Hugo von Chalon (* um1260; †21./22. Februar1312 inBesançon) war von 1295 bis 1301Bischof von Lüttich und von 1301 bis zu seinem TodeErzbischof vonBesançon.
Hugo entstammte demHaus Chalon, einer Seitenlinie desHauses Burgund-Ivrea. Er war der Sohn vonJohann von Chalon, Herr vonSalins und dessen dritter Gemahlin Laure von Commercy († 1276). DerBasler BischofJohann von Chalon-Arlay war sein Neffe. Hugo studierte in Paris und warArchidiakon inLaon. Nach dem Tode des Lütticher BischofsJohann von Flandern kam es 1292 zu einer Doppelwahl durch dasDomkapitel. Die beiden ElektenWilhelm von Berthout undGuido von Avesnes versuchten die Bestätigung des Papstes zu erlangen. Verzögert durch eine zweijährige Sedisvakanz des Heiligen Stuhls, wies PapstBonifatius VIII. beider Ansprüche zurück und ernannte am 12. Dezember 1295 Hugo von Chalon zum Bischof von Lüttich. Die Weihe erfolgte am 2. Januar 1296 durchKardinalbischofMatthäus von Acquasparta, sein Einzug in Lüttich am 24. August. Während seines Episkopats wurde der kleineBeginenhof inLöwen gegründet und neue Stiftskapitel inDiest undSittard errichtet. Als Hugo inHuy Münzen mit einem verminderten Wert prägen ließ, kam es zu Unruhen in der Bevölkerung. In Lüttich organisierten sich dieZünfte militärisch, auch in anderen Städten des Bistums bildeten sich bewaffnete Milizen. In dieser Zeit begann der alsGuerre des Awans et des Warraoux bekannte, sich über 40 Jahre hinziehende Krieg zwischen zwei Adelsfamilien des Haspengaus. Hugo stellte sich auf die Seite der Waroux und belagerte die Burg der Herren von Awans, die kapitulieren mussten. Nach einem kurzen Frieden begannen die Kämpfe erneut, ohne dass der Bischof dies verhindern konnte. Hugo verlegte seine Residenz nach Huy, da es in Lüttich zu Konflikten zwischen dem Patriziat und der einfachen Bevölkerung kam. In der Folge kam es auch in Huy zu Unruhen und 1299 vertrieb das Volk das Patriziat, welches in Lüttich Zuflucht fand. Die Kämpfe weiteten sich aus, die aufständischen Städte wurden von denGrafen von Namur unterstützt, auf der Seite des Bischofs standen derHerzog von Brabant und derGraf von Loon. Das Domkapitel beschwerte sich beim Papst über den Bischof, der nach Rom zitiert und am 11. Dezember 1301 nachBesançon versetzt wurde. Hugo und sein BruderJohann I. von Chalon-Arlay traten in den Kämpfen um dieFreigrafschaft Burgund auf die Seite des französischen KönigsPhilipp des Schönen. Hugo nahm amKonzil von Vienne teil, wo er erkrankte und Anfang 1312 in Besançon starb.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Johann von Flandern | Bischof von Lüttich 1295–1301 | Adolf II. von Waldeck |
Odo de Rougement | Erzbischof von Besançon 1301–1312 | Vitalis II. de Vienne |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hugo von Chalon |
ALTERNATIVNAMEN | Hugues de Chalon |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Lüttich und Erzbischof von Besançon |
GEBURTSDATUM | um 1260 |
STERBEDATUM | 21. Februar 1312 oder 22. Februar 1312 |
STERBEORT | Besançon |