![]() Territorium imHeiligen Römischen Reich | |
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Herrschaft/Grafschaft/Herzogtum Arenberg | |
Wappen | |
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Alternativnamen | Aremberg |
Herrschaftsform | Monarchie |
Herrscher/ Regierung | Herr, 1549: Graf, 1567: Fürst, 1644: Herzog |
Heutige Region/en | DE-RP |
Reichskreis | kurrheinisch |
Hauptstädte/ Residenzen | Aremberg |
Dynastien | Haus Arenberg 1299:Mark 1547:Ligne |
Konfession/ Religionen | überwiegend katholisch |
Fläche | 122 km² (um 1800) |
Einwohner | 2.900 (um 1800)[1] |
Aufgegangen in | 1797:Frankreich 1815:Preußen |
DasHerzogtum Arenberg war ein Territorium imHeiligen Römischen Reich. Hervorgegangen ist es aus derHerrschaft Arenberg (späterGrafschaft Arenberg). Das Territorium bestand seit dem Mittelalter bis 1794/1801. Es ist zu unterscheiden vomHerzogtum Arenberg-Meppen der Folgezeit.
Benannt ist das Gebiet nach demAremberg am FlussAhr. Auf dem Berg befand sich eineBurg, deren Besitzer sich vonArenberg oder Aremberg nannten. Der Ort heißt heuteAremberg. Das Adelsgeschlecht nennt sich dagegen Arenberg.
Heinrich von Arenberg war 1166 Vizeburggraf und späterBurggraf imErzstift Köln. Diese Positionen vererbten sich auch auf die folgenden Generationen. Johann von Arenberg hat den Burggrafentitel 1279 an ErzbischofSiegfried von Westerburg verkauft. Er musste auch die Lehnshoheit der Erzbischöfe anerkennen. Am Ende des Jahrhunderts gelang es diese Ansprüche abzuweisen. Um das Jahr 1300 versuchten dieErzbischöfe von Trier und im 16. Jahrhundert dieHerzöge von Jülich vergeblich Rechte an dem Gebiet geltend zu machen. Spätestens am Ende des Jahrhunderts war das Gebiet alsAllod des Hauses Arenberg unumstritten.
Die ursprüngliche Familie war um 1280 ausgestorben. Der Name und die Herrschaft gingen auf eine Linie desGrafen von der Mark über.
Seit dem 14. und 15. Jahrhundert verlagerte sich der Schwerpunkt der Besitzungen der Familie an dieMaas und in die Gegend vonBrüssel. Die Stammlande verloren dagegen an Bedeutung. Die Spaltung der Familie in verschiedene Linien hatte indes keine Bedeutung für das Stammland.
Das Gebiet wurde um 1300 als „heyrschaf van Arnberch“ und 1417 als „das lande van Arnberg“ bezeichnet. Das Arenberger Land veränderte sich territorial vom Beginn bis ins 18. Jahrhundert kaum. Es grenzte anKurköln, das Herzogtum Jülich, Kurtrier und dieGrafschaft Blankenheim. Grenzfluss im Osten und Süden war der Fluss Ahr. Weniger klar war die Grenze im Norden und Westen. Daher kam es dort auch zeitweise zu Konflikten.
In unmittelbarer Umgebung der Burg lag das gefreite Burgdorf Aremberg. Größer warLommersdorf. Dort bestand ein Hauptgericht für die Herrschaft besetzt mit 21 Schöffen. Daneben bestanden untergeordnete Gerichte in Aremberg,Dorsel,Antweiler undMülheim. Die Einteilung in Gerichte war die einzige Verwaltungsgliederung des kleinen Landes. Neben dem gefreiten Tal Arenberg gab es 14 Orte oder Weiler. Außerhalb davon gab es weitere Mühlen und Höfe. Das Territorium war 1782 8.800 ha groß und hatte 2300 Einwohner. Zur Zeit desReichsdeputationshauptschlusses wurden 11 Dörfer mit 508 Häusern und 2918 Einwohnern gezählt.
Das Land wurde bis in das 17. Jahrhundert von einem Amtmann verwaltet. Danach trat ein Statthalter mit dem Sitz auf der Arenburg an diese Stelle.
Die Landwirtschaft in der Hocheifel war wenig ergiebig. Von großer Bedeutung für das Gebiet waren daher die Eisenerzgruben bei Lommersdorf,Freilingen undAntweiler. Diese lieferten die Rohstoffe für die Hütten inAhrhütte und Antweiler. Aus Bergbau und Eisenproduktion stammte der größte Teil der Einkünfte des Landes.[2]
Im Jahr 1509 wurde die Herrschaft zu einer Grafschaft erhoben. Diese wurde 1576 gefürstet. Als Demonstration ihrer landesherrlichen Stellung ließMargaretha von der Mark-Arenberg erstmals Münzen prägen. Nach dem Aussterben des Hauses Mark-Arenberg fiel Name und Besitz durch Heirat mit Margaretha von der Marck-Arenberg anJohann von Ligne aus dem freiherrlichen HausLigne. Im Jahr 1644 wurde das Gebiet zum Herzogtum erhoben. Die Titel bezogen sich dabei stets auf das Stammland, nicht auf die Besitzungen in den spanischen beziehungsweise österreichischen Niederlanden. Besitzer des Landes blieb bis zum Ende des Alten Reiches das Haus Arenberg. Lediglich zwischen 1450 und 1552 war es an das Haus Gymnich verpfändet. Das Gebiet blieb auch nach der Reformation katholisch.
Im Jahr 1794 wurde das Land von der französischen Revolutionsarmee besetzt. Der östliche Teil des Landes wurde demRhein-Moseldepartement, der westliche Teil demRoerdepartement zugeschlagen. Durch denFrieden von Lunéville am 9. Februar 1801 verlor das Haus Arenberg seinlinksrheinisches, südwestlich von Bonn in der Eifel gelegenes und bis dahin dem kurrheinischen Reichskreis angehöriges Herzogtum vollständig an Frankreich. Nach den Verlustaufstellungen umfasste es damals ein Gebiet von 4 Quadratmeilen, mit demFlecken Aremberg, 11 Dörfern, 508 Häusern und 2918 Einwohnern. Dazu gehörten als ältere Besitzungen die DörferAhrhütte,Antweiler,Dorsel,Eichenbach,Freilingen (Nieder- und Oberfreilingen), Frohnhofen,Lommersdorf,Mülheim,Ohlenhard,Reetz undWershofen, außerdem als spätere Erwerbungen dieGrafschaft Schleiden samt der Herrschaft Müringen, die HerrschaftenFleringen,Kasselburg,Saffenberg, die FreiherrschaftKommern mit einem Anteil an der HerrschaftMechernich, die VogteiGillenfeld und die Turmgüter zuAhrweiler.[3]
Als Entschädigung erhielt der Herzog im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses das bisherigeVest Recklinghausen und das Amt Meppen alsHerzogtum Arenberg-Meppen.