HP Palm Inc. | |
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Rechtsform | Incorporated |
Gründung | 1992 |
Sitz | Sunnyvale,Kalifornien,USA |
Leitung | Jon Rubinstein (CEO) |
Mitarbeiterzahl | 939 (31. Mai 2009)[1] |
Umsatz | 735,872 Mio.US-Dollar (2009)[1] |
Branche | Computer |
Website | www.palm.com |
Das UnternehmenPalm Inc. war einUS-amerikanischer Hersteller vonPDAs (Personal Digital Assistant) undSmartphones. Im April 2010 wurde Palm vonHewlett-Packard übernommen. Seit Oktober 2010 firmierte das Unternehmen daher unter dem NamenHP Palm. Mittlerweile wurde Palm seitens HP aufgegeben. 2015 verkaufte HP die Namensrechte an den chinesischen Electronic-KonzernTCL Corporation.
Palm wurde 1992 vonJeff Hawkins,Ed Colligan undDonna Dubinsky gegründet. Das Kapital zur Gründung des Unternehmens stammte u. a. vonTandy. Palm gewann nach und nach neben Tandy weitere Partner, wieCasio,GeoWorks oderAOL. Das erste Produkt von Palm war der Zoomer, der im Oktober 1993 kurz nach dem vergleichbarenNewton vonApple auf den Markt kam. Der Zoomer war ein Flop auf dem neu entstehendenPDA-Markt und die Partner von Palm verloren das Interesse. Durch den Misserfolg des Zoomer und die Entwicklung eines Nachfolgers in finanzielle Schwierigkeiten geraten, wurde Palm 1996 vonU.S. Robotics für 44 Millionen US-Dollar übernommen und konnte, da nun wieder Kapital vorhanden war, noch im April desselben Jahres den „Pilot“ auf den Markt bringen. Im März 1997 kaufte3Com US Robotics für 7,8 Milliarden US-Dollar und damit auch Palm. Ab Dezember 1997 war es auch anderen Unternehmen möglich, das BetriebssystemPalm OS zu lizenzieren. Im März 2000 wurde die Palm Inc. an der Börse gelistet. Seit August 2003 hieß die Hardware-Abteilung von PalmpalmOne. Die Software-Abteilung, die Palm OS entwickelt hatte, wurde in ein unabhängiges Unternehmen namensPalmSource ausgelagert. Diese Abspaltung erfolgte nicht im Streit, sondern war seit längerer Zeit geplant. Seit Anfang Juli 2005 firmiert das Unternehmen wieder unter dem Namen palm, Inc. Ende April 2010 übernahm HP Palm, Inc. für eine Summe von 1,2 Milliarden US-Dollar (914 Millionen Euro).[2]
Palm hat die Form der stiftgesteuerten Taschencomputer miterfunden und hatte für lange Zeit ein Quasi-Monopol. Die Palm-Geräte zeichneten sich durch ein einfach zu erlernendes und ressourcenschonendesBetriebssystem und über einen langen Zeitraum nahezu unveränderte Hardware aus. Nahezu der komplette Handheld-Markt wurde von den von Palm entwickelten Geräten oder von Geräten anderer Firmen, die das Palm-Betriebssystem verwendeten, beherrscht.
Das änderte sich, als Microsoft nach der Jahrtausendwende Anstalten machte, mit seinenPocket PCs den Handheld-Markt umzukrempeln. Waren die ersten Geräte noch fehleranfällig und etwas teuer, so gelang es im zweiten Anlauf doch, mit verbesserten Geräten vonCasio,HP,Compaq und vielen anderen Herstellern in den Markt einzudringen.
Im Unterschied zur damals minimalen Ausstattung der Palm-Handhelds boten die Pocket PCs schnelle Prozessoren, viel Farbe, Sound und ein Windows-ähnliches Betriebssystem. Die Pocket PCs begannen Palm die Marktanteile abzunehmen.
Daraufhin erschien mit demTungsten T der erste Palm-OS-5-Handheld. Er bot ein hochauflösendesFarbdisplay, einen schnellen Prozessor und „richtigen“ Sound (im Gegensatz zu den Piepstönen früherer Palms). Zuvor hatte bereitsSony mit denClié-Handhelds Geräte mit besserem Display, Sound und einer für Multimedia-Anwendungen modifizierten Version von Palm OS auf den Markt gebracht.
Der Tungsten T markierte den Anfang einer kompletten Modernisierung der Palm-Produktpalette. Die alten Palms aus der m- und III-Serie wurden komplett von einem zweigeteilten Angebot aus Tungsten und Zire verdrängt. Alle Geräte boten nun einenARM-Prozessor mit Taktfrequenzen zwischen 200 und 400 MHz, einen Erweiterungsslot für SD-/MMC-Cards und das aktuelle Betriebssystem. Bis auf den Zire 31 und dem Z22, deren Farbdisplays nur eine Auflösung von 160×160px boten, arbeiteten alle Geräte mit einem hochauflösenden Farbbildschirm.
