Henry Jarvis Raymond (*24. Januar1820 beiLima,New York; † 18. Juni1869 inNew York City) war einUS-amerikanischerPublizist undPolitiker (Republikanische Partei). 1851 gründete er dieNew York Times. Von 1850 bis 1851 war er Mitglied desStaatsparlaments von New York (zuletzt auch als dessen Präsident) und von 1854 bis 1856 dortVizegouverneur. Von 1864 bis 1866 führte er den Vorsitz seiner Partei, für die er von 1865 bis 1867 auch imUS-Repräsentantenhauses saß.
1840 absolvierte er dieUniversity of Vermont. Nach seinem Studium wurde Raymond für zehn Jahre Mitarbeiter vonHorace Greeley, der ab 1841 die ZeitungNew York Tribune herausgab. 1851 gründete Raymond zusammen mitGeorge E. Jones undEdward B. Wesley eine eigene Zeitung. Raymond war der Herausgeber (editor), Jones der Drucker (publisher), und Wesley der business manager. Am 18. September 1851 erschien im Verlag vonRaymond, Jones & Co. die erste Ausgabe derNew York Times (alsThe New York Daily Times). Raymond war bis zu seinem Tod Herausgeber und Haupteigentümer.
Raymond war Abgeordneter in derNew York State Assembly von 1850 bis 1851 und in letzterem Jahr auch deren Sprecher. Er unterstützte die Sichtweise des radikalen Anti-Sklaverei-Flügels derWhig Party im Norden. 1854 gewann er gegen Greeley die Wahl zumVizegouverneur. Das Amt hatte er zwei Jahre lang inne.
Zudem hatte er einen bedeutenden Anteil an der Bildung derRepublikanischen Partei und war die Adresse für jene Leute, die von der Versammlung der Republikaner am 22. Februar 1856 inPittsburgh aufgenommen wurden. Während desBürgerkrieges unterstützte er grundsätzlich die PolitikAbraham Lincolns, obwohl er dessen Zögern missbilligte. Er war einer der ersten, die darauf drängten, die Menschen aus demSüden mit Nachsicht und liberal zu behandeln. 1862 war er erneut Mitglied und Sprecher der New York State Assembly. 1865 war Raymond Delegierter zurRepublican National Convention und wurde zum Mitglied und Vorsitzenden desRepublican National Committee ernannt; darüber hinaus war er ein Mitglied desUS-Repräsentantenhauses von 1865 bis 1867.
Am 22. Dezember 1865 wandte er sich gegenThaddeus Stevens’ These von den „toten Staaten“ und argumentierte in Übereinstimmung mit dem Präsidenten, dass die Sezession null und nichtig sei und die Südstaaten keineswegs die Union verlassen hätten. Als Konsequenz dessen, trotz seiner Vormachtstellung in der Versammlung der Loyalisten (bzw. Nationalen Union) inPhiladelphia im August 1866 und trotz seiner Autorenschaft der – von der Versammlung herausgegebenen – Erklärung ihrer Prinzipien, verlor er den Rückhalt in seiner Partei. Er wurde des Komitee-Vorsitzes 1866 enthoben und 1867 wurde seine Nominierung alsBotschafter fürÖsterreich, die er bereits abgelehnt hatte, vom Senat zurückgewiesen. Im selben Jahr zog er sich vom öffentlichen Leben zurück und widmete sich nur noch seiner Zeitungsarbeit bis zu seinem Tod 1869. Raymond war ein fähiger öffentlicher Redner mit geschliffener Sprache; eine seiner wohlbekanntesten Reden war ein Gruß an denungarischen FührerLajos Kossuth, dessen Anliegen er flammend verteidigte. Aber sein größtes Werk bestand darin, den Stil und den Grundton des amerikanischen Journalismus zu erhöhen.
Raymonds verstarb am 18. Juni 1869 durch Schlaganfall und hinterließ seine Frau und drei Kinder.
Am 24. Oktober 1843 heiratet er Juliette Weaver (* 12. April 1822; † 13. Oktober 1914). Sie hatten vier Kinder.
Personendaten | |
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NAME | Raymond, Henry J. |
ALTERNATIVNAMEN | Raymond, Henry Jarvis (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Journalist |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1820 |
GEBURTSORT | beiLima, New York |
STERBEDATUM | 18. Juni 1869 |
STERBEORT | New York City |