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Infix (Linguistik)

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AlsInfix wird in derLinguistik einAffix bezeichnet, das nicht in der gewöhnlichen Weise an seine Basis bzw. seinenWortstamm angehängt wird, sondern stattdessen ins Innere des Stamms eingearbeitet wird.[1] Definierend für Infixe ist insofern also, dass die grammatische Gliederung des Wortes und die Einheit derMorpheme nicht respektiert werden.[2] Infixe werden stattdessen an reinlautlich definierte Stellen eingefügt, z. B. nach dem erstenKonsonanten des Wortstamms oder nach der erstenSilbe.[3]

Beispiele

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In der philippinischen SpracheTagalog wird das Infix-um- alsFlexionsmorphem fürVerben benutzt und nach dem ersten Konsonanten des Wortstamms eingefügt:

sulat „schreib-“
sumulat „schreiben / jemand schreibt“.

Kein Infix liegt hingegen vor, wenn ein Affix neben anderen Affixen oder Stämmen im Wortinneren steht, wie zum Beispiel bei der deutschen Partizipbildung:auf-machen / auf-ge-mach-t. Hier istge- einPräfix,[4] da es seine Basis, den Verbstammmach-, intakt lässt und vollständig davor steht. Das Wortauf-mach(en) ist, anders als beim Tagalog-Beispiel, kein einfacher Stamm, sondern einetrennbare Verbindung aus zwei Morphemen. Der Verbzusatzauf und das Präfixge- sind also beide ohne Infigierung separat vor dem Verbstamm aufgereiht.

Weitere Beispiele für Infixe:

  • Kharia: derNominalisierer-nV- wird vor dieKoda der ersten Silbe eingefügt:gɔj „sterben“ –j „Tod“,jib „anfassen“ –jinib „Berührung“[5]
  • Sanskrit: „ich schirre an“,yunájmi (aus der Wurzelyuj-, 1. Person Singular Präsens,-na- bezeichnet eine Handlung im Präsens)
  • Lasisch: „ich reiße ab“,bribs-are (aus der Wurzelbris-,-b- ist das Zeichen der 1. Person Präsens, das in anderen Fällen auch als Präfix erscheint, wie beib-dis-dare, „ich lache“)

Abweichende Begriffsvarianten

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Neben der oben erläuterten Standarddefinition gibt es in manchen sprachwissenschaftlichen Traditionen andere Verwendungen des Begriffs. In der Grammatik desAltirischen werden Pronomen, die zwischen ein Verbpräfix und den Stamm eingefügt werden, traditionell als „Infixe“ bezeichnet; in moderner Terminologie sind sie jedoch eher alsKlitika einzustufen.[6] Beispiele siehe unterAltirische Sprache#Verben.

Siehe auch

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Weblinks

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Wiktionary: Infix – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Thomas Payne:Describing Morphosyntax. A Guide for Field Linguists. Cambridge University Press, Cambridge (UK) 1997, S. 30.
  2. Mark Aronoff, Kirsten Fudeman:What is Morphology? 2. Auflage. Blackwell, Malden (MA) 2005, Seite 3. (Memento vom 7. September 2017 imInternet Archive)
  3. Balthasar Bickel, Johanna Nichols:Inflectional morphology. In T. Shopen (Hrsg.):Language Typology and Syntactic Description. Volume III: Grammatical Categories and the Lexicon. 2. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge (UK) 2007, S. 169–240.Manuskriptversion als PDF Siehe S. 32 der Manuskriptversion.
  4. Vgl.Duden – Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim 2009, S. 136. Je nach Analyse wird es evtl. aber als ein Teil einesZirkumfixes angesehen.
  5. Peterson, J.:A Grammar of Kharia: A South Munda Language. Brill, Leiden 2011.
  6. David Stifter:Sengoidelc: Old Irish for beginners. Syracuse University Press, Syracuse (NY) 2006, S. 123.
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