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Han Bennink

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Han Bennink mit dem Wessel-Ilcken-Preis (Foto:Jack de Nijs, 1967)

Hendrikus Johannes „Han“ Bennink (*17. April1942 inZaandam,Niederlande) ist ein niederländischerSchlagzeuger und Multiinstrumentalist. Der Musiker, der das Schlagzeug immer wieder auch um Gegenstände des Alltags erweitert oder auf einem extrem reduziertem Set gespielt hat, war wesentlich an der Entwicklung desFree Jazz europäischer Prägung beteiligt und hat seinen Auftritten auch theatralische und parodistische Wirkungen abgewonnen.

Leben und Wirken

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Bennink, Sohn eines klassisch ausgebildeten Schlagzeugers, erlernte sein Instrument dennoch alsAutodidakt. Bald spielte er alle Arten von Musik, u. a. auch Jazz, zunächst imAccoustic Swing Duo mit seinem BruderPeter, dann vor allem mitMisha Mengelberg. 1964 begleiteten er, Mengelberg undJacques ScholsEric Dolphy auf Konzerten in den Niederlanden (AlbumLast Date). Weiter trat er mitDon Byas oderBen Webster auf. Außerdem war er Mitglied in einem Quartett um Mengelberg und den AltsaxophonistenPiet Noordijk, das 1966 auf demNewport Jazz Festival spielte. 1967 spielte er mitSonny Rollins (Rollins in Holland); im selben Jahr erhielt er denWessel-Ilken-Preis als bester niederländischer Jazzmusiker.

Han Bennink (NDR Jazzworkshop 1972)

Eng verknüpft mit Benninks eigener Karriere ist die Ausrichtung und Entwicklung desFree Jazz in Holland; gemeinsam mit Mengelberg undWillem Breuker, mit dem er sowohl im Duo als auch (bis 1973) größeren Formationen arbeitete, gründete er denInstant Composers Pool, der bis heute als musikereigenes Label fungiert. Ende der 1960er Jahre transformierte er seine Erfahrungen mit den traditionelleren Spielformen des Jazz in einen Schlagzeugstil, der „swing unddrive einschließt und doch zugleich auf paradoxe Weise in Frage stellt.“ Dabei nähert sich der Musiker seinem – zwischenzeitlich auch um Blasinstrumente und Bratsche erweiterten – Instrumentarium in der Haltung „des Forschers und Erfinders, der durch den experimentellen Umgang mit den Dingen ergründet, was man damit alles machen kann.“[1]

1971 war Bennink mitDon Cherry in Europa auf Konzertreise und trat bei denBerliner Jazztagen auf. Er festigte seine international Bekanntheit im TrioBrötzmann/Van Hove/Bennink, das zwischen 1970 und 1975 regelmäßig zusammenspielte (zunächst auch teilweise erweitert umAlbert Mangelsdorff). Dann arbeitete er mitDerek Baileys ImprovisationsplattformCompany (seit 1976) sowie mit zahlreichen anderen Avantgarde-Formationen zusammen. Auch konzentrierte er sich auf Solo-Performances (LPsHan Bennink Solo, 1978 undTempo Comodo, 1982) und vor allem auf Auftritte im Duo: Es entstanden Duo-Aufnahmen mit Bailey, Brötzmann,Eugene Chadbourne,Steve Beresford,Myra Melford,Dave Douglas,Cecil Taylor,Irène Schweizer,Ellery Eskelin und immer wieder mit Misha Mengelberg. Er ist aber auch mitArt Hodes,Tom Cora,Lee Konitz,Major Holley,Sonny Rollins,Conny Bauer,Johnny Griffin,Von Freeman oderPercy Sledge aufgetreten.

Bennik und Mengelberg haben immer wieder dasICP-Orchestra zusammengerufen, in dem vor allemAmsterdamer Musiker in einer mittelgroßen Besetzung miteinander spielen. Weitere Gruppen waren das TrioClusone 3 mitMichael Moore undErnst Reijseger, sowie die Trios mitRay Anderson undChristy Doran sowie seit 2008 mit KlarinettistJoachim Badenhorst und PianistSimon Toldam und das BBG-Trio mitMichiel Borstlap undErnst Glerum. Bennink trat gelegentlich auch mit derPunkbandThe Ex und im Quartett vonTobias Delius auf. 2023 erhielt er den angesehenenEdison-Oeuvreprijs für sein Lebenswerk.[2]

Han Bennink (2005 imclub W71)

Als ausgebildeterGrafiker gestaltete Bennink dieCover zahlreicherSchallplatten undCDs.

Preise und Auszeichnungen

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Bennink erhielt 1967 denWessel Ilcken-Preis und 2008 denHans-Koller-Preis (in der Kategorie „European Jazz Prize“). 2023 wurde ihm derEdison-Œuvre-Preis in der Kategorie „Jazz“ verliehen.

Han Bennink spielt auf dem Bühnenboden (INNtöne Jazzfestival 2019)

Literatur

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Weblinks

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Commons: Han Bennink – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ekkehard JostEuropas Jazz 1960-80, Frankfurt am Main 1987, S. 123f.
  2. Nitish Verma: Edison Oeuvreprijs 2023: Violinist André Rieu and Drummer Han Bennink Bag Prestigious Awards. In: BNN. 11. Oktober 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023. 
Personendaten
NAMEBennink, Han
ALTERNATIVNAMENBennink, Hendrikus Johannes
KURZBESCHREIBUNGniederländischer Schlagzeuger und Multiinstrumentalist
GEBURTSDATUM17. April 1942
GEBURTSORTZaandam, Niederlande
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