In derMaßtheorie, einem Teilgebiet derMathematik, das sich mit der Verallgemeinerung von Volumenbegriffen beschäftigt, beschreibt dieHahn-Jordan-Zerlegung, wie man einsigniertes Maß in einen negativen und einen positiven Teil zerlegen kann. Teilweise wird die Zerlegung auch als zwei separate Aussagen angegeben, man nennt sie dann denHahnschen Zerlegungssatz und denJordanschen Zerlegungssatz. Die beiden Sätze sind eng miteinander verbunden. Der Hahnsche Zerlegungssatz wurde vonHans Hahn 1921 bewiesen, die Benennung des Jordanschen Zerlegungssatzes bezieht sich aufMarie Ennemond Camille Jordan, der1881 gezeigt hat, dass sich eineFunktionbeschränkter Variation als Differenz zweiermonoton wachsender Funktionen darstellen lässt.
Sei einMessraum und einsigniertes Maß auf diesem Messraum.
Dann existiert einePartition der Grundmenge in einepositive Menge und einenegative Menge, also und.
Die Zerlegung des Grundraumes ist bis auf eine-Nullmenge eindeutig. Ist also eine weitere Hahn-Zerlegung, so ist und. Dabei bezeichnet diesymmetrische Differenz.
Mittels des Hahnschen Zerlegungssatzes lassen sich dieVariation, diepositive Variation und dienegative Variation definieren. Die Variation wird teils auchTotalvariation odertotale Variation genannt. Diese Bezeichnung ist jedoch zweideutig, da sie teilweise auch für die aus der Variation konstruierte Norm, dieTotalvariationsnorm, verwendet wird.
Ist ein signiertes Maß mit Hahn-Zerlegung, so heißt
diepositive Variation von,
dienegative Variation von und
dieVariation von.
Der Jordansche Zerlegungssatz fasst noch einmal die Zerlegung des signierten Maßes zusammen. Er lautet: ist ein signiertes Maß, so ist
und und sind singulär zueinander, also.
Gegeben sei dersignierte Maßraum mit und mit und. Es ist und.
ist ein signiertes Maß; und sind Maße. Die Mengenfunktion ist nicht additiv und darf nicht mit der Totalvariation verwechselt werden. Die Totalvariationsnorm des signierten Maßes ist.