Griespass | |||
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Himmelsrichtung | Norden | Süden | |
Passhöhe | 2487 m ü. M. | ||
Region | KantonWallis | ProvinzVerbano-Cusio-Ossola | |
Wasserscheide | Ägine | Toce | |
Talorte | Ulrichen | Formazza | |
Ausbau | Saumpfad | ||
Gebirge | Alpen | ||
Karte (Wallis) | |||
Koordinaten, (CH) | 46° 27′ 14″ N,8° 22′ 26″ O (671854 / 145156)46.4538888888898.37388888888892487Koordinaten:46° 27′ 14″ N,8° 22′ 26″ O; CH1903: 671854 / 145156 |
DerGriespass (italienischPasso del Gries) ist einSaumpass, der über den südlichenAlpenhauptkamm führt. Die Passhöhe liegt auf2487 m ü. M.
Über den Griespass, nahe demNufenenpass, verläuft dieGrenze zwischen Italien und der Schweiz auf2452 m ü. M.. Der Griespass stellt einen Übergang vomWalliserÄginental ins italienischeVal Formazza (deutschPomatt) dar und verbindet damit dasGoms mit demValle d’Ossola. Er wird im Südwesten vomBättelmatthorn (italienischPunta dei Camosci,3044 m) und im Osten vomGrieshorn (italienischCorno Gries, 2967 m) flankiert.
Nur wenig unterhalb der Passhöhe befindet sich auf der Schweizer Seite der aufgestauteGriessee, der vomGriesgletscher gespeist wird. Der Gletscher reichte bis ungefähr 2001 noch bis in den Griessee hinunter. Dort liegt mit demWindpark Gries auch die 2011 erstellte höchsteWindkraftanlage in Europa. Auf der südlichen Seite in Italien liegt zuerst die Alp Bättelmatt, dann der StauseeLago di Morasco (deutschMuraschgsee) und der Weiler Riale (wdt.Cherbäch).
Da der Griespass auf beiden Seiten keine topographisch bedingten Schwierigkeiten bietet, war er schon in derBronzezeit bekannt und wurde auch in römischer Zeit rege benutzt. Im 13. Jahrhundert wanderten dieWalser vom Oberwallis über den Pass ins Pomatt und gründeten dort Dörfer, in denen noch heute das Walserdeutsch gesprochen wird. Der Griespass bildet die gerade südliche Fortsetzung desGrimselpasses und gehörte daher zu den wenigen leicht begehbaren und direkten Wegstrecken von der Alpennordseite nach Italien.
Ab 1397 wurde der Saumpfad als transalpiner Handelsweg ausgebaut. Diealten eidgenössischen Besitzungen imEschental gingen jedoch bereits 1422 an dasHerzogtum Mailand verloren, so dass auch der Handelsverkehr rasch wieder zurückging und in den folgenden Jahrhunderten nur noch regionale Bedeutung besass.Richard Wagner überquerte am 18. Juli 1852 auf seiner Italienreise den Griespass mit seinem Bergführer[1].
Mit der Eröffnung derGotthardbahn 1882 kam der Handelsverkehr schliesslich ganz zum Erliegen. In den 1920er- und frühen 1930er-Jahren wurden auf der Schweizer Seite verschiedene militärische Anlagen auf dem Griespass gebaut, um einen befürchteten Angriff durchMussolinis faschistisches undirredentistisches Italien abwehren zu können[2].
Auf der italienischen Seite der Passhöhe befindet sich eineKapelle, die gleichzeitig alsBiwak(-schachtel) dient. Das Biwak wurde 2014 umfassend renoviert und u. a. mit Solarstrom ausgestattet.[3]
Internationale Bedeutung hat die – unsichtbare, weil unterirdisch verlaufende – Gasleitung der schweizerischenTransitgas AG, welche zwischen 1971 und 1974 mit 34Zoll Innendurchmesser über den Griespass geführt wurde. Die Leitung verläuft auf Schweizer Seite in 5 Stollen, die jeweils mit einerStandseilbahn ausgestattet sind. In den Jahren 1997 bis 2003 wurde die Kapazität ausgebaut und dafür die Leitung auf Schweizer Seite des Griespasses durch eine 48 Zoll große Leitung ersetzt. Die Gasleitung führt Gas aus den Niederlanden nach Italien.[4]
Unweit des Griespasses befindet sich dieCapanna Corno Gries desSchweizer Alpen-Clubs. Der WeitwanderwegVia Sbrinz führt über den Griespass.