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Heyne Verlag

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Heyne Verlag
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Gründung  15. Februar1934 inDresden
Sitz  München,Deutschland
Verlagsgruppe  Penguin Random House
Gattung  Belletristik,Sachbuch
Website  www.penguin.de

DerHeyne Verlag (früherWilhelm Heyne Verlag, Eigenschreibweise inVersalien) ist ein deutscherBuchverlag mitHauptsitz inMünchen.[1] Er zählt zu den bekanntestenVerlagsmarken und veröffentlicht Werke deutscher und internationalerBestsellerautoren. Dazu gehören beispielsweiseAmelie Fried undSabine Thiesler sowieJohn Grisham undStephen King.

Der Verlag wurde 1934 von Wilhelm Heyne inDresden gegründet und ist seit 1948 in München beheimatet. Ab 1960 führte sein SohnRolf Heyne das Geschäft weiter. Im Jahr 2000 wurde Heyne vom MedienkonzernAxel Springer übernommen und 2004 schließlich anBertelsmann verkauft. Heyne ist seitdem ein Teil derPenguin Random House Verlagsgruppe.

Geschichte

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Logo bis 2003

Gründung, Krieg und Wiederaufbau

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Wilhelm Heyne gründete den nach ihm benannten Verlag am 15. Februar 1934 inDresden.[2] 1940 erwarb Franz Schneekluth eineMinderheitsbeteiligung am Wilhelm Heyne Verlag, nachdem er bereits 1935 Leiter des Verlags geworden war. Während derLuftangriffe auf Dresden wurde das Verlagshaus in der Reichsstraße vollständig zerstört.[3]

Nach Kriegsende nahm man 1948 die Tätigkeit in München wieder auf, wobei Wilhelm Heyne zunächst nur 40 Prozent der Anteile am Verlag hielt.[4] Franz Schneekluth hatte nach dem Krieg den Vertrieb des Dresdner Stammhauses im Westen Deutschlands, gründete aber nachdem Wilhelm Heyne ebenfalls 1948 in den Westen wechselte einen eigenenSchneekluth-Verlag, wobei er auch einige Autoren des alten Heyne-Verlags weiter verlegte.

Wachstum mit Taschenbüchern

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1951 trat Rolf Heyne in den Wilhelm Heyne Verlag ein.[5] Im September 1958 startete das Taschenbuchprogramm mit vier Titeln:Johannes Mario Simmel:Ich gestehe alles;Daphne Du Maurier:Die Bucht des Franzosen;Reinhart Stalmann:Bis zur letzten Stunde;Antonio Corte:Die Schöne von Amalfi. Ab Oktober 1958 erschienen monatlich zwei Titel. Erster Cheflektor war Kurt Bernhard. 1960 übernahm Rolf Heyne dieGeschäftsführung des väterlichen Betriebs. 1960 erschien der ersteHeyne-Science-Fiction-Roman, im März 1960 der ersteHeyneWestern. Der erste Titel derHeyne Paperbacks («Seltene Werke der Weltliteratur») kam 1962 heraus, ein Jahr später startete die ReiheHeyne Anthologien mit dreizehn Kriminal-Stories. Das ersteHeyne Sachbuch war 1964John F. KennedysZivilcourage. Unter Führung Rolf Heynes wurde das Taschenbuch-Programm ausgebaut, nicht zuletzt durch Übernahmen.[6][7] Beispiele hierfür sind der Erwerb der Rechte an den Simenon-Krimis vonKiepenheuer & Witsch im Jahre 1966 und die Übernahme der Taschenbücher desKindler Verlags im selben Jahr. Dazu kamen Kooperationen, beispielsweise mit Bertelsmann und demHestia Verlag. 1967 startete die ReiheHeyne Romantic Thriller mitVirginia Coffman:Wolken über Schloss Barra, ein Jahr später die ReiheHeyne Exquisit Bücher mitBordellgeschichten der Weltliteratur. 1968 erschien die ReiheHeyne Lebendige Weltgeschichte das erste Mal.

1969 verstarb Wilhelm Heyne, sodass Rolf Heyne nun Alleingesellschafter war. 1970 wurde derMoewig Verlag anHeinrich Bauer Verlag verkauft, weil er nicht mehr zum Kerngeschäft passte. Das Wachstum des Unternehmens in den 1960er- und 1970er-Jahren führte schließlich zur Umwandlung desEinzelunternehmens in eine haftungsbeschränkteKommanditgesellschaft (GmbH & Co. KG) im Jahr 1982. Rolf Heyne warKommanditist mit einer Einlage von acht Millionen Mark.

Durch den Aufbau derCollection Rolf Heyne und weiteren Sonderproduktionen, wie die ReiheHeyne mini, stärkte der Verlag ab den frühen 1980er-Jahren sein Programm in den BereichenHardcover undPaperback.

Verkauf und Weiterverkauf

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In den 1990er-Jahren erwarb Heyne die VerlageZabert Sandmann undDiana. Dadurch erreichte das Unternehmen eine Größe, die es in den Fokus von Medienkonzernen wie Axel Springer, Bertelsmann und Holtzbrinck rückte.[8] Bertelsmann wurden die besten Chancen eingeräumt.[9] Rolf Heyne entschied sich jedoch kurz vor seinem Tod am 8. Dezember 2000 für die Veräußerung an Axel Springer,[10] um auf diese Weise die Kontinuität des Verlags sicherzustellen.[11] Die Collection Rolf Heyne war davon ausgenommen und wurde von Rolf Heynes WitweAnja Heyne weitergeführt.

Springer war bereits im Besitz derUllstein Buchverlage und baute nach dem Erwerb von Heyne dieVerlagsgruppe Ullstein Heyne List auf. Wenig später entschied der Konzern jedoch, sich aus strategischen Erwägungen vom Buchgeschäft zu trennen. Im Februar 2003 wollte die Bertelsmann-Tochter Random House die Verlage Ullstein Heyne List übernehmen, scheiterte jedoch am Widerstand derKartellbehörden.[12] Man befürchtete eine marktbeherrschende Stellung im Taschenbuch. Die Verlagsgruppe Random House sicherte sich schließlich nur den Wilhelm Heyne Verlag, währendBonnier die übrigen Teile der ehemaligen Verlagsgruppe Ullstein Heyne List übernahm.[13][14]

Aktuellere Ereignisse

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Im Rahmen der Übernahme wurde dieWilhelm Heyne Verlag Gesellschaft mit beschränkter Haftung auf die Muttergesellschaft verschmolzen.[15] Seitdem ist der Heyne Verlag ein Teil der Verlagsgruppe Random House, der im Buchhandel als eigenständiger Verlag behandelt wird.[16]

Im Juni 2022 kündigte der Verlag eine Umstrukturierung der Programme an. Imprints werden gestrichen, die Konzentration soll stärker auf der MarkeHeyne liegen.[17]

Programm

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Die zweite Gräfin (1970)

Erste Jahre

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Zu den ersten Autoren gehörtenReinhold Conrad Muschler („Die Unbekannte“),Werner Bergengruen („Die drei Falken“),Ernst Moritz Mungenast („Christoph Gadar“) undArthur-Heinz Lehmann („Rauhbautz will auch leben!“) sowie dieUS-amerikanische SchriftstellerinGwen Bristow mit „Tiefer Süden“.[4] Das Programm wurde 1966 um das WerkGeorges Simenons erweitert, das der Wilhelm Heyne Verlag vonKiepenheuer & Witsch erhalten hatte. 1976 begann mit „Winnetou I“ dieKarl-May-Reihe.[18]

Heyne-Reihen

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Früher organisierte der Heyne Verlag sein Programm in sogenannten Reihen, von denen insgesamt über 50 Stück existierten. Gegenstand einer Reihe waren neben einer Allgemeinen Romanreihe, vielfältige Sachbücher (z. B.Heyne Filmbibliothek,Heyne Koch- und Getränkebücher, Heyne Geschichte, Heyne Sprach- und Reiseführer, Heyne Report, Religion und Glaube, Mensch und Sexualität), verschiedene Genres (z. B.Heyne Science-fiction & Fantasy,Heyne Western, Heyne Liebesroman, Heyne Romantic Thriller, Märchen aus aller Welt,Heyne Lyrik, Heyne Exquisit mit erotischen Werken der Weltliteratur), Ratgeberbücher (z. B. Kompaktwissen, RatgeberEsoterik, Ratgeber fernöstliche Weisheiten), Sammlerbücher (Heyne Sammlerbibliothek), Sprach- und Reiseführer und Bücher zu Ereignissen (z. B.Heyne Jubiläumsreihe seit 1993).[19] 2014 waren sämtliche verfügbaren Werke in die KategorienSpannung,Unterhaltung für Frauen,Historische Programme,Das junge Programm,Fantasy & Science Fiction,Hardcore sowieSachbuch und Ratgeber gegliedert.

Aktuelles Programm

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Heyne veröffentlicht sowohlHardcover als auchTaschenbücher, zu den Autoren zählen beispielsweiseNicholas Sparks,Robert Harris,Amelie Fried,Sabine Thiesler,Wolfram Siebeck,John Grisham undStephen King.[20][21]

Literatur

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  • Hans Altenhein:Der Wilhelm Heyne Verlag in Dresden (1934 bis 1944). In:Aus dem Antiquariat.Nr. 1, 2015,S. 1–9. 
  • Günther Fetzer (Hrsg.):Wilhelm-Heyne-Verlag: 1934–1994. Die Bibliographie. Heyne, München 1994,ISBN 3-453-07948-5. 
  • Günther Fetzer (Hrsg.):30 Jahre Heyne-Taschenbücher: 1958–1988. Heyne, München 1988,ISBN 3-453-03206-3. 

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Sebastian Domsch:Echte Helden und echte Schweine. In:Die Tageszeitung. 23. August 2003 (taz.de [abgerufen am 25. Juni 2023]). 
  2. Hans-Michael Körner (Hrsg.), Bruno Jahn:Große Bayerische Biographische Enzyklopädie. Saur, München 2005,ISBN 978-3-598-11730-5, S. 855.
  3. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Band 157, 1990.
  4. abGünther Fetzer (Hrsg.):Wilhelm-Heyne-Verlag: 1934–1994. Die Bibliographie. Heyne, München 1994,ISBN 978-3-453-07948-9, S. 9.
  5. Matthias Gretzschel:Der Verleger Rolf Heyne ist 72-jährig in München gestorben. In:Hamburger Abendblatt. 9. Dezember 2000,S. 6. 
  6. Bertelsmann: Ein neues Kind für die Familie. In:Die Zeit.Nr. 11, 1977 (zeit.de [abgerufen am 25. Juni 2023]). 
  7. Verlage: Bertelsmann kooperiert mit Heyne. In:Der Spiegel. 10. November 1974 (spiegel.de [abgerufen am 4. November 2022]). 
  8. Großverlage an Heyne interessiert. In:Allgemeine Zeitung. 6. November 1998. 
  9. Auf dem Buchmarkt steht nächste Groß-Fusion bevor. In:Süddeutsche Zeitung. 5. November 1998,S. 1. 
  10. Nach schwerer Krankheit: Münchner Verleger Rolf Heyne gestorben. In:Der Spiegel. 8. Dezember 2000 (spiegel.de [abgerufen am 4. November 2022]). 
  11. Springer Verlag: Übernimmt Mehrheit am Heyne-Verlag. In: Manager Magazin. 6. Dezember 2000, abgerufen am 25. Juni 2023. 
  12. Random House: Fusion steht auf der Kippe. In: Manager Magazin. 22. Mai 2003, abgerufen am 4. November 2022. 
  13. Medien: Grünes Licht für Heyne-Übernahme. In: Frankfurter Allgemeine. 25. November 2003, abgerufen am 4. November 2022. 
  14. Nur Heyne bleibt: Random House verkauft Ullstein, List und Econ an die schwedische Verlagsgruppe Bonnier. In: Die Tageszeitung. 7. Oktober 2003, abgerufen am 23. Juni 2023. 
  15. Unternehmensregister. Abgerufen am 4. November 2022. 
  16. Adressbuch für den deutschsprachigen Buchhandel. MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels, Frankfurt am Main 2012,ISBN 978-3-7657-3229-4.
  17. Heyne Verlage werden umstrukturiert. Abgerufen am 15. Juni 2022. 
  18. Gert Ueding (Hrsg.), Klaus Rettner:Karl-May-Handbuch. Königshausen und Neumann, Würzburg 2001,ISBN 978-3-8260-1813-8, S. 128.
  19. Günther Fetzer (Hrsg.):Wilhelm-Heyne-Verlag: 1934–1994. Die Bibliographie. Heyne, München 1994,ISBN 978-3-453-07948-9, S. 600–602.
  20. Thriller-Urgestein fühlt sich im Gerichtssaal wohl. 31. August 2010, abgerufen am 4. November 2022 (deutsch). 
  21. Doppelte Erfolgsaussichten. 13. Juni 2013, abgerufen am 4. November 2022 (deutsch). 

48.13194444444411.621666666667Koordinaten:48° 7′ 55″ N,11° 37′ 18″ O

Normdaten (Körperschaft):GND:2026980-8(lobid,OGND,AKS) |VIAF:129659916
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