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Georges Poujouly

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Georges Poujouly (1953)

Georges Poujouly (*20. Januar1940 inGarches,Hauts-de-Seine; †28. Oktober2000 inVillejuif,Département Val-de-Marne) war einfranzösischer Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher.

Leben

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Georges Poujouly wurde als Sohn einer unverheirateten Fabrikarbeiterin geboren.[1] Seine Familie stammte ursprünglich aus derAuvergne undKorsika.[2] Poujouly wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf,[3] ehe er vonRené Clément in einem Ferienlager für sozial benachteiligte Kinder in Yonne für den Film entdeckt wurde.[1] Clément bereitete zu diesem ZeitpunktVerbotene Spiele (1952) vor. Ursprünglich als Teil einesEpisodenfilms geplant,[2] spielt das Drama vor dem Hintergrund des beginnendenZweiten Weltkriegs. Erzählt wird die Geschichte eines fünfjährigen Mädchens ausParis (gespielt vonBrigitte Fossey), die im besetzten Frankreich ihre Eltern verliert und daraufhin Unterkunft und neue Freunde bei einer Bauernfamilie findet. Mit Tod, Religion und Beerdigungsritualien vertraut gemacht, beginnt das Waisenmädchen die sie umgebenden Ereignisse mit dem jüngsten Bauernsohn (dargestellt von Poujouly) nachzuspielen.

MitVerbotene Spiele gelang Réne Clément der internationale Durchbruch bei Kritikern und Publikum. Der Film gewann denGoldenen Löwen derFilmfestspiele von Venedig und wurde bei derOscarverleihung 1953 mit dem Ehrenpreis alsbester fremdsprachiger Film ausgezeichnet. Ebenso in den Fokus der internationalen Kritiker rückten die Leistungen der beiden im Kino noch unerprobten Kinddarsteller. LautBosley Crowther (The New York Times) gestaltete der 11-jährige Poujouly die Hauptrolle des Michel „nicht als Kreatur von jugendlichem Übermut, sondern von spiritueller Pracht.“[4] Noch weitaus positiver äußerte sich der britische Filmkritiker Richard Winnington, der den Part des Jungen über den des Mädchens stellte: „Aber der Junge ist etwas mehr – selbst Schauspieler – und durch seine Leistung genießt man das Vorrecht, die süßen Träume und die bittere Qual der Kindheit wieder zu entdecken.“[5]

Nach dem Erfolg des Films gab Poujoulys Mutter die Arbeit auf und verwaltete die Einkünfte ihres Sohnes, die sie später veruntreut haben soll.[1] Im Gegensatz zu Brigitte Fossey, die ihre Filmkarriere nachVerbotene Spiele erst wieder im Erwachsenenalter erfolgreich aufnehmen sollte, setzte Poujouly die Arbeit als Schauspieler fort. Trotz Nebenrollen unter so bekannten Regisseuren wieAndré Cayatte (Wir sind alle Mörder, 1952),Yves Allégret (Der junge Irre, 1952),Henri-Georges Clouzot (Die Teuflischen, 1955),Christian-Jaque (TKX antwortet nicht, 1956) oderRoger Vadim (… und immer lockt das Weib, 1956) konnte er aber an den anfänglichen Erfolg nicht anknüpfen. Die Rolle des Jungen in derHollywood-ProduktionDer alte Mann und das Meer (1958) mitSpencer Tracy erhielt Poujouly aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht.[1]

Einem breiten Publikum blieb er durch die Rolle des jugendlichen Autodiebes und Mörders inLouis Malles KriminalfilmFahrstuhl zum Schafott (1958) in Erinnerung. Seine erste anspruchsvolle Erwachsenenrolle verkörperte er inÉdouard MolinarosEin Mädchen für einen Sommer (1960).[2] Ab Mitte der 1960er-Jahre konzentrierte sich Poujouly zunehmend auf die Arbeit im französischen Fernsehen, darunter die SerieLes beaux yeux d'Agatha mitAnne Tonietti in der Titelrolle. 1966 arbeitete er erneut mit Réne Clément zusammen, der ihm eine kleine Rolle in seinem KriegsfilmBrennt Paris? (1966) verschaffte. Mit Brigitte Fossey war Poujouly ein zweites Mal in Marc Pavaux' FernsehfilmEsprits de famille (1975) zu sehen.

Poujouly setzte seine Schauspielkarriere bis in die 1980er-Jahre fort. Parallel zur Arbeit als Schauspieler trat er bis Anfang der 1990er-Jahre als Hörspiel- und Synchronsprecher in Erscheinung. Nach der Titelrolle in dem HörspielDer kleine Prinz (1954) mitGérard Philipe synchronisierte er Ende der 1950er-Jahre den Tim in mehrerenTim-und-Struppi-Zeichentrickfilmen. Als Erwachsener war er unter anderem die französische Stimme fürMichael Douglas (Die Straßen von San Francisco, 1972–1977) undDustin Hoffman (Der Marathon-Mann, 1976).[1][2] Auch war er als Aufnahmeleiter für das US-amerikanische Filmstudio20th Century Fox tätig.[1]

Georges Poujouly zählte klassische Musik, das Lesen und das Reiten zu seinen Hobbys. Im Jahr 2000 verstarb er im Alter von 60 Jahren im Krankenhaus vonVillejuif an den Folgen einerKrebserkrankung.[2]

Filmografie (Auswahl)

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Weblinks

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Commons: Georges Poujouly – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. abcdefvgl. Vallance, Tom:Obituary: Georges Poujouly. In:The Independent, 6. November 2000, Débats, S. 6
  2. abcdevgl.Georges Poujouly. In:Le Figaro, 30. Oktober 2000 (aufgerufen viaLexisNexis Wirtschaft)
  3. vgl.Profil bei allocine.fr (französisch; aufgerufen am 31. August 2010)
  4. vgl. Crowther, Bosley: 'Forbidden Games,' the Winning French Film at Venice Fete, Opens at Little Carnegie. In: The New York Times, 9. Dezember 1952 (aufgerufen am 31. August 2010 via movies.nytimes.com)
  5. zitiert nach Vallance, Tom:Obituary: Georges Poujouly. In: The Independent, 6. November 2000, Débats, S. 6
Personendaten
NAMEPoujouly, Georges
KURZBESCHREIBUNGfranzösischer Schauspieler
GEBURTSDATUM20. Januar 1940
GEBURTSORTGarches,Département Hauts-de-Seine,Frankreich
STERBEDATUM28. Oktober 2000
STERBEORTVillejuif,Département Val-de-Marne,Frankreich
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