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Grube Gouley

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Grube Gouley
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Postkarte der Grube Gouley um 1900
AbbautechnikUntertagebau
Förderung/Jahrmax. = 830.500 t
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betreibende GesellschaftEschweiler Bergwerksverein
Beschäftigtemax. 3200
Betriebsbeginn1599
Betriebsende1969
Geförderte Rohstoffe
Abbau vonSteinkohle
Geographische Lage
Koordinaten50° 49′ 57″ N,6° 7′ 7″ O50.83256.1186111111111Koordinaten:50° 49′ 57″ N,6° 7′ 7″ O
Grube Gouley (Nordrhein-Westfalen)
Grube Gouley (Nordrhein-Westfalen)
Lage Grube Gouley
StandortMorsbach
GemeindeWürselen
LandLand Nordrhein-Westfalen
StaatDeutschland
RevierAachener Revier

DieGrube Gouley war einBergwerk inMorsbach, einem Stadtteil vonWürselen. Sie gehörte zu den ältesten Gruben desAachener Steinkohlenreviers und förderte bis 1969Steinkohle.

Geschichte

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Ehemaliger Förderstollen der Grube

Die Grube wurde 1599 zum ersten Mal imAachener Kohlwerksregister erwähnt. Eingetragen war sie damals als „Gute Ley“, was so viel wieguter Fels bedeutet. 1807 wurde sie unter der französischen Herrschaft im Rheinland als „Gouley“ neu konzessioniert.

1817 kaufte derLütticher Fabrikant Gérard Demet die Grube und modernisierte sie. 1819 ließ er die alteWasserhaltung („Roßkunst“) durch eine ersteDampfmaschine ersetzen und die vorhandenenSchächte weiterabteufen. Damit wurde die Grube wieder produktiver und konnte sich 1843 mit rund 50.000 Tonnen geförderter Steinkohle an die Spitze aller Gruben desWurmreviers setzen.

1834 kam es in der Nacht vom 25. auf den 26. Januar zu einem schwerenGrubenunglück.Wassermassen aus höher gelegenen, ausgekohltenGrubenbauen hatten sich aufgrund des hohen Wasserdrucks in tiefere, in Betrieb stehende Baue gedrückt. Von den zu dieser Zeit im betroffenen Bereich beschäftigten 74 Bergleuten konnten sich nur jene elfAnschläger und Pferdetreiber retten, die gerade in der Nähe des Schachtes beschäftigt waren. Nach mehrtägigen Rettungsversuchen wurden diese aber am 6. Februar erfolglos eingestellt. Die große Zahl der Verunglückten führte zu einer hohen Spendenbereitschaft im gesamten Reich. Der preußische KönigFriedrich Wilhelm III. und seine Söhne spendeten insgesamt 1100 Taler. Aus den gesamten Spenden wurden für die betroffenen Familien Renten generiert, die über 12 Jahre hinweg gezahlt wurden. Letzte Spendenmittel wurden noch 1858 an besonders hart Betroffene ausgezahlt. Das Grubenunglück gab den letztendlichen Anstoß zur Gründung eines organisierten Knappschaftswesens im Wurmrevier, wenngleich der preußische FinanzministerAlbrecht Graf von Alvensleben erst am 17. Mai 1839 die „Knappschafts-Ordnung für die gewerkschaftlichen Steinkohlegruben im Wurm-Revier“ erließ.

1858 übernahm dieVereinigungsgesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier die Grube und baute 1860 ein neues Kesselhaus. 1875 erhielt Gouley Eisenbahnanschluss vom Bahnhof Würselen derAachener Industriebahn, die unter Beteiligung der Vereinigungsgesellschaft zur Erschließung der Gruben und Industriebetriebe des Aachener Reviers gegründet worden war. 1892 wurde unter Verwendung der Anschlussbahn die Strecke Würselen – Kohlscheid durch diePreußische Staatseisenbahn in Betrieb genommen, die die Industriebahn 1887 übernommen hatte. Damit konnte die Kohle von Gouley zur Brikettfabrik nachKohlscheid gefahren werden.

Im Laufe des Jahres 1897 legte die Vereinigungsgesellschaft eine Nutzwasserleitung von der Groube Gouley zur Schachtanlage Gemeinschaft an. Auf Kosten der Gesellschaft wurde eine Abzweigung durch verschiedene Straßen vonBardenberg verlegt. Die Gemeinde Bardenberg richtete an diesem Abzweig auf eigene Kosten sieben Zapfstellen zur Wasserversorgung der Bevölkerung ein.

1899 wurde ein neuerFörderschacht abgeteuft, welcher später nach dem langjährigen AufsichtsratsvorsitzendenRobert von GörschenVon-Görschen-Schacht benannt wurde. 1907 übernahm derEschweiler Bergwerksverein (EBV) die Vereinigungsgesellschaft und damit auch Gouley. 1914 waren über 2000Bergleute auf Gouley beschäftigt. Nach Ende desErsten Weltkrieges musste die Förderung zeitweise eingestellt werden, nachdem der Raum Aachen durch belgische und französische Truppen besetzt worden war.

ImZweiten Weltkrieg wurden auch auf GouleyZwangsarbeiter eingesetzt, die die durch Einberufungen entstandenen Lücken auffüllen mussten. Durch die Kämpfe im Raum Aachen wurden die oberirdischen Grubenanlagen schwer beschädigt, da Gouley längere Zeit in der Hauptkampflinie gelegen hatte. Stromausfälle sorgten auchunter Tage für Beschädigungen. Die Stromversorgung von Gouley konnte nur über ein provisorisches Kabel, das unter Tage zur benachbartenGrube Laurweg verlegt worden war, aufrechterhalten werden.

1951 wurde Gouley mit Laurweg über einenBlindschacht verbunden, beide Bergwerke wurden zumVerbundbergwerk Gouley-Laurweg vereinigt. Dies bot sich an, da beide Gruben ausschließlichAnthrazit für den Hausbrand förderten und die Laurweg-Anlagen weitgehend veraltet waren. Bis 1955 wurde noch parallel auf Laurweg gefördert, danach erfolgte dieFörderung ausschließlich in Würselen. Um die größere Fördermenge zu bewältigen, musste auf Gouley dieKohlenwäsche umgebaut, dieFüllorte am „Von-Görschen-Schacht“ erweitert und der Grubenbahnhof ausgebaut werden. Bis 1960 wurde Laurweg noch zur Material- und Personalfahrt genutzt, ab diesem Jahr konnte die komplette Belegschaft dank Fertigstellung einer neuenWaschkaue auf Gouley einfahren. Im gleichen Jahr wurde ein neuer, fast 70 m hoherBetonförderturm über dem „Von-Görschen-Schacht“ fertiggestellt. Aufgrund der Notwendigkeit, parallel dazu das alte Stahlgerüst während des Baus zurSeilfahrt nützen zu können, entstand ein ungewöhnlicher, quasi auf Stelzen stehender Turm. Ebenfalls 1960 kamen durch einenStrebbruch sechs Bergleute der inzwischen 3200 Mann umfassenden Belegschaft ums Leben. Die Tagesleistung von Gouley lag inzwischen bei bis zu 3000 Tonnen. In diesem Jahr erreichte das Bergwerk mit 830.500 Tonnen seine maximale Förderleistung.[1]

Der ständige Rückgang der Nachfrage aufgrund der Umstellung von Heizungen auf Öl oder Gas führte zu Absatzproblemen der Gouley-Kohle. Dennoch wurde 1964 eine neueSohle auf 850 m eingerichtet und der Förderschacht entsprechend weitergeteuft. Schon ab 1967 wurde allerdings dann die Fördermenge stetig reduziert und die Grube schließlich am 31. März 1969 stillgelegt[2]. Die Schächte und Grubenbaue wurden noch einige Jahre zurWasserhaltung der benachbarten Gruben im Wurmrevier und in den Niederlanden benutzt.

Spuren

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Spuren der Grube sind kaum noch zu entdecken. 1987 wurde dasZechenhaus abgerissen, auch der Betonförderturm steht nicht mehr. Er wurde am 4. August 1994 gesprengt[3]. Die Schächte undStollen von Gouley sindabgedeckt, unterliegen aber weiter der Bergaufsicht. ImWurmtal findet sich noch einStollenmundloch von Gouley[4]. Der 1837 entstandene Stollen dient ursprünglich derFörderung und zuletzt der Wasserhaltung der Grube. In Würselen selbst halten die „Gouleystraße“ und der „Gouleypark“ die Erinnerung an die Grube wach.

Inzwischen wird untersucht, ob die Grubenwässer der stillgelegten Gruben des Aachener Reviers zurErdwärmegewinnung genutzt werden können. Einbezogen ist dabei auch der alte Förderschacht von Gouley[5].

  • Infotafel
    Infotafel
  • Gedenkstein Goerschen-Schacht
    Gedenkstein Goerschen-Schacht
  • Ausstellung Loren
    Ausstellung Loren
  • Bergehalde
    Bergehalde

Literatur

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Weblinks

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Commons: Grube Gouley – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Matthias Kaever:Die nicht erneuerbaren Energieträger zwischen Rur und Maas.LIT Verlag, Münster 2004,ISBN 978-3-8258-7424-7, S. 214
  2. Bergbau und Eisenbahnen in der Region Aachen-Düren-Heinsberg: Gouley, Würselen
  3. Würselen, Stadt der Jungenspiele, Neubürgerbroschüre (Memento vom 27. September 2007 imInternet Archive) (PDF; 4,6 MB)
  4. Naturfreunde Eschweiler: Wanderung: Durch Fluss- und Bachaue von Herzogenrath nach Laurensberg, 30. Juli 2006 (Memento desOriginals vom 9. Januar 2014 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.naturfreunde-eschweiler.de
  5. Berthold Strauch: Neue Energie sprudelt aus den alten Zechen, AZ-WEB.DE, 6. Februar 2007 (Memento vom 27. September 2007 imInternet Archive)
Gruben und Zechen desEschweiler Bergwerksvereins
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