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Georg Moller

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Georg Moller, vor 1852

Georg Moller (*21. Januar1784 inDiepholz; †13. März1852 inDarmstadt) war ein inSüddeutschland, insbesondere im früherenGroßherzogtum Hessen, tätigerArchitekt undStadtplaner.

Leben und Familienhintergrund

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Moller stammt aus einer alten norwegischen Pastorenfamilie, die sich im 17. Jahrhundert durch die Herausgabe evangelischer Gesangbücher hervorgetan hatte. Der Vater, Levin Adolf Moller, wuchs in Westfalen auf und war als Notar in Celle, seit 1777 als Advokat und Prokurator in Diepholz tätig. Mollers Mutter, Elisabeth von Castelmur, stammte aus einem Schweizer Adelsgeschlecht des Oberengadins katholischer Konfession. Moller wuchs in einem gutbürgerlichen Milieu auf. Die Verbindungen der Familie über europäische Landesgrenzen und Konfessionen hinweg sorgten bereits früh für ein Heranwachsen in geistiger Liberalität und Neugierde.

Georg Moller wurde auf demAlten Friedhof von Darmstadt bestattet (Grabstelle: I Mauer 141). Das Grab ist einEhrengrab.

Ausbildung und Studienreisen

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Nach Abschluss des Gymnasiums in Minden im Jahr 1800 nahm Moller ein Architekturstudium beiDiederich Christian Ludwig Witting in Hannover auf. Hier lernte erFriedrich Weinbrenner kennen, dem er 1802 nach Karlsruhe folgte, um seine Studien an der dortigen Bauschule fortzusetzen. In den Jahren 1807–1809 unternahm Georg Moller eine Studienreise nach Rom, wo er entscheidende Impulse durch die dortige deutsche Künstlerkolonie erhielt. Nach Beendigung dieser Reise wurde er 1810 Oberbaurat undHofbaudirektor desGroßherzogtums Hessen-Darmstadt. 1844 wurde er zum hessischen Oberbaudirektor ernannt.

Berufliches Wirken im weltlichen und kirchlichen Umfeld

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Zu seinen dortigen Hauptwerken zählen dieSt.-Ludwigs-Kirche, der erste katholische SakralbauDarmstadts nach Einführung der Reformation, deren Gestalt an dasPantheon in Rom angelehnt ist, sowie dasehemalige Landestheater, derLuisenplatz und das Logenhaus derFreimaurer – das heutige „Moller-Haus“. Er war Mitglied der DarmstädterFreimaurerlogeJohannes der Evangelist zur Eintracht. Darüber hinaus errichtete er dasStaatstheater Mainz, welches durch seine halbkreisförmige Fassade für Aufsehen sorgte, sowie dasStadtschloss Wiesbaden derHerzöge von Nassau, den heutigen Sitz desHessischen Landtages.

Nur zwei von Georg Mollers größeren Bauwerken haben unversehrt den Zweiten Weltkrieg überstanden: Das großherzogliche Mausoleum auf derRosenhöhe sowie die Ludwigsäule auf dem Luisenplatz – beide in Darmstadt, während der Rest teilweise völlig zerstört und abgerissen oder aber meist stark vereinfacht rekonstruiert wurde.

Moller arbeitete auch für dieLandgrafen vonHessen-Homburg: der Umbau desHomburger und desMeisenheimer Schlosses (Wolfgangsbau) fallen in diesen Bereich. Ebenso war er für den FürstenKlemens von Metternich tätig und gestaltete dessenSchloss Johannisberg neu. Er wirkte wohl auch inHannover, wo er am Bau desWangenheimpalais beratend tätig gewesen sein soll.

Moller gilt nebenKarl Friedrich Schinkel undLeo von Klenze als wichtiger deutscher Architekt des Klassizismus und der Romantik. Sein außergewöhnlicher Erfindungsreichtum alsIngenieur und Schöpfer von wertvollen Raumkompositionen tritt sicherlich am eindrucksvollsten in der Darmstädter Ludwigskirche zu Tage und ist mit Blick auf die Schranken der Provinzialität Darmstadts umso erstaunlicher.

In seinem Büro bildete Moller eine Reihe erfolgreicher Architekten und späterer Hochschullehrer des deutschen Sprachraums aus, unter ihnenAugust Heinrich Andreae (Hannover)[1],Rudolf Wiegmann (Düsseldorf) sowieFerdinand Stadler (Zürich),Ernst Georg Gladbach,Wilhelm Mithoff (Hannover),Christoph Riggenbach (Basel),Hugo von Ritgen (Gießen) undFriedrich Maximilian Hessemer (Frankfurt).[2]

Neben seinem Werk als Architekt muss auch sein denkmalpflegerisches Wirken gewürdigt werden. Ihm ist unter anderem die Rettung der karolingischenTorhalle inLorsch zu verdanken, die heute zum von der UNESCO geschützten Weltkulturerbe gehört. 1818 bewog er den Großherzog von Hessen-Darmstadt dazu, die ersteDenkmalschutzverordnung zu erlassen. Es ist die erste gesetzliche Grundlage für den Schutz vonBaudenkmälern in Deutschland. Sein bekanntes SammelwerkDenkmäler der Deutschen Baukunst war seiner Zeit weit voraus.

Eine wichtige Rolle spielte Moller auch bei der Fertigstellung desKölner Doms. Er kaufte 1814 eine Hälfte des 4,05 Meter großen überarbeiteten Fassadenplanes des DombaumeistersMeister Arnold von dem Umstädter Zimmergesellen Johannes Fuhrer ab, der ihn auf einem Dachboden bei Darmstadt wiedergefunden hatte[3][4], die andere Planhälfte fand 1816Sulpiz Boisserée in Paris.

Werke

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Weitere private Kontakte und familiäre Verflechtungen

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Privat war Moller mit illustren Gestalten der Zeit wieJ. W. von Goethe, dem politisch wie medizinisch engagiertenGeorg Freiherr von Wedekind und der lokalen Bierbrauerfamilie Hessemer bekannt bzw. verwandt. Moller heiratete 1811 Amalie Merck, mit Verbindung zur Darmstädter Apotheker-FamilieMerck. Zum engeren Kreis der späteren Industriellenfamilie Merck gehörten dann wiederum Nachfahren aus Mollers zweiter Ehe mit Helene Hille (1839). Georg Moller starb 1852 in Darmstadt im Alter von 68 Jahren. Er ist auf demAlten Friedhof in Darmstadt begraben. Sein Grabmal wurde vonJohann Baptist Scholl geschaffen.

Schriften

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  • Denkmäler der deutschen Baukunst. Baer Verlag: Frankfurt 1852–54. 3 Bände.doi:10.3931/e-rara-4613
  • Ueber die altdeutsche Baukunst als erläuternder Text zu seinen Denkmälern der deutschen Baukunst. 2. Auf.Carl Wilhelm Leske, Leipzig und Darmstadt 1831.BSB

Ausstellung

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  • 2011:Architektur im Buch. Architekturtheoretische Publikationen des großherzoglichen Baumeisters Georg Moller, Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt.

Georg-Moller-Preis

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An Georg Moller erinnert der jährlich von der Stadt Darmstadt ausgeschriebeneGeorg-Moller-Preis, ein Architekturpreis, der für an derTechnischen Universität Darmstadt entstandene Studienarbeiten ausgelobt wird, die sich mit Bau- und Planungsaufgaben im Darmstädter Stadtgebiet befassen. Das Preisgeld beläuft sich auf insgesamt 2600 Euro und wird seit dem Jahr 2000 von derBauverein AG gestiftet.[5]

Ehrungen

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Literatur

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  • Peter Engels:Georg Moller. In: Stadtlexikon Darmstadt. Stuttgart 2006, S. 638f.
  • Bernd Krimmel:Darmstadt in der Zeit des Klassizismus und der Romantik. Hess. Staatsarchiv Darmstadt, 1979
  • Wolfgang Lück, Arbeitsgemeinschaft Mollersche Landkirchen;Die Mollerschen Landkirchen in Starkenburg und Rheinhessen; Faltblatt der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (ohne Datum <= 2016).
  • Sascha M. Salzig:Von der bürgerlichen Repräsentation zur Eventkultur. Die Architektur des Mainzer Stadttheaters von Georg Moller im kulturhistorischen Wandel. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2016,ISBN 978-3-95976-011-9.
  • Reinhard Wegner: Moller, Georg. In:Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994,ISBN 3-428-00198-2, S. 742–744 (Digitalisat).
  • Gerd Weiß:Zwei Jubiläen der hessischen Denkmalpflege. In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde NF 60 (2002), S. 159–171.
  • Werkbundakademie Darmstadt e. V. (Hrsg.):Georg Moller (1784–1852): Bauten und Projekte des großherzoglichen Staatsbaumeisters in Hessen-Darmstadt. Jovis, Berlin 2015,ISBN 978-3-86859-358-7
  • Arnold Wolff (Hrsg.):Sulpiz Boisserée – Der Briefwechsel mit Moller, Schinkel und Zwirner. Unter Verwendung der Vorarbeiten von Elisabeth Christern und Herbert Rode. Greven, Köln 2008,ISBN 978-3-7743-0405-5.

Weblinks

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Commons: Georg Moller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Helmut Knocke:Andreae, (1) August Heinrich. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.:Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009,ISBN 978-3-89993-662-9, S. 27.
  2. Georg Lasius:Prof. Ernst Gladbach, Ehrenmitglied des Schweizerischen Ingenieur- und Architekten-Vereins. (Nekrolog) in: Schweizerische Bauzeitung Bd. 29 (1897) Nr. 3 S. 15.Online
  3. Susanne Pahler: Der verschwundene Bauplan. In: Focus Online. 12. Oktober 2006, abgerufen am 27. November 2023. 
  4. Dorothee Dorschel: Nicht Georg Moller entdeckte den Plan des Kölner Doms. In: Echo Online. Echo Zeitungen GmbH, 2. Mai 2023, abgerufen am 27. November 2023. 
  5. Karin Walz: Darmstädter Echo, Freitag, 30. Juni 2017, S. 12
Personendaten
NAMEMoller, Georg
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Architekt
GEBURTSDATUM21. Januar 1784
GEBURTSORTDiepholz
STERBEDATUM13. März 1852
STERBEORTDarmstadt
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