Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Goldalgen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Einteilung derLebewesen inSystematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelteTaxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik.

Zeichnung vonOchromonas sp.

DieGoldalgen (Chrysophyta) sind in manchen systematischen Gliederungen eineAbteilung innerhalb desReichs derProtisten (Protista), sie werden demUnterreich derStramenopilen (Stramenopila) zugeordnet. Dertaxonomische Rang der Goldalgen ist jedoch nicht allgemein anerkannt. Die hier eingeordneten GruppenGoldbraune Algen (Chrysophyceae),Kieselalgen (Bacillariophyceae) undGoldgrüne Algen werden als eigene Gruppen innerhalb der Stramenopile geführt.

Kennzeichen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Merkmale der Goldalgen sind vor allemelektronenmikroskopischer Natur. So ist allen Arten eine Falte desEndoplasmatischen Retikulums, die diePlastiden umgibt, gemein. Ein weiteres Merkmal ist die Anordnung derThylakoide in Dreierstapeln.

Die meisten Arten sind monadale Einzeller ohne Zellwand, manche davon sind auch in Kolonien zusammengefasst. In der Abteilung kommen fast alle morphologischen Organisationsstufen außerparenchymatische Thalli vor. Selten sind amöboide (Rhizochysis), capsale (Chrysocapsa), kokkale (Chrysosphaera), trichale (Phaeothamnion) Formen oderGewebethalli (Thallochrysis). Die meisten Arten verfügen über die für dieStramenopilen typische heterokonte Begeißelung. Sie haben eine langeZuggeißel und eine kürzere Schleppgeißel. Die Zuggeißel ist nach vorn gerichtet und mit zwei Reihen von steifen Seitenhaaren, denMastigonemen besetzt.

Strukturformel vonFucoxanthin, das den Goldalgen ihre typische Färbung verleiht.

Goldalgen besitzen in der Regel zweiChloroplasten mit denChlorophyllen a und c sowie mengenmäßig überwiegend denCarotinen α- und β-Carotin, welche die grüne Chlorophyllfarbe überdecken. Viele Arten bilden den FarbstoffFucoxanthin, einXanthophyll, der den Plastiden eine goldbraune bis braune Farbe verleiht. Weitere Xanthophylle, die bei den Goldalgen vorkommen, sindDiatoxanthin,Diadinoxanthin undNeoxanthin. Bei einigen Arten findet man auchZeaxanthin,Antheraxanthin,Violaxanthin undα-Cryptoxanthin.

Die Mehrzahl der Goldalgen sind zellwandlos. Allerdings bilden einige Arten (zum Beispiel in der GattungDinobryon) eincellulosehaltiges Gehäuse. Einige Goldalgen sind auf ihrer Zelloberfläche von feinstrukturierten Kieselschuppen bedeckt (GattungenSynura undMallomonas). Diese Schuppen werden inVesikeln nahe dem Chloroplasten gebildet und in fertiger Form auf der Zelloberfläche abgelagert. Auch ein inneres Kieselgehäuse ist bei einigen Arten (zum Beispiel in der GattungDictyocha) vorhanden.

Ein weiteres typisches Merkmal ist derAugenfleck (Stigma). Er befindet sich innerhalb des Chloroplasten unter einer verdickten Plasmaschicht an dem Beginn der Schleppgeißel, der Geißelschwellung. Es handelt sich um kleine Tröpfchen vonLipiden mit rot gefärbtenCarotinoiden. Des Weiteren befindet sich direkt an der Geißelschwellung einPhotorezeptor. Je nach Einfall des Lichtes wirft der Augenfleck einen Schatten auf diesen Rezeptor. Dadurch ist der Zelle die Wahrnehmung der Richtung des Lichteinfalls ermöglicht (Phototaxie). Die Goldalgen reagieren auf eine schwache Lichtquelle positiv phototaktisch, das heißt, sie bewegen sich darauf zu. Auf eine starke Lichtquelle reagieren sie negativ phototaktisch.

Lebensweise und Vorkommen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bei den Goldalgen lassen sich verschiedene Ernährungsweisen feststellen. Die meisten Goldalgen sindphotoautotroph und besitzen ein bis zwei Chloroplasten. Zahlreiche Goldalgen sindmixotroph. Sie können sowohl organischen Kohlenstoff in gelöster Form als auch anorganischen Kohlenstoff durch Photosynthese nutzen. So kann beispielsweise die ArtOchromonas granularis völlig ohne Licht in einerSaccharoselösung leben.

Es gibt auch Arten diephagotroph leben. Sie nehmen Kohlenstoff und andere organische Stoffe in Form von größeren Partikeln bis zu kleinen lebenden Bakterien aktiv mit Hilfe vonPseudopodien auf und können ebenfalls ohne Photosynthese auskommen. Andere Arten ernähren sich vollständigheterotroph und besitzen keine Chloroplasten, so dass keine Photosynthese möglich ist.

Das typische Reserveprodukt der Goldalgen istChrysolaminarin, ein 1,3-β-verknüpftes Glukan (Polysaccharid). Oft dienen auch inVakuolen gespeicherte Fetttröpfchen als Reservesubstanz.

Goldalgen kommen hauptsächlich inSüßwasser (besonders in hellem und kühlem Wasser), seltener in Brack- oder Salzwasser vor. In den Ozeanen spielen sie wahrscheinlich eine wichtige Rolle alsPrimärproduzenten desNanoplanktons. Auch in dem Nahrungswettbewerb inSeen sind die phagotrophen Goldalgen, da sie Bakterien als Nahrungsquelle nutzen können, von großer Bedeutung.

Vermehrung und Überdauerungsstadien

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Goldalgen vermehren sich hauptsächlich ungeschlechtlich durch Zellteilung. Nur bei wenigen Arten wurde geschlechtliche Fortpflanzung in Form vonIsogamie beobachtet.

Viele Arten bilden Dauerstadien (Zysten), um ungünstige Lebensbedingungen zu überdauern. Es handelt sich um endogene Cysten, deren Wände ausKieselsäure bestehen. Endogene Cysten werden innerhalb der Zelle durch ein mit Kieselsäure gefülltesVesikel gebildet, welches sich unter demPlasmalemma anlagert. Wenn die Cystenbildung abgeschlossen ist, wird das nun außenliegende Plasma abgebaut. Bei verbesserten Umweltbedingungen wird die Alge wieder freigesetzt. Die Cysten haben eine für die Goldalgen typische Form und können gut alsFossilien erhalten bleiben.

Systematik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zu den Goldalgen werden folgende Gruppen gezählt:

Nach der Systematik von Adl et al. (2005) werden diese Gruppen jedoch direkt in die Stramenopile eingeordnet, die Chrysophyta gibt es in dieser Systematik nicht.[1]

Gelegentlich werden auch Arten der GattungPrymnesium (wieP. parvum) wegen ihrer Färbung als Goldalgen bezeichnet. Diesen besitzen alsHaptophyten aber neben den Geißeln ein weiteres Anhängesl (Haptonema), das bei den genannten drei Goldalgen-Gruppen nicht vorkommt.

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Christian van den Hoek, Hans M. Jahns, David G. Mann:Algen. 3. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1993,ISBN 3-13-551103-0.

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Sina M. Adl, Alastair G. B. Simpson, Mark A. Farmer, Robert A. Andersen, O. Roger Anderson, John A. Barta, Samual S. Bowser, Guy Bragerolle, Robert A. Fensome, Suzanne Fredericq, Timothy Y. James, Sergei Karpov, Paul Kugrens, John Krug, Christopher E. Lane, Louise A. Lewis, Jean Lodge, Denis H. Lynn, David G. Mann, Richard M. McCourt, Leonel Mendoza, Øjvind Moestrup, Sharon E. Mozley-Standridge, Thomas A. Nerad, Carol A. Shearer, Alexey V. Smirnov, Frederick W. Spiegel, Max F. J. R. Taylor:The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists. In:The Journal of Eukaryotic Microbiology, Band 52, Nr. 5, 2005; S. 399–451;doi:10.1111/j.1550-7408.2005.00053.x (englisch).

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Goldalgen&oldid=250441298
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp