Oktogonales Ziegelminarett, in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts unter Sultan Bahram Schah ibn Masud III. (1118–1152) erbaut.[3]
Ghazni (persisch غزنی,DMGĠaznī, auchغزنه,DMGĠazna undغزنين,DMGĠaznain, auchGhasni, in der AntikeAlexandreia) ist die Hauptstadt derProvinz Ghazni inZentralafghanistan. Die Einwohnerzahl der etwas südwestlich von der HauptstadtKabul gelegenen Stadt beträgt zirka 72.360.[1]
In der Stadt ist eine Vielzahl von den erwähnten Dichtern und Wissenschaftlern begraben. Nicht nur die Liebhaber derpersischen Literatur pilgern zu ihren heiligen Stätten. Dazu zählt das Grab des berühmtenpersischen Wissenschaftlersal-Bīrūnī ebenso wie die Grabstätten anderer Dichter derGhaznawidenzeit, deren Werke alsGipfel der persischen Literatur bezeichnet werden.
Old Ghazni City (2010)
Mahmud von Ghazni, bedeutender Förderer der persischen Literatur, und Ayaz
Ghazni wurde im Jahre 2004 von der Konferenz der islamischen Kulturminister in Algerien neben drei anderen Städten,Medina, Bischkek und Ouagadougou, für die Teilnahme am Projekt „islamische Kulturhauptstadt“ ausgewählt.[6]Für die Durchführung dieses Projekts wurden zu Beginn der afghanischen Regierung von derIslamischen Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur 15 Millionen US-Dollar überwiesen. Die nahezu 30 Projekte werden fast ausschließlich von den afghanischen Behörden geleitet. Zu ihnen gehört unter anderem der Ausbau der Infrastruktur, wie zum Beispiel der Bau eines Flughafens.Ein Teil des Budgets wird auch für die eigentliche Idee der „Kulturhauptstadt“ verwendet, der Vermittlung kultureller Werte an die einheimische Bevölkerung und das Ausland. Beispiele hierfür sind der Bau eines islamischen Kulturzentrums und die Vorstellung der eigentlichen Kultur Ghaznis im Rahmen von „Ghazni-Tagen“ im europäischen Ausland.[7][8]
Im Rahmen der InitiativeCulture for Peace beteiligten sich der deutsche Staat und dieRWTH Aachen am Projekt „Kulturhauptstadt“ in Ghazni, indem sie beim Wiederaufbau der historischen Stadtmauer halfen.Culture for Peace steht für ein Programm, das von Deutschland, Großbritannien und Oman getragen, für die Restauration der Mauer durch lokale Arbeitskräfte und für die Heranführung der Bevölkerung an das eigene Kulturerbe steht. Die Restaurierung dieses Wahrzeichens Ghaznis begann 2010 durch dasCenter for Documentation and Conservation der RWTH Aachen. Die RWTH Aachen entsandte Experten und leitete das Projekt. So entstanden 400 Arbeitsplätze für einheimische Bauarbeiter und Handwerker, die sich langfristig am Wiederaufbau beteiligen können. Das Projekt wurde durch die finanzielle Förderung desAuswärtigen Amts möglich, das sich mit rund 1,7 Millionen Euro an der Sanierung beteiligte. Die Maßnahme wurde 2014 erfolgreich abgeschlossen.[9]
Karsten Ley:Ghazni und seine Mauern. Über die ehemalige Hauptstadt der Ghaznawiden und ein Restaurierungsprojekt als politische Maßnahme. In:Antike Welt, Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte. 1, 2014, S. 69–81,ISSN0003-570X
↑abEstimated Population of Afghanistan 2022-23. (PDF; 1,8 MB) National Statistic and Information Authority Afghanistan, April 2022, S. 45, abgerufen am 15. Oktober 2022 (Paschtu, persisch, englisch).
↑Ghazni Airport (Memento vom 26. Dezember 2015 imInternet Archive) - Islamic Republic of Afghanistan: Ministry of Transport and Civil Aviation (englisch), (33° 31′ 52″ N,68° 24′ 46″ O33.53122222222268.412888888889), abgerufen am 25. Dezember 2015