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Joseph Wendel

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Kardinal Wendel
Joseph Wendel (rechts) nebenKonrad Adenauer (Mitte) und BischofKarl Christian Weber auf der Schlusskundgebung des77. Katholikentages inKöln, 1956
Grabstätte in derMünchner Frauenkirche, 2012
Kardinal-Wendel-Gedenktafel, Schlosskirche Blieskastel

Joseph Kardinal Wendel (*27. Mai1901 inBlieskastel; †31. Dezember1960 inMünchen) war ein deutscher Geistlicher. Er warBischof vonSpeyer undErzbischof vonMünchen und Freising sowie der ersteMilitärbischof derBundeswehr.

Leben

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Joseph Wendel wurde im damals zurbayerischen Pfalz gehörenden Blieskastel geboren. Nach Abitur und Studium empfing er am 30. Oktober 1927 inRom durchBasilio Kardinal Pompili diePriesterweihe.

1941 wurde er von PapstPius XII. zumTitularbischof vonLebessus (Lebissos) inLykien ernannt und zumKoadjutorbischof desBistums Speyer bestellt. DieBischofsweihe spendete ihm am 29. Juni 1941 derSpeyererBischofLudwig Sebastian;Mitkonsekratoren waren der Bischof vonWürzburg,Matthias Ehrenfried, und derBambergerWeihbischofJoseph Otto Kolb. Am 20. Mai 1943 übernahm Wendel das Amt des Bischofs von Speyer. Am 7. November 1952 wurde er als Nachfolger vonMichael Kardinal von Faulhaber auf dem Stuhl des Erzbischofs von München und Freising inthronisiert.

Bereits als Bischof von Speyer war Wendel in den Aufbau einer süddeutschen Statthalterei desRitterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem eingebunden. Im November 1952 erfolgte die Ernennung zum Ehrengroßprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem durch Kardinal-GroßmeisterNicola Canali in Rom.[1]

Am 12. Januar 1953 nahm Papst Pius XII. Wendel alsKardinalpriester vonSanta Maria Nuova in dasKardinalskollegium auf.

1956 wurde er der ersteMilitärbischof der neu gegründetenBundeswehr. 1960 organisierte er denEucharistischen Weltkongress in München, was auch den theologischen Höhepunkt seiner Laufbahn bedeutete.

Er starb nach der Silvesterpredigt 1960 im Bischofshof an einem Herzinfarkt.

Wendel war Ehrenmitglied derkatholischen StudentenverbindungenKDStV Aenania München und KDStV Tuiskonia München imCV sowie derKSStV Alemannia München imKV. Joseph Wendel schloss sich als Kaplan nach Exerzitien inSchönstatt der gleichnamigen Bewegung an. Neben seiner Tätigkeit als Direktor des Bischöflichen Studienheims in Speyer leitete er die Schönstatt-Bewegung in der Diözese Speyer. Die Exerzitien zu seiner Bischofsweihe hielt ihm der Gründer der Schönstatt-Bewegung,Pater Josef Kentenich.

Ein im Januar 2022 veröffentlichtesGutachten der Münchner Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl dokumentierte, dass es in Wendels Amtszeit als Erzbischof Fälle von 19 des sexuellen Missbrauchs bezichtigten Klerikern gab, die für die Untersuchung relevant waren; in acht davon stellte es ein fehlerhaftes Verhalten Wendels fest. So seien verurteilte Missbrauchstäter wieder in der Seelsorge eingesetzt worden, auch im Religionsunterricht, vorgeschriebene Voruntersuchungen und Meldungen nach Rom seien unterblieben und die Opfer hätten für das Erzbistum keine Rolle gespielt. Teilweise setzten sich Wendel und sein Generalvikar bei staatlichen Stellen auch für eine Begnadigung von Tätern ein.[2]

Bischofswappen

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Das Bischofswappen zeigt in Feld 1 und 3 ein weißes Kreuz auf blauem Feld, das Bistumswappen von Speyer. In Feld 2 und 4 das persönliche Wappen, auf blauem Grund über einem Wellenband eine weiße Taube und darunter eine Krone. Die Krone steht für das Reich Christi (Christkönig), das Wasser darüber symbolisiert das Wasser der Taufe, durch das man in das Reich Christi eintritt. Zweimal steht darüber die Taube: Als Symbol für den Heiligen Geist der Liebe und der Wahrheit.

Das überarbeitete Wappen von Kardinal Wendel: Im Wappenschild befindet sich der Freisinger Mohr als Zeichen für die Erzdiözese München und Freising sowie das persönliche Wappen des Kardinals.

Die Worte seines Wappenspruchs, „Veritati et Caritati“, verweisen auf das Reich der Wahrheit („Veritati“) und der Liebe („Caritati“), dem Kardinal Wendel dienen wollte: Gerade auch in Zeiten der Missachtung des Glaubens wie etwa während desDritten Reiches, als Joseph Wendel den Spruch wählte.

Ehrungen

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Literatur

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Weblinks

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Commons: Joseph Wendel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hans Jürgen Brandt:Jerusalem hat Freunde - München und der Ritterorden vom Heiligen Grab: Festgabe zum goldenen Jubiläum der Komturei Patrona Bavariae,EOS Verlag 2010, Seite 176 ff.
  2. Faulhaber, Wendel, Döpfner: Die Schuld der toten Münchner Erzbischöfe www.katholisch.de, 22. Januar 2022
VorgängerAmtNachfolger
Ludwig SebastianBischof von Speyer
1943–1952
Isidor Markus Emanuel
Michael Kardinal von FaulhaberErzbischof von München und Freising
1952–1960
Julius Kardinal Döpfner
Militärbischof für die Bundeswehr
1956–1960
Franz Hengsbach

Fürstbischöfe (1564–1810)
Marquard von Hattstein (1560–1564 Bischof) |Eberhard von Dienheim |Philipp Christoph von Sötern |Lothar Friedrich von Metternich-Burscheid |Johann Hugo von Orsbeck |Heinrich Hartard von Rollingen |Damian Hugo Philipp von Schönborn-Buchheim |Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg |Damian August Philipp von Limburg-Stirum |Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf (seit 1802 nur rechtsrheinische Gebiete) |Sedisvakanz 1810–1818

Bischöfe des neuen Bistums (seit 1818)
Matthäus Georg von Chandelle |Johann Martin Manl |Peter von Richarz |Johannes von Geissel |Nikolaus von Weis |Konrad Reither |Daniel Bonifaz von Haneberg |Joseph Georg von Ehrler |Konrad von Busch |Michael von Faulhaber |Ludwig Sebastian |Joseph Wendel |Isidor Markus Emanuel |Friedrich Wetter |Anton Schlembach |Karl-Heinz Wiesemann

Personendaten
NAMEWendel, Joseph
ALTERNATIVNAMENWendel, Joseph Kardinal (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Geistlicher, römisch-katholischer Erzbischof von München und Freising (1952–1960)
GEBURTSDATUM27. Mai 1901
GEBURTSORTBlieskastel
STERBEDATUM31. Dezember 1960
STERBEORTMünchen
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