Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Hilde Zadek

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hilde Zadek beimInternationalen Hilde-Zadek-Gesangswettbewerb 2015

Hildegard Zadek (*15. Dezember1917 inBromberg,Provinz Posen; †21. Februar2019 inKarlsruhe[1]) war eine deutsch-österreichische Opern-, Operetten-, Lied- und Konzertsängerin mit der StimmlageSopran. Sie war Mitglied derWiener Staatsoper. Sie arbeitete zuletzt alsGesangspädagogin und unterrichtete als Professorin in Karlsruhe und inWien.

Leben und Wirken

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Hildegard Zadek war eine Tochter des Bromberger Kaufmanns Alex Zadek und der Kauffrau Elisabeth Freundlich. Sie hatte vier Schwestern. Als die Stadt 1920 polnisch wurde, emigrierte sie mit ihrer Familie nachStettin, wo sie auch zur Schule ging. Ihr Vater besaß bis 1938 ein Schuhgeschäft.[2] 1935 verließ sie Deutschland wegen der nationalsozialistischen Verfolgung, der sie durch ihrejüdische Herkunft ausgesetzt war, und emigrierte nachPalästina. Dort absolvierte sie eine Ausbildung zur Säuglingsschwester und arbeitete unter anderem imHadassah-Spital in Jerusalem. 1939 flohen auch ihre Eltern und ihre beiden jüngeren Schwestern nach Palästina, für deren Nachzug sie sich unermüdlich eingesetzt hatte. Der Vater war bereits imKZ Sachsenhausen inhaftiert gewesen. Mit dem im elterlichen Schuhgeschäft zuverdienten Geld konnte die junge Frau ein Gesangsstudium am Jerusalemer Konservatorium bei der ungarischen OpernsängerinRose Pauly absolvieren. Dies schloss sie 1945 mit Auszeichnung ab. Bei einem Stipendiatenaufenthalt 1945 in Zürich, wo sie Unterricht bei der Lied- und KonzertsängerinRia Ginster nahm, wurde Zadek vom Direktor der Wiener StaatsoperFranz Salmhofer entdeckt. Nachdem er sie in der Wohnung seiner Patentochter hatte singen hören, lud er sie zur „Vorstellung auf Engagement“. Es dauerte noch bis Anfang 1947, ehe Zadek nach Österreich einreisen konnte. Dort arbeitete sie mitElisabeth Höngen an der Vervollkommnung ihrer Stimme und ihres Repertoires. Obwohl ihre Familie nach dem Krieg in die USA auswanderte, blieb sie in Wien.

Hilde Zadek

An derWiener Staatsoper debütierte Zadek am 3. Februar 1947[3] alsAida in der gleichnamigen Oper vonGiuseppe Verdi. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie noch nie auf einer Bühne gestanden und lernte die Partie in fünf Tagen, ohne eine einzige Probe. Ihr Debüt war ein Erfolg und der Beginn einer langen Karriere. Mehr als 25 Jahre blieb die Kammersängerin der Wiener Staatsoper treu.[4] Sie sang u. a. vonChristoph Willibald Gluck(Alceste,Iphigenie auf Tauris),Mozart(Gräfin Almaviva,Donna Anna,Vitellia),Richard Strauss(Salome,Chrysothemis,Marschallin,Arabella,Ariadne),Richard Wagner(Senta,Elisabeth,Elsa,Eva,Sieglinde), Giuseppe Verdi(Aida,Elisabeth,Amelia,Desdemona) sowie die Titelpartie in PuccinisTosca und die Santuzza inMascagnisCavalleria rusticana. Neben den großen Sopranpartien aus Klassik und Romantik sang Zadek inErich Wolfgang KorngoldsDie tote Stadt,Gottfried von EinemsDantons Tod,Alban BergsAltenberg-Lieder (op. 4), inFranz SchmidtsDas Buch mit sieben Siegeln oder auch inGian Carlo MenottisThe Consul. Als Jüdin für das einstige Tätervolk zu singen, störte sie nicht, wie sie im Interview mit dem mdw-Magazin sagte: „Ich habe mich entschieden das Wiener Publikum zu lieben, sonst hätte ich nicht für sie singen können.“[5]

Gastspielreisen führten die Sopranistin an Opernhäuser in New York,[6] Moskau, London,[7] Rom, Berlin, München, Paris, Lissabon, San Francisco, Amsterdam. Sie war Gast bei den Festspielen in Salzburg,[8] Edinburgh,Glyndebourne[9] und beim Holland Festival. Ein besonderer Markstein ihres künstlerischen Wirkens war ihre Mitwirkung als Eurydice bei denSalzburger Festspielen in der Uraufführung (6. August 1949) vonCarl OrffsAntigonae.[10] Hilde Zadek gab außerdem Liederabende im In- und Ausland und wirkte solistisch bei Chor- und Orchesterkonzerten mit.

Von 1964 bis 1978 leitete Zadek die Gesangsabteilung amKonservatorium der Stadt Wien und arbeitete nach wie vor als Gesangspädagogin. Meisterkurse führten Zadek nach Karlsruhe und Jerusalem, in die Schweiz und nach Italien.

Der nach ihr benannteInternationale Hilde-Zadek-Gesangswettbewerb findet seit 1998 im zweijährlichen Turnus statt; seit 2003 in Zusammenarbeit mit derHildegard Zadek Stiftung, gegründet 1997 von der SopranistinMaria Venuti, und derUniversität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er entsprach der gesangspädagogischen Intention der Künstlerin, junge Begabungen zu fördern.

Grabstätte

Hilde Zadek wurde in einemEhrengrab auf demWiener Zentralfriedhof (Gruppe 33G, Nummer 12) beigesetzt.[11]

Schüler (Auswahl)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Ernennungen und Ehrungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Rollenverzeichnis

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

(chronologische Anordnung, Verzeichnis nach Maria Venuti:"Musik muss aus dem Herzen kommen". Hilde Zadek zum 100. Geburtstag. In:Musik in Baden-Württemberg. Jahrbuch 2017/18 24 [2018], S. 256–258)

Diskografie (Auswahl)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Hilde Zadek, Hamburger Archiv für Gesangskunst,Vol. 1 (Opernaufnahmen 1952–1964),Vol. 2 (Opernaufnahmen 1948–1962),Vol. 3 (Aufnahmen 1954–1960)

Oper/Operette

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Konzert/Lied

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur (Auswahl)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Hilde Zadek – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. focus.de
  2. Hilde Zadek - Munzinger Biographie. Abgerufen am 30. August 2021. 
  3. Besetzung vom 3. Februar 1947
  4. Hilde Zadeks Auftritte an derWiener Staatsoper
  5. Musik war immer ein Business. Abgerufen am 23. Februar 2019. 
  6. Hilde Zadeks Auftritte an der Metropolitan Opera in New York
  7. Aufführungen mit Hilde Zadek im Royal Opera House/Covent Garden in London
  8. Hilde Zadeks Auftritte bei den Salzburger Festspielen
  9. Hilde Zadeks Auftritte beim Glyndebourne Festival
  10. Uraufführungsbesetzung derAntigone bei den Salzburger Festspielen
  11. Grab von Hilde Zadek. In: knerger.de. Klaus Nerger, abgerufen am 3. Juni 2019. 
  12. Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Hilde Zadek in Wien, 19. April 2017
Personendaten
NAMEZadek, Hilde
ALTERNATIVNAMENZadek, Hildegard (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGdeutsch-österreichische Opern-, Operetten-, Lied- und Konzertsängerin in der Stimmlage Sopran
GEBURTSDATUM15. Dezember 1917
GEBURTSORTBromberg, Provinz Posen
STERBEDATUM21. Februar 2019
STERBEORTKarlsruhe
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hilde_Zadek&oldid=254859175
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp