EineGlasfassade ist die hauptsächlich ausGlas bestehendeAußenwand einesGebäudes. Da das Material nicht die Last des Gebäudes tragen kann, werden Glasfassaden oft als vomTragwerk des Gebäudes getrennteVorhangfassaden ausgeführt. Vereinzelt kommen auchGlasbausteine oderBetonglas als dekorative Elemente ohne statische Funktion zum Einsatz.
Glasfassaden werden vor allem in dermodernen Architektur als Stilmittel verwendet, um die Offenheit des Gebäudes oder der in ihm befindlichen Institution darzustellen. Die industrielle Produktion vonFlachglas ermöglichte die zunehmende Nutzung des Materials beim Hausbau.
Die Wahl des Materials ermöglicht die Beleuchtung des Innenraums mit natürlichem Licht. Zudem kann die entsprechende Architektur luftiger und leichter erscheinen. Die Sonneneinstrahlung kann den Innenraum erwärmen – was bei entsprechenden Temperaturen unangenehm werden kann. Andersherum kann bei schlecht isolierendem Glas die Raumwärme nach außen abgeleitet werden. Durch die Wahl verschiedener Sorten von Glas, zum Beispiel vonMehrscheiben-Isolierglas oderSonnenschutzglas, können Licht und Erwärmung des Innenraums reguliert werden. Eine andere Lösung bietet die Fassade desNew York Times Towers. Sie ist mit tausenden kleinen transparenten Keramikröhren durchzogen, die für einen wirksamen Temperaturausgleich sorgen sollen. Verspiegelungen des Außenglases ermöglichen einen Sichtschutz und weitere Gestaltungsmöglichkeiten. Zu berücksichtigen ist bei der Wahl des Materials einer Glasfassade auch die notwendige Stabilität, die unter anderem durch die Wahl derGlashalterungen bestimmt wird. Hagel undWinddruck können zu Glasbruch führen, gerade beiWolkenkratzern sind die Belastungen für Glasscheiben in großen Höhen enorm.
Glasfronten bilden eineGefahr für Vögel. Sie sehen das Glas entweder wegen der Transparenz nicht oder nehmen in Spiegelungen eine Landschaft im Innenraum wahr. Auch Lichtquellen im Innenraum können Vögel anlocken.[1]
2013 kam es durch die Verglasung des Hochhauses20 Fenchurch Street inLondon zu einem ungewollten Effekt: Wie einHohlspiegel bündelte die Glasfront des Gebäudes die Sonnenstrahlen und verursachte so Schäden an geparkten Autos in der Umgebung. SelbstSpiegeleier konnte man in der gebündelten Strahlung braten.[2]
Die gläserne Fassade an der Südostecke des Neubaus derUniversitätsbibliothek Freiburg blendete im Frühjahr 2014 die Verkehrsteilnehmer derart, dass sie seitdem bei tief stehender Sonne im Frühjahr und Herbst mit einem Sonnensegel verhüllt wird.[3]