Film | |
Titel | I’m Not There |
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Produktionsland | Vereinigte Staaten,Deutschland |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2007 |
Länge | ca. 135 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Todd Haynes |
Drehbuch | Todd Haynes, Oren Moverman |
Produktion | John Goldwyn, Jeff Rosen, John Sloss, James D. Stern, Christine Vachon |
Musik | Bob Dylan |
Kamera | Edward Lachman |
Schnitt | Jay Rabinowitz |
Besetzung | |
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I’m Not There ist eineFilmbiografie überBob Dylan aus dem Jahr 2007. Regie führteTodd Haynes, der gemeinsam mitOren Moverman das Drehbuch schrieb.
Der Film hat keine Handlung im klassischen Sinn und ist nicht chronologisch aufgebaut. Er zeigt in sechs verschiedenen Handlungssträngen Figuren, anhand derer Facetten aus dem Leben vonBob Dylan dargestellt werden. Die Episoden wandeln zwischen realen, verbürgten Szenen und philosophischen, abstrakten Metabetrachtungen. Unter anderem wird gezeigt, wie Dylan im Jahr 1965 anfängt, die elektrische Gitarre (Fender Stratocaster) zu spielen (anhand der filmischen FigurJude Quinn). Außerdem wird in Anlehnung an den WesternPat Garrett jagt Billy the Kid, zu dem Dylan den Soundtrack schrieb, Richard Gere alsBilly the Kid gezeigt (als Parallele zu dem älteren Bob Dylan), der anfangs nur ein ruhiges Leben führen will und dann in einer Art Comeback seinen alten Widersacher Pat Garrett ein letztes Mal überlistet.[3]
Robert Sulivan schrieb in derNew York Times vom 7. Oktober 2007, der Regisseur habe für jeden der sechs Handlungsstränge Aufnahmetechniken verwendet, die an die Arbeiten von renommierten Regisseuren wieJean-Luc Godard oderFederico Fellini angelehnt seien. Dies solle bestimmte Aspekte und Aussagen verstärken, die mit der jeweiligen Episode beabsichtigt seien und solle zudem damit korrespondieren, dass auch Dylan sich die musikalische Tradition seines Landes angeeignet habe, um sein eigenes Werk zu gestalten. Ebenso wolle Haynes hier mit der Filmtradition verfahren.[4]
Die Redaktion desÖsterreichischen Rundfunks schrieb, der Regisseur habe „alle Regeln des konventionellen Biopics über den Haufen geworfen“. Cate Blanchett wirke in der Rolle von Bob Dylan „überraschend überzeugend“. Außerdem wurde eine Aussage vonHarvey Weinstein für dieNew York Times zitiert: „Wenn Cate Blanchett keine Oscar-Nominierung bekommt, erschieße ich mich“.[5]
Cate Blanchett wurde 2007 für ihre Interpretation von Bob Dylan mit derCoppa Volpi, dem Darstellerpreis der64. Filmfestspiele von Venedig, preisgekrönt. Sie setzte sich unter anderem gegen die mitfavorisierten SchauspielerinnenKierston Wareing (It’s a Free World…),Hafsia Herzi (Couscous mit Fisch) undTang Wei (Gefahr und Begierde) durch.[6] Regisseur Todd Haynes gewann gemeinsam mitAbdellatif Kechiche (La Graine et le mulet) denSilbernen Löwen alsGrößte Entdeckung des Festivals.
Monate später wurde der Film bei Bekanntgabe der Nominierungen für dieIndependent Spirit Awards 2008 in den Kategorien Film, Regie und Nebendarsteller (Cate Blanchett und Marcus Carl Franklin) nominiert und gewann den erstmals ausgegebenenRobert Altman Award.
Edward Lachman erhielt den Bronzenen Frosch beim polnischen FestivalCamerimage.
2008 wurde Cate Blanchett mit demGolden Globe Award in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ ausgezeichnet.Sie wurde auch für denOscar in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ nominiert.
Der Film wurde inLos Angeles, inMontreal und in einigen Orten in der ProvinzQuébec gedreht.[7] Seine Weltpremiere hatte er am 4. September 2007 auf denFilmfestspielen von Venedig. Am 12. September 2007 wurde er auf demToronto International Film Festival gezeigt; am 27. September 2007 folgte eine Vorführung auf demLondon Film Festival. Die breite Veröffentlichung begann in Italien am 7. September 2007, in den USA am 21. November 2007 und in Deutschland am 28. Februar 2008. Es war der letzte Film, an dem der SchauspielerHeath Ledger bei der Veröffentlichung noch teilnehmen konnte, bevor er im Januar 2008 verstarb.
Der Filmtitel bezieht sich auf den SongI’m Not There (1966), den Dylan zusammen mitThe Band während derBasement Tape Sessions im Jahr 1967 aufnahm, den er jedoch nicht veröffentlichte. Mit dem Film wurde das Lied erstmals „offiziell“ veröffentlicht. Der Soundtrack enthält neben der originalen Dylan/The Band-Version auch eine Coverversion vonSonic Youth.[8]
I’m Not There: Original Soundtrack.Columbia Records 2007