wozuunten.
Am 24. September 2006 hat das Stimmvolk die «Reform der dezentralen kantonalen Verwaltung» angenommen, in der die 26 Amtsbezirke auf den 1. Januar 2010 in fünf Verwaltungsregionen und zehn Verwaltungskreise einteilt:
Die Untertanengebiete derStadt und Republik Bern waren vom 14. Jahrhundert bis 1798 inÄmter und Dienste gegliedert.Der moderne Kanton Bern wurde noch während der französischen Besetzung in 30 Amtsbezirke eingeteilt, welche die dezentralen Verwaltungseinheiten des Kantons bildeten. 1979 schlossen sich die BezirkeDelémont,Porrentruy undFranches-Montagnes zum neuenKanton Jura zusammen. Infolgedessen schloss sich der nicht mehr an den restlichen Kanton Bern angrenzende BezirkLaufen 1994 demKanton Basel-Landschaft an. Fortan bestand der Kanton aus 26 Amtsbezirken. Im Jahr 2010 wurden die Amtsbezirke als kantonale Verwaltungseinheiten sowie Wahlkreise für den Grossen Rat aufgehoben und durch die Verwaltungsregionen und Verwaltungskreise ersetzt; letztere fungieren als Wahlkreise.[67]
Seit der Einführung der Verwaltungsregionen und Verwaltungskreise haben die Amtsbezirke fast nur noch geschichtliche Bedeutung. Zwar ordnet dasGesetz über die Organisation des Regierungsrates und der Verwaltung (Organisationsgesetz) nach wie vor jede Berner Gemeinde einem Amtsbezirk zu, aber eine praktische Funktion überträgt ihnen einzig dasGesetz über das Sonderstatut des Berner Juras und über die französischsprachige Minderheit des zweisprachigen Amtsbezirks Biel (Sonderstatutsgesetz), indem die bernjurassischen Amtsbezirke weiterhin die Wahlkreise für die Wahl des Bernjurassischen Rats (BJR) bilden.[68] Im Hinblick auf den geplanten Wechsel der GemeindeMoutier zumKanton Jura, sollen an derVolksabstimmung vom 22. September 2024 sämtliche Amtsbezirke des Kantons Bern aufgehoben werden.
Amtsbezirke des Kantons Bern bis 31. Dezember 1919
Amtsbezirke des Kantons Bern bis 31. Dezember 1975
Amtsbezirke des Kantons Bern bis 31. Dezember 1978
Amtsbezirke des Kantons Bern bis 31. Dezember 1993
Amtsbezirke des Kantons Bern bis 30. Juni 2006
Amtsbezirke des Kantons Bern bis 31. Dezember 2009
Verwaltungskreise des Kantons Bern bis 31. Dezember 2018
Verwaltungskreise des Kantons Bern bis 31. Dezember 2021
Die bevölkerungsreichste Ortschaft im hauptsächlich französischsprachigenBerner Jura ist die KleinstadtMoutier. Der Sitz desRegierungsstatthalters befindet sich inCourtelary. Beide Orte haben weniger als 10'000 Einwohner.
↑abDaten zur Religionszugehörigkeit der Gesamtbevölkerung (jeden Alters) des Kanton Bern liegen seit der letzten Volkszählung im Jahr 2000 ausschliesslich für die evangelisch-reformierte und die römisch-katholische Kirche vor, deren Mitglieder aufgrund der Kirchensteuern amtlich erfasst werden. Die Daten desBFS zu den Religionsgemeinschaften im Kanton basieren seit 2010 auf einer Stichprobenerhebung, für welche Personen ab 15 Jahren befragt werden. Bei den Ergebnissen handelt es sich umHochrechnungen, die mit einem statistischenVertrauensintervall angegeben werden. Siehe hierzuVolkszählung in der Schweiz#Strukturerhebung.
↑abVerfassung des Kantons Bern. Staatskanzlei des Kantons Bern, 6. Juni 1993, archiviert vom Original am 12. Juli 2014; abgerufen am 21. Juni 2015 (siehe Artikel 57 Verfassung des Kantons Bern).
↑Kanton Bern (Hrsg.):Verordnung 27. Oktober 2010 über die gesetzestechnische Bereinigung von Gesetzen im Rahmen der Justizreform. 2010,Art. 51b (be.ch [abgerufen am 23. Juni 2023]).
↑Gesetz über das Sonderstatut des Berner Juras und über die französischsprachige Minderheit des zweisprachigen Amtsbezirks Biel (Sonderstatutsgesetz) (BSG 102.15), Art. 4 (online).