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Jacques de Morgan

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Jacques de Morgan (1892)

Jacques Jean Marie de Morgan (*3. Juni1857 inHuisseau-sur-Cosson, Frankreich; †12. Juni1924 inMarseille) war einfranzösischer Ingenieur,Geologe,Ägyptologe,Vorderasiatischer Archäologe undNumismatiker.

Leben

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Jacques de Morgan studierte an derÉcole nationale supérieure des mines de Paris und 1882 verließ diese, um in England, Europa,Ostindien undMalakka nach Gold zu suchen. Er leitete wissenschaftliche Gesandtschaften in denKaukasus (1886 bis 1889) und nachPersien (1889 bis 1891).

Von 1892 bis 1897 war de Morgan Generaldirektor desService des Antiquités d’Egypte inKairo. Er unternahm Ausgrabungen inDahschur, wo er die Gräber der PrinzessinnenMereret undChnumit entdeckte, deren außergewöhnlicher Schmuck heute imÄgyptischen Museum von Kairo zu besichtigen ist. Weiterhin entdeckte de Morgan 1893 dieMastaba desMereruka inSakkara, legte 1893 den Tempel vonKom Ombo frei, fand 1897 das Grab der KöniginNeithhotep inNaqada und leitete die erste wissenschaftliche Expedition in denSinai.

Anschließend arbeitete er von 1897 bis 1907 inSusa, Persien. Dort wurde unter seiner Leitung dieNarām-Sîn-Stele gefunden, die sich heute im Louvre befindet. Seine MitarbeiterGustave Jéquier undJean-Vincent Scheil fanden im Dezember 1901 und Januar 1902 drei Bruchstücke ausDiorit, die zusammengesetzt eine Stele von über zwei Metern Höhe und fast 50 cm Durchmesser ergaben. Sie hatten denCodex Hammurapi gefunden, eine der ältesten erhaltenen Gesetzessammlungen der Alten Welt.

Im Jahr 1892 veröffentlichte de Morgan einen Bericht über seine Reisen nach Persien. Die Ebene vonMazandaran, wo 1841 der Schatz vonAstarabad gefunden worden war, hatte er 1890 untersucht.[1] 1891 hatte er die Ausgrabungsarbeiten vonMarcel undJane Dieulafoy in der Nähe vonQasr-e Schirin besucht und in der ZeitschriftLes annales des mines über Ölvorkommen in der Nähe von Qasr-e Schirin berichtet. Den Bericht von de Morgan lasAntoine Kitabgi Khan, ehemaliger Generaldirektor des persischen Zollwesens, der in Paris als Pensionär lebte. Kitabgi Khan nahm Kontakt mitHenry Drummond Wolff auf, dem ehemaligen britischen Botschafter in Persien, und fragte an, ob Wolff nicht jemanden finden könne, der Interesse an der Ausbeutung der persischen Ölvorkommen habe. Wolff traf in London aufWilliam Knox D’Arcy, der sein Vermögen inAustralien mit einer Goldmine gemacht hatte. D’Arcy sollte eine der bedeutendsten Ölförderkonzessionen erhalten, die zur Gründung derAnglo-Persian Oil Company führte.[2] Für seine Entdeckung erhielt de Morgan vonNāser ad-Din Schāh denSonnen- und Löwenorden. Am 9. März 1906 erhielt er den OrdenCommandeur de la Légion d’Honneur der französischenEhrenlegion.

De Morgans Werk alsNumismatiker blieb unvollständig, da nur die ersten drei Bände seinesManuel de Numismatique Orientale veröffentlicht wurden. Im fünften Band wollte er über seine Ausgrabungen inWasit, bei denen Münzstätten zu Tage kamen, berichten. Dabei wären klare Beweise erbracht worden, dass viele Münzstätten nur namentlich existierten, da dieDirham in Wasit geschlagen wurden. Diese Resultate waren bisher angezweifelt worden, obwohl ein Zeugnis dafür bekannt war.

Schriften (Auswahl)

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  • mitUrbain Bouriant,Georges Legrain,Gustave Jéquier,Alexandre Barsanti:Catalogue des monuments et inscriptions de l’Égypte antique. Série 1:Haute Égypte.
    • Band 1:De la frontière de Nubie à Kom Ombos. Holzhausen, Leipzig 1894 (Digitalisat);
    • Band 2 und 3:Kom Ombos. Holzhausen, Wien 1895–1909 (Digitalisate:Band 2,Band 3).
  • Fouilles a Dahchour. Mars–Juin 1894. Holzhausen, Wien 1895 (Digitalisat).
  • Fouilles a Dahchour en 1894–1895. 2 Bände. Holzhausen, Wien 1903 (Digitalisat).
  • Recherches sur les Origines de l’Égypte. 2 Bände. Leroux, Paris 1896–1897;
    • Band 1:L’àge de la pierre et les métaux. 1896 (Digitalisat);
    • Band 2:Ethnographie préhistorique et tombeau royal de Négadah. 1897 (Digitalisat)
  • mit anderen:Mémoires de la délégation en Perse. 38 Bände. 1900–1949.
  • mit anderen:Mémoires de la délégation archéologique en Iran. 4 Bände. 1966–1972.
  • Manuel de Numismatique Orientale de l’Antiquité et du Moyen Age. Lieferung 1–3 = Band 1. Publication achevée sous la direction de K. J. Basmadjian. Geuthner, Paris 1923–1936 (unvollendet).

Literatur

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  • Edmond Pottier:Jacques de Morgan. In:Syria. Band 5, Nr. 4, 1924, S. 373–380 (Digitalisat).
  • Salomon Reinach:Jacques de Morgan (1856–1924). In:Revue archéologique. Serie 5, Band 20, 1924, S. 204–222,JSTOR:41031706.
  • Warren R. Dawson, Eric P. Uphill:Who was who in Egyptology. 3., revised edition, by Morris L. Bierbrier. Egypt Exploration Society, London 1995,ISBN 0-85698-125-7, S. 297.
  • Andrée Jaunay (Hrsg.):Mémoires de Jacques de Morgan. 1857–1924. Directeur Général des Antiquités Égyptiennes, Délégué général de la Délegation Scientifique en Perse; souvenirs d’un archéologue. L’Harmattan u. a., Paris 1997,ISBN 2-7384-5798-3.
  • Andrée Jaunay (Hrsg.):Exploration dans la presqu’île malaise par Jacques de Morgan. 1884. CNRS Éditions, Paris 2003,ISBN 2-271-05966-6.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Erika Bleibtreu:Iran von prähistorischer Zeit bis zu den Medern. Kurzer Einblick in sechs Jahrtausende iranischer Kulturgeschichte. In:Wilfried Seipel (Hrsg.):7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und desIranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001,ISBN 3-85497-018-8, S. 40–53, hier: S. 49.
  2. Rouholla K. Ramazani:The foreign policy of Iran. University Press of Virginia, Charlottesville 1966, S. 70–71.
Personendaten
NAMEMorgan, Jacques de
ALTERNATIVNAMENMorgan, Jacques Jean Marie de
KURZBESCHREIBUNGfranzösischer Geologe, Ingenieur, Ägyptologe, Vorderasiatischer Archäologe und Numismatiker
GEBURTSDATUM3. Juni 1857
GEBURTSORTHuisseau-sur-Cosson
STERBEDATUM12. Juni 1924
STERBEORTMarseille
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