Al-Husain ist eine zentrale Figur imschiitischen Glauben. Nach dem Tod seines BrudersHasan 670 erhob er Ansprüche auf das Amt desKalifen, soll aber ein Vorgehen gegenMuawiya I. zu dessen Lebzeiten abgelehnt haben. 680 übernahm er die Führung eines Aufstands inKufa gegen die herrschende Kalifenlinie derUmayyaden, der allerdings schnell niedergeschlagen wurde. Husain wurde am 10. Oktober 680 (10. Muharram 61islamischer Zeitrechnung) in derSchlacht von Kerbela von den Truppen des Umayyaden-KalifenYazid I. gestellt und im Verlauf des Gefechtes getötet. Sein Grabmal befindet sich nach schiitischer Tradition in einer Moschee in Kerbela, imImam-Husain-Schrein. An der Stelle, an der angeblich sein abgetrennter Kopf begraben liegt, steht in derUmayyaden-Moschee vonDamaskus ein Schrein; doch gibt es auch eine Überlieferung, nach der Husains Haupt in derKairoerSayyidna-al-Husain-Moschee ruht.
Aus seiner Ehe mit dersassanidischen PrinzessinSchahrbanu entstammte sein SohnAli Zain al-Abidin, der vierte Imam derSchiiten. Ein weiterer seiner Söhne,Ali Asgar[1] soll bereits in seinem sechsten Lebensmonat in der Schlacht bei Kerbela zu Tode gekommen sein und wird als Märtyrer von den Schiiten verehrt.
Heutige Nachkommen Husains werden alsSayyid und auch als Husainī bezeichnet.
Husains Großeltern mütterlicherseits waren der islamische Prophet Mohammed undChadidscha bint Chuwalid, und seine Großeltern väterlicherseits warenAbu Talib undFatima bint Asad. Mohammad betrachtete der islamischen Überlieferung nach seine EnkelsöhneHasan und Husain als seine eigenen Söhne, wegen seiner Liebe zu ihnen und weil er alle Kinder von seiner TochterFatima wie seine eigene Kinder und Nachkommen betrachtete; überdies hätte der Prophet, der keine überlebenden Söhne zeugte, sonst keine männlichen Erben gehabt. Gemäß schiitischer Tradition soll Mohammed gesagt haben: „Alle Kinder der Mutter werden ihrem Vater zugeschrieben, außer den Kindern von Fatima, für die ich ihr Vater und ihre Abstammung bin.“ Demnach gehören die Nachkommen Fatimas zu den legitimen Nachkommen Mohammads und sind somit ein Teil von derAhl-al-bait.[2][3][4]
Ali Zain al-Abidin (arabisch علي بن حسين زين العابدين,DMGʿAlī bin Ḥusain Zain al-ʿĀbidīn; geboren658 inMedina; gestorben713 in Medina) war ein Sohn al-Husains undSchahr Banus und ist damit ein Urenkel des ProphetenMohammed.
Ali Akbar ibn Hussain (geboren662; gestorben am13. Oktober680,arabisch علي الأكبر بن الحسين,DMGʿAlī al-akbar bin al-Ḥusain) war ein Sohn al-Husains mitUmm Layla. Er war an der Schlacht vonKerbela beteiligt und kam in ebendieser um.
Abdullah ibn Hussain ist ein Sohn al-Husains mit Rubab bint Imri’ al-Qais; für ihn ist in anderen Erzählungen der Name Ali Asghar überliefert. Er wurde im Jahr679 inMedina geboren und starb im Jahr680 in der Schlacht von Kerbala im Alter von 6 Monaten[9] durch einen Pfeil. Erzählungen zufolge nahm Husain seinen Sohn mit aufs Schlachtfeld, um Wasser für das Kind zu erhalten; dort wurde dieses vonHarmala ibn Kahil gezielt getötet.[10]
Chaula bint Husain (arabisch خولة بنت الحسين,DMGḪaula bint al-Ḥusain, geboren679; gestorben680) ist eine angebliche Tochter al-Husains[11]. Die Quellenlage sowie die historische Authentizität von Chaula bint Husain sind umstritten, allerdings existiert an ihrem angeblichen Sterbeort eine Moschee, der nach ihr benannt ist.[12] Diese wurde durch Spendengelder derIslamischen Republik Iran im Jahr 1994 ausgebaut.
Ruqayya bint Husain (geboren675; gestorben am 5. März680) war die Tochter von Husain ibn Ali und Rabab bint Imra-ul-Qais. Sie war während derSchlacht von Karbala anwesend. Sie überlebte die Schlacht, gehörte jedoch zu den Gefangenen, die nach Damaskus verschleppt wurden. Sie starb in der Zitadelle von Damaskus, wo sie auch begraben wurde.[13]
AuchSakina bint Husain (auch Sukaina; geboren ca. 671; gestorben 739) war während derSchlacht von Karbala anwesend. Sie war mehrere Male verheiratet, ist berühmt für ihre Eheverträge, die ihren Männern das Recht auf Polygamie absprachen; und ihre Teilnahme am öffentlichen, kulturellen wie politischen Leben.[14]
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Husain war sieben Jahre alt, als der letzte Prophet im Islam, Mohammad, starb; dennoch war er auch in diesen kurzen Jahren an wichtigen Ereignissen dieser Zeit beteiligt, so unter anderem war er mit seinem Bruder der Vertreter der islamischen Jugend beimEreignis von Mubahala und gehörte zu jenen Personen, die beimEreignis der Ahl al-kisā' beteiligt waren.[15][16]
Husain wird aufgrund seines Todes in der um dasKalifat geführten Schlacht bei Kerbela von denZwölferschiiten als dritterImam angesehen und alsMärtyrer verehrt; den ersten Höhepunkt dieser Verehrung stellen die jährlichenAschura-Zeremonien dar. Die zahlreichenTrauerzeremonien zu Muharram werden mit demal-Arba'un-Fest abgeschlossen, bei dem sich im Jahr 2009 insgesamt 14,5 Millionen Menschen zum Imam-Husain-Schrein begaben.
Husain ibn Ali bekam den Führungsauftrag (Imamat) nach dem Tod seines BrudersHasan ibn Ali (670 n. Chr.) und wurde damit der dritte schiitische Imam. Husain hielt sich an den Friedensvertrag, den Hasan mitMuawiya geschlossen hatte.
Muawiya ernannte seinen SohnYazid I. zu seinen Nachfolger und brach damit den Friedensvertrag. Nach dem Tod Muawiyas (680 n. Chr.), wurde Yazid Kalif und verlangte von Husain den Treueid, um seiner Herrschaft Legitimation zu verleihen. Husain weigerte sich und ging von Medina nach Mekka, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Während dieser Zeit schrieben ihm Menschen aus Kufa, die von der Ablehnung der Befolgung von Yazid durch Husain erfahren hatten, Briefe, die ihn nach Kufa einluden.[17] Um die Loyalität der Kufiten festzustellen, sandte Husain seinen Cousin Muslim ibn Aqil nach Kufa, damit dieser ihm Bericht erstatte. Nachdem Muslim ibn Aqil in Kufa gastfreundlich empfangen worden war und die Kufiten Husain die Treue geschworen hatten, schrieb er einen Brief an Husain, dass die Menschen in Kufa bereit seien, ihn aufzunehmen.[18] So begann Husain seine Reise von Mekka nach Kufa.
Arnold Nöldeke:Das Heiligtum al-Husains zu Kerbelâ (=Türkische Bibliothek. Band 11,ZDB-ID 536307-x). Mayer & Müller, Berlin 1909 (Erlangen, Universität, Dissertation, 1909).