Hermann Riffart wurde als Sohn des Wagenfabrikanten Johann Hermann Riffart und dessen Ehefrau Catharina Riffart, geb. Zimmermann im November 1840 in Köln geborenen. Seine Architektenausbildung erfuhr er durchHeinrich Strack in Berlin[3] mit dortiger Aufnahme in denArchitektenverein in 1864.[4] Ab Anfang der 1870er Jahre wirkte Riffart als Baurat inDüsseldorf. Neben dem Gebäude der staatlichenKunstakademie Düsseldorf (1875–1879) plante er einen Wiederaufbau des durch Brand zerstörtenDüsseldorfer Residenzschlosses, der jedoch nicht realisiert wurde. 1875 beteiligte er sich am Wettbewerb um dieKunsthalle amFriedrichsplatz in Düsseldorf, welchen er gewann, der Bau wurde jedoch nicht umgesetzt.[5]
Am 3. Juli 1873 wurde sein Sohn Carl Maria Hermann in Düsseldorf geboren.[6] Dieser besuchte dasKönigliche Gymnasium, erhielt dort Unterricht im Baufach.[7] Im Juli 1877 wurde der Sohn Ferdinand Maria Hermann in Düsseldorf geboren.[8] Einer seiner Söhne wurde später Notar in Kevelaer. Im Dezember 1879 wurde Tochter Mathilde geboren.[9]
Sein bekanntester Schüler warBruno Schmitz, der nach dem Besuch der Bauklasse an der Kunstakademie vonWilhelm Lotz in 1874, vier Jahre im Atelier des Baumeisters arbeitete.[10][11]
Seit 1875 wohnte Riffart in der Capellstraße 38 (heute Kapellstraße).[12] Der Baumeister Hermann Joseph Havenith (* 5. März 1841 in London; † 10. August 1905 in Birstein), welcher ein Baugeschäft in Düsseldorf hatte[13], hatte den Neubau des Wohnhauses in 1873 erbaut (seit 1983 unter Denkmalschutz). Das Adressbuch Düsseldorf weist Hermann Riffart bis nach 1914 als Eigentümer des Hauses auf, wobei der Wohnort mit Kevelaer angegeben wird, vermutlich der seines Sohnes.[14]
Der Architekt Rudolf Custodis erwähnte 1882 in einem Aufruf an die Wähler den Kandidaten Riffarth wegen unnötiger Ausgaben der Stadt nicht zu wählen wie folgend: „Der Herr ist ein recht tüchtiger Regierungs-Baumeister; ist in Ägypten herumgereist und hat von den dortigen Verhältnissen recht schöne Eindrücke aufgenommen, wie das karrierte Kunstakademie-Gebäude ja jedem ad oculos demonstriert. (Das heißt auf Deutsch: „Wer hant bisher noch ken schöndere Kasern gesenn.“) Ebenso wie den Quadrat-Meter Kunstakademie haben wir von dieser Seite auch den laufenden Kilometer Kanal zu erwarten. (…).“[15]
1883 wurden Riffart's Architekturaquarelle in derGalerie Eduard Schulte auf derAlleestraße 42 ausgestellt.[16] 1889 ist Hermann Riffart in Düsseldorf als Privatbaumeister nachweisbar. Ende 1891 wurde er, seit Anfang der 1880er Jahre Stadtverordneter, mit dem Spiegel- und GemälderahmenfabrikantConzen so wie dem MalerErnst Bosch in den Vorstand derKunstgewerbeschule einberufen.[17] Zur Gründung desDüsseldorfer Architekten- und Ingenieur-Vereins war Riffart 1893 stellvertretender Vorsitzender, der Direktor der KunstgewerbeschuleHermann Stiller hatte den Vorsitz.[18]
Sohn Ferdinand Riffart, zeigte am 4. September 1919 an, dass der Regierungsbaumeister außer Diensten Hermann Riffart am 3. September 1919, zuletzt wohnhaft Marktstraße No. 25 in Kevelaer, Ehemann von Mathilde Ingenlath, verstorben sei.[19]
↑lt. „Personenstandsarchiv Rheinland - Dezernat R 4 der Abteilung Rheinland des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen“ im Zivilstandsregister der Oberbürgermeisterei Köln mit Geburtseintrag am 3. November 1840 (Nr. 2288/1840)
↑Karl Woermann:Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunstakademie. Düsseldorf 1880,S. 23
↑Versammlung am 18. Februar 1864. In:Zeitschrift für Bauwesen.Nr.11, 1864,Sp.597 (zlb.de – Aufnahme der Herren Leyfs, Lotz, Rychner, Bofs, v. Haselberg, Knebel, Riffart, Schultze, Biebendt, Almenröder und Steinbeck als Mitglieder des Vereins).
↑Lt. Schülerliste der Kunstakademie weilte Bruno Schmitz nur das Schuljahr 1874 in der Bauklasse von Wilhelm Lotz; NDB 23 (2007): „S. studierte 1874-78 an der Kunstakademie seiner Heimatstadt bei →Hermann Riffart (* 1840)“ ist recht kurz gefasst. ... H. Riffart hatte keinen Lehrauftrag an der KA, sondern war zu dieser Zeit mit der Planung der neuen Kunstakademie beschäftigt.
↑Capellstraße 38, Riffart, Baumeist., in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, II. Nachweis jedes einzelnen nummerierten Hauses, 1875, S. 13
↑Wähler!! laßt Euch durch keinen Kunstgriff täuschen. (Es ging um Anschlüsse an den Kanal der Düssel, für diese sich Riffart nicht gegen die Stadt ausgesprochen hatte.) In Düsseldorfer Volksblatt (No. 307) vom 14. November 1882. (uni-duesseldorf.de)
↑Architekten-Verein. Vorsitzender: Professor H. Stiller. Stellvertretender Vorsitzender: Baumeister Riffarth. InAdressbuch der Stadt Düsseldorf, 1893, Vereine S. 789 (uni-duesseldorf.de)
↑Siehe DFG-Viewer der Abteilung Rheinland, PA 3103 (Personenstandsregister Sterbefälle), Nr. 15086 (landesarchiv-nrw.de)
↑Wilfred Geominy:Das Akademische Kunstmuseum der Universität Bonn unter der Direktion von Reinhard Kekulé. John Benjamins Publishing, Amsterdam 1989,ISBN 90-6032-077-8, S. 107 und Fußnote 451 (online)