Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Heinrich Sutermeister

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heinrich Sutermeister 1982

Heinrich Sutermeister (*12. August1910 inFeuerthalen; †16. März1995 inMorges[1]) war einSchweizer Komponist, der vor allem durch seine Opern bekannt wurde.

Leben

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Sutermeisters Eltern Maria Hunziker undFriedrich Sutermeister

Heinrich Sutermeister stammte aus einem reformierten Pfarrhaus; sein Heimatort warZofingen. Sein VaterFriedrich Sutermeister (1873–1934) war Sohn des Pädagogen und MärchensammlersOtto Sutermeister; seine Mutter hiess Marie Hunziker (1875–1947).

Sutermeister schrieb 1925 bis 1928 seine ersten Kompositionsversuche nieder. Nach dem Besuch desHumanistischen Gymnasiums in Basel studierte er zunächstGeschichte undPhilologie bzw.Germanistik undRomanistik an derUniversität Basel (und inParis). 1929 und 1930 begegnete er dort WerkenClaude Debussys undArthur Honeggers. Diese Begegnung, sein Philosophiestudium an derSorbonne sowie schliesslich ein Briefwechsel mitWalter Courvoisier in München bestimmten ihn, sich ganz der Musik zuzuwenden.[2]

Von 1931 bis 1934 absolvierte Sutermeister dieStaatliche Akademie der Tonkunst in München. Dort war er Schüler vonCarl Orff,Hans Pfitzner, Walter Courvoisier (Harmonielehre undKontrapunkt),Gustav Geierhaas,Li Stadelmann,Hugo Röhr (Dirigieren) undFritz Büchtger (Absolutorium).

Freischaffender Komponist

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Nach seinem praktischen Lehrjahr 1934 bis 1935 als Solo-Korrepetitor amStadttheater Bern lebte er ab 1935 als freischaffender Komponist. «Sutermeister fand früh zu einer eigenen musikalischen Sprache, und seine Vorliebe zur Literaturoper schlug sich in einem sensiblen Umgang mit den literarischen Vorlagen nieder.»[3]

1936 wurde vonRadio Bern erstmals seine FunkoperDie schwarze Spinne gesendet. Neben Rundfunk- und Fernsehopern folgten in den weiteren Jahren Werke für Orchester, Sologesang, Chor, dazu Kammer- und Konzertmusik sowie seine Opern.

Der Durchbruch gelang ihm mit seiner Shakespeare-OperRomeo und Julia, die 1940 an derDresdner Staatsoper (Semperoper) unter der Leitung vonKarl Böhm uraufgeführt und bald danach in fünf Sprachen übersetzt wurde. 1942 folgte die OperDie Zauberinsel, auch in der Semperoper unter der Leitung von Böhm uraufgeführt. Im Auftrag vonHeinz Tietjen und unter dem Eindruck der Kriegsjahre wurde 1946 die OperNiobe imStadttheater Zürich und 1948 die OperRaskolnikoff an derKöniglichen Oper Stockholm uraufgeführt. Letzteres Werk «fand unter der szenischen und musikalischen LeitungIssay Dobrowens auch Eingang in dieMailänder Scala».[2] Das Libretto zuRaskolnikoff schrieb sein BruderPeter Sutermeister. 1951 wurde seine OperDer rote Stiefel uraufgeführt. Sutermeisters bedeutendstes ChorwerkMissa da Requiem wurde 1952 vonHerbert von Karajan in Rom aufgeführt. Es folgten weitere musikdramatische Werke, wie zum Beispiel die amStadttheater Basel 1958 uraufgeführte OperTitus Feuerfuchs, die auch an derBrüsseler Weltausstellung 1958 aufgeführt wurde.[2] 1967 wurde am Opernhaus ZürichMadame Bovary mitAnneliese Rothenberger in der Titelrolle uraufgeführt.

Von 1958 bis 1980 war Sutermeister Präsident der Schweizerischen UrheberrechtsgesellschaftMechanlizenz (ab 1980SUISA). Von 1963 bis 1975 unterrichtete er freie Komposition an derMusikhochschule Hannover.[4] 1985 wurde Sutermeisters letzte OperKönig Bérenger I amCuvilliés-Theater München unter der musikalischen Leitung vonWolfgang Sawallisch uraufgeführt.

Sutermeister komponierte zehn sehr erfolgreicheOpern, ein Ballett, zweiDivertimenti, dreiKammerserenaden, mehrere Instrumentalkonzerte,kammermusikalische Werke,Kantaten,Chöre undLieder. «Sein kompositorisches Werk, in dem er seinem VorbildGiuseppe Verdi und Anregungen durch Carl Orff undWerner Egk aus der Münchner Studienzeit folgt, zeigt einen untrüglichen dramatischen Instinkt, sein vokalesŒuvre zudem einen ausgeprägten literarischen Geschmack.»[2]

Seine Musikhandschriften befinden sich in derZentralbibliothek Zürich.[2] 2010 wurde er zum 100. Geburtstag, zusammen mitRolf Liebermann, mit einerBriefmarke geehrt.

Zitat

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

„Wie wir die Welt der Töne unserem Gegenwartsempfinden dienstlich machen wollen, das soll unser persönlichstes Anliegen bleiben. Aber auch hier gilt es, das Bildnis des Menschen musikalisch zu erwärmen und zu durchleuchten. Noch heute verfügen wir Komponisten über eine ungeheure Macht, die wir, zu getreuen Händen übernommen, beherrscht und weise auszuüben haben. Seien wir uns doch dieser Verantwortung bewusst und versuchen wir, die Verkrampfung in kurzsichtigen Machtpositionen und Gruppenbildungen, die das gegenwärtige Weltbid unheilvoll beherrschen, mit der Macht der Töne zu lockern und zu lösen.“[2]

Werke (Auswahl)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Divertimento Nr. 1 für Streichorchester, 1936, rev. 1960
  • Max und Moritz, Ballett nachWilhelm Busch
  • Die schwarze Spinne, Funkoper nachJeremias Gotthelf, 1936, szenische Fassung 1949
  • Romeo und Julia, Oper nachWilliam Shakespeare, 1940
  • Die Zauberinsel, Oper nach Shakespeare, 1942
  • 1. Klavierkonzert, 1943
  • Niobe, Monodram, 1946
  • Capriccio für Klarinette solo, 1946
  • Raskolnikoff, Oper nachFjodor Michailowitsch Dostojewski, 1948
  • Die Alpen, Fantasie über Schweizer Volkslieder, 1948
  • Serenade Nr. 1, für 2 Klarinetten, Trompete und Fagott, 1949
  • Die Füsse im Feuer, 1950
  • Das Fingerhütchen, 1950
  • Der rote Stiefel, Oper, 1951
  • 2. Klavierkonzert, 1953
  • Missa da Requiem, 1953, Uraufführung:RAI Mailand, Sopran:Elisabeth Schwarzkopf, Leitung:Herbert von Karajan
  • 1. Cellokonzert, 1954–55
  • Titus Feuerfuchs oder Die Liebe, Tücke und Perücke, burleske Oper, 1958
  • Seraphine oder Die stumme Apothekerin, Opera buffa nach einem Text vonRabelais, 1959
  • Divertimento Nr. 2 für Orchester, 1960
  • Serenade Nr. 2, Bläsersextett für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn und Trompete in C (1961)
  • 3. Klavierkonzert, 1961–62
  • Das Gespenst von Canterville, Spiel mit Musik für das Fernsehen nachOscar Wilde, 1962–63
  • Poème funèbre – En mémoire de Paul Hindemith, für Streichorchester, 1965
  • Omnia ad Unum, Kantate, 1965–66
  • Madame Bovary, Oper nachGustave Flaubert, 1967
  • Sérénade pour Montreux, für Kammerorchester, 1970
  • 2. Cellokonzert, 1971, komponiert fürEsther Nyffenegger, die es unterWolfgang Sawallisch 1975 in Genf und 1989 am Tag der Maueröffnung in der Konzerthalle am Gendarmenplatz in Ostberlin spielte[5]
  • Te Deum, 1975
  • Klarinettenkonzert, 1975–76
  • Consolatio philosophiae, Scène dramatique, 1979
  • König Bérenger I., Oper nachDer König stirbt vonEugène Ionesco, 1985
  • Gloria für gemischten Chor, Sopran solo und Orchester, 1988

Auszeichnungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Ingrid Bigler-Marschall: Heinrich Sutermeister. In:Andreas Kotte (Hrsg.):Theaterlexikon der Schweiz. Band 3, Chronos, Zürich 2005,ISBN 3-0340-0715-9, S. 1781 f.
  • Günter Birkner:Heinrich Sutermeister, der Weg des Bühnenkomponisten. Zürich 1985 (mit Werkverzeichnis; =169. Neujahrsblatt derAllgemeinen Musikgesellschaft Zürich auf das Jahr 1985).
  • Charlotte Dach:Heinrich Sutermeister. In:Der Bund, 12. August 1960.
  • Diether de la Motte:Heinrich Sutermeister. In:Der Chordirigent, April 1960.
  • Hans Ehringer:Drei Gespräche mit Heinrich Sutermeister. In:Schweizer Musikzeitung, September 1958, Jahrgang 98, Nr. 9.
  • Henri Jaton:Heinrich Sutermeister, compositeur lyrique. In:Schweizerische Musikzeitung, September 1958, Jahrgang 98, Nr. 9.
  • Dino Larese:Heinrich Sutermeister. Amriswil 1972.
  • Dino Larese:Begegnung mit Schweizer Komponisten. Amriswil 1974, S. 49–57.
  • SUISA (Hrsg.):Schweizer Komponisten unserer Zeit: Biographien, Werkverzeichnisse mit Diskographie und Bibliographie. Amadeus, Winterthur 1993,ISBN 3-905049-05-8.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Heinrich Sutermeister – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Heinrich Sutermeister by Schott. issuu.com, S. 5.
  2. abcdefNachlassverzeichnis (PDF; 118 kB). Musikabteilung der Zentralbibliothek Zürich.
  3. Christine Wyss: Sutermeister, Heinrich. In:Historisches Lexikon der Schweiz.
  4. Heinrich Sutermeister. Website desSchott-Verlages; Biografie und Werkverzeichnis.
  5. Ernst Kern:Sehen – Denken – Handeln eines Chirurgen im 20. Jahrhundert. ecomed, Landsberg am Lech 2000,ISBN 3-609-20149-5, S. 325 f. und 336.
Personendaten
NAMESutermeister, Heinrich
KURZBESCHREIBUNGSchweizer Komponist
GEBURTSDATUM12. August 1910
GEBURTSORTFeuerthalen
STERBEDATUM16. März 1995
STERBEORTMorges
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heinrich_Sutermeister&oldid=248092678
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp