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Gravis (Typografie)

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`
Diakritische Zeichen
BezeichnungZeichen
Akut, einfach◌́
Akut, doppelt◌̋
Breve, darüber◌̆
Breve, darunter◌̮
Cedille, darunter◌̧
Cedille, darüber◌̒
Gravis, einfach◌̀
Gravis, doppelt◌̏
Haken◌̉
Hatschek◌̌
Horn◌̛
Komma, darunter◌̦
Koronis◌̓
Makron, darüber◌̄
Makron, darunter◌̱
Ogonek◌̨
Punkt, darüber◌̇
Punkt, darunter◌̣
Querstrich◌̶
Ring, darüber◌̊
Ring, darunter◌̥
diakritischer
Schrägstrich
◌̷
Spiritus asper◌̔
Spiritus lenis◌̓
Tilde, darüber◌̃
Tilde, darunter◌̰
Trema, darüber◌̈
Trema, darunter◌̤
Zirkumflex◌̂
Àà Èè Ìì
Òò Ùù Ẁẁ
Ỳỳ

DerGravis [ˈɡʀaːvɪs] (vonlateinischgravis „schwer“, „heftig“;accentus gravis;französischaccent grave;englischgrave [accent]), entsprechend seiner Zeichengestalt auchAbwärtsakzent,[1] ist eindiakritisches Zeichen, genauer einAkzent zur Kennzeichnung einer besonderen Aussprache, Betonung oder Bedeutung eines Buchstabens. Es ist ein in Schreibrichtung schräg abfallender, kurzer Strich über dem Buchstaben (z. B.à, è) und somit in seiner Grundgestalt spiegelbildlich zumAkut. Der Gravis wird in verschiedenen Sprachen verwendet; die jeweilige Bedeutung unterscheidet sich dabei von Sprache zu Sprache. In der Informatik wird das alleinstehende Zeichen fachsprachlich alsbacktick oderbackquote bezeichnet.

Verwendung

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Griechisch

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Ὰὰ Ὲὲ Ὴὴ Ὶὶ
Ὸὸ Ὺὺ Ὼὼ

Der Gravis trat zuerst im 3. Jahrhundert v. Chr. imAltgriechischen auf, wo erβαρεῖαbareîa „Schwere“ genannt wurde. ImNeugriechischen ist er in der amtlichen Orthographie seit 1976 obsolet.

Französisch

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Heute kommt er insbesondere imFranzösischen vor und wird dortaccent grave ([aksɑ̃ː ɡʀav]) genannt. Seine Bedeutung ist abhängig vom Vokal, auf dem er eingesetzt wird.

  • à undù treten nur in wenigen Fällen auf und haben in der Regel keine phonetische, sondern lediglich einesemantische Differenzierung zum Zweck. Wortbeispiele:a „[er/sie/es] hat“ –à „nach“, „je“, „zu“ oderou „oder“ – „wo“.
  • è (Lautwert:​[⁠ɛ⁠]​) zeigt ein offenese an (es entspricht in etwa dem deutschenä). Es unterscheidet sichphonetisch klar vomé mitAccent aigu (Lautwert​[⁠e⁠]​, entspricht einemkurz gesprochenen deutscheneh) oder vone, das entweder denSchwa-Laut anzeigt (Lautwert entspricht ungefähr unbetontem deutschene wie inKante) oder gar nicht ausgesprochen wird (vor allem am Wortende). Dasè wird genauso wieê mitAccent circonflexe ausgesprochen.

Der accent grave zeigt jedochnicht die Betonung an, da im Französischen immer nur das Ende eines Wortes oderSyntagmas betont wird. Unbetontes è ist nicht sehr häufig, kommt jedoch in einigen Wörtern vor (z. B. inévènement).

Andere romanische Sprachen

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Auch in anderenromanischen Sprachen tritt der Gravis auf. ImItalienischen zeigt er erstens in manchen Fällen die Betonung des jeweiligen Vokals an, wenn er von der Standardbetonung abweicht, beispielsweise incaffè „Kaffee“ (im Gegensatz hierzu im Französischencafé mit Accent Aigu), zweitens markiert er die veränderlichen Vokale /e/ und /o/ als offen ([ɛ] und [ɔ]). Zudem kann er auch zum Ausdruck eines Bedeutungsunterschiedes eingesetzt werden, beispielsweise in den Wörternè „[er/sie/es] ist“ gegenübere „und“. ImKatalanischen markiert der Gravis eine Silbe, die abweichend von den generellen Betonungsregeln den Ton trägt: à in „català“ „katalanisch“, „demà“ „morgen“ oder „caràcter“ „Charakter“, è in València oder „francès“ „französisch“. ImPortugiesischen bezeichnet der Gravis dieKrasis der Präpositiona mit den nachfolgenden Artikelna undas sowie den Demonstrativpronominaaquele, aqueles, aquela, aquelas undaquilo, alsoà, às, àquele usw. Phonetisch wird so die offene Aussprache [a] des unbetontena bezeichnet, das sonst wie [ɐ] lauten würde.

Keltische Sprachen

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Imschottischen Gälisch dient der Gravis der Kennzeichnung der Länge von Vokalen.

ImWalisischen dient er hingegen zur Kennzeichnung der Kürze von Vokalen in Wörtern, in denen sonst eine lange Aussprache erwartet würde, hier kommen auch vokalisch ausgesprochenes Ẁẁ​[⁠ʊ⁠]​ und Ỳỳ​[⁠y⁠]​ oder​[⁠ɪ⁠]​ vor. z. B. mẁg [mʊɡ] „Tasse“ gegenüber mwg [muːɡ] „Rauch“.

Chinesisch

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Für die Lautumschrift derchinesischen Sprache (HanyuPinyin) wird der Gravis verwendet, um den vierten Ton (fallend) zu verdeutlichen.

IPA

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Analog zumDoppelakut (» ̋«) gibt es auch einenDoppelgravis (» ̏«), der unter anderem imInternationalen Phonetischen Alphabet verwendet wird.

Informatik

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In derInformatik wird das alleinstehende Zeichenfachsprachlich alsbacktick oderbackquote (engl. für „rückwärts geneigtesHochkomma“ bzw. „einfachesAnführungszeichen“) bezeichnet. Zum Beispiel wird es paarweise zur Klammerung etwa vonBezeichnern (MySQL) oder eingebettetenKommandozeilen­befehlen (Unix-Shell,Perl usw.) oder als Zeilenfortsetzungszeichen in derWindows PowerShell verwendet. Eine weitere Verwendung ist die alsMaskierungszeichen vonSonderzeichen, die nicht alsSteuerzeichen, sondern als Text dargestellt werden sollen, beispielsweise inHTML-Dateien,CSV-Dateien,EDIFACT undRegistrierungsdateien, oder die Verwendung alsEscapezeichen in Befehlssprachen wieESC/P (Epson) oderPCL (Hewlett-Packard) zur Ansteuerung vonDruckern. InJavaScript wird es fürtemplate literals (ältere Bezeichnung:template strings) verwendet.[2]

Darstellung auf dem Computer

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Ein vergrößerter Gravis

Zeichensätze

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Im ZeichensatzASCII kommt der alleinstehende Gravis ` vor. In den Zeichensätzen derISO-8859-Familie kommen ausgewählte Zeichen mit Gravis vor,ISO 8859-1 beispielsweise enthält die Zeichen À, à, È, è, Ì, ì, Ò, ò, Ù und ù.

Unicode enthält weitere fertig zusammengesetzte Zeichen mit Gravis. Außerdem kann auf Unicode-Basis jedes beliebige Zeichen mit Gravis durch Nachstellen eineskombinierenden Gravis dargestellt werden. Das einzelne Zeichen hat die Unicode-BezeichnungGRAVE ACCENT (Nummer U+0060).

Tastatureingabe

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Die oben genannten Zeichen aus ISO 8859-1 lassen sich unter anderem mit derT2-Tastatur einfach erstellen, indem zuerst der Gravis und anschließend der Buchstabe getippt wird. Für den alleinstehenden Gravis muss als zweites die Leertaste getippt werden.

TeX und LaTeX

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TeX undLaTeX können beliebige Zeichen mit Gravis darstellen. Es gibt dazu zwei verschiedene Befehle.

  • Im Textmodus für den Textsatz erzeugt\`a ein à.
  • Im mathematischen Modus für den Formelsatz erzeugt\grave a die Formela`{\displaystyle {\grave {a}}}.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Benennung undBuchstabier-Ansagewort lautDIN 5009:2022-06
  2. Template-Strings - JavaScript | MDN. Abgerufen am 17. Februar 2021. 
Diakritische Zeichen desGriechischen

´ (Akut) |` (Gravis) |ι (Iota adscriptum) |ι (Iota subscriptum) |῾ (Spiritus asper) |᾿ (Spiritus lenis) |῀ (Zirkumflex)

Siehe auch:Polytonische Orthographie

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