Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

John Hamilton (Erzbischof)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

John Hamilton (*1511; †6. April1571 inStirling) war einBischof und bedeutender katholischer Kirchenpolitiker inSchottland. Er war ein natürlicher Sohn vonJames Hamilton, 1. Earl of Arran und ein Halbbruder vonJames Hamilton, 2. Earl of Arran, der von 1543 bis 1554 alsRegent in Schottland herrschte. Von 1547 bis zu seinem Tod war erErzbischof von St Andrews und von 1546 bis 1555 Schatzmeister von Schottland. Als Erzbischof war er Unterstützer der KöniginMaria Stuart.

Ausbildung und Laufbahn

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

John Hamilton wurde als unehelicher Sohn für eine geistliche Laufbahn bestimmt. Er erhielt während seiner Kindheit und Jugend die entsprechende Ausbildung bei denBenediktinern inKilwenning. Trotz fehlenderPriesterweihe erhielt der hoffnungsvolle Sprössling des 1. Earls of Arran im Alter von 14 Jahren den Titel einesAbtes vonPaisley. Vermutlich ging er 1527 mitPatrick Hamilton undGilbert Winram nach Deutschland, studierte inMarburg und kehrte zurück nachSchottland, ohne darausreformatorische Konsequenzen zu ziehen. Erst im Alter von 29 Jahren ging Hamilton nachFrankreich, studierte dort von 1540 bis 1543 und erhielt die Priesterweihe. Gemeinsam mitMatthew Stewart, 4. Earl of Lennox kehrte Hamilton Anfang 1543 nach Schottland zurück.

Aufgrund der Förderung durchKardinalDavid Beaton erlangte Hamilton 1542 das Amt desLordsiegelbewahrers. 1545 wurde er zumBischof von Dunkeld berufen. Nach der Ermordung David Beatons am 29. Mai 1546 wurde Hamilton 1547 dessen Nachfolger alsErzbischof von St Andrews und 1546 alsSchatzmeister (Lord High Treasurer) von Schottland.

Kämpfer der Gegenreformation

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Am Vorabend der Reformation in Schottland wandte sich die Öffentlichkeit gegen diekatholische Kirche. Die katholische Kirche verfügte über 300.000 Pfund jährliche Einnahmen. Das waren fast die Hälfte aller jährlichen Einnahmen in Schottland. Die königlichen Ländereien konnten dagegen nur 17.500 Pfund jährliche Einnahmen erwirtschaften. Angesichts dieser Reichtümer verloren viele Geistliche jegliche Verantwortung und Interesse für ihre eigentlichen Aufgaben. Es herrschte die öffentliche Meinung vor, dass die Geistlichen faulenzten und die Hilfe für „die Blinden, die Krüppel, die Bettlägerigen, Witwen, Waisen und alle die anderen, die von der HandGottes heimgesucht sind, dass sie nicht arbeiten können“, vernachlässigt wurde. Viele Pfarrkirchen in Schottland hatten keine Priester, die katholische Kirche erfüllte nicht ihre Mission der Seelsorge.

Seit 1543 erfolgte in Schottland ein Zustrom von Broschüren und Büchern, die eine reformierte Kirche propagierten. Viele Menschen fühlten sich aufgrund ihrer tief verwurzelten Frömmigkeit und ihrer Abneigung gegen die katholische Geistlichkeit zu der neuen Kirche hingezogen.

John Hamilton begann 1549 die schottische Gegenreformation einzuleiten, obwohl sich die reformierteKirk in Schottland noch gar nicht durchgesetzt hatte. Unter seiner Leitung erließ der Provinzialrat Gesetze, die das Konkubinat unter der Priesterschaft und die Begünstigung und Ausstattung von unehelichen Kindern zu einem Delikt erklärten. 1552 erschien John Hamiltons Katechismus, ein volkssprachliches Werk, das die grundlegenden Lehrmeinungen des katholischen Glaubens auslegte. Zwei Jahre später hielt Hamilton inSt Andrews sein eigenes Reformkonzil ab. Gleichzeitig verstärkte Hamilton den Druck auf schottische Adlige, die in ihrem Haushaltprotestantische Prediger führten. Zur Abschreckung der Protestanten wurde am 28. April 1558 der ehemalige katholische PriesterWalter Myln verbrannt.John Knox befürchtete deswegen, dass die katholische Kirche in Schottland dem Beispiel Englands (Bloody Mary) nacheifern würde.

Infolge des Todes vonMaria der Katholischen, der Königin von England, am 17. November 1558 und der, am gleichen Tag erfolgten, InthronisierungElisabeths, gelangten jedoch die Protestanten in England wieder an die Macht. Im Mai 1559 kehrte John Knox nach Schottland zurück. Der erfolgreiche Aufstand der proenglischen und protestantischen „Lords of the Congregations“ unter Führung LordJames Stewarts, späterer Earl of Moray, und der Tod der seit 1554 herrschenden RegentinMarie de Guise, Mutter der KöniginMaria Stuart, am 11. Juni 1560 beendeten die „Auld Alliance“. Am 6. Juli 1560 unterzeichneten England und Schottland denVertrag von Edinburgh. Die Protestanten erhielten Religionsfreiheit. John Knox begann, diePresbyterianische Kirche in Schottland aufzubauen.

Parteigänger der Königin

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Seit ihrer Ankunft in Schottland im August 1561 unterstützte John Hamilton Maria Stuart. Nach einer Übereinkunft, die Hamilton als Erzbischof von St. Andrews gemeinsam mit den Bischöfen von Dunkelnd, Ross und Moray traf, wurden der Königin ein Viertel der kirchlichen Kirchensteuern angeboten, unter der Voraussetzung, dass die katholische Kirche wieder in ihre Benefizien und Privilegien eingesetzt würde. Im Februar 1562 unterzeichneten Hamilton und Maria Stuart ein Abkommen, in dem beschlossen wurde, dass zwei Drittel der Kirchensteuern bei der Katholischen Kirche verbleiben soll, während das verbleibende Drittel an die Königin abgetreten wird. Mit diesen Geldern sollte die neue Kirche finanziert werden. John Knox unterstellte Maria Stuart jedoch, dass sie einen großen Teil dieser Gelder für sich selbst verwendete.

Kurz nachdem Maria Stuart ihren Wunsch geäußert hatte, den spanischen ThronfolgerDon Carlos zu heiraten, feierte Hamilton öffentlich die Messe inEdinburgh. Deswegen wurde er verhaftet, aber wenig später, aufgrund Maria Stuarts persönlichen Einsatzes, aus der Haft entlassen. Hamilton diente weiterhin treu seiner Königin. Er taufte im Dezember 1566 ihren SohnJakob und annullierte 1567 die Ehe des Earl of Bothwell mit Jane Gordon, um am 15. Mai 1567 die Trauung zwischen Maria Stuart undJames Hepburn, 4. Earl of Bothwell zu vollziehen.

Nach der Absetzung Maria Stuarts am 24. Juli 1567 schloss Hamilton mit zwei Bischöfen und zwei protestantischen Earls (Huntly,Argyll) einen Vertrag mit dem Ziel, Maria Stuart aus ihrer Gefangenschaft zu befreien und als Königin wieder einzusetzen.

John Hamilton gab wahrscheinlich den Auftrag zur Ermordung des RegentenJames Stewart, 1. Earl of Moray. Moray wurde am 23. Januar 1570 durchJames Hamilton of Bothwellhaugh erschossen. Hamilton war in die geplante Tat eingeweiht und duldete deren Ausführung. Im danach ausbrechenden Bürgerkrieg zwischen der Partei der Königin Maria Stuart und der Partei ihres Sohnes, des KönigsJakob VI. kämpfte Hamilton für die Partei der Königin. Hamilton verschanzte sich imDumbarton Castle. Nach dessen Einnahme durch die Parteigänger des Königs wurde John Hamilton am 6. April 1571, gekleidet in seinen Pontifikalgewändern, inStirling öffentlich gehängt.

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
VorgängerAmtNachfolger
David BeatonLordsiegelbewahrer von Schottland
1542–1547
William Ruthven, 2. Lord Ruthven
James Kirkcaldy of GrangeSchatzmeister von Schottland
1546–1555
Gilbert Kennedy, 3. Earl of Cassilis
David BeatonErzbischof von St Andrews
1547–1571
Gavin Hamilton
George CrichtonBischof von Dunkeld
1544–1549
Robert Crichton
Robert ShawAbt vonPaisley
1525–1553
Claud Hamilton, 1. Lord Paisley
David BeatonKanzler derUniversität St Andrews
1547–1571
Gavin Hamilton
Personendaten
NAMEHamilton, John
KURZBESCHREIBUNGschottischer Kirchenpolitiker
GEBURTSDATUM1511
STERBEDATUM6. April 1571
STERBEORTStirling
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=John_Hamilton_(Erzbischof)&oldid=206868348
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp