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George Rickey

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George Rickey
„Vier Vierecke im Geviert“
George Rickey,Drei rotierende Quadrate (1973), Engelenschanze an der Promenade in Münster, Westfalen, Foto: 2006
Video vonFour Trapezoids as two Rectangles IV in Köln
Two lines oblique
Carl Djerassi undClaus Spahn, 2000 bei Dreharbeiten, vor einer Skulptur von George Rickey, die Djerassi der Bibliothek von San Francisco geschenkt hat.

George Warren Rickey (*6. Juni1907 inSouth Bend,Indiana; †17. Juli2002 inSaint Paul,Minnesota) war einUS-amerikanischerBildhauer.

Leben

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Rickey wuchs in Helensburgh, inSchottland, auf und besuchte dort dasGlenalmond College. InOxford studierte er Geschichte. Er reiste durch Europa und studierte in Paris Kunst. Danach kehrte Rickey in die USA zurück und wurde dort Lehrer. Sein Schwerpunkt war Malerei. Er selbst zeichnete Porträts. 1942 trat Rickey in dieUS-Army ein und arbeitete als Ingenieur in den Forschungsabteilungen für Flugzeuge und Waffensysteme. Nach seiner Entlassung aus der Armee studierte er Kunst an derNew York University, demNew Yorker Institute of Fine Arts und schließlich inChicago amChicago Institute of Design. Danach lehrte George Rickey an verschiedenenColleges. Er ging an dieIndiana University, wo erDavid Smith traf, dessen Skulpturen ihn aufgrund ihres Materials (Edelstahl), ihrer Bearbeitung (Oberflächentextur) und ihrer Formensprache (geometrische und stereometrische Elemente) beeinflussten.[1]

Künstlerische Arbeit

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Im Bereich der bildenden Kunst vor allem des 20. Jahrhunderts gibt es – nach vielen Vorläufern in der Antike, der Renaissance, dem Barock und dem 19. Jahrhundert – verschiedene ästhetisch anspruchsvolle Ansätze für eine metaphorische Darstellung des Prinzips der permanenten Bewegung künstlerischer Formen ohne künstliche Energie.[2] Angeregt durch diekinetischen Plastiken vonAlexander Calder, den vonMarcel Duchamp mitMobile bezeichneten frei beweglichen Metallplastiken der 30er Jahre, arbeitete Rickey ab 1945 an seinen ersten Mobiles. 1951 wurde seine erste kinetische Plastik in der GruppenausstellungAmerican Sculpture imMetropolitan Museum of Art gezeigt. Seit dieser Zeit gehört er zu den wichtigsten Vertretern derKinetischen Kunst.

Die meisten seiner kinetischen Plastiken bestehen aus einem vertikalen Metallstab, an dessen oberen Teil – vergleichbar einer Baumkrone – frei bewegliche stereometrische oder nadelartige ausgebildete Formelemente mit Hilfe von Stahlstäben und speziellen Kugellagern so befestigt sind, dass sie bei geringstem Luftzug eine nicht nachvollziehbare Vielfalt von Bewegungsabläufen vollführen, ohne dass sich die plastischen Elemente dabei berühren. Rickey zeigt unter Einsatz hochentwickelter Technik und unter Nutzung der unsichtbaren Naturkräfte Schwerkraft und Windkraft in lyrisch-spielerischer Weise, wie sich Bewegung ohne eine elektrotechnische Energiequelle manifestieren kann.

Rickey wurde 1964 zurdocumenta III, 1968 zur4. documenta und 1977 zurdocumenta 6 inKassel eingeladen. Im Jahr 1965 erwarb dasMuseum of Modern Art New York die zuvor auf der documenta III gezeigte GrossplastikTwo Lines - Temporal I (1964)[3]. Nach der documenta III arbeitete er viele Jahre in Berlin und bereitete von dort aus seine Ausstellungen in Europa vor. In den Jahren 1968 und 1969 war erStipendiat desDeutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) inBerlin. In dieser Zeit entstanden in mehrere Werke, von denen einige noch heute in Berlin zu sehen sind. 1967 publizierte er seine Textsammlung Constructivism – Origins and Evolution, das einen großen Überblick über konstruktivistische Kunst und geometrische Abstraktion bis zur Kinetik gibt.[4]

Die öffentliche Empörung 1973, als die StadtMünster Rickeys SkulpturDrei rotierende Quadrate für 130.000 DM kaufen wollte, war ein Grund für die späteren Kuratoren, 1977 die AusstellungSkulptur Projekte ins Leben zu rufen. Die 1975 von derWestdeutschen Landesbank erworbene und Münster geschenkte Skulptur steht dort noch heute.[5] 1974 wurde Rickey in dieAmerican Academy of Arts and Letters gewählt.[6] Im Jahr 1983 erwarb dieKunsthalle Mannheim die kinetische WandplastikTwo Open Triangles up Wall II (1982)[7]. Im Jahr 1987 wurden seine Werke in der GalerieRoswitha Haftmann Modern Art, Zürich ausgestellt.[8] 2016 stiftete ein Förderer dem Städelschen Kunstinstitut Frankfurt die FreiplastikFour Lines Oblique Gyratory (1972)[9] als Hommage an Max Hollein.

In den 1990er Jahren übernahm Rickey eine Professur für Bildhauerei am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, New York. In diesen Jahren entstanden die meisten seiner Werke in seinem New Yorker Studio in East Chatham. Im Jahr 1979 fand eine große Retrospektive der Werke Rickeys imSolomon R. Guggenheim Museum, New York City statt.[10] Die letzte große Präsentation seiner PlastikenGeorge Rickey: Kinetic Sculpture, A Retrospective, verbunden mit einem umfangreichen Katalog, wurde 2007 im Vero Beach Art Museum durchgeführt.[11]

Seine letzten Jahre verbrachte George Rickey inKalifornien in der Nähe vonSanta Barbara und inSaint Paul (Minnesota). DieNational Academy of Design wählte George Rickey 2001 zum Mitglied (NA)[12].

2002 wurde ihm postum derKunstpreis Finkenwerder verliehen.

Werke

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Literatur

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  • Peter Anselm Riedl:George RickeyKinetische Objekte, Reclam, Stuttgart 1970.
  • George Rickey: Katalog 6/1973 der Kestner-Gesellschaft, Hannover, zur Ausstellung vom 13. Juli – 30. September 1973
  • Kunst im öffentlichen Raum. Skulpturenboulevard, Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1987,ISBN 3-496-01039-8.
  • Jörn Merkert, Ursula Prinz:George Rickey, 1992
  • George Rickey : Sieben kinetische Skulpturen. Ausstellung der Galerie Utermann im Skulpturenpark Harenberg City-Center Dortmund, Dortmund, Harenberg, 1994 (nicht im Katalog der DNB)

Weblinks

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Commons: George Rickey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Detaillierte Angaben zu Leben und Werk von George Rickey siehe Website der George Rickey Foundationhttp://georgerickey.org/index.html
  2. Frank Popper: Kinetische Kunst: Licht und Bewegung, Umweltkunst und Aktion, DuMont, Köln 1975.ISBN 9783770107681.[1]
  3. George Rickey. Two Lines – Temporal I. 1964 | MoMA. Abgerufen am 25. März 2020. 
  4. George Rickey:Constructivism: origins and evolution, George Braziller Inc, New York 1967, überarbeitete Auflage 1995.ISBN 978-0807613818
  5. Westfälische Nachrichten: Wie Münster Rickey lieben lernte@1@2Vorlage:Toter Link/www.westfaelische-nachrichten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022.Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Members: George Rickey. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 22. April 2019. 
  7. Two Open Triangles up Wall II | Kunsthalle Entwicklung. Abgerufen am 23. März 2020. 
  8. Ludmila Vachtova.Roswitha Haftmann. S. 104
  9. Four Lines Oblique Gyratory. Abgerufen am 25. März 2020. 
  10. Exhibitions | George Rickey, Kinetic Sculptor. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2020; abgerufen am 25. März 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/georgerickey.org 
  11. Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 10. September 2016 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/georgerickey.org
  12. nationalacademy.org:Past Academicians "R" / Rickey, George NA 2001 (Memento desOriginals vom 2. April 2015 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nationalacademy.org (abgerufen am 13. Juli 2015)
Personendaten
NAMERickey, George
ALTERNATIVNAMENRickey, George Warren (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanischer Bildhauer
GEBURTSDATUM6. Juni 1907
GEBURTSORTSouth Bend
STERBEDATUM17. Juli 2002
STERBEORTSaint Paul, Minnesota
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