Im Gegensatz zumDeutschen Reich, wo sich dieLandwehr größtenteils ausReservisten und Ungedienten zusammensetzte, bestand diekaiserlich-königliche Landwehr aus regulären Verbänden. Sie war etatmäßig voll aufgestellt und nicht teilmobil oder gekadert. Die Landwehr ist nicht mit demLandsturm zu verwechseln.[1]
Die Gebäude der ehemaligen k.k. Franz-Joseph-Landwehrakademie inWien
Die Wurzeln der Landwehr finden sich im 16. Jahrhundert als Aufgebot aller Wehrfähigen zur Landesverteidigung.
Während derNapoleonischen Kriege wurde mit kaiserlichem Patent vom 9. Juni 1808 eine Landwehr als ständige und allgemeine Einrichtung zur Ergänzung der regulärenösterreichischen Armee geschaffen. Eingesetzt wurde diese Truppe 1809 und zwischen 1813 und 1814. Im Jahre 1859 wurde die Landwehr aufgehoben.
Alscisleithanisches Pendant dazu wurde in denimReichsrat vertretenen Königreichen und Ländern, dem verbliebenen Kaisertum Österreich, auf Grundlage der mit dem Wehrgesetz vom 5. Dezember 1868 eingeführtenallgemeinen Wehrpflicht (RGBl. Nr. 151 / 1868[2]), daher ebenfalls mit dem österreichischen Landwehrgesetz vom 13. Mai 1869 (RGBl. Nr. 68 / 1869[3]) eine Landwehr errichtet. Ihre Aufgaben wurden zuletzt 1889 im österreichischen Wehrgesetz (RGBl. Nr. 41 / 1889[4]) wie folgt festgelegt:
§ 4. Die Landwehr ist im Kriege zur Unterstützung des Heeres und zur inneren Vertheidigung, im Frieden ausnahmsweise auch zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit im Inneren bestimmt.
In § 14 Wehrgesetz 1889 wurde das jährliche Rekrutenkontingent für die Landwehr mit 10.000 Mann festgelegt.
DieWehrpflicht bei der Landwehr bestand vom 21. bis zum 32. Lebensjahr und betrug zwei bzw. drei aktive Jahre bei der Truppe. DieEinjährig-Freiwilligen dienten nur ein Jahr, erhielten aber keineLöhnung und mussten für ihre Ausrüstung selbst aufkommen. Nach der Vollendung des 32. Lebensjahres wurden die wehrpflichtigen Landwehrmänner zumLandsturm überstellt. Da mehr Wehrpflichtige vorhanden waren, als benötigt wurden, entschied das Los, wer der Armee, der Landwehr bzw. derErsatzreserve zugewiesen wurde.
Bei Kriegsausbruch 1914 bestand die k.k. Landwehr aus 35 Infanterie-Regimentern, 2 Gebirgs-Infanterie-Regimentern, 3TirolerLandesschützen-Regimentern (als Gebirgstruppe), 2 Reitenden Landesschützen-Divisionen, 6Ulanen-Regimentern, 8Feldkanonen-Divisionen und 8 Feldhaubitz-Divisionen und bildete so einen bedeutenden Anteil an derBewaffneten Macht. Die fünf Regimenter derk.k. Gebirgstruppe waren bei Kriegsbeginn die am besten ausgebildeten und ausgerüsteten Truppenteile Österreich-Ungarns.
Im April 1917 wurden auf Vorschlag desk.k. LandesverteidigungsministersFriedrich von Georgi die Landwehrtruppen inSchützen umbenannt. Dementsprechend hießen die Landwehrinfanterieregimenter ab Frühjahr 1917 Schützenregimenter.
Die k.k. Landwehr führte zunächst keine Truppenfahne, jedoch wurde im September 1915 von Kaiser Franz Joseph I. in Anerkennung der besonders verdienstvollen Leistungen der k.k. Landwehr die Fahne M 1915 gestiftet, und unter Aufsicht des Heeresmuseums 1916 produziert. Sie sollten nach Kriegsende an die Einheiten übergeben werden. Der Vorgang war geregelt im Verordnungsblatt für die k.k. Landwehr, Normalverordnungen, 22. Stück, vom 8. September 1915, in welchem das Procedere für die Verleihung der Fahnen mit Zirkularverordnung vom 4. September 1915, Präs.Nr. 14.256 bestimmt wurde. Dazu wurde das folgende Schreiben erlassen:
„Seine k.u.k. Apostolische Majestät haben in neuerlicher allergnädigster Anerkennung der besonders verdienstvollen Leistungen der k.k. Landwehr, welche während der ganzen bisherigen Kriegsperiode mit den Truppen des k. und k. Heeres in unentwegter und treuester Pflichterfüllung vor dem Feinde wetteifert und bereits wiederholt die Allerhöchste Anerkennung fand, die Beteilung der k.k. Landwehrfußtruppen mit Fahnen huldvollst in Aussicht zu nehmen geruht. Die Verfügung wegen Ausstattung und Ausführung dieser Fahnen sowie betreff Anfertigung und feierlicher Ausgabe werden nach Beendigung des Krieges erfolgen. Dieser Allerhöchste Gnadenakt soll für die Truppen der k.k. Landwehr ein weiterer Ansporn zu neuen Heldentaten sein und wird sich dieselbe gewiß durch weitere glänzende Leistungen vor dem Feinde dieser Allerhöchsten Verfügung immer wieder würdig weisen!“
Freiherr von Georgi m.p. General der Infanterie
Die Fahnen wurden während der Dauer der Monarchie nicht mehr ausgegeben, erst später erfolgte die Verabfolgung an Traditionsverbände. Wie viele dieser Fahnen angefertigt wurden, ist nicht bekannt. Nachweislich wurde zumindest die Fahne des „k.k. Landwehr-Infanterieregiments - Linz - Nr. 2“ am 8. Juni 1924 an den „Kameradschaftsbund ehemaliger Zweierschützen“ in Linz übergeben. Ebenfalls ist die Existenz der Fahne des „k.k. Landwehr-Infanterieregiments ‚Wien‘ Nr. 1“ nachgewiesen.
Oberleutnant der k.k. Landesschützen Dienst/Ausgehrock
Das k.k. Landesverteidigungsministerium befand sich in Wien in derBabenbergerstraße 5. Das Landwehroberkommando war im ersten Stock des damaligen k.k. Justizministeriums am Schillerplatz 4 untergebracht. Landwehrstäbe und das Landwehrplatzkommando waren in Privathäusern einquartiert. Während des Ersten Weltkrieges war das k.k. Ministerium für Landesverteidigung im Kriegsüberwachungsamt vertreten.
Die Landwehr verfügte über eigeneKasernen,Depots und Bildungsstätten für dieOffiziere. Die Ausbildung der Landwehroffiziere erfolgte in derk.k. Franz-Joseph-Militärakademie in der Boerhaavegasse in Wien, einer von fünfMilitärakademien inÖsterreich-Ungarn. Zusätzlich gab es eine Militär-Oberrealschule in Wien und eine Militär-Unterrealschule in Bruck an der Leitha.
Obwohl die Landwehr-Infanterieregimenter personell schwächer ausgestattet waren als die Regimenter der k.u.k. Infanterie (die Landwehrregimenter hatten nur drei statt der bei derGemeinsamen Armee üblichen vierBataillone – ausgenommen hiervon waren die Landesschützen-Regimenter Nr. I und Nr. III, die ebenfalls über vier Bataillone verfügten), waren sie ausrüstungsmäßig diesen oft überlegen. Die Parlamente Cis- undTransleithaniens waren nämlich eher gewillt, „ihren“ Truppenverbänden finanzielle Mittel bereitzustellen als der gemeinsamen Armee.
Das Infanterieregiment bestand nur aus drei statt der bei derGemeinsamen Armee üblichen vier Bataillone.Als Garnison wird stets der Sitz des Regimentsstabes angegeben.
Ehemalige Kaiser-Franz-Joseph-Landwehrkaserne, Wien 14., Hütteldorfer Str. 188
k.k. Landwehr Infanterieregiment „Wien“ Nr. 1
25. Landwehr Infanteriebrigade – 13. Landwehr Infanterietruppendivision – Landwehrkommando in Wien
Stabsoffiziere:Oberstleutnants Gustav Urbanek und Karl Schubert.Majore Friedrich Bitterlich, Franz Heillinger, Karl Edler von Ruckmich und Julius Hoppe
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Friedrich Hadler und Friedrich Teppner. Majore Maximilian Kispert, Josef Karpellus, Friedrich Ritter von Wohlrab und August Strasser
Hauptmann der Landwehr nach 1908 in Paradeadjustierung als Einzelperson - im Truppenverband trug auch er bei Parade die Felduniform
k.k. Landwehr Infanterieregiment „Klagenfurt“ Nr. 4
Kommandant: Oberst Friedrich Eckhardt von Eckhardtsburg
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Karl Brunner und Alois Edler von Fritsch. Majore Eduard Alpi, Desiderius Deniflée, Robert Salomon und Emil Raabl von Hauenfreienstein
Anmerkungen: Das Landwehr Infanterieregiment Nr. 4 gehörte zurk.k. Gebirgstruppe. Ab dem 11. April 1917 hieß es k.k. Gebirgs-Schützenregiment Nr. 1. Abweichend von der Landwehr-Adjustierungsvorschrift trug es die Uniform nach dem Muster der Landesschützen mit dem Edelweiß am Kragen, jedoch statt des Tiroler Adlers die Nummer 4 am Jägerhorn des Hutes.
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Eugen Vučinić, Bernhard Zahn, Georg Mitrović und Heinrich Mandolfo. Majore Edmund Lazar, Peter Franičević und Emil Ritter von Fischer
Nationalitäten: 60 % Tschechen – 30 % Deutsche – 10 % Andere
Landwehr - Ergänzungsbezirk: Pilsen und Beraun
Kommandant: Oberst Franz Sappe
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Leo Pflug, Johann Weber und Adam Brun. Majore Wilhelm Baumgartner, Eduard Scheiber, Wilhelm Mayer-Koffler und Karl Fischer
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Wilhelm Pulz und Josef Trink. Majore Franz Wolf, Franz Štěpánek, Jakob Zdeněk, Klaudius Ritter Schoen von Liebingen, Johann Nachtmann und Julius Biborosch
k.k. Landwehr Infanterieregiment „Leitmeritz“ Nr. 9
Nationalitäten: 64 % Tschechen – 31 % Deutsche – 5 % Andere
Landwehr-Ergänzungsbezirk: Olmütz und Mährisch Schönberg
Kommandant: Oberst Emil Wank
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Josef Baranowski, Franz Lindner und Friedrich Ritter von Stępski. Majore Gustav Illić, Julius Kuczera, August Ritter von Panzera und Adolf Buchsbaum
k.k. Landwehr Infanterieregiment „Brünn“ Nr. 14
26. Landwehr Infanteriebrigade – 13. Landwehr Infanterietruppendivision – Landwehrkommando in Wien
Errichtet: 1889, Garnison:Brünn – II. Baon in Iglau
Nationalitäten: 67 % Tschechen – 31 % Deutsche – 2 % Andere
Stabsoffiziere: Oberstleutnant i. Generalstabskorps Karl Stutz. Oberstleutnants Oskar Waßhuber und Eduard Rott. Majore Rudolf Steinbrecher und Franz Tippelt
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Ludwig Zawada, Ludwig Freisinger und Karl Prettner. Majore Alexander Edler von Karchesy, Adolf Meindl und Eduard Müller
Stabsoffiziere: Oberst Robert Pluhard von Ulogponte. Oberstleutnants Franz Kraliček und Karl Lindinger. Majore Hugo Reichel, Ignaz Pick und Viktore Jarosz
k.k. Landwehr Infanterieregiment „Lemberg“ Nr. 19
85. Landwehr Infanteriebrigade – 43. Infanterietruppendivision – Landwehrkommando in Lemberg
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Johann Opletal und Franz Springinsfeld. Majore Rudolf Thom, Alexander Süss, Franz Paulik, Kajetan Amirowicz und Miecislaus Linde
k.k. Landwehr Infanterieregiment „Stanislau“ Nr. 20
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Josef Vizthum und Heribert Marchesani. Major Franz Sax, Josef Koch, Johann Lentsch, Gottfried Koch und Johann Ritter von Wróblewski
k.k. Landwehr Infanterieregiment „Czernowitz“ Nr. 22
Stabsoffiziere: Oberstleutnants im Genereralstabkorps Ernst Weghaupt und Paul Schinnerer. Majore Johann Wotruba, Heinrich von Silber, Oskar Russ und Adolf Waldmann
Stabsoffiziere: OberstleutnantsArtur Edler von Schuschnigg, Josef Trauttweiller Edler von Sturmheg und Richard Volpi. Majore Alfred Schmidt und Florian Freiherr von Pasetti-Friedenburg
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Koloman von Wolnovich und Ewald von Loeser. Majore Ludwig Pour und Adolf Mattig
Anmerkungen: Das Landwehr Infanterieregiment Nr. 27 gehörte zurk.k. Gebirgstruppe. Ab dem 11. April 1917 hieß es k.k. Gebirgs-Schützenregiment Nr. 2. Abweichend von der Landwehr-Adjustierungsvorschrift trug es die Uniform nach dem Muster der Landesschützen mit dem Edelweiß am Kragen, jedoch statt des Tiroler Adlers die Nummer 27 am Jägerhorn des Hutes.
Nationalitäten: 33 % Tschechen – 37 % Deutsche – 27 % Polen – 1 % Andere
Landwehr-Ergänzungsbezirk: Teschen und Wadowice
Kommandant: Oberst Emil Maculan
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Emanuel Fritsch, Erwin Scholten, Josef Freiherr von Quasnitza und Julius Pollak. Majore Johann Teufel, Richard Fenderl und Josef Wolf
k.k. Landwehr Infanterieregiment „Neusandez“ Nr. 32
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Willibald Sauer Edler von Nordendorf und Hugo Cron. Majore Alexander Meister, Albrecht Ritter von Krismanič und Jaroslav Melzer
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Karl Reichelt und Raimund Gossler. Majore Karl Schussböck, Heinrich Eccher von Echo Edler von Marienberg und Eduard von Godlewski de Magna Gozdawa-Godlewa
Landwehr-Ergänzungsbezirk: Kolomea, Stanislau und Czortków
Kommandant: Oberst Adalbert Dobija
Stabsoffiziere: Oberstleutnants Kamillo Pekarek, Maximilian Ullmann und Richard Stummer. Majore Moritz Nerber, Florbert Zacher und Taddäus Cyga-Karpiński
k.k. Landwehr Infanterieregiment Nr. 37
4. Gebirgs-Infanteriebrigade – 47. Infanterietruppendivision – XVI. Armeekorps
Die Landesschützen waren um 1871 in Tirol aufgestellte Verbände der k.k. Landwehr. Sie bildeten ab 1906 die k.k. Gebirgstruppe[10] und wurden 1917 in„Kaiserschützen“ umbenannt. Je nach Datum werden daher die unterschiedlichen Bezeichnungen gebraucht.
88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps
Garnison: Stab, I. BaonTrient / II. Baon Strigno / III. BaonAla / IV. Baon (1913 errichtet)Rovereto
entstanden 1893 alsk.k. Landesschützen-Regiment „Innsbruck“ Nr. I (verlegt nach Trient 1906) aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Landesschützenbataillone:
Als Paradekopfbedeckung diente bei der Landwehrinfanterie der Hut der Jägertruppe aus mattschwarzem, wasserdichtemFilz. Er bestand aus dem Stutz samt Krempe und war mit einer grünen Rundschnur, einem Jagdhorn und einem Federbusch aus schwarzen Hahnenfedern ausgestattet. Die Hutschnur war aus Schafwolle, hatte einen Schubknopf und an beiden Enden je eine mit grüner Wolle überzogene und an den Enden netzartig überflochtene Eichel. Die beiden Eicheln waren am Hutsturz hinten angebracht. Die Schnur fürOffiziere war aus schwarz durchwirktem Goldgespinst.
Der Sturz wies die Form eines ovalen Kegels auf, mit einem oben mäßig gebauchten Boden. Die Krempe war hinten und vorn flach gelegt, an beiden Seiten jedoch aufwärts gestülpt. Der Rand der Krempe war mit schwarzem, lackiertem Kalbsleder eingefasst.
An der linken Seite des Sturzes gab es eine rückwärts geneigte Hülse aus Hutfilz zur Befestigung des Federbusches. Das Hutemblem – aus goldfarbenem Metall – bestand aus dem Jägerhorn. In der Windungslichte war die Bataillonsnummer aus versilbertem Pakfong angebracht. Das Emblem wurde über der Federhülse befestigt, sodass die Nummer die gleiche schiefe Richtung zeigten wie die Buschhülse. Der Federbusch war in der Form eines Hahnenschweifs auf einem 1,5 mm starken Stück Eisendraht aufgebunden. Die Länge des Federbuschs betrug 29 cm. Der Busch wurde in die Hülse am Hut gesteckt, sodass die Federn nach hinten bogenförmig herabhingen.
Feldmarschmäßig wurde die Feldkappe derInfanterie verwendet.
DerWaffenrock der Landwehrinfanterie war – bei den Mannschaften und Offizieren – im Schnitt entsprechend der Infanterie. Der Mannschaftsrock aus hechtgrauem Tuch hatte Achselspangen, Achselwülste, Kragen und Ärmelaufschläge von grasgrüner Farbe. Die Knöpfe aller Regimenter waren weiß und mit der Bataillonsnummer versehen.
Die Bluse der Landwehrinfanterie hatte die gleiche Farbe wie der Waffenrock. Die Truppengattungszugehörigkeit wurde durch grasgrüne Parolis gekennzeichnet. Hinsichtlich der übrigen Ausrüstung gab es keinen Unterschied zurLinieninfanterie.
Die Hose aus hechtgrauem Tuch war entsprechend der Vorschrift für die deutschen Regimenter lang geschnitten. Sie war für Offiziere mit grasgrünen Lampassen ausgestattet, Mannschaften und Unteroffiziere hatten grasgrüne Passepoils an der Seitennaht.
Abweichende Adjustierung für die Regimenter 4 und 27
Ausgenommen von diesem Reglement waren die Regimenter 4 und 27, die wie dieLandesschützen uniformiert waren.
Beim Hut gab es keine Unterschiede zur Adjustierung der Landwehrinfanterie.
Feldmarschmäßig wurde die Feldkappe derInfanterie verwendet. Als besonderes Abzeichen befand sich an der linken Seite der Kappe eine kleine, schräg nach vorn oben gerichtete Tasche, in die einSpielhahnstoß eingesteckt wurde. Bei Eigentumsmützen kam es vor, dass die Federn direkt an der Mütze angebracht und nicht in die kleine Tasche eingesteckt wurden, um die weißen Federn besser zur Geltung zu bringen.
DerWaffenrock der beiden Regimenter war wie bei den Landesschützen – bei den Mannschaften und Offizieren – im Schnitt abweichend von der Infanterie zweireihig geschnitten und mit zwei Reihen zu je acht silbernen Köpfen besetzt. Die Knöpfe trugen die Regimentsnummer in arabischen Ziffern. Der Mannschaftsrock aus hechtgrauem Tuch hatte Achselspangen, Achselwülste, Kragen und Ärmelaufschläge von grasgrüner Farbe. Auf dem Kragen befand sich auf jeder Seite hinter den Dienstgradabzeichen ein mattsilbernes Edelweiß.
Die Bluse der Schützen hatte die gleiche Farbe wie der Waffenrock. Die Truppengattungszugehörigkeit wurde durch grasgrüne Parolis gekennzeichnet. Hinsichtlich der übrigen Ausrüstung gab es Unterschiede zu den Infanterietruppenteilen derk.u.k. Armee.
Tschapka eines Subalternoffiziers des k.k. Landwehr Ulanenregiments Nr. 2
1869 als 12 eigenständige Landwehrdragoner- und 13 Landwehrulaneneskadronen errichtet. Aus diesen wurde 1883 jeweils 3 Landwehrdragoner- und Landwehrulanenregimenter formiert. 1894 erhielten die Landwehrdragonerregimenter dann ebenfalls die Bezeichnung Landwehrulanenregimenter.[11]
Der „Marsch Nr. 1“, denLudwig van Beethoven 1808 als „Marsch der böhmischen Landwehr“ komponierte, ist heute alsYorckscher Marsch bekannt. Er gehört als Bestandteil desGroßen Zapfenstreichs heute zu den bekanntesten Märschen der Militärmusik.
Die Geschichte der österreichisch-ungarischen Streitkräfte ist imHeeresgeschichtlichen Museum in Wien, von KaiserFranz Joseph I. als„k.k. Hofwaffenmuseum“ gegründet, im Detail dokumentiert. In einer gesonderten Vitrine im Saal V („Franz-Joseph-Saal“) des Museums sind mehrere Uniformen der k.k. Landwehr ausgestellt, ein Relief an der Rückseite der Vitrine zeigt die Territorien an, aus denen sich die k.k. Landwehr und diek.u. Landwehr rekrutierten.[12]
Oskar Brüch, Günter Dirrheimer:Das k. u. k. Heer 1895. (= Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien (Militärwissenschaftliches Institut), Band 10), Stocker Verlag, Graz 1997,ISBN 3-7020-0783-0.
Stefan Rest, Christian Ortner, Thomas Ilming:Des Kaisers Rock im 1. Weltkrieg – Uniformierung und Ausrüstung der österreichisch-ungarischen Armee von 1914 bis 1918. Verlag Militaria, Wien 2002,ISBN 3-9501642-0-0.
Andreas Danner, Martin Prieschl, Johannes Heubel:Für Gott, Kaiser und Oberösterreich - das k.k. Landwehrinfanterieregiment Linz Nro. 2. In:50 Jahre Wiedererrichtung Garnison Ried - Tapfer, standhaft und treu. Ried im Innkreis 2008, S. 142–144.
k.u.k. Kriegsministerium:Dislokation und Einteilung des k.u.k. Heeres, der k.u.k. Kriegsmarine, der k.k. Landwehr und der k.u. Landwehr. In:Seidels kleines Armeeschema. Hrsg. Seidel & Sohn, Wien 1914
k.u.k. Kriegsministerium:Adjustierungsvorschrift für das k.u.k. Heer, die k.k. Landwehr, die k.u. Landwehr, die verbundenen Einrichtungen und das Korps der Militärbeamten. Wien 1911/1912
Maximilian Ehnl:Die österreichisch-ungarische Landmacht nach Aufbau, Gliederung, Friedensgarnison, Einteilung und nationaler Zusammensetzung im Sommer 1914 (Österreich-Ungarns letzter Krieg, Ergänzungsheft 9). Wien 1934.[2]
Schematismus der k.k. Landwehr und der k.k. Gendarmerie der im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder für 1913. K.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1913.
↑Die Landesschützenregimenter waren mit römischen Ziffern nummeriert
↑„Schematismus der k.k. Landwehr und k.k. Gendarmerie“[1] (Siehe unter Benennung des Truppenkörpers)
↑ Seidels kleines Armeeschema (Dislokation und Einteilung des k.u.k. Heeres, der k.u.k. Kriegsmarine, der k.k. Landwehr und der königlich ungarischen Landwehr) Nr. 76 Herausgeber L.W. Seidel & Sohn, k.u.k. Hofbuchhändler - Wien August 1914 - S. 145 ff
↑Das Wort Truppen wie es bei Landwehr Infanterietruppendivision und Infanterietruppendivision gebräuchlich war, kam hier in Fortfall
↑Die Zusatznamen wurden 1917 ebenfalls abgeschafft, daran hielt sich aber niemand, insbesondere die vorhandenen Briefbögen und Stempel zuerst „aufzubrauchen“ waren (gem. „Verlautbarung der Quartiermeisterabteilung“ des Heeresgruppenkommando FM. Erzherzog Eugen / Q.Op. Nr. 665/17. Ausgegeben vom Feldpostamt 512)
↑Dazu kamen dann noch die Landwehr-Infanterie-Regimenter Nr. 4 und Nr. 27
↑Schematismus der k.k. Landwehr und der k.k. Gendarmerie der im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder für 1913 k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1913 S. 392
↑Johann Christoph Allmayer-Beck:Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Saal VI - Die k.(u.)k. Armee von 1867 bis 1914, Wien 1989, S. 25.