EinGnadenhof, zuweilen auch alsLebenshof oderTierasyl bezeichnet, ist eine Einrichtung, in der verschiedeneHaustiere,Nutztiere oderWildtiere[1] von Menschen für einen zunächst unbegrenzten Zeitraum versorgt werden. Im Gegensatz zu einemTierheim vermittelt ein Gnadenhof aufgenommene Tiere nicht weiter, sondern versteht sich als endgültige Auffangstation. Dort werden gerne solche Tiere aufgenommen, die eine erkennbare Beeinträchtigung oder eine bewegende Lebensgeschichte aufweisen, beispielsweise Blindheit oder Misshandlung.[2] Da die Tiere keine besondere Lebensleistung erbracht haben müssen, erhalten sie im engeren Sinn keinGnadenbrot.[3]
Gnadenhöfe werden in der Regel vonFundraising und Besuchern finanziert.[4] Solche Höfe dienen keinem kommerziellen Zweck.[5] Ihrem Selbstverständnis liegenTierschutz- oderTierrechtspositionen zugrunde.[6]
Erste Einrichtungen, in denen Tiere bis zu ihrem Lebensende versorgt wurden, sind für den Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt. Der Schriftsteller und KleinbauerChristian Wagner (1835–1918) gewährte allen seinen Tieren auf seinem Hof das Gnadenbrot und kaufte zusätzlich weitere Tiere frei, um sie vor dem Schlachten zu retten.