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Crowdfunding | |
Sprachen | englisch, deutsch, französisch, spanisch |
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Betreiber | Indiegogo Inc. |
Registrierung | ja |
Online | seit 2008 |
http://www.indiegogo.com |
Indiegogo ist eine internationaleCrowdfunding-Website, die 2008 von Danae Ringelmann, Slava Rubin und Eric Schell gegründet wurde. Die Website wird vonSan Francisco,Kalifornien aus betrieben.
Im Jahr 2002 war Danae Ringelmann, die zu der Zeit als Analystin an der Wall Street arbeitete, Koproduzentin der Lesung eines Stücks vonArthur Miller. Obwohl die Aufführung beim Publikum gut ankam, brachte sie finanziell nur sehr wenig ein, und Ringelmann suchte nach anderen Einnahmemöglichkeiten.[1] Ursprünglich plante Ringelmann eine Zusammenarbeit mit unabhängigen Filmemachern und Theaterproduzenten, nachdem ein Filmemacher sie beiJPMorgan sah und sie bat, seinen Film zu finanzieren.[1][2][3] 2006 ging Ringelmann an dieHaas School of Business, um ein Unternehmen zu gründen, das dasFundraising demokratisieren sollte.[1][2] Dort traf sie Eric Schell und Slava Rubin, die ähnliche Erfahrungen im Fundraising gemacht hatten.[3] Schell hatte fürThe House Theater Company inChicago gearbeitet,[4] während Rubin Wohltätigkeitsveranstaltungen zu Gunsten der Krebsforschung veranstaltete, nachdem sein Vater an Krebs gestorben war, als er noch ein Kind war.[5]
Ringelmann, Schell und Rubin entwickelten ihr Konzept 2007 unter dem NamenProject Keiyaku.[6][7] Die Website wurde im Januar 2008 als Indiegogo anlässlich desSundance Film Festival gestartet. Der Schwerpunkt lag auf Filmfinanzierung.[2] Im Juni 2010 ging Indiegogo eine Partnerschaft mitMTV New Media ein.[8] Im September 2011 startete das Unternehmen eine Finanzierungskampagne über 1,5 Millionen Dollar mit Hilfe von Metamorphic Ventures, ff Venture Capital, MHS Capital und dem Mitbegründer von Zynga, Steve Schoettler.[9] Im Februar 2012 ging die von PräsidentBarack Obama initiierte KampagneStartup America eine Partnerschaft mit Indiegogo ein, um Interessenten aus den USA Zugang zum Crowdfunding zu ermöglichen.[10]
Im Juni 2012 startete Indiegogo eine „Serie-A-Runde“ mit Hilfe von Insight Ventures,Khosla Ventures und Zynga-Mitbegründer Steve Schoettler mit einem Volumen von 15 Millionen Dollar.[11]
Im April 2014 eröffnet Indiegogo ein Büro in Berlin.[12]
In einem Interview mitFilm Threat sagte Rubin, dass die Website jedermann die Möglichkeit geben soll, für jede Idee Geld zu sammeln.[13] Die Website ist so aufgebaut, dass Benutzer eine Seite für ihre Kampagne und einenPayPal-Account dazu erstellen, eine Liste von „Perks“ für verschieden hohe Spendenbeträge anlegen und einen aufSocial Media beruhenden öffentlichen Zugang einrichten. Die Benutzer machen ihre Projekte überFacebook,Twitter und ähnliche Plattformen bekannt. Bei erfolgreichen Kampagnen erhält Indiegogo 4 % Gebühr. Scheitert eine Kampagne, so kann der Benutzer wählen, ob er das Geld den Spendern gebührenfrei zurückgibt oder ob er es trotzdem behält, in diesem Fall erhält Indiegogo eine Gebühr von 9 %.[14] Anders als ähnliche Seiten wieKickstarter zahlt Indiegogo das Geld sofort nach Eingang der Gelder auf dem PayPal-Account des Benutzers aus. Außerdem akzeptiert Indiegogo Kreditkartenzahlungen über ihr eigenes Portal. Diese Gelder werden zwei Wochen nach Ende einer Kampagne ausgezahlt.[15] LautThe Wall Street Journal wurden bis Oktober 2011 mehr als 45.000 Kampagnen gestartet, die monatlich Millionen Dollar erzielten.[15] Indiegogo wird auch von bereits bestehenden Projekten genutzt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen oder neue Geldgeber zu finden.
Beispiele für Indiegogo-Kampagnen sind „Lets Give Karen – The bus monitor – H Klein A Vacation!“ (Urlaub für eine Schulbus-Aufsicht) mit einem Ergebnis von 703.833 Dollar,[16] „Stick-N-Find“ (Bluetooth-Mini-Peilsender) mit einem Ergebnis von 931.870 Dollar,[17] „Bug-A-Salt“ („Waffe“ zur Insektenjagd) mit einem Ergebnis von 577.636 Dollar[18] und „Let's Build a Goddamn Tesla Museum“ (Nikola-Tesla-Museum) mit einem Ergebnis von 1,3 Millionen Dollar.[19]
Am 24. Juli 2013 starteteCanonical Ltd. eine Crowdfunding-Kampagne bei Indiegogo, um 32 Millionen Dollar für die Entwicklung des Ubuntu Edge zu sammeln, einSmartphone mit einemUbuntu-Betriebssystem.[20] Dies ist das bislang höchste Ziel, das für eine Crowdfunding-Kampagne gesetzt wurde.[21] Mit einem Ergebnis von rund 12 Millionen Dollar wurde das selbstgesteckte Ziel verfehlt.[22]
Nach einem Bericht der ZeitschriftThe New York Observer aus dem Jahr 2014 trifft Indiegogo nur unzureichende Vorkehrungen gegen betrügerische Kampagnen (Scam). Als Beispiel wurde die Crowdfunding-Kampagne für die Entwicklung einer neuartigenSmartwatch genannt, deren Initiator das gesammelte Geld lieber für den Kauf eines privatenFerraris statt für die Entwicklung der Uhr ausgegeben hatte.[23] Nach anhaltender Kritik kündigte das Unternehmen im Herbst 2021 an, Vorabprüfungen zu installieren, welche die Geldgeber („Backer“) vor nicht durchführbaren oder betrügerischen Kampagnen schützen sollen.[24]