Im Oktober 2004 fusionierte Palm mit der von den Gründern von Palm gegründeten FirmaHandspring. Handspring entwickelte aus Palm-PDAs den Handspring Treo, eine an mobiler Kommunikation ausgerichtete Handheld-Serie, von denen fast alle ein eingebautes Mobiltelefon hatten. Das Flaggschiff-Produkt Handsprings, derTreo, war eines der ersten Smartphones, wurde von Palm weiterentwickelt und Anfang 2006 auch in einer Variante mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Mobile 5.0 auf den Markt gebracht.
Da die letzte öffentliche Version 5.4 von Palm OS, die mittlerweile in Garnet umbenannt wurde, einige technische Beschränkungen hatte, die unter anderem die Nutzung von Technologien wieUMTS oderWLAN schwierig machten, konnte die Hardware-Ausstattung der neueren Palm-Geräte kaum mit der anderer Hersteller, die Windows Mobile lizenzierten, mithalten. Hinzu kam als neuer Konkurrent dasApple iPhone.
Um wieder größere Marktanteile zu erlangen, setzte Palm auf das neuentwickelte BetriebssystemWebOS, das den ArbeitsnamenNova hatte. Auf derCES 2009 gab Palm erste Details dazu bekannt und stellte als erstes Gerät mit dem Betriebssystem denPalm Pre vor.
Die Verkaufszahlen des Pre blieben weit hinter den Erwartungen zurück, was zwischen Herbst 2009 und Frühjahr 2010 zu einem Einbruch des Aktienkurses um 69 % sowie zu Übernahmegerüchten führte.[3] Am 19. April 2010 wurde bekannt, dass Palms SoftwarechefMichael Abbot das Unternehmen verlassen würde.[4] Einen Tag später meldete dasWall Street Journal, dass die große US-HandelsketteRadioShack ab sofort keine Palm-Produkte mehr im Sortiment habe.[5] Knapp eine Woche später, am 28. April 2010, gaben Hewlett-Packard und Palm offiziell bekannt, dass HP Palm aufkaufen werde.
Der Palm Pilot war der erstePDA von Palm, welcher im Jahr 1996 erschien. Das Gerät war auf Stiftbedienung ausgelegt und besaß deshalb keine eigene Tastatur. Das eigens für das Gerät entwickelte Palm OS lief auf einemMotorola-Dragonball-Prozessor. Zur Verfügung standen anfangs je nach Modell zwischen 256 kB bis 512 kB RAM. Ab 1997 fertigteIBM Palm Pilots in Lizenz unter dem Namen „WorkPad“.
Ende des Jahres 2000 brachte Palm das Modell m100 heraus, welcher zusammen mit dem Anfang 2001 erschienen m105 als Einsteigermodell vermarktet wurde. Die mit einemmonochromen Display ausgestatteten PDAs arbeiteten wie zuvor schon die Palm Pilot Modelle mit einem Motorola Dragonball-Prozessor. Später folgten der Palm m125 und m130 mit einer höheren Taktfrequenz, einer neueren Version des PalmOS und einem farbigen Display (nur m130).
Im Jahr 2002 startete Palm mit dem Tungsten T eine neue Modellreihe, die sich vorwiegend an Business-Kunden richtete. Meist waren die Modelle mitBluetooth oderWLAN sowie mit einemhochauflösenden Bildschirm ausgestattet. Die E-Modelle innerhalb der Tungsten-Serie gehörten zur Einstiegsklasse der Businesshandhelds, während die T-, C- und W-Modelle Businessnutzer mit höheren Ansprüchen ansprechen sollten. Das letzte Produkt aus der Tungsten-Serie ist der Palm T|X, welcher mit 128 MBRAM und einem 312-MHz-XScale-Prozessor das Spitzenmodell der Reihe darstellte.
Die ersten Trēo-Modelle wurden noch von der FirmaHandspring hergestellt. Später fusionierte Handspring mit Palm; die beiden Firmen bildeten das Unternehmen palmOne. Der überwiegende Teil der verschiedenen Trēo-Modelle verfügte über ein Telefonmodem, sodass mit diesen Geräten auch telefoniert werden konnte. Anfangs setzten sowohl Handspring als auch palmOne auf PalmOS, später gab es parallel zu dessen Nutzung auch Geräte mitWindows Mobile. Das erste Modell mit dem Betriebssystem vonMicrosoft war der Trēo 700w, welcher Anfang 2006 auf den Markt gebracht wurde. Das letzte Produkt aus der Trēo-Linie war der Trēo Pro, welcher 2008 erschien.
Das Palm LifeDrive ist ein PDA, welcher 2005 auf den Markt kam und als erstes Palm-Gerät WLAN und Bluetooth zusammen bot. Der verbauteARM-Prozessor taktete mit 416 MHz. Als Betriebssystem kam PalmOS in der Version 5.4 zum Einsatz. Anders als alle anderen Handhelds besitzt dieses Gerät eineFestplatte zum Speichern von Daten, wodurch eine höhere Speicherkapazität erreicht werden konnte. Dies wirkte sich allerdings negativ auf Zugriffszeiten und Akkulaufzeit aus. Das Gerät wurde bis Anfang 2007 hergestellt.
Das Palm Pre kam in den USA am 6. Juli 2009 auf den Markt. Die US-Ausgabe war als CDMA-Gerät nicht kompatibel mit europäischen Mobilfunknetzen. Eine Version des Pre als GSM/UMTS-Gerät wurde ab dem 13. Oktober 2009 vono2 in einigen europäischen Ländern, darunter Deutschland, eingeführt. Das Gerät ist dabei sowohl ohne als auch mit Vertrag erhältlich.
Auf dem Smartphone wird das von Palm entwickelte BetriebssystemwebOS verwendet. Dieses wird von einem mit 500 MHz getaktetenSystem-on-a-Chip vonTexas Instruments angetrieben. Als Arbeitsspeicher stehen 256 MB RAM und als Datenspeicher 8 GB internerFlash-Speicher zur Verfügung. Im Gegensatz zu vielen anderen Smartphones besitzt der Pre eine vertikal ausfahrbare Tastatur. Der 3,1 Zoll großekapazitive Touchscreen löst mit 320×480 Pixeln auf und unterstütztMulti-Touch.
Auf derConsumer Electronics Show 2010 kündigte Palm das Pre Plus an. Dieses Gerät hat im Vergleich zu seinem Vorgänger ein leicht verändertes Design und eine bessere Verarbeitung. Außerdem wurde die Kapazität des internen Speichers auf 16 GB und des RAMs auf 512 MB jeweils verdoppelt.
Im Oktober 2010 stellte HP Palm das/den Pre 2 offiziell vor. Es stellte die dritte Generation des Palm Pre dar und lief als erstes Gerät mit webOS in der Version 2.0. Der Prozessortakt wurde auf 1 GHz erhöht und die Kameraauflösung auf 5Megapixel erhöht. Außerdem wurde das Design wieder leicht verändert. Statt der abgerundeten Oberfläche der Vorgängermodelle war beim Pre 2 eine flache Vorderseite aus besonders kratzfestemGorilla Glass verbaut.[16]
Im Februar wurde das/der Pre 3 für den Sommer 2011 offiziell angekündigt. Zu den wesentlichen Weiterentwicklungen gegenüber dem im deutschsprachigen Raum nicht vertriebenen Pre 2 gehört eine Frontkamera, welche Video-Telefonate ermöglicht, sowie ein 1,4 GHz-Prozessor.[17]
Im September 2009 kündigte Palm über sein Blog das Palm Pixi an.[18]Es fungierte als Low-Cost-Gerät und richtete sich vor allem anSmartphone-Einsteiger. Das Display ist mit 2,6 Zoll etwas kleiner als der des Palm Pre und löst 320 × 400 Pixel auf. Im Gegensatz zum Pre unterstützt das Pixi kein WLAN. Das Gerät ist nur über den amerikanischen MobilfunkanbieterSprint verfügbar.
Auf derConsumer Electronics Show 2010 kündigte Palm das Pixi Plus mit WLAN an. Außerdem gibt es die Möglichkeit, das Pixi Plus in einen WLAN-Hot Spot für bis zu fünf Geräte gleichzeitig zu verwandeln.
Zeitgleich mit dem Pre 3 wurde das HP Veer mit einem 800-MHz-Prozessor und einem Display mit 2,6 Zoll Diagonale angekündigt. Es hat wie das Pre eine ausziehbare QWERTZ-Tastatur und soll das Pixi ersetzen.[19]
Ebenfalls im Februar 2011 kündigte HP das TouchPad für Sommer 2011 an. Das TouchPad ist einTablet mit einem 9,7-Zoll-Display und einemDual-Core-Prozessor mit 1,2 GHz, welches unter WebOS läuft.
Im Jahr 2001 verschickten US-Anwälte in Palms Auftrag Briefe an Betreiber von Internetseiten, die das Wort „Palm“ in ihrer URL verwendeten.[20] 2008 mussten mehrere Softwareentwickler ihre Websites in den USA umbenennen. Das deutsche PalmWiki konnte nach Einigung mit Palm den Namen behalten